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ZEIT - artikel


mollie

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Hi, Mollie

hier ein ganz interessanter artikel aus der aktuellen "ZEIT" :
Stimmt, er ist nett geschrieben. Aber die Passage
...

Auch wenn das Blut nun wieder ungehindert durch die Blutbahn jagt, an der Oberfläche der Mechanik gerinnt es schnell. Also müssen die Patienten medikamentös zum Bluter gemacht werden. Die kleine, weiße Pille Marcumar verändert das Leben der Betroffenen. Weil Marcumar die Gerinnung hemmt, indem es den Vitamin-K-Stoffwechsel drosselt, ist alles bedenklich, was sich auf den Vitamin-K-Spiegel im Blut auswirkt. Die 60-jährige Hausfrau wird sich wie eine Diabetikerin überlegen müssen, was sie isst oder ob ein Glas Wein mehr drin ist. Sie wird bei jedem noch so harmlosen Medikament nachfragen müssen, ob es die Gerinnung beeinflusst, und den Zahnarzt warnen, dass sie Herzpatientin ist.

...

stimmt halt doch nicht so ganz. Ich habe meine Essgewohnheiten nach OP definitiv nicht umgestellt und rechne auch nicht wie ein Diabetiker. Das mit den Medikamenten und Zahnarzt stimmt, aber das halt im eigenen Interesse, wenn der Doc immer noch nichts von INR weiss.

Ansonsten hat man den INR als Selbstbestimmer, wie auch weiter unten im Artikel beschrieben, sehr gut im Griff und kann schnell und sicher bei der Dosierung reagieren.

Bye, Roland

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Hi,

 

ja, das weiß ich alles, aber das sollte ja auch lediglich ein hinweis auf einen artikel sein.

 

immerhin gibt es überhaupt mal einen artikel in einer großen zeitung, der sich ausschließlich mit herzklappen befasst.

 

gruß

Mollie

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

 

es ist klasse, dass es dieses Forum gibt: vor der Operation meiner Mutter (Mitralklappeninsuffizienz) konnte ich viele Informationen hier sammeln, die meine Mutter und die anderen Familienmitglieder sehr beruhigt haben und auch dazu dienten, gezielter bei den Ärzten nachfragen zu können. Insofern ganz dicken Dank an alle, die sich die Mühe machen, hier mitzuschreiben. Auch wenn das Feedback vielleicht nicht immer so direkt kommt, eure Zeilen helfen sehr. Danke!

 

Meine Frage bezieht sich auf den Artikel von Harro Albrecht in der ZEIT vom 10.11.2005. Es heißt dort:

 

Zitat:

„Häufig bemerken die Betroffenen nichts vom Stau im Herzen. Und wenn sie es spüren, ist es oft zu spät. Die ersten Symptome sind Müdigkeit, vielleicht Luftnot, Herzrhythmusstörungen. »Wenn die Aortenklappe verengt und das Herz bereits geschwächt ist, dann ist das Organ schon hin«, erklärt Dieter Horstkotte, Chef der Kardiologie am Herzzentrum. Manche hätten nur noch ein Jahr zu leben – auch mit Ersatzklappe. Jeder zweite Herzklappenpatient würde zu spät operiert. Dabei sei die Diagnostik so einfach: »Die Hausärzte müssten nur bei den üblichen Untersuchungen die Herzen abhören.« Das aber tun sie nur noch höchst selten.

 

Selbst unter Fachärzten kursieren falsche Vorstellungen über schwächelnde Herzen. »Unter Kardiologen herrscht oft die Ansicht, dass nicht operiert werden müsse, wenn der Patient noch asymptomatisch ist«, sagt Horstkotte und wird deutlich: »Das ist grottenfalsch.« Der Herzmuskel lagert zunehmend Bindegewebe ein, wird dick und steif. Selbst nach dem entlastenden Klappenwechsel erholt sich der Muskel nicht. Und der einweisende Kardiologe ist irritiert. »Vorher sah er ein Herz, das noch gut zu schlagen schien«, sagt Dieter Horstkotte, »nach der Operation ein Herz, das nur noch schwach zuckt.« Das hätten die Chirurgen verpfuscht, schimpfe der Kardiologe dann und schicke seinen nächsten Patienten nicht mehr zum chirurgischen Kollegen.“

Zitatende

 

Bei meiner Mutter wurde eine Rekonstruktion der Mitralklappe durchgeführt. Uns wurde vor der OP gesagt, dass das Herz bereits vergrößert sei. Nach der OP solle sich durch die wieder korrekt schließende Klappe die Herzmuskulatur regenerieren und neu ausrichten und sich das Herz wieder normalisieren, indem es sich verkleinert. Also eine Normalisierung durch Regeneration.

 

In dem Artikel liest sich das anders: der Muskel erholt sich nicht mehr und der Schaden scheint irreversibel, es sterben sogar Patienten trotz Klappenwechsel (s. oben).

