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Partner von Herzklappenpatienten gesucht


FrauvonMann

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Hallo, ich wende mich an Euch, weil ich die letzten 3 Wochen die Hölle durchgemacht habe und hoffe, hier andere zu finden, die auch damit umgehen mussten. Oder aber Patienten, die eine OP am offenen Herzen überstanden haben und mir helfen können, meinen Mann besser zu verstehen.

 

Mein Mann hatte schon 1999 Bypässe bekommen, nach einem akuten Herzinfarkt. Zu dieser Zeit waren wir noch nicht zusammen. Mein Mann ist jetzt 52 Jahre alt und vor ca. einem Jahr kam die Nachricht, dass er an der Mitralklappe operiert werden muss, da diese nicht mehr richtig schließt. Wir hatten unglaubliche Angst.

 

Am 28.9. war es dann so weit. Die OP war ungewöhnlich schwer, aber die Mitralklappe konnte erhalten werden. Er war dann auf der Intensivstation und hat 10!!!! Tage unter Propofol geschlafen, weil erst sein Kreislauf nicht mitgespielt hatte und er eine schwere Sepsis hatte und sie ihn dann nach drei Tagen noch einmal aufgemacht haben, um ihm eine biologische Klappe einzusetzen. Diese funktioniert nun einwandfrei. Dann müssten sie ihn noch mal aufmachen, weil er einen Riss in der Lunge hatte:-(

 

Der erste Aufwachversuch nach einer Woche hat nicht geklappt, weil er Angstzustände hatte (er hat geglaubt, die Willen ihn umbringen). Also weiter Propofol:-(

 

Der 2 Versuch hat dann geklappt, drei Tage später. Er war dann noch 1 Woche auf Intensiv und es ging ihm langsam besser, auch wenn sein Gehirn immer wieder Aussetzer hatte (vergesslich, Dinge gesehen, die nicht da waren). Die haben das "durchgängig" genannt.

 

Zwischendurch gab es Untersuchungen, weil sein Sinusrhythmus nicht regelmäßig war. Es wurde mir nahe gelegt über eine Transplantation nachzudenken. Das ist Gott sei Dank erst mal vom Tisch:-)

 

Nach 16 Tagen Intensiv wurde er auf Station verlegt und dort war er 3 Tage. Er konnte schon den Gang auf und ablaufen. Am 4. Tag ging es ihm viel schlechter und am Abend wurde er dann notoperiert( auf mein Drängen kam zum 4. Mal ein Arzt). Sie haben ihm 1,1L Flüssigkeit am Herzen entfernt.

 

Das ist nun 4 Tage her und es geht ihm viiiel besser!

 

Falls ihr so weit gekommen seid, schon mal vielen Dank:-)

 

Ich weiß manchmal gar nicht, wo mir der Kopf steht. Ich habe ihn die ganze Zeit über jeden Tag im KH besucht. Er braucht das so sehr, weil er psychisch echt mitgenommen ist.

 

Wer hat Ähnliches erlebt? Wie geht ihr damit um? Wie kann ich meinem Mann helfen?

 

Vielen Dank schon einmal für Antworten, die Ehefrau:-)

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Hallo und ein willkommen in unserem Forum !

Du hast dir ja schon ein bissel geholfen, indem du dir dieses Forum gesucht hast. Es hilft dir bestimmt deine Sorgen frei weg zu schreiben und nicht immer die tapfere Ehefrau sein zu müssen.

Wie du aus der Fußnote siehst, bin ich operiert wurden. Eine OP ohne Komplikationen, dass aber meine Klappe nicht dicht ist und eine ReOP im Raum steht, macht die Situation , insbesondere für meinen Mann und meine erwachsenen Söhne, nicht leichter.

Deinem Mann kannst du in meiner Sicht nur helfen, wenn du für ihn da bist und ihn täglich besuchen kannst.

Für Berufstätige ist das immer ein Kraftakt, habe ich bei meinen Männern gesehen.

Aber als Operierter allein im Krankenhaus ist absolut schrecklich, ich habe im Krankenhaus junge Männer weinen sehen, weil die Familien einfach zu weit weg waren. Im Krankenhaus gibt doch Seelsorger, vielleicht kann dieser deinem Mann auch noch mehr Kraft geben.

