Lange Geschichte

[Ralfie]

Hallo ihr Lieben

 

Das Wichtigste zuerst, meine OP fand in Bad Oeynhausen statt und ich war vom Krankenhaus und insbesondere dem Personal begeistert. Insbesondere Rainer (Intensivpfleger) und Dr. Lange auf der Intensivstation. Ich habe lange überlegt ob ich meine Geschichte vorstellen soll, meine OP war nötig und ich möchte niemanden verschrecken aber es ist wie es ist.

 

Und ich würde mich jederzeit wieder in diesem KH operieren lassen!

 

Leider gab es nach meiner OP Komplikationen und der Verlauf war nicht wie geplant.

 

OP am 23.12.2020, Mitralklappenersatz (Künstlich) und Rekonstruktion Trikuspidalklappe. Habe einen angeborenen Herzfehler ASD1. Erste OP fand ca. 1985 statt, Loch im Vorhof zugenäht und Mitralklappe gerafft. Nun die Folge OP (geplant). Bin 58 Jahre alt und Rad/Rennrad Fahrer.

 

OP verlief planmässig (Sternotomie). Am darauffolgenden Tag nicht mehr so gut, Herzleistung 10%. ECMO wird angeschlossen. Ich bekomme von allem nix mit, schwebe auf Wolke 7. Nach ca. 3 Tagen werde ich wieder wach, bekomme nix richtig mit. Hab die ECMO am Bett und feixe mit der Schwester. (Sie macht Photo von mir welches ich meiner Frau schicke). Frau kommt zu Besuch, alles i.o. Am 30.12. muss ich wieder ins OP, rufe meine Frau noch an das sie sich keine Sorgen macht. Mir selber ist garnicht bewusst wie Ernst es um mich steht. OP ist eine erneute Sternotomie, linker Lungenflügel ist zu 95% „abgesoffen“. Es werden 2 Liter Flüssigkeit und 2,5 Nierenschalen mit geronnenem Blut entfernt. (Steht später so im 17 Seitigen Entlassungsbericht). Danach erstmal ca. 2 Wochen Koma. (Währenddessen ich ein Delirium mit Verfolgungswahn erleben durfte). Nach dem Koma erstmal noch eine Schrittmacher einsetzten (Nachdem Lungenentzündung abgeklungen war) und dann langsam weiter.

 

Nach 35 Tagen auf Intensiv auf die Normalstation, erstmal mit Rollator Gang rauf und runter, nach weiteren 20 Tagen nach Hause und in die AHB. AHB nach 2,5 Wochen abgebrochen, seitdem zu Hause. Am 21.06. erster Arbeitstag (Versuch). Nach 30 Minuten Kündigung erhalten. (Außergerichtliche Einigung mit AG erfolgreich)

 

Schwerbehinderung bestätigt, GdB 80. Ab 30.09.2021 wieder Krankgeschrieben (Zwischenzeit unwiderruflich freigestellt).

 

Jetzt hat mich die Krankenkasse zur Reha aufgefordert. Ausserdem wurde Ende letzten Jahres noch ein Hypoxischer Hirschaden festgestellt. (Zum Glück nur „leichte“ cognitive Einschränkungen).

 

Frage an euch, gibt es noch Mitglieder hier im Forum die in nach einer Herz OP Erwerbsminderungsrente erhalten? Wer von euch hat Erfahrungen? Wurde euer Reha Antrag in einen Rentenantrag umgewandelt usw.

 

Und ständig tickt die Klappe, Ich liebe mechanische Schweizer Uhren, aber das ich selber mal so klingen würde hatte ich mir auch nicht vorstellen können.

 

So, jetzt habe ich mir mal nach sehr langer Zeit zum ersten Mal diesen Scheiss von der Seele geschrieben. Vielleicht gibts ja noch Seelenverwandte…

 

Und ja, ich bin auch bei einem Psychologen in Behandlung
 

Liebe Grüße 

 

Euer Ralf

 

 

[shabeel]

Oh weh, da hattest ja Glück dass alles gut gegangen ist.

Bei mir lief es auch nicht ganz rund, hatte aber zum Glück nur 21 Tage auf der Intensivstation, davon 5 Tage im künstl Koma und beatmet.

 

Erwerbsminderungsrente hab ich natürlich beantragt, allerdings bislang ohne Erfolg. Gutachten hat ergeben dass ich Vollzeit Erwerbsfähig bin mit Einschränkungen wie nur leichte bis mittelschwere Tätigkeiten, kein Akkord, keine Schichten, keine Selbst oder fremdgefährdende Arbeiten, geringer Publikumsverkehr und ohne erhöhte Stressbelastung.

Bin natürlich in Widerspruch, jetzt verlangt man eine Reha.

Nachdem ich den geplanten Reha Termin nach erneuten Krankenhausaufenthalt absagen musste bekam ich nun einen Verwaltungsakt das man die Reha Bewilligung zurückzieht da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht Reha fähig wäre.

Mal schauen was die Rentenkasse nun dazu meint, vermutlich heißt es nun ich konnte nicht begutachtet werden und eine EM-Rente wird abgelehnt. Vll hab ich auch Glück und es geht jetzt reibungslos durch.

Ich habe aber auch nur gdb 50 erhalten, aber das sagt nichts über die Rente aus wie hoch der gdb ist.

 

Ja in den 80ern gab's noch die Rente leichter, mein Opa hat nach einem Herzinfarkt nicht mehr arbeiten müssen. Dafür gibt's heute wegen psychischen Sachen die Rente leichter.

[Ralfie]

vor 4 Stunden schrieb shabeel:

Oh weh, da hattest ja Glück dass alles gut gegangen ist.

Bei mir lief es auch nicht ganz rund, hatte aber zum Glück nur 21 Tage auf der Intensivstation, davon 5 Tage im künstl Koma und beatmet.

 

Erwerbsminderungsrente hab ich natürlich beantragt, allerdings bislang ohne Erfolg. Gutachten hat ergeben dass ich Vollzeit Erwerbsfähig bin mit Einschränkungen wie nur leichte bis mittelschwere Tätigkeiten, kein Akkord, keine Schichten, keine Selbst oder fremdgefährdende Arbeiten, geringer Publikumsverkehr und ohne erhöhte Stressbelastung.

Bin natürlich in Widerspruch, jetzt verlangt man eine Reha.

Nachdem ich den geplanten Reha Termin nach erneuten Krankenhausaufenthalt absagen musste bekam ich nun einen Verwaltungsakt das man die Reha Bewilligung zurückzieht da ich aus gesundheitlichen Gründen nicht Reha fähig wäre.

Mal schauen was die Rentenkasse nun dazu meint, vermutlich heißt es nun ich konnte nicht begutachtet werden und eine EM-Rente wird abgelehnt. Vll hab ich auch Glück und es geht jetzt reibungslos durch.

Ich habe aber auch nur gdb 50 erhalten, aber das sagt nichts über die Rente aus wie hoch der gdb ist.

 

Ja in den 80ern gab's noch die Rente leichter, mein Opa hat nach einem Herzinfarkt nicht mehr arbeiten müssen. Dafür gibt's heute wegen psychischen Sachen die Rente leichter.

 

Dann wünsche ich dir alles Gute und drück die Daumen das es klappt!!!