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Dosisanpassung per Rechenschieber


Werner Berthold

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Liebe Gerinnungsgenossen,

als Patient mit Vorhofflimmern hatte ich zu Beginn meiner Antikoagulationstherapie mit Marcoumar extreme Einstell-Schwierigkeiten. Deshalb habe ich zusammen mit 2 Ärzten intensiv über die Dosisanpassung von Marcoumar nachgedacht. Das Ergebnis ist ein Rechenschieber, auf dem man aufgrund der letzten Messung die neue Wochendosis sofort ablesen kann. Die Beschreibung haben wir heute unter www.inr-kontrolle.de ins Netz gestellt.

Über Eure Erfahrungsberichte mit diesem Schieber, den Ihr selbst basteln könnt, würde ich mich sehr freuen.

Werner Berthold

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Hi, Werner

Das Ergebnis ist ein Rechenschieber, auf dem man aufgrund der letzten Messung die neue Wochendosis sofort ablesen kann. Die Beschreibung haben wir heute unter www.inr-kontrolle.de ins Netz gestellt.Über Eure Erfahrungsberichte mit diesem Schieber, den Ihr selbst basteln könnt, würde ich mich sehr freuen.
Macht einen sehr guten Eindruck auf den ersten Blick. Ich werde mal testen, ob meine Werte der letzen 11 Jahre sich stichprobenartig damit überprüfen lassen. Gerade die Zeiten, in denen der INR schwankte.

Bye, Roland

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Hallo,

 

ich denke, nachdem der INR noch von anderen Faktoren beeinflußt wird und man die Dosierung immer mal wieder neu anpassen muß, glaube ich nicht, daß ich mich zu sehr auf den Rechenschieber verlassen möchte.

 

Ich bleibe lieber bei meiner altbewährten Methode, auf die ich mit ruhigem Gewissen vertrauen kann :wink:

 

LG, Beate

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Hallom Werner,

 

sieht zwar gut aus - aber ich persönlich habe da so meine Bedenken. Insbesondere die sehr optimistischen Aussagen zum Nutzen dieses Rechenschiebers.

Wer hier betroffen ist und schon längere Zeit Marcumar nimmt weiss, dass es viele Unwägbarkeiten gibt und der Körper sehr unterschiedlich reagiert auf Änderungen (welcher Art auch immer).

Hier kann der Schieber doch wohl nur annähernd eine Richtung Weisen - insofern evtl hilfreich. Ich verlass mich jedoch lieber auf meine wöchentliche Messung bzw. öfter bei Krankheit oder Klima-, Ernährungswechsel und dosiere dann anhand meiner Aufzeichnungen bzw. Erfahrung.

Auch sind die therapeutischen Bereiche des Rechenschiebers - zumindest für die neueren Klappen - nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

 

MfG

Thomas Wagner

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Hallo Werner,

 

Antwort auf Deine PN:

 

Ich kritisiere Deine Erfindung doch nicht, für mich persönlich sehe ich einfach keinen Sinn den Rechenschieber zu benutzen, weil ich mit meiner Methode bestens zurechtkomme und mich genau in meinem vorgeschriebenen INR Bereich bewege.

 

Wenn Deine Idee hilfreich für andere ist, freue ich mich natürlich.

 

Gruß, Beate

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Hallo Werner,

 

vielen Dank für deine Bemühungen. Bereits vor Jahren wurde versucht, unsere Dosierungsbemühungen mathematisch zu unterstützen.

 

Ich verwende nun seit über einem Jahr den Algorithmus:

 

Wochendosis neu = Wochendosis ist * (INRsoll-1) / (INRist-1)

 

(den ein Forumsmitglied mal gepostet hat).

 

Nach dieser langen Zeit kann ich nun sagen, funktioniert nicht.

 

Ich werde nun deinen Vorschlag in mein Excelsheet einbauen. Mal schaun, wie das funzt.

 

Viele Grüße

Michael

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Hallo,

also die Herleitung der Formel ist wirklich interessant...

ich habe mir auch mal meine Schwankungen der letzten Monate/Jahre (die ich dokumentiert habe) mal mit dem Schieber durchgearbeitet und komme zu einem durchwachsenen Ergebnis - bei ca. 1/3 der Fälle hätte die ermittelte neue Dosis versagt (in beide Richtungen).

 

Also Orientierung für den Anfänger mag es sicher eine gute Sache sein, aber ich verlasse mich lieber auf mein Gefühl...

 

greetinX Mart!n

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Hallo Werner,

 

grundsätzlich eine tolle Idee und auch gute Umsetzung, die Problematik besteht meiner Meinung nach darin, daß der Schieber "neutral" ist und Wechselwirkungen durhc geändert / veränderte Lebensumstände nicht berücksichtigen kann. Für den erfahrenen "Selbstdosierer" vermutlich keine Bereicherung ist dieser Schieber für Neulinge mit Sicherheit ein guter Einstieg und verleiht die notwendige Sicherheit. Die Erfahrungen im Laufe der Zeit helfen dann später, die Dosiierung zeitnah zu optimieren.

 

Hier im Forum haben wir auch schon festegestellt, daß neben unterschiedlicher Dosierung auch die Wirkung einer Klimaveränderung nicht pauschal mit "INR rauf" ode "INR runter" zu belegen ist.

