Kernchemiker Geschrieben 14. Februar 2019 Share Geschrieben 14. Februar 2019 Hallo, ich möchte mich heute an euch wegen meiner merkwürdigen Symptome wenden. Ich weiß nicht, ob es etwas mit dem Herzen zu tun hat, ich möchte aber die Chance ergreifen, euch als Menschen mit ähnlichem "Grundleiden" wie ich nach eventuellen ähnlichen Erfahrungen oder euren Ideen zu befragen. Ich habe mich bereits an diverse Ärzte gewandt, aber bisher hatte niemand einen klaren Befund für mich. Zu meiner Herzklappendiagnose: 1995 Aortenklappenersatz, mechanisch, wegen Aorteninsuffizienz III° seit 2018 ist ein etwas gestiegener Druckgradient an der Aortenklappe (mittlerer Gradient um die 20 mmHg) bekannt Zu meinen Symptomen: Phasen verstärkter Extrasystolie (20/min), tagsüber aber v.a. Abends/Nachts (dann kaum Schlaf), jedoch keine Extrasystolen bei Belastung unangenehme "Anfälle" von innerer Unruhe, Blässe, Schwäche, Krankheitsgefühl und kalten Händen manchmal Gefühl von Watte im Kopf, schlimmstenfalls Angst wegzusacken im "Anfall" teilweise erhöhter Blutdruck bis 150:100 (sonst liegt er bei mir bei 120:80) An und für sich bin ich aber normal belastbar (Fahrradfahren, Schwimmen, Treppensteigen etc., alles ok). Ich habe kein Fieber, keine Atemnot, keine Brustschmerzen und normale Laborwerte (außer einem etwas erhöhtem CK-Wert). Die Symptome bestehen seit Anfang Oktober in unterschiedlicher Ausprägung, ich war kurz nach Weihnachten beim Notdienst an der Uniklinik, aber dort wurde ich ohne klaren Befund entlassen. Ein am nächsten Tag durchgeführtes Herzecho bestätigte den kardiologischen Vorbefund. Während einer 2-wöchiger Krankschreibung besserte sich die Extrasystolie deutlich und die Symptome schwächten sich ab. Medikamente: Marcumar nach INR, 1x 47,5 mg Metoprolol pro Tag Wer hat schonmal ähnliche Symptome verspürt? Hat jemand eine Idee, was dahinter stecken könnte? Viele Grüße Holger Zitieren Link zu diesem Kommentar
AnneS Geschrieben 14. Februar 2019 Share Geschrieben 14. Februar 2019 Hi Holger, manchmal habe ich das Gefühl, dass Extrasystolen ein Mysterium für sich sind. Ich hatte das mal knapp 1 1/2 Jahre, dass ich untertags mal 1-2 Extraschläge deutlich spürte und als Abends ins Bett gehen wollte ging die Party dann ab. Vorallem wenn ich zur Ruhe kommen und einschlafen wollte dachte ich manchmal mein Herz ist ein Flipper und eine kleine Kugel wird darin rumgeschossen. Ich bin immer wieder aufgestanden und durch die Wohnung gegangen, dann wurde es besser und die Extrasystolen ließen nach. Danach ging's wieder von vorne los. Die sind dann aber ganz von alleine verschwunden. Warum und wieso, ich hab keine Ahnung. Wurde schon mal ein Langzeit EKG gemacht? Lg Anne Zitieren Link zu diesem Kommentar
Joerg_1967 Geschrieben 15. Februar 2019 Share Geschrieben 15. Februar 2019 Hallo Holger, 1. Extrasystolen im normalen Umfang sind normal. 2. Ich denke nur, das wir Herzpatienten da viel sensibler sind. 3. Ich hatte kurz nach der OP auch häufige Extrasystolen, gerade in Ruhe (also kurz vor dem Einschlafen). 4. Grund waren da wohl die Medikamente (Blutdrucksenker - Ramipril). 5. Ca. 9 Tage nach der OP habe ich dann Ramipril weggelassen und siehe da, die Extrasystolen in Ruhe sind weg. 6. Messe mal den Blutdruck in Ruhe. Bei mir lag der, wenn Extrasystolen kamen, so bei 100/65. Vielleicht hilft das etwas. Rückfragen gerne. Viele Grüße ... Jörg Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kernchemiker Geschrieben 15. Februar 2019 Autor Share Geschrieben 15. Februar 2019 Danke für eure Antworten! Anne, das letzte Langzeit-EKG ergab etwa 4% SVES und VES, aber nichts weiter. Ich erinnere mich noch an folgendes: nach der OP hatte ich für kurze Zeit schon mal Extrasystolen (einen ekligen Bigeminus - immer im Liegen, beim Sitzen war er weg). Der Kardiologe verschrieb mir das Antiarrythmikum Sotalex (heute wäre man wegen gefährlicher Nebenwirkungen wohl viel zurückhaltender!). Ich hatte die Packung aus der Apotheke abgeholt und danach nie eine Tablette gebraucht, weil die ES plötzlich einfach verschwunden sind. Jörg, der Blutdruck in Ruhe ist 100-120 zu 70-85, auch mit ES (aber ich weiß nicht, ob mein alvita-Messgerät dann so zuverlässig misst). Habt einen schönen Tag. Holger Zitieren Link zu diesem Kommentar
