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Kontrolluntersuchung Myokardszintigrafie, was bedeutet das?


Karl56

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Hallo ,

bei mir wurde jetzt wieder eine Verlaufs-u. Kontrolluntersuchung in Form einer Myokardszintigrafie durchgeführt.

 

Folgendes wurde dort diagnostiziert:

Belastungs-Szintigrafie nach i.v.-Inj. von 271 MBq Tc-99m-Tetrofosmin:
Darstellung einer Minderspeicherung in der basisnahen Hälfte der Posterolateralwand. Ansonsten weitgehend regelrechte Tracerverteilung im linksventrikulären Myocard.
Ruhe-Szintigrafie nach i.v.-Inj. von 672 MBq Tc-99m-Tetrofosmin:
Im Vergleich zu den Belastungsaufnahmen zeigt sich eine Zunahme der Traceranreicherung in der Posterolateralwand.

gated-SPECT-Auswertung:
EF nach Belastung:> 60 % (EDV: 118 ml; ESV: 40 ml)
EF in Ruhe:> 60 % (EDV: 100 ml; ESV: 30 ml)

Beurteilung:
Szintigrafisch zeigt sich eine geringe belastungsinduzierte Myocardischämie in der basisnahen Hälfte der Posterolateralwand. Der Befund stellt sich weitgehend unver-ändert zur VU (06/2022) dar. Die aktuelle Ischämielast wird mit ca. 4 % (VU 6%) ausgewiesen.Narbenareale kommen nicht zur Darstellung.Die linksventrikuläre Pumpfunktion sowohl nach Belastung als auch in Ruhe ist nicht eingeschränkt.

 

Wer kann mir dazu etwas sagen?

 

Gruß Karl

 

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Hallo Karl,

 

dein Kardiologe sollte in diesem Fall der erste Ansprechpartner sein. Hast du noch nicht mit ihm gesprochen?

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Karl,

 

da es sich, wie du schreibst, um eine Verlaufs-/Kontrolluntersuchung handelte, dürfte dir der Grundsachverhalt ja bereits bekannt sein und (siehe Dietmars Kommentar) du dürftest ja bereits mit deinem Kardiologen drüber gesprochen haben, denn sonst wäre ja eine Verlaufskontrolle nicht angesetzt worden.

 

Da im Ergebnis der Verlaufskontrolle nun ja bereits steht, dass sich der Befund weitgehend unverändert zur Voruntersuchung von Juni 2022 darstellt, so hast Du deine Antwort gewissermaßen bereits. Es ist dem Befund nach also vom aktuellen Bild her weitgehend analog zur Voruntersuchung von Juni 2022, die du ja damals gewiss mit deinem Kardiologen bereits besprochen hast.

 

