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Belastungsabhängige Rhythmusstörungen


julifemi

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

 

ich bin 30 Jahre und recht ambitionierte Rennradfahrerin im Freizeitbereich. 
Mein Trainingsumfang umfasst ca. 15 Stunden pro Woche. 
Vorab möchte ich sagen, dass ich mit der beschriebenen Symptomatik bereits bei zwei Kardiologen vorstellig war. Von Zeit zu Zeit nehme ich Unregelmäßigkeiten im Herzrhythmus wahr, die in Ruhe aber was mir mehr Sorgen bereitet, auch unter Belastung auftreten. Ich würde sogar sagen, dass die Häufigkeit während sportlicher Belastung zunimmt. Die Rhythmusstörungen äußern sich in kurzen Stolperern und länger andauernden diffusen Unregelmäßigkeiten in der Brust, als wenn der Rhythmus für ein paar Sekunden völlig aus dem Takt gerät, leider schwer zu beschreiben. Weitere Probleme wie Schwindel oder Atemnot habe ich dabei nicht. An Untersuchungen hatte ich Langzeit- und Ruhe-Ekg, mehrere Belastungsekg‘s und Ultraschall. Strukturell scheint mein Herz gesund zu sein, die beschriebenen Symptome konnten bisher aber nicht aufgezeichnet bzw. provoziert werden. Im Langzeit-Ekg gab es bis auf Vorhofextraschläge keine Auffälligkeiten. Im Auftreten lässt sich kein Muster erkennen, teilweise kann ich wochenlang völlig beschwerdefrei trainieren bis ich wieder eine Rhythmusstörung bemerke, die dann meist nach besonders intensiver Belastung im Training auftritt. Zusätzlich nehme ich zeitweise ein Stechen in der Brust oder im Oberbauch wahr, auch wenn ich selbst von einem muskulären Problem ausgehe, wollte ich es nicht unerwähnt lassen. Die Unbeschwertheit im Sport wird mir dadurch leider stark genommen, auch wenn ich von den Ärzten grünes Licht für uneingeschränkte Belastbarkeit bekam. Hat im Forum jemand eine ähnliche Geschichte? Kann ich auf die bisherigen Untersuchungen vertrauen oder wären weitere wie eine Katheteruntersuchung oder Mrt zu überlegen? 

Außerdem besteht der Verdacht auf eine AVNRT, die sich unabhängig von Belastung, wenige Male im Jahr in anfallsartigem Herzrasen äußert, laut Kardiologen besteht kein Zusammenhang. 

 

Danke fürs Lesen, über eine Austausch würde ich mich freuen,

Julia 
 

 

bearbeitet von julifemi
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Hallo Julia,

ich habe in den medizinischen Medien gelesen, daß gerade Sportler anfällig sind für Extrasystolen. Extrasystolen aus dem Vorhof gelten bei Herzgesunden als unbedenklich. 

Gruß Wolfgang

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Extrasystolen sind nicht ungewöhnlich und jeder kann sie haben. 

 

Nimmst du auch genug Magnesium und Kalium? Ein Mangel kann auch dazu führen. Elektrolyte sind gerade bei Ausdauersport wichtig. Ansonsten kann natürlich auch Alkohol oder zuviel Koffein oder andere Drogen sowas begünstigen. Kann auch ein Bier am Vortag sein, dass dazu beiträgt. 

bearbeitet von shabeel
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Hallo Julia,

 

das kommt mir alles etwas bekannt vor. Bei mir war der Auslöser für Extrasystolen dann allerdings eine undichte Aortenklappe und ein Aortenaneurysma an der Ascendens mit 54 mm. 2 Monate vor der Feststellung dessen hatte ich noch HIIT-Training mit 10 Sek-Intervallen auf dem Fahrradergometer mit bis zu 1000 Watt auf dem Trainingsplan - ohne  Beschwerden. Unter Ausdauerbelastungsintensität hatte ich auch keine Extrasystolen. Erst nach dem Training stellten diese sich ein.  Und das auch erst seit ein paar Monaten vor dem Befund. Hatte bis dahin ca. 25 Jahre Leistungssport und weitere 20 Jahre ambitionierten Freizeitsport mit ca 10 Stunden Training/Woche hinter mir. Festgestellt wurde das alles im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung und eines EKGs. 
 

Herzliche Grüsse und gute Genesung,

Armin

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vielen Dank für eure Antworten. 
@leowolfgang davon habe ich auch gelesen, denke aber nicht, dass sich mein Herz schon so weit angepasst hat, weil ich erst seit 3 Jahren mit dem Rennrad trainiere. 
 

