Jump to content

Rückbildung eines erweiterten Ventrikels


Eifelaner

Empfohlene Beiträge

Kann mir jemand die folgenden Fragen beantworten?

 

Durch eine AI IV hat sich mein linker Ventrikel auf 61mm erweitert. Mein Kardiologe meint, dass sich dieser nach einer OP wieder auf ein normales Mass reduzieren könnte. Würde man aber zu lange warten, sei dies nicht mehr möglich und man müsste von einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit nach einer Op ausgehen.

 

In wieweit kann man diese Aussagen bestätigen und evtl. konkretisieren?

 

Im Moment fühle ich mich durchaus in der Lage einen 2000er zu besteigen, Fahrradtouren über 50 - 100 km sind ebenfalls drin. Lediglich im Kleinen merke ich Einschränkungen. So bin ich recht schnell ausser Puste, wenn ich mehrere Stockwerke über die Treppe bewältigen muss oder schwere Sachen über eine grössere Strecke trage (z.B. Kiste Bier aus dem Auto ins Haus)

 

Kann ich nach einer OP von einer gleichbleibenden oder einer erhöhten Leistungsfähigkeit ausgehen?

 

Vielen Dank

 

Christian

Link zu diesem Kommentar

Hallo Christian,

 

 

genau kann man leider erst nach erfolgter OP sagen, bzw. beobachten,

inwieweit dein Herz bereit ist, sich wieder zu regenerieren.

 

Vorstellen muß man sich die Überlastung des linken Ventrikels wie bei ein Gummiband, welches lange lange Zeit völlig intakt und elastisch seine Funktion erfüllt und dann plötzlich von einem zum anderen Mal ausgeleiert ist und keinerlei Elastizität mehr besitzt.

 

So wurde es mir bisher von allen konsultierten Kardiologen und auch von den Herzchirurgen in Göttingen erklärt.

 

Da du, wie du berichtest, bisher nur mäßig subjektive Symtomatiken ( leichte Atemnot unter Belastung :wink: ) wahrnimmst, ist die Prognose auf eine völlige Regeneration deines Herzens nach OP sicher positiv.

 

Liebe Grüße

Sanne

 

 

Link zu diesem Kommentar

Hallo Christian,

 

1995 wurden bei mir zufällig eine Aortenklappenundichte und ein Mitralklappenprolaps festgestellt. Ich war damals 35 Jahre alt und sportlich sehr aktiv (Langstreckenlauf, Radfahren, Skifahren usw.). Mein linker Ventrikel war ca. 64 mm groß. In den Folgejahren wurde ich zweimal pro Jahr von einem niedergelassenen Kardiologen untersucht, um eventuelle Änderungen festzustellen. Ich habe weiterhin ca. 4 mal pro Woche Ausdauersport getrieben, allerdings weniger intensiv. Im Jahr 2003 hatte sich die Insuffizienz der Aortenklappe verschlechtert, die Mitralklappe war vermutlich auch undicht und die linke Herzkammer (72 mm ) sowie der und linke Vorhof (ca. 60 mm) soweit vergrößert, dass zu einer OP geraten wurde. Obwohl ich mich noch leistungsfähig fühlte, habe ich die Operation durchführen lassen. Die ersten Wochen nach der OP waren wegen einiger „Nebenwirkungen“ (Vorhofflimmern usw.) sehr unangenehm. Nach einer Woche Krankenhaus und 4 Wochen Reha, kam ich am 01.04.2004 nach Hause. Seitdem steigt meine körperliche Leistungsfähigkeit wieder. Im Juli 2004 (4 Monate nach OP) war ich in Krankenhaus in Bad Nauheim zur Kontrolle.

Das OP Ergebnis ist sehr positiv. Ich wurde bis 250 Watt belastet (Ergometer), die Herzkammergröße lag mit 55 mm im oberen Normbereich und auch der Vorhof hatte sich um ca. 10 Prozent verkleinert. Ich leide ein wenig unter dem veränderten Blutdruck (Müdigkeit, Benommenheit z. T. Schwindel) von jetzt meistens 110/75 (oder noch niedriger), zuvor 150/60. Ich treibe wieder ca. 4 mal pro Woche Sport (Ergometer, Walking, Radfahren, Minitrampolin), jedoch nicht zu intensiv (Pulsfrequenz im Schnitt von 115 bis 120).