 

Hat jemand Erfahrungen bzw. Fachwissen, um die Aussagen spezifizieren bzw. einordnen zu können? Würde mich entlasten…

 

Schönen Gruß

realiter

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Hallo Realiter,

 

ich bin zwar auch kein Fachmann, kann aber die zitierten Aussagen relativieren. Wenn jemand Symptome hat (Atemnot, Abnahme der Leistungsfähigkeit etc.), der Arzt eine Herzklappendefekt und Herzkammervergrößerung diagnostiziert, er eine OP empfiehlt, und der Patient sich trotzdem nicht operieren lassen will, weil "es ja noch geht", besteht eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit, daß er sich in eine hoffnungslose Situation hineinmanövriert. Ein gewissenhafter Kardiologe erkennt die Symptome, ordnet Diese richtig ein und rät zum richtigen Zeitpunkt zur OP. Wer diese Empfehlung wahrnimmt, und sich operieren läßt, hat sehr hohe Erfolgsaussichten, daß sich sein Herz regeneriert.

Merke: rechtzeitige Diagnose und OP = gute Erfolgsaussichten, rechtzeitige Diagnose und keine rechtzeitige OP = schlechte Aussichten.

Wichtig: regelmäßige Kontrollen beim Kardiologen.

 

Sicher gibt es Fälle, wo sich ein Herzmuskel derart verdickt hat, daß er irreversible geschädigt ist, aber das geschieht in der Regel nicht ohne Beschwerden und nicht von Heute auf Morgen.

 

Viele Grüße

 

Klaus

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Hi, "realiter"

Bei meiner Mutter wurde eine Rekonstruktion der Mitralklappe durchgeführt. Uns wurde vor der OP gesagt, dass das Herz bereits vergrößert sei. Nach der OP solle sich durch die wieder korrekt schließende Klappe die Herzmuskulatur regenerieren und neu ausrichten und sich das Herz wieder normalisieren, indem es sich verkleinert. Also eine Normalisierung durch Regeneration.

 

In dem Artikel liest sich das anders: der Muskel erholt sich nicht mehr und der Schaden scheint irreversibel, es sterben sogar Patienten trotz Klappenwechsel (s. oben). realiter

Kein Fachwissen, nur persönlich Erlebtes. Mein Herzmuskel war die durch enorme Leistung bei zwei defekten Klappen vergrössert. Nach OP in relativ kurzer Zeit hat sich alles wieder regeneriert und ist bis heute im Normmass.

Bye, Roland

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Hallo realiter,

 

mein linker Vorhof war um 6,5 cm vergrößert und ist jetzt nach 5 Monaten wieder normal. Nur die Herzwand ist noch etwas dicker. Soll sich aber im nächsten Halbjahr auch wieder normalisieren.

 

Viele Grüße

 

Jürgen

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Hallo realiter,

 

stimme im Krankheitsbild mit Jürgen (Herzvergrößerung, -verdickung) überein. Ebenfalls mit der Normalisierung.

 

In dem Artikel stehen einige Dinge, die ich so nicht unbedingt bestätigen würde. Erst recht nicht den Hinweis die aufgeführte Mortalitätsrate.

 

Viele Grüße

Michael

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Hallo @ll :wink:

 

Die Sprache dieses Artikels ist insgesamt recht "blumig" und stieß daher bei mir zuerst auf Ablehnung.

 

Zugegebenermaßen sind die Fakten gut recherchiert und stammen wohl ausnahmslos von Prof. Dr. Körfer und Prof. Dr. Horstkotte vom Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen.

 

Wenn da von nicht reversiblen Schäden und zu spätem OP-Zeitpunkt gesprochen wird, so trifft das sicherlich auch auf sehr viele Herzklappen-Patienten zu ... ihr hier im Forum und ich hoffentlich auch in Bälde :wink: zählen zu denen, die "rechtzeitig" diagnostiziert und operiert werden konnten bzw. können.

Auch sind individuell verlaufende Heilungs- und Rückbildungsprozesse anders zu betrachten, als objektive statistische Erhebungen, von denen im Artikel gesprochen wird.

 

 

In einem Punkt kann ich Herrn Prof Horstkotte zu 100% zustimmen:

 

Dabei sei die Diagnostik so einfach: »Die Hausärzte müssten nur bei den üblichen Untersuchungen die Herzen abhören.« Das aber tun sie nur noch höchst selten.

 

Auch bei mir hätte mein Hausarzt bereits anhand des EKG`s und der Auskultation viel früher meinen Herzklappenfehler diagnostizieren können.

Zu meinem Glück hatte ich einen Arbeitsunfall, in dessen Folge eine OP notwendig wurde und schließlich diese hochgradige Klappeninsuffizienz erkannt wurde.

 

Liebe Grüße

 

Sanne

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Mein Hausarzt ist von Hause aus Internist. Besser konnte ich es also gar nicht treffen.

Zudem habe ich das Risiko vorbelastet zu sein ernst genommen und sehr früh mein Herz abhorchen lassen.

