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Aortendissektion Typ A Folgeerkrankungen der Aorta


Yellowstone

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Hallo zusammen

Ich habe eine Frage. Ich jenne mich nicht so aus mit der Aorta.

 

Wenn man eine Aortendissektion Typ A gehabt hat mit Aortaersatz, steigt dann die Wahrscheinlichkeit für weitere Aneurysma an anderen Orten, zum Beispiel im Bauch oder in der Brust? Werden allfällige Veränderungen im Rahmen der Aortakontrollen (zum Beispiel mit spezieller CT) festgestellt?

 

@helga-margarete Hallo Helga. Du bist selber davon betroffen und scheinst Dich da auszukennen.

 

Besten Dank,

Walter

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Hallo Walter ...

wie du in meiner Vita sehen kannst, hab ich meine Erfahrungen mit Aortenerkrankungen. Bei mir wurden 2006 notfallmässig zwei große Aneurysmen in der thoracica und ascendens operiert und bei mir ist es so, das die weitere Aorta bis in die Oberschenkel davon betroffen ist. Ich habe auch aneurysmatische Ausweitungen, die Dissektion ist bei mir auch schon in die Arterien zur Niere, Milz, in den Kopf unter anderem betroffen, ich habe auch ein Milzaortenaneurysma. Also bei mir ist dies mit den Folgeerkrankungen der Fall, hier im Forum gibt es aber auch sehr viele wo dies nicht der Fall ist. Das kommt sicherlich auf die Grunderkrankung an, siehe einer Gewebeschwäche oder ähnlichem. Ich lasse dies per CT jährlich kontrollieren, mache dies seit 2006, gesund sind jene CT Untersuchungen in der Anzahl auch nicht, dazu habe ich zuletzt auch das Kontrastmittel nicht mehr vertragen, weshalb wir in diesem Jahr mal pausieren, nächstes Jahr bin ich aber wieder dran. Meine Werte verändern sich, aber derart geringfügfig das man diese Pause jetzt vertreten kann. Ich hoffe natürlich das dies so bleibt.

 

LG Thomas

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Hallo Walter,

meine OP in Sachen Aortendissektion ist jetzt über 9 Jahre her. Meine Aortea ist von der Halsschlagader abwärts bis zur Leistengegend betroffen. Eine Niere wird von einem falschen Lumen versorgt. Da kann man nichts machen. Mein Aortenbogen wurde durch eine Rohrprotese ersetzt. Aneurysmen lassen sich bei mir nicht gänzlich verhindern. Anfangs wurden häufiger CTs verordnet. Inzwischen nur noch alle 3 Jahre. Bisher geht es mir gut damit. Der Blutdruck muss gut kontrolliert werden. Da ich auch seit 13 Jahren eine künstliche Aortenklappe habe, nehme ich Marcumar, was mir auch bei der Aorta zur Vorbeugung von Thrombosen hilft.

 

Darf ich nach dem Anlass für dein Interesse fragen?

 

Frohe Ostern. Liebe Grüße

Helga

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Liebe Helga

 

Ich hatte vor gut drei Wochen eine Aortendissektion Typ A mit einer darauf folgenden Notoperation. Ich hatte grosses Glück im Unglück. Es gab keine Ruptur (so sagt man glaube ich) und der Blutfluss war so, dass die Organe immer versorgt wurden. Bei mir wurde der Aortabogen (???, Meine Vermutung) durch ein Teflonimplantat ersetzt. Gleichzeitig erhielt ich eine mechanische Klappe. Ich  bin zu Hause und mir geht es schon einigermassen gut, kann bereits 30 min langsam spazieren.

 

Meine Frage ist nun, ob eine Aortendissektion vom Typ A zu Schädigungen weiterer Teile der Aorta führen kann, als nicht der Teil, der durch ein Teflonimplantat ersetzt wurde. Gemäss der CT Kontrolle vor dem Spitalaustritt ist die Lage sehr stabil, was auch immer das bedeutet.

 

Ich werde in regelmässigen Abständen kontrolliert werden. Was genau wird da kontrolliert? 