Auch du solltest dir Hilfe holen, damit du nicht unter der Last zusammenbrichst.

Ansonsten muss man auf Können der Ärzte vertrauen, sie mit Fragen löchern. Der Kranke versteht ja oftmals gar nicht, was in der Visite erzählt wird.

Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft und Geduld und dass er langsam, aber sicher wieder gesund wird!

Viele Grüße von Elke

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Hallo. Bis jetzt habt ihr Beiden eure Situation - die alles andere als einfach ist - gut im Griff. Elke hat recht, wenn sie dir rät, dich unterstützen zu lassen. Gibt es noch andere Familienangehörige oder Freunde, die euch unterstützen können?

In meinen Rehas habe ich erlebt, dass männliche Patienten i.d.R. für die erste Reha-Woche ihre Ehefrauen mitgebracht haben. Die wohnten dann gegen Aufpreis mit bei ihren Männern auf den Zimmern. Ich denke, dass sie auch mit zu den Vorträgen usw. mitgehen konnten. In den Reha-Einrichtungen gibt es immer auch psychologische Betreuung und ich kann mir denken, dass sich auch Ehepartner dort beraten lassen können. Das könnte Vereinbarungssache sein. Da könntest du dich bei Interesse mal erkundigen.

 

Ich wünsche euch viel Glück und die nötige Kraft. Gemeinsam schafft man vieles.

 

LG Helga

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Hallo!

 

Ich kann mit die fühlen. Ich glaube als Angehöriger leidet man fast genauso, wie der Operierte. Ich bin die Operierte und ich weiß von meiner Familie, dass sie sehr mitgelitten haben. Besonders meine Tochter, die hatte es überhaupt nicht auf die Reihe bekommen. ( Ich lag nach Herzstillstand und Reanimation 2 Wochen im Koma).Sehr geholfen hat uns allen damals eine Diakonin vom Krankenhaus. Sie war immer für mich/uns da zum reden. Mit ihr habe ich und auch meine Familie noch nach der Herz OP und der Reha telefoniert. Das hat mir sehr geholfen. In der Reha selber hatte ich keine Psychologin, obwohl es mir nicht so gut ging. Ich war von zu Hause weit weg und meine Familie konnte mich immer nur am Wochenende besuchen. Zudem war noch Weihnachten und Silvester. Mein Mann blieb aber immer Samstag und Sonntag bei mir. Er bekam eine Schlafcouch bei mir im Zimmer. Das war für mich sehr beruhigend und ich kann dir auch nur empfehlen, schau vielleicht schon recht bald, ob das bei euch in der Reha nicht auch geht. Vielleicht kannst du dir auch in der Nähe irgendwo ein Zimmer nehmen, Hauptsache du bist in der Nähe, das tut deinem Mann bestimmt gut.

Ein Kardiologe sagte mal zu mir, wenn das Herz krank ist, kann man es mit einem Motor im Auto vergleichen: nichts geht mehr wie gewohnt. Jede andere OP stecke man einfacher weg als eine Herz OP. Und ich glaube das das auch stimmt.

Heute nach 3 Jahren gehe ich zur Psychologin, weil mir mehrere sagten, auch meine Hausärztin, ich habe das alles nicht verarbeitet. Und ich muss sagen, es tut mir gut das Reden mir der Psychologin. Sie meinte auch, sie könne nicht verstehen, dass ich nicht schon in der Reha zu einer Psychologin überwiesen wurde. Solche OPs wären oft sehr schwer zu verarbeiten.

Vielleicht wäre das auch was für euch..

 

Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute

Liebe Grüße

Monika

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Vielen Dank für Eure Antworten! Es hilft an sich schon zu wissen, dass es anderen genauso geht.

 

Dass ich mir in der Nähe der Reha am Wochenende was zum Schlafen suche, habe ich mir auch schon gedacht. Mein Mann hatte sich vor der OP eine Rehaklinik ausgesucht, die sehr schön gelegen, aber auch sehr weit weg ist. Schon wenige Tage, nachdem er wieder wach war, hat er gesagt, er will in die Klinik, die ich am Besten erreichen kann. Das zeigt mir, dass ihm meine Nähe tatsächlich hilft.

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