@shabeel im Bluttest lagen meine Kalium-und Magnesiumwerte im unteren Normalbereich, Magnesium supplementiere ich regelmäßig aber vor Kalium habe ich etwas Respekt, kann man das unbedenklich nehmen? Ich habe auch einen Eisenmangel, der wohl aber nicht derartige Beschwerden auslösen könnte. 
Die anderen Substanzen schließe ich als Ursache aus. 
 

@ArminSky das klingt ätzend, würdest du die Beschwerden an meiner Stelle ignorieren oder die Trainingsintensität reduzieren? Die Rhythmusstörung konnte bisher nicht im Ekg eingefangen werden, weil sie nur selten und unvorhersehbar auftritt. Kann man dann überhaupt die Gefährlichkeit abschätzen? Ich traue mich leider kaum und wenn nur mit Angstgefühlen aufs Rad. 
 

viele Grüße 

bearbeitet von julifemi
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Hi Julia,

 

wie ist Deine Trainingsintensität heute? Intervalle würde ich meiden, bis klar ist, ob Klappendefekte und/oder ein Aneurysma vorliegen. 

Moderate Ausdauerbelastung im Bereich GA1 und Rekom sind m.E. Ok, solange der Körper sich danach regelgerecht erholt. Lass ein 24h EKG machen. Da sieht man ggf mehr.  Und das Ultraschall würde ich empfehlen, um Klappendefekte und ein Aneurysma der Aorta Ascendens auszuschliessen. 
 

Viel Glück!!!

Armin

 

 

 

 

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Hab im Leben noch keinen Sport gemacht (dazu fehlte mir schon immer die Energie).

Was jedoch die Herzgeschichte angeht - bei mir wurde im Mai eine hochgradige Aortenklappenstenose mit noch dezentem Aneurysma (41mm) festgestellt, und zwar per Ultraschall (Echo).
Würde ich unbedingt bei unklaren Beschwerden machen lassen, denn sowohl mein EKG wie auch Langzeit-EKG waren unauffällig.

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Liebe Julia,

 

auch wenn man es nicht glauben mag bzw dieses einem schwer fällt. Wenn die Ärzte sagen  dass alles ok ist, dann darf man das auch glauben. 

Ich selbst leider mal mehr, mal weniger unter massiven ES. Das bisher höchste, was im LZEGK aufgezeichnet wurde, waren 16.000 ES in 24 h. Trotz 2facher Herz OP und leichter Herzschwäche, beurteilen die Kardiologen dies als nicht besorgniserregend. 

Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt  auch wenn es sehr lange gedauert hat und auch natürlich immer mal wieder schlechte Phasen kommen. 

 

Alles Gute dir!

 

LG

hanny

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Hallo Hanny,

 

16.000 ES/Tag sind allerdings schon eine Ansage. Ich hatte Post-OP (David—Operation) ähnlich viele und muss ganz klar sagen, dass ich mich recht unwohl damit gefühlt habe. Verbunden war das Auftreten der ES mit massiver innerer Unruhe und depressiven Phasen. Auf Dauer, denke ich, muss man das nicht aushalten und sollte man auch nicht müssen. Es gibt sicherlich (wenn auch nicht immer) unterschiedliche Möglichkeiten dagegen vorzugehen: Elektrolyte, Entspannungstherapien, Beta-Blocker o.a. Rhythmusmedikamente bzw. dämpfende Arzneimittel, bis hin zu z.B. Ablationen. ABER: Bevor man all diese Maßnahmen angeht (mit Ausnahme der Entspannungstherapie natürlich - die ist immer zulässig), bitte erst einen Arzt/Kardiologen konsultieren und die Ursache ausfindig machen!!!

 

Herzlich Grüsse,

Armin

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  • 4 weeks later...

6 Monate nach der Klappenrekonstruktion und Absetzen kommen bei mir die Extrasystolen nach Belastung, sowie der Puls hoch geht. Ich muß allerdings ergänzen, daß mein Puls sehr niedrig ist. Ein Puls über 80 habe ich wenn steil den Berg steil hinauf gehe. Mein Ruhepuls ist so um die 50. Wenn ich nun einen Kilometer leicht jogge oder schnell Wandere, habe ich danach für mehrere Stunden heftige Extrasystolen. So jeden 3 Schlag, die gehen dann nach 1-2 Stunden wieder weg. Ich bin mal gespannt was der Kardiologe dazu sagt, wenn ich ihn in 2 Wochen wieder sehe. Stören würden mich die Extrasystolen inzwischen nur noch zur Nacht. Da habe ich diese aber nur sehr selten.

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