 

Gruss

 

Sven

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Liebe Kritiker,

wenn es wahr wäre, dass man einen komplizierten chemischen Prozess (und bei der Antikoagulation handelt es sich um einen solchen) besser manuell und nach Gefühl steuern kann als durch eine Regelungsautomatik, gäbe es in der chemischen Industrie viel mehr Arbeitsplätze.

Der immer wieder vorgebrachte Einwand, die vielen Einflussgrößen auf den INR-Wert würden durch den Rechner nicht erfasst, ist falsch. Offenbar ist es Ihnen entgangen dass der alle denkbaren Einflüsse (Ernährung, Medikamente, Stress, Krankheit usw.) enthaltende Parameter p(t) nach jeder Messung (d.h. wöchentlich) neu bestimmt wird.

Allerdings wird mangels besseren Wissens angenommen, dass sich dieser Wert in der Woche nach der letzten Messung nicht ändert. Analogon: Ohne ein Wetterprophet zu sein, erzielt man eine hohe Vorhersagegenauigkeit, wenn man annimmt, dass das Wetter morgen so sein wird wie heute.

Die Dosierung nach dem Gefühl oder nach der Erfahrung kann nur in den Fällen besser sein, bei denen die Einflussgrößen genau bekannt sind, so dass man im Voraus darauf reagieren kann. Weil dieser Umstand jedoch die Ausnahme sein dürfte, wird die Dosisanpassung mit unserem Rechenschieber auf die Dauer immer zu besseren Ergebnissen führen als eine Schätzung.

Mit den besten Grüßen!

Werner Berthold

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Lieber "Erfinder",

 

warum so säuerlich - ich denke hier ist doch in sehr moderater Form auf den "Gerinungshemmerrechenschieber" reagiert worden.

 

Es ist doch wohl Skepsis angebracht wenn man selbst schon Erfahrungen mit Marcumar gesammelt hat. Dabei habe zumindest ich festgestellt, dass der Körper einfach nicht immer gleich reagiert. Mal sorgte eine Erkältung für einen Anstieg des INR mal sank er. Dann hatte "Grünzeug" einen Einfluß ein andermal überhaupt nicht oder er schwankte halt mal so ohne erkennbaren Grund.

 

So wie geht man dann vor - ich z.B. sehe mir meine alten Aufzeichnungen an - vergleiche anhand der Randnotizen - oder weiß ganz einfach das letzte Woche Menge Stress zu fettes und unregelmäßiges Essen der Grund sein könnte. Also passe ich die Dosierung im nicht bedenklichen Normalfall an den INR an. Messe dann je nach Schwere der "Entgleisung" nach 3 Tagen erneut oder wie sonst nach einer Woche. Ist dann alles in Butter gehe ich zur gehabten Dosierung zurück. Dies hat bei mir in der letzten Zeit für einen recht stabilen Wert gesorgt.

 

Natürlich gibt es zu Anfang bei den meisten Startschwierigkeiten und man fährt Achterbahn - ist ja auch hier im Forum oft beschrieben - da kann natürlich ein Hilfsmittel recht hilfreich sein - doch zumindest ich persönlich würde mich da nicht auf eine statistisch/mathematische Formel verlassen auch wenn sie von Ärzten und Matheprofis erstellt wurde.

Wenn man sieht wieviel Schwierigkeiten selbst erfahrene Ärzte (Kardiologen/Hausärzte) haben eine passende Dosierung - speziell zu Anfang - zu finden also ehrlich da ist der Rechenschieber nicht mehr und nicht weniger als eine weitere Möglichkeit den Weg zu finden.

 

Ich vertraue mittlerweile meinem eigenen Bauchgefühl und den Hinweisen meiner sehr bodenständigen Hausärztin.

 

Wie Du meinen Ausführungen entnehmen kannst gehöre ich damit zu der Art Menschen die noch daran glauben, das nicht alles im Leben in ein Schema gepresst und nach DIN funktioniert. Den nichts wäre meiner Meinung nach gefährlicher - gerade im ärztlichen Bereich - als auf Gespür, innere Stimme, Erfahrungswerte, individuelle Einschätzung zu verzichten. Ich habe mir meine Ärzte danach ausgesucht, das sie eben nicht nur technisch Untersuchen sondern noch das Patientengespräch suchen.

 

Zuletzt noch ein fragendes Beispiel:

 

Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe von dem Rechenschieber - ist es doch so, dass ich im Falle einer evtl. Abweichung meine angepasste Wochendosis für den Zielwert ablesen kann. Soweit so gut - aber es entbindet mich doch nicht davon erneut nach spätestens einer Woche erneut zu Messen. Tja und da ist er nun der Zielwert - demnach bleibe ich also bei der Dosis und Messe nach einer Woche erneut - HUCH da bin ich doch plötzlich wieder zu hoch/niedrig mit dem INR weil ja die vorher eingenommene Wochendosis dazu diente meinen INR nach einem Ausrutscher wieder einzufangen. Also erneutes "rechenschieben" usw.

Ich kann jetzt irgendwie nicht erkennen wo da der entscheidene Vorteil zur persönlichen "Gefühlsmethode" ist.

Denn ich glaube nicht, dass es den Idealpatienten gibt dessen INR z.B. bei einer Wochendosis von 6 Tab. immer genau 3-3,5INR ist.

Nein da habe ich zumindest andere Erfahrungen gesammelt s.o..

 

So nun aber Schluß sonst endet das hier in einem Glaubenskrieg.

MfG

Thomas Wagner

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