AnneS Geschrieben 15. Februar 2019 Share Geschrieben 15. Februar 2019 Hallo Holger, also eigtl nichts dramatisches. Einen Bingeminus hatte ich nicht, das kam auch wenn ich auf der Couch saß und Fernseh schaute. Sobald Ruhe einkehrte ging's damals los. Mir wurde damals gesagt, da kann man nix machen, Medikamente wurde mir nicht verschrieben. Als ich 2014 im Leipziger HZ in Behandlung war, hatte ich neben meinen Kardiologen noch extra einen Rhythmologen. Vll weiß der ja weiter oder hat Tipps auf Lager Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kernchemiker Geschrieben 15. Februar 2019 Autor Share Geschrieben 15. Februar 2019 Ich habe gemerkt, dass selbst die unruhigsten ES-Phasen vorbei gehen, das ist schon mal gut. Im Moment habe ich wieder seit Tagen ganz, ganz wenig. Da sie unter Belastung verschwinden, ist die Ursache wohl vegetativ. Mehr beschäftigen mich diese komischen "Anfälle" mit innerer Unruhe und plötzlichem Krankheitsgefühl und dem dubiosen Schwindel (Watte im Kopf) oder wie man es nennen mag. Wenn ich irgendwo unterwegs bin und mich nicht gleich zurückziehen kann, ist das mitunter sehr schwierig. Vor allem würde mich interessieren, woran das liegt. Vielleicht "nur" die Psyche? Gruß Holger Zitieren Link zu diesem Kommentar
AnneS Geschrieben 18. Februar 2019 Share Geschrieben 18. Februar 2019 Hallöchen Holger, ich hatte heut auch wieder den lustigen "Schwindel", obwohl ich jetzt Betablockerfrei bin. ABER..ich bin auf Facebook in der Marfan Gruppe (hab im Juli mein Erstgespräch in der Marfan Sprechstunde in der Charité, ich glaub mittlerweile nicht mehr, dass das alles nur von einer Endokarditis kommt. Alleine wegen den anderen Symptomen) und es hat ein Mitglied über genau diese komischen Schwindelanfälle berichtet. Ich hab heut zum ersten mal von Morbus Menière gehört, aber es geht primär um Drehschwindel. Probleme mit der HWS oder allgemein ein kaputter Gleichgewichtssinn wurden noch genannt. Ich hab nächste Woche wegen meiner Skoliose und Plattfüßen einen Termin beim Orthopäden und werd da auch nochmal nachfragen, was dieser komische Watte-im-Kopf-Füße-wegzieh Schwindel sein kann. Liebe Grüße Anne Zitieren Link zu diesem Kommentar
Brigittchen Geschrieben 18. Februar 2019 Share Geschrieben 18. Februar 2019 Mit dem Schwindelproblem habei ich wie viele andere auch zu kämpfen. Im ersten Jahr nach der Herzoperation mit massiven Drehschwindelanfällen mIT Übelkeit, Erbrechen und Schweissausbrüchen. Es wurde besser, die Anfälle in immer größeren Abständen und schwächer im Verlauf. Nach einem grippalen Infekt seit zwei Tagen wieder öfters. Ein anderes Phänomen war das Wattegefühl verbunden mit dem Gefühl die Augen nicht mehr richtig koordinieren zu können und dann habe ich Doppelbilder gesehen. Auch das wurde besser. Nie wurde eine Ursache gefunden. Aber es trat alles erst nach der Herzop auf. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kernchemiker Geschrieben 19. Februar 2019 Autor Share Geschrieben 19. Februar 2019 Danke euch für die Antworten, das hilft mir sehr beim Einordnen meiner Symptomatik. Viele Grüße Holger Zitieren Link zu diesem Kommentar
mitral Geschrieben 20. Februar 2019 Share Geschrieben 20. Februar 2019 die phasenweise fehlende augenkoordination (extremes schielen, für mehrere minuten) trat bei mir ebenfalls erst mit der herzerkrankung auf. es war sogar das erste, woran ich erkannte, dass etwas nicht stimmt. es trat damals immer gemeinsam mit starken tachykardien auf. und es ist auch das einzige, das mir 5 jahre nach der OP von der herzgeschichte noch übrig ist, nur ohne das herzrasen. hatte sogar überlegt, dieses seltsame doppeltsehen hier mal als thema reinzustellen. weil es mich, obwohl ansonsten komplett wieder gesund, doch jedes mal wieder ein klein wenig beunruhigt. (der sehr gründliche augenbefund ergab nichts, und blutdruckschwankungen liegen auch nicht vor. ) Zitieren Link zu diesem Kommentar
Kernchemiker Geschrieben 20. Februar 2019 Autor Share Geschrieben 20. Februar 2019 Kurzzeitiges Schielen kenne ich auch, hatte ich zwei- oder dreimal. Es ging zum Glück schnell vorbei. Ich war in diesen Phasen immer übermüdet oder körperlich/seelisch beansprucht. Ich habe es darauf geschoben. Zitieren Link zu diesem Kommentar
alan71 Geschrieben 20. Februar 2019 Share Geschrieben 20. Februar 2019 Hallo Holger ... diese von dir genannten Symptome kenne ich auch. Sie sind nicht aktuell mehr so spürbar, bei mir waren es die Extrasystolen die vorhanden waren. Es waren auch nicht so viele das man reagieren muss, aber diese vorhandenen waren dann derart auch mal aktiv das sie doch spürbar waren und mir Dinge wie innere Unruhe, Schwäche und ähnliches brachten. Das hat sich jetzt beruhigt wieder, aber die Phasen waren wirklich unangenehm und natürlich macht man sich dann seine Gedanken. Dir alles Gute LG Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar
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