 

Fazit: Heute bin ich froh, dass ich die OP habe durchführen lassen, hätte ich noch einige Jahre gewartet, wäre das Herz soweit geschädigt worden, dass die Leistungsfähigkeit gewiss dauerhaft eingeschränkt gewesen wäre. Mit der Erfahrung von heute hätte ich mich eventuell schon einige Jahre früher operieren lassen. Wenn Du dich engmaschig kontrollieren lässt, noch leistungsfähig bist, kannst Du gewiss auch noch Sport treiben, allerdings solltest Du Dich nicht zu hoch belasten (60–65%).

 

Alles Gute,

 

 

Stefan

Link zu diesem Kommentar

Hallo Christian,

 

ich wurde im Juni operiert. Meine linke Kammer war um 65mm vergrößert.

 

Jetzt vor 2 Wochen war ich zur Kontrolle beim Kardiologen. Herz hat bereits wieder die normale Größe. Der OP Zeitpunkt war also zum idealen Zeitpunkt wurde mir bestätigt.

 

Die Herzwand ist noch etwas verdickt, wird sich aber auch wieder normalisieren.

 

Vor der OP war ich auch sehr gut belastbar. Mountainbike, Bergwandern usw. - kein Problem.

 

Man sollte also nicht zu lange warten.

 

Viele Grüße

 

Jürgen

Link zu diesem Kommentar

Hallo Christian,

 

Zitat:

Im Moment fühle ich mich durchaus in der Lage einen 2000er zu besteigen, Fahrradtouren über 50 - 100 km sind ebenfalls drin. Lediglich im Kleinen merke ich Einschränkungen. So bin ich recht schnell ausser Puste, wenn ich mehrere Stockwerke über die Treppe bewältigen muss oder schwere Sachen über eine grössere Strecke trage (z.B. Kiste Bier aus dem Auto ins Haus)

Zitat Ende.

 

Sei nicht böse aber das klingt merkwürdig -

2000 besteigen 50-100Km Radfahren aber aus der Puste bei Treppensteigen oder Bierkastenschleppen.

 

Gut ich bin ein bekennender Minimalsportler - aber ich hatte auch so eine Phase (über mehrere Jahre leider) - habe die Hinweise des Kardiologen auf MIklappendefekt und Herzgröße nicht ernstgenommen (aus Angst vor der OP). Ging ja noch alles irgendwie - Treppensteigen - bischen Laufen - Wandern usw. Erst eine zweite Meinung einer Kardiologin und mein sich plötzlich und drastisch verschlechterter Gesundheitszustand haben mich dann regelrecht zur OP getrieben. Da merkte ich dann ganz deutlich das ich mir sehr lange Zeit etwas vorgemacht hatte und mit viel Kompromissen zu leben gelernt hatte. Man gewöhnt sich halt an einiges.

Jetzt nach der OP geht alles viel besser. OK bin jetzt auch kein Schwarzenegger (mein Waschbrettbauch hat nur eine Welle :oops: ) und ab und zu merke ich mal ein stolpern oder ein Tag ist es mit der Puste nicht so optimal aber kein Vergleich zu vorher.

Also wenn der Doc sagt OP muss sein vertrau ihm und zöger es nicht zu lange hinaus -

Ich wünsch Dir alles Gute

MfG

Thomas Wagner

Link zu diesem Kommentar

Danke für die Informationen,

 

es macht mir schon ein wenig Hoffnung wenn Ihr von Euren positiven Erfahrungen berichtet.

 

Hallo Thomas,

es klingt wirklich etwas komisch wenn man grössere Anstrengungen über eine längere Zeit bewältigt aber bei einfachen Dingen nach Luft schnappt.

Aber es ist wirklich so! Ich versuche das mit einem Vergleich zu verdeutlichen.

Stell Dir eine Dampflock vor, die auf den ersten Metern laut schnauft und dann langsam in Fahrt gekommen immer gleichmässiger und leichter läuft.

 

Mein Kardiologe hat etwas von körperlicher Gesamkonstitution oder ähnliches erzählt, so richtig verstanden habe ich es aber nicht.

 

Christian

Link zu diesem Kommentar

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...