 

Besten Dank,

Walter

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Hallo Walter,

 

nach meiner OP in Sachen Aortendissektion wechselte ich erst einmal meinen Hausarzt. Mein Kardiologe empfahl mir, einen Gefäßspezialisten hinzuziehen, was ich auch machte. Der Kardiologe überwacht nun 1 x jährlich mein Herz, insbesondere die Dichtigkeit meiner Aortenklappe. Die Gefäßärztin kontrolliert 2 x jährlich mittels Ultraschall meine Aorta. Sie ist immer wieder erfreut, dass meine Halsschlagader noch keine Schäden (sprich Kalk) hat. Es sind auch kleinere Aneurysmen vorhanden, die mir z.Z. aber keine Probleme machen. Die Wände der Aorta seien derzeit stabil. Ich nehme diverse Medikamente, die den Blutdruck in den Bereichen 110-120/60-80 halten. Mein Puls liegt so bei 50-60. Ich sollte nicht mehr schwer heben (nur noch 5-10 kg, und Letzteres nur kurzfristig), keine Putzarbeiten für die ich mich länger bücken muss, kein Fensterputzen, wo ich überkopf arbeite. Das alles nicht, weil es den Blutdruck belastet. Zugegebenermaßen bin ich etwas träge geworden und habe Gewicht zugelegt. Immerhin lebe ich, und das nicht schlecht.

Zu Beginn wurden erst halbjährlich, dann jährlich CTs gemacht, um evtl. Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Inzwischen ist das nur noch alle 3 Jahre nötig. Außerdem wird vor jeder Gefäßuntersuchung ein Blutbild gemacht, um zu sehen, ob die Organe (Leber, Niere etc.) richtig versorgt werden und entsprechend arbeiten.

 

Als ich meine Ärztin kennenlernte erfuhr ich, dass sie schon einen Patienten mit meinem Krankheitsbild betreut hat. Auf die Frage, wie lange sie ihn betreut hat, meinte sie 7 Jahre. Als meine 7 Jahre vorbei waren fragte ich noch einmal nach, was aus dem Patienten geworden ist und sie meinte, dass sie das nicht weiß, weil sie den Wohnort und die Praxis verlassen hätte. Der Patient kann also durchaus noch leben. Danach ging ich sehr viel entspannter zu ihr und stehe ihr, wenn es die Umstände zulassen gerne als Proband für junge Ärzte zur Verfügung, die an Ultraschallgeräten geschult werden, wobei es meist nur um die Halsgefäße geht.

 

Im November dieses Jahres kann ich auf 10 Jahre zurückblicken, vorausgesetzt mir fällt vorher kein Blumentopf auf mein Haupt :-)

 

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut machen und wünsche dir noch schöne Restostern.

 

LG Helga

 

 

bearbeitet von helga-margarete
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Ich habe noch eine weitere Frage. Wie ist das mit der Dissektion genau? Wenn die Dissektion im aufsteigenden Teil der Aorta begonnen hat, wird ja sofort operiert und der aufsteigende Teil durch eine Prothese ersetzt. 

 

Wie lange ist aber eigentlich so eine Dissektion? Betrifft die Dissektion die ganz Länge der Aorta? Ist die Dissektion bei allen gleich lang? Verändert sich die Länge der Dissektion? Fliesst das Blut jeweils durch das richtige und das falsche Lumen? Oder kann es eine Dissektion geben, bei der das Blut nur durch das richtige Lumen fliesst?

 

Alan71, ich konnte den Link zu Dir auf dem Handy nicht mehr löschen.

 

Grüsse Walter

 

@alan71

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Also bei mir fließt das Blut sowohl durch das richtige wie auch durch das falsche Lumen. Leider wird eine meiner Nieren vom falschen Lumen bedient. Somit kann man das falsche nicht einfach "verkleben", da es sonst zu einem Nierenversagen kommen kann. Zum Glück gibt's auch einen (oder mehrere?) Rückfluss ins richtige Lumen, so dass es nicht zu einem Stau und somit zu einer Ruptur kommt. Es darf aber auch nicht thrombosieren. Dank Marcumar bin ich ein wenig davor geschuetzt.

