Voice Geschrieben 2. Februar 2022 Share Geschrieben 2. Februar 2022 Hallo zusammen, ich habe eine Frage zum Krafttraining, auf die ich in anderen Foren leider keine Antwort fand. Ich bin 49 und bekam vor einem Jahr in Stuttgart den Herzklappenersatz nach Ross. Vor der OP war ich sehr sportlich, allerdings mehr im Studio an den Geräten, Ausdauertraining ging so gut wie gar nicht, da die Stenose der Aortenklappe sich im fortgeschrittenem Stadium befand. Die OP verlief erfolgreich und ich genieße mein neu entdecktes Hobby - das Laufen. Dieses unbeschreibliche, noch nie gekannte Gefühl, los zu laufen und nicht anhalten zu müssen, weil die Luft zum atmen fehlt - beflügelt regelrecht. Was jetzt allerdings schwierig ist, ist das Krafttraining. Zwar wurde mein Training an die neue körperliche Situation angepasst, aber jedes mal nach dem Training fühle ich mich unwohl im Brustkorbbereich. Es sind keine Schmerzen, eher eine Art Diskomfort. Zuerst schob ich das auf die monatelange Schonhaltung, was bei Sternotomie ja üblich ist. Dann auf Muskelkater, oder Rückenschmerzen, Verspannung... Mittlerweile denke ich, ob es nicht daran liegen kann, dass nach einer Brustkorb-Öffnung kein Krafttraining sinnvoll ist. Was Ähnliches las ich schon mal beim Recherchieren. Hat jemand vielleicht Erfahrungen auf diesem Gebiet? Lieben Dank! Zitieren Link zu diesem Kommentar
jerry32 Geschrieben 2. Februar 2022 Share Geschrieben 2. Februar 2022 Hallo Voice, freue mich, dass diese Operation so gut verlaufen ist. War dies in der Sana Herzchirurgie Stuttgart? Was waren deine Erfahrungen insgesamt? Bzgl. Krafttraining frage ich mich dasselbe, besteht nach einer Operation wieder uneingeschränkte Sporttauglichkeit? LG Jerry Zitieren Link zu diesem Kommentar
Veronika Meyer Geschrieben 2. Februar 2022 Share Geschrieben 2. Februar 2022 Hallo Voice, es spricht überhaupt nichts gegen Krafttraining nach Sternotomie. Ich habe seinerzeit ziemlich bald wieder damit begonnen, vielleicht nach drei Monaten (ich könnte das in meinen Aufzeichnungen nachschauen). Vielleicht muss sich dein Körper nach so langem Unterbruch wieder an diese Art der Belastung gewöhnen. Der Vorteil des Trainings mit Maschinen besteht ja darin, dass man mit kleinen Gewichten beginnen und sich langsam steigern kann. Vielleicht solltest du nicht befolgen, was irgend ein Trainer sagt, sondern einfach mal mit lächerlich wenig Gewicht die Bewegungen ausführen. Du machst das für dich, und was andere Leute denken (die hat aber keine Kraft, haha) soll dir egal sein. Wenn das Brustbein zusammengewachsen ist kann man wieder lustvoll ins Fitnessstudio gehen! Veronika Zitieren Link zu diesem Kommentar
Voice Geschrieben 2. Februar 2022 Autor Share Geschrieben 2. Februar 2022 vor einer Stunde schrieb jerry32: Hallo Voice, freue mich, dass diese Operation so gut verlaufen ist. War dies in der Sana Herzchirurgie Stuttgart? Was waren deine Erfahrungen insgesamt? Bzgl. Krafttraining frage ich mich dasselbe, besteht nach einer Operation wieder uneingeschränkte Sporttauglichkeit? LG Jerry Hallo Jerry, ja, ich wurde von Dr. Voth und Dr. Hemmer in der Sana Herzchirurgie operiert. Bin sehr zufrieden und dankbar, wie alles verlaufen war, einzig die Schmerzen im Brustkorb haben mich lange begleitet. Die Lebensqualität, die ich durch die Ross-OP bekommen habe und die Tatsache, nicht lebenslang auf Medikamente angewiesen sein zu müssen, entschädigen für die Tortur. Lieben Gruß Zitieren Link zu diesem Kommentar