 

Viele Grüße

Michael

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Hallo,

 

danke für eure Antworten - die mich und meine Familie sehr beruhigen. Ich hatte gehofft, dass Betroffene ähnliche Symptome gehabt haben, die sich dann wieder normalisierten - und so war es ja auch bei einigen von euch.

 

Die Bemerkung von Sanne, dass die Fakten gut recherchiert seien für den Artikel, haben mich noch mal stutzig werden lassen: An einer so bedeutenden Stelle, in der es um die Mortalität geht, bleibt der Artikel nämlich wirklich blumig:

 

"Manche hätten nur noch ein Jahr zu leben – auch mit Ersatzklappe. "

 

Das ist wirklich sehr ungenau und hier fehlt ein Verweis auf eine Studie o.ä. Auch wenn der Artikel in vielen Punkten hilfreich ist, gerade hier sollte sich der Journalist schämen: so was schafft Verunsicherungen, die nicht nötig sind.

 

Danke an euch Forumsmitglieder und viel Gesundheit wünscht euch

Realiter

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@ Michael & @ Weman

 

... da habt ihr aber Glück gehabt :wink: !

Mein neuer Hausarzt weißt da auch deutlich mehr Qualität auf :D !

 

@realiter

 

Das Dumme und leider auch Verunsichernde bei solchen Aussagen und auch statistischen Erhebungen ist immer, das da absolut alle Patienten mit einbezogen werden, die eine Herzklappenersatz-OP hatten.

Das bedeutet, das dort sowohl der sportlich aktive und konstitutionell fitte 30jährige miteinbezogen wird, wie auch der durch etliche Nebenerkrankungen in seinem Allgemeinzustand geschwächte 79jährige.

 

Leider sind die meisten Menschen darauf ausgerichtet zuerst einmal das Negative in einer Aussage zu sehen

:arrow: 2% Mortalität 8O ...

wir alle sollten lernen das Positive in den Vordergrund zu setzen:

 

:arrow: 98% überstehen heutzutage diesen schweren Eingriff

und haben anschließend eine deutlich verbesserte Lebensqualität :!: :wink:

 

Leider ist es auch eine Tatsache, das ein Ersatz der defekten Herzklappe die Lebenserwartung nicht immer um "viele" Jahre verlängert, zB., weil dieser besagte Patient außerdem eine KHK, einen Diabetis mellitus oder eine sonstige schwerwiegende zusätzliche Erkrankung hat.

 

Man sollte also alles immer in der jeweiligen Relation betrachten und solchen "allgemeinen Aussagen" nicht sooo viel Gewicht geben.

 

 

 

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Die 2% stimmen statistisch für Bad Oeynhausen (1.9). Im Bundesdurchschnitt sind es 2.3%, wenn ich mich richtig erinnere. Ich hatte das vor meiner OP auch wissen wollen, damit ich den Unterschied zu "der Standardreferenz-OP Blinddarm-Herausnahme"™ abschätzen konnte.

 

In dieser Rate sind übrigens nicht nur Menschen enthalten, die aufgrund des hohen Alters ein besonderes Risiko tragen, sondern auch Notfälle und Risiko-Patienten, die woanders nicht mehr operiert werden.

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Hallo,

meine Hausärztin (Internistin!!) hat meinen Herzklappenfehler beim Abhören auch nicht entdeckt. Hat eine Narkoseärztin bei einer Operation festgestellt. Mein Herz hat sich nach der OP (03.05.3005) wieder gut erholt.

 

Viele Grüße

Brigitte

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Auch bei mir hätte mein Hausarzt bereits anhand des EKG`s und der Auskultation viel früher meinen Herzklappenfehler diagnostizieren können.

Zu meinem Glück hatte ich einen Arbeitsunfall' date=' in dessen Folge eine OP notwendig wurde und schließlich diese hochgradige Klappeninsuffizienz erkannt wurde.

 

Liebe Grüße

 

Sanne [/color']

Interessant. Auch bei mir wurde die defekte Herzklappe rein zufällig entdeckt als ich wegen einer besonders schweren Gürtelrose ins Krankenhaus mußte.

 

So wie es aussieht ist es zeitig entdeckt worden. Die 3 Hausärzte mit denen ich es in den letzten 10 Jahren zu tun hatte kam auch nie einer auf die Idee mal das Herz abzuhören.

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Hallo,

 

mir hat man im Krankenhaus auch gesagt, ich hätte Glück gehabt, daß mein Internist den "falschen" Herzton wahrgenommen hat.

Als I-Tüpfelchen kamen auch ständig Ärzte und Lernschwestern zum "Probehorchen" ...... man tut ja wa smankann um denen was beizubringen :D:D

 

Der Artikel ist für meinen Geschmack und das Thema nicht gut verfaßt.

Ich finde mich dort persönlich auch nicht wieder udn die iene oder andere Darstellung ist einfach überzogen.

 

Gruss

 

Sven

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