 

Ob sich die Länge verändern kann, weiß ich nicht.  Das würden wir auf jeden Fall schmerzhaft spüren. Bei mir hat sich, soviel ich weiß,  nichts verändert.

 

Gruß Helga 

bearbeitet von helga-margarete
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Danke für Deine Antwort. Dann bildete sich Dein jetziger Zustand direkt nach dem Akutereignis, ist das richtig? Es bildeten sich keine neuen  Dissektionen. Eine Deiner Nieren wird seit dem Akutereignis vom falschen Lumen bedient.

 

Grüsse Walter

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Hallo Walter,

 

ich bin wie du eine Neueinsteigerin und bin gleich bei deiner Geschichte hängen geblieben. Würd sagen wir sind die Gleichen;)

Ich hatte im September 2016 auch eine akute Aortendissektion Typ A. Bei mir trat plötzlich (ohne körperliche Anstrengung....war beim Geburtstagskuchen backen für meinen Sohn) die Dissektion an der Aortenwuzel bei der erweiterten Aorta ascendens (ca. 5 cm) auf. Ich hatte auf Grund der familiärer Vererbung (mein Vater und Bruder hatten auch diesen angeborenen Herzfehler) eine bikuspide Aortenklappe, welche eine II bis III gradige Klappeninsuffizienz mit sich brachte. In einer 8 stündigen Not-OP (Bentall-OP und Hemiarch-OP)  wurde mir eine mechanische Herzklappe (SJM) sowie die gesamten Aorta ascendens, der Aortenbogen und die Aortenwurzel durch eine Draconprothese ersetzt. Wie du empfand ich das Ganze als Glück im Unglück das Alles überlebt zu haben. Schliesslich habe ich zwei kleine Jungs und einen Mann die mich doch noch brauchen:wub:

Nach der OP war zwar eine Dissektionsmembran bis in die Arteria carotis und Arteria subclavia zu erkennen, aber diese sind stabil. Somit versuch ich nicht zu viel drüber nachzudenken. Schliesslich will man nach einer solchen OP wieder in ein "normales" Leben zurück finden und nicht ständig Angst haben. Wir können ja sagen, der schlimmste Teil liegt hinter uns. Trotz allem muss man so einen Schock ja auch erst mal verdauen. So plötzlich raus gerissen aus dem Leben. Auf einmal körperlich kaum mehr belastbar zu sein. Aber wirst sehen mit etwas Zeit und Verständnis für sich selbst wird es schon wieder. Zudem kann man es auch als Vorteil sehen, dass das Ganze so plötzlich kam. Das Gute ist man hat ja auch keine Zeit davor Angst zu haben.

Alles in allem habe ich mich sehr gut erholt und kann auch fast alles wieder machen. Ich habe zwar seither einen wirklich recht unangenehmen und unberechenbaren Schwindel, aber wie ich hier im Forum gelesen habe haben den wirklich sehr viele. Ich für meinen Teil habe es gelernt ihn zu akzeptieren und damit umzugehen. Ich versuche immer ruhig zu bleiben, nimm mir die Zeit mich hinzusetzten und atme ordentlich durch, dann wird es meist wieder. Manchmal wird mir zwar ordentlich übel und dann muss ich leider auch pausieren. Gott sei Dank arbeite ich zu Hause im Betrieb mit und habe den Vorteil dann hin liegen gehen zu können. Das macht es wirklich viel leichter darauf Rücksicht zu nehmen. Mir persönlich hat die Reha sehr geholfen mich mit der Situation zu recht zu finden. Danach hab ich auch wieder gewusst was ich machen darf und kann. Und wenn die Operation gut verlaufen ist ist danach auch wieder ganz viel möglich. Man muss sich einfach am Anfang Zeit lassen und sich neu kennen lernen.

Ich wünsche dir von Herzen eine gute Erholung und danke an alle, denen ich meine Geschichte erzählen durfte. Es tut gut es Leuten zu erzählen, die auch Erfahrung mit Herzerkrankungen haben.