Ansonsten allgemein: Die Belastungs-Myokardszintigraphie wird als Untersuchung vor allem durchgeführt, wenn ein Verdacht auf eine KHK (koronare Herzerkrankung) besteht, der Verdacht aber nicht so niedrig (wird durch Scores errechnet) ist, dass eine Koronar CT Untersuchung vorgezogen werden würde und noch nicht so akut, dass man direkt einen Herzkatheter zur Abklärung erhält. In gewisser Hinsicht also eine "mittlere" Wahrscheinlichkeit für eine KHK vorliegt, der man nachgehen möchte. Eine KHK liegt vor, wenn ein oder mehrere Herzkranzgefäße bzw deren Äste, nicht mehr richtig funktionieren. Herzkranzgefäße sind die Gefäße die das Herz selbst mit Sauerstoff, etc versorgen, denn auch dieser wichtige Muskel des Menschen will versorgt werden. Durch bspw Verkalkungen kommt es bei einer KHK zur Einengung des Gefäßes, was zur Minderung des möglichen Blutflusses durch das betroffene Gefäß führt. Ein Verschluss eines Herzkranzgefäßes hingegen wäre als abrupte Unterbrechung des Blutflusses schlichtweg ein Herzinfarkt, der quasi Endform der KHK.   Auch eine deutliche Verengung eines Herzkranzgefäßes führt nicht zwingend zu Symptomen (wie Angina pectoris) in Ruhe, also ohne dass man sich belastet, wenn denn die Menge an Blut, die durch die Verengung transportiert werden kann noch ausreicht um den Herzmuskel in körperlicher Ruhe ausreichend zu versorgen. In Belastung hingegen braucht der Herzmuskel nunmal mehr Sauerstoff etc, was bei gesunden Menschen durch eine Erhöhung des Bkutflusses durch die Herzkranzgefäße sichergestellt werden kann. Bei Verengungen hingegen abhängig von der Schwere nur bis zu einer bestimmten Belastung. Wenn also bspw in einer Myokardszintigraphie in Ruhe eine Aufnahme der radioaktiven Substanz die gespritzt wird überall im Herzen gewährleistet ist, so ist der Herzmuskel grundsätzlich noch vital bzw erhalten (also bis dahin kein gravierender Infarkt stattgefunden hat bzw relevante Infarktfolgen vorliegen). Wenn in Belastung nun einzelne Bereiche nicht ausreichend radioaktive Substanz aufnehmen können, so liegt der Verdacht nahe, dass diese Bereiche während Belastung minderversorgt sind, also der Teil der Herzkranzgefäße, die diese Teile des Herzmuskels versorgen, nicht ausreichend Sauerstoff etc dorthin transportieren können wenn der Herzmuskel belastet wird und insofern also eine Verengung eines (bzw mehrerer) Herzkranzgefäßes anzunehmen ist. Und folglich also eine KHK vorliegt. Das war jetzt aber sehr vereinfacht dargestellt ohne Berücksichtigung aller Sonderfälle bzw besonderer Situationen bzw Abschätzung der möglichen Schwere einer KHK anhand des spezifischen Bildes in der durchgeführten Funktionsuntersuchung (Myokardszintigraphie, Stress Echo, Belastungs EKG etc).

 

Deinen speziellen Fall, wie ja auch Dietmar bereits geschrieben hat, klärst du dann doch besser mit deinem Kardiologen. Der hat ja nunmal alle deine (auch sonstigen) Befunde vorliegen, kennt dich und deine Vorgeschichte etc und wird sicher eine gute Lösung für dich und mit dir zusammen erarbeiten.

 

Gruß,

 

Tobi

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  • 4 weeks later...
Am 18.4.2023 um 22:03 schrieb marathon2:

dein Kardiologe sollte in diesem Fall der erste Ansprechpartner sein. Hast du noch nicht mit ihm gesprochen.

 

Hallo,

 

nein, das habe ich noch nicht. Da habe ich erst Ende Juni ein Termin, darum wollte ich wissen was bei der Myokardszinti rausgekommen ist. 

 

Gruß Karl

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Mich wundert es nicht, dass die Spitäler so überlastet sind, wenn es so wenige Kassenfachärzte gibt, dass man über einen Monat auf Termine warten muss. Immens ineffizient, dieses System. 

 

Zeig deine Befunde (inkl. 24h-EKG) auf jeden Fall auch deinem Hausarzt und frag ihn, ob eine Überweisung an ein Herzzentrum sinnvoll sein könnte.

Und wie beim 24h-EKG schon geschrieben: Ich würde ihn auch um eine Überweisung ins Schlaflabor bitten, weil Schlafapnoe bei Männern sowieso häufiger auftritt 

und oft mit Herz(rhythmus)problemen einhergeht. (Außer du bist schlank, schnarchst nie und leidest nicht unter Tagesmüdigkeit - dann dürfte Schlafapnoe unwahrscheinlich sein).

 

 

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Und ruf beim Kardiologen an oder schreib ihm eine Mail (mit deinem  24h-EKG-Befund im Anhang), ob du aufgrund deiner Beschwerden und mit diesem Befund nicht doch schon früher einen Termin bekommen könntest.

LG

 

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