Voice Geschrieben 2. Februar 2022 Autor Share Geschrieben 2. Februar 2022 vor 5 Minuten schrieb Veronika Meyer: Hallo Voice, es spricht überhaupt nichts gegen Krafttraining nach Sternotomie. Ich habe seinerzeit ziemlich bald wieder damit begonnen, vielleicht nach drei Monaten (ich könnte das in meinen Aufzeichnungen nachschauen). Vielleicht muss sich dein Körper nach so langem Unterbruch wieder an diese Art der Belastung gewöhnen. Der Vorteil des Trainings mit Maschinen besteht ja darin, dass man mit kleinen Gewichten beginnen und sich langsam steigern kann. Vielleicht solltest du nicht befolgen, was irgend ein Trainer sagt, sondern einfach mal mit lächerlich wenig Gewicht die Bewegungen ausführen. Du machst das für dich, und was andere Leute denken (die hat aber keine Kraft, haha) soll dir egal sein. Wenn das Brustbein zusammengewachsen ist kann man wieder lustvoll ins Fitnessstudio gehen! Veronika Hallo Veronika! Hört sich sehr positiv an, danke! Lieben Gruß Zitieren Link zu diesem Kommentar
marathon2 Geschrieben 2. Februar 2022 Share Geschrieben 2. Februar 2022 Hallo Voice, mir hatte man schon in der AHB 2 Wochen nach der OP ein leichtes Krafttraining zugemutet, was allerdings wohl keine so gute Idee war. Ich würde das mit meinem heutigen Wissen nicht mehr machen. Da hätte einiges schief gehen können. Zum Glück war ich aber sehr vorsichtig und habe bei Schmerzen sofort abgebrochen. Nach ca. 3 Monaten habe ich dann wieder mit dem Training im Kieser Studio angefangen. Ich hatte dieses Krafttraining auch schon vor der OP gemacht. Da ich auch hier sehr vorsichtig begonnen habe, hielten sich die Beschwerden in Grenzen. Allerdings habe ich während und nach dem Training doch gelegentlich leichte Schmerzen im Brustkorb gespürt. Wenn ich mich recht erinnere, hatte ich diese Beschwerden noch etliche Monate lang. Irgendwann hat es dann aufgehört und ich trainiere auch heute nach 12 Jahren immer doch bei Kieser. Da seit deiner OP ja schon ein Jahr vergangen ist, spricht eigentlich nichts gegen Krafttraining. Du solltest nur immer gut in den Körper hineinhören und bei Beschwerden die Gewichte reduzieren. Ein Muskelaufbau braucht eben seine Zeit. Wenn die Beschwerden aber weiterhin dauerhaft anhalten, solltest du dich vielleicht einmal von einem Orthopäden untersuchen lassen. Aber wie gesagt, ein Krafttraining ist immer sinnvoll, auch nach einer Herz-OP, nur eben angepasst an die individuelle persönliche Situation. Und nachdem, was wir alles durchgemacht haben, muss es ja kein neuer Weltrekord mehr werden. Grüße Dietmar Zitieren Link zu diesem Kommentar
Voice Geschrieben 3. Februar 2022 Autor Share Geschrieben 3. Februar 2022 Hallo Dietmar, danke für deine Ermutigung und die Idee mit dem Orthopäden. Ich hatte mal die Vermutung, dass mein Brustkorb evtl. „falsch“ zusammen gewachsen ist. Da ich knapp 6 Monate nach der OP immer noch auf Schmerzmittel angewiesen war. Jetzt spüre ich die Schmerzen, wie gesagt, nur nach dem Training. Lieben Gruß Zitieren Link zu diesem Kommentar
JensBlond Geschrieben 3. Februar 2022 Share Geschrieben 3. Februar 2022 Hallo Voice, 6 Monate ist sehr lang. Ich habe nach einer Woche nur noch Marcoumar genommen. Aber der Brustkorb dauert schon lange. Am längsten habe ich mit Kraulen gewartet, damit erst wieder nach 4 Monaten angefangen. Das einzige was ich heute noch sein lasse sind Umhängetaschen, dafür müsste ich mir die Cerclagen entfernen lassen, denn die werden durch die Taschengurte gegen die Haut von innen gedrückt. Aber Rucksäcke tun es auch ;). Ich gehe nie ins Studio, das einzige Krafztraining was ich mache sind Liegestütze und Sitzups, aber das geht problemlos. Alles Gute, Jens Zitieren Link zu diesem Kommentar
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