Mit lieben Grüßen aus Tirol

johanna

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Hallo Walter,

 

zuerst noch ein herzliches Willkommen hier im Forum.

 

Ich hoffe, dass ich Deine Frage richtig verstanden habe und möchte sie einmal wie folgt beantworten:

 

Eine Dissektion kann sich prinzipiell durch die gesamte Aorta bis zu den Beinarterien runterziehen. Das ist aber der Worst Case.

 

Bei allen Aneurysmen und auch Dissektionen, die mit einer Prothese saniert wurden besteht das Risiko sogenannter Naht- bzw. Anschlussaneurysmen. Diese können sich durch die Reibung des Prothesenendes an der Kontaktfläche am Gefäß bilden.

 

Ich hoffe diese Antwort hilft Dir weiter. Wenn Du noch Fragen hast, immer gerne her damit.

 

Viele Grüße, Micha 

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@Josi1980

 

Hallo Johanna

Merci für Deine ausführliche Antwort. Ja, wir haben eine ähnliche Geschichte. Schön zu hören, dass es Dir wieder gut  geht und Du mit Deiner neuen Situation gut zurecht kommst. 

 

Bei mir sind die Erlebnisse noch sehr frisch. Ich brauche noch etwas Zeit, um das ganze zu verarbeiten. 

 

Genau wie Du habe ich auch zwei Kinder, zwei Mädchen, 10 und 6. 

 

Ich beginne heute mit der ambulanten Reha. Meine Stationsärztin im Krankenhaus hat stark für eine ambulante Reha plädiert. 

 

Im Spital hat niemand von weiteren Dissektionmembranen gesprochen. Im Austrittsbericht steht auch nichts davon. Hast Du das von Deinen Dissektionsmembranen bereits im Spital erfahren oder fand man das später heraus?

 

Liebe Grüsse,

Walter

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@GrooveMaster79

 

Hallo Micha

Merci für Deine Antwort. Das wusste ich nicht. Ich nehme an, das wird unter anderem bei den Nachkontrollen kontrolliert. Bei mir sagte der Operationsarzt noch etwas von Kontrolle der Flussverältnisse in der Aortaprothese.

 

Grüsse Walter

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Hallo Walter,

 

ja, die Dissektionsmembran wurde im Entlassungsbrief erwähnt. Erklärt hat es mir zwar zum Zeitpunkt der Entlassung niemand, aber es wurde bei einem später Termin auf der Aneurysmaambulanz nochmals befundet. Mir ist beidseitig die Halsschlagader in zwei Lumen geteilt worden und nach einem halben Jahr hat sich eine Seite sogar wieder angelegt und ist also so wie es sich gehört:D. Bei mir hat es Gott sei Dank auch noch keine so große Tragweite wie bei Helga oder Groovemaster, bei denen ist die Versorgung gewisser Region davon schon etwas beeinflußt (falls ich es richtig verstanden habe). Ich glaub die zwei wissen besser über Dissektionen Bescheid als ich. Wie gesagt ich versuch diesbezüglich nicht zu viel darüber nachzudenken. Aber bitte lass dich von meinem Befund nicht beeinflussen. Wenn bei dir nichts drin steht hast du es ja hoffentlich nicht und bei mir war es eine Folge von der Dissektion am Herzen und ist schon vor der OP passiert.

Am Anfang hab ich sowieso nicht wirklich verstanden was da geschehen war:unsure:so viele medizinische Begriffe, so viel Veränderung im Körper. Wie gesagt mit der Zeit sieht man klarer und versteht alles besser. Die Reha wird dir sicher dabei helfen.

Wünsch dir einen guten Start mit der ambulanten Reha und das sie dir richtig gut tut.

lg johanna

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Hallo Walter,

 

meinem Wissen nach wird nicht extra kontrolliert ob sch Anschlussaneurysmen bilden.

 

Das Flussverhalten, gerade über der Klappe, wird aber eigentlich seht gut überwacht. 

 

Grüße, Micha 

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