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Neues zur Mitralklappenrekonstruktion


Sanne

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Deutsches Ärzteblatt vom 7.11.2005

 

Medizin

Leonardo da Vinci inspiriert Herzchirurgen – Neue Technik zur Reparatur der Mitralklappe

 

LONDON. Leonardo da Vinci war zwar niemals als Herzchirurg tätig und hatte auch keine medizinische Ausbildung. Zudem war an eine Operation am Herzen am Übergang zur Neuzeit ohnehin nicht zu denken. Doch die Zeichnungen des Renaissance-Künstlers haben ein halbes Jahrtausend später einen britischen Herzchirurgen nach dessen eigenen Angaben zu einer Änderung seiner Operationstechnik inspiriert.

 

Der italienische Künstler, Wissenschaftler und Ingenieur Leonardo da Vinci (1452 bis 1519) hatte – heimlich, weil die Kirche dies damals strikt untersagte – Leichensektionen vorgenommen und auf Zeichnungen dokumentiert, was er dabei gesehen hatte. Unter den erhalten gebliebenen Werken befindet sich auch eine Zeichnung des geöffneten Herzens mit seinen vier Herzklappen. Dadurch habe Leonardo nicht nur gezeigt, dass das Herz aus vier Kammern besteht, statt aus zweien, wie man vormals zu wissen glaubte, sagte der Thoraxchirurg Francis Wells vom Papworth Hospital in Cambridge der BBC.

 

Auf den Zeichnungen sei auch zu erkennen, dass die Öffnungsphase der Mitralklappe eine besondere Bedeutung habe. Und dies habe ihn, so versichert der Kardiochirurg dem Reporter, zu einer Änderung seiner Operationstechnik inspiriert. Gemeint ist die modifizierte Technik der Annuloplastie, die Wells bereits vor zweieinhalb Jahren in den Annals of Thoracic Surgery vorgestellt hat (2003; 75: 298-300).

 

Normalerweise wird die Annuloplastie unter Verwendung eines Kunststoffringes durchgeführt, der die Stabilität und langfristige Festigkeit der Klappenreparatur garantieren soll. Doch dieser Ring behindert die Öffnungsphase der Mitralklappe, weshalb Wells auf den Ring verzichtet. Durch eine besondere Nahttechnik will er dennoch eine ausreichende Stabilität und Langlebigkeit seiner Operation sicherstellen. Zum Zeitpunkt der Publikation waren 60 Patienten nach seiner Methode operiert worden. Die Nachbeobachtungszeit betrug 29 Monate.

 

Für die BBC war das Statement des Kardiochirurgen eine gelungene Eigenwerbung für eine Sendung über die „Geheimnisse der Zeichnungen“ Leonardos, die bereits im Oktober lief. Die dazugehörige Ausstellung im Londoner Victoria and Albert Museum wird erst in einem Jahr eröffnet. Zwischen dem 14. September 2006 und dem 7. Januar 2007 werden sich Kardiochirurgen und andere Interessierte ein eigenes Bild machen können. Bis dahin soll auch die Web-Seite mit Inhalt gefüllt sein./rme

 

 

 

 

Liebe Grüße

Sanne

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