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Aortenklappenstenose nach Bypässen


Guidoma

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Hallo an alle ,

 

meine Name ist Guido ( gerade 51 Jahre geworden ) und ich bin beim Stöbern im Netz auf dieses interessante Forum gestoßen .

Wer kann mir vielleicht weiterhelfen da ich leider momentan etwas verwirrt über meinen gesundheitlichen Zustand bin .

Ich versuche mal so kurz wie möglich zu berichten :

 

1) 2005 Schlaganfall Wallenberg Syndrom / sehr gut überstanden ohne bleibende Schäden

2) 2006 3 Bypässe bei normaler LV Funktion und normalem EF / sehr gut überstanden und fit ( Sport = Ski Alpin , Joggen usw.)

 

jetzt im Mai 2012 Darmverschluß mit Not-OP .Nach OP Lungenentzündung ,Rippenfellentzündung und mit Kochsalzlösungen

überwässert . Habe total dicke Beine bekommen ( Wassereinlagerung) . Nach der kurzen Einnahme von Medikamenten Zustand

wieder normal.

Danach war ich zur Routineuntersuchung bei meinem Kardiologen. Der geriet in Panik und schickte

mich wieder ins Krankenhaus mit Verdacht auf Aortenklappenstenose.

Im Krankenhaus wurde eine hocgrradige Aortenklappenstenose , Klappenöffnung 0,9 qcm bei eingeschränkter LV Funktion

EF 45% festgestellt.

In 2007 war die Welt nach einem Herzkatheter noch in Ordnung . Keine Aortenklappenstenose und keine LV Störung bei

normalem EF.

Meine Unsicherheit besteht darin wie es weitergehen soll , da die Ärzte im Krankenhaus momentan eine Untersuchung nach der

anderen machen . ( TEE,Streßecho,Cardio-CT, Herzkath und am Montag Cardio MRT )

Eine klare Aussage habe ich bis jetzt nicht bekommen .

Der Kardiologe im Krankenhaus sprach von Änderung der Medikation .

Meine Fragen sind :

 

1) Kann man nach einer Bypass-OP 2006 nochmal die Aortenklappe operieren . ( 2. Herz-OP)

2) Muß die OP bei 0,9 qcm erfolgen

3) Schreitet die LV Störung immer weiter fort und damit die Verringerung der EF

4) Weiß jemand wie hoch das Risiko einer 2 Herz-OP ist

5) Hat jemand Erfahrung mit einer 2 oder 3 Herz-OP .

6) Muß überhaupt operiert werden.

 

Momentaner Zustand ist eigentlich gut . 200 Watt auf Ergometer . Zu Fuß in 6 Etage .keine Ödeme .

 

Vielen Dank im voraus an alle .

 

Gruß aus Köln

 

Guido

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Hallo Guido,

 

herzlich willkommen vom gesamten Mod-Team im Forum.

 

1. Ich denke es sollte nichts gegen eine 2. Op sprechen.

2. Das kann man pauschal nicht beantworten. Normal ist wohl eine Öffnungsfläche von rund 3qcm. Also hast Du nur noch rund 1/3 davon.

Interessant ist in solchen Überlegungen immer wie hoch der Druckgradient an der Aortenklappe ist. Vermutlich spielt bei Dir noch die eingeschränke Herzleistung einen wichtigen Punkt in der OP-Entscheidung.

3. Dazu kann ich Dir leider nichts sagen.

4. Soweit ich es gelesen habe ist das Risiko einer 2. Op nicht deutlich höher als das der 1. OP. Zumindest vom reinen OP Ablauf. Bei Dir kommt einfach der Zustand nach Herzinfarkt hinzu und Deine Herzschwäche.

Das werden wahrscheinlich eher die Risikopunkte sein.

5. Ich zum Glück bis jetzt nocht nicht. Hier im Forum gibt es aber User die schon mehrmalig unter dem Messer gelegen haben.

6. Kann man pauschal aus der Ferne nicht sagen. Du hast ja anscheinend noch keine Auswirkungen wie z.B. Kurzatmigkeit ect. Was erst einmal für ein Abwarten sprechen würde.

Allerdings ist da auch noch Deine Herzschwäche. Ich kann nicht einschätzen was ein LVEF von 45% bedeutet. Vielleicht will man deswegen auch nicht zu lange warten?

 

Halt die Ohren steif.

 

Gruß

Markus

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Hallo Markus ,

 

vielen Dank für Deine Antwort .Bin am Montag den 23-07-2012 wieder im Krankenhaus um

ein Cardio - MRT zu machen . Man möchte feststellen warum der Herzmuskel keine volle Kraft hat.

Bis jetzt kann man nicht genau sagen was die Ursache ist. Die Bypässe sind alle frei . Eigentlich eine gute Nachricht , aber

die LV Funktion ist trotzdem gestört .

Habe übrigens keinen Herzinfarkt gehabt . Jedenfalls nicht vor den Bypässen.

Morgen möchte man mit dem Cardio-MRT feststellen , ob der Herzmuskel Narben ( nicht bemerkter Herzinfarkt) hat .

Meine Hoffnung wäre, das die Herzklappe die LV Funktion einschränkt und sich diese nach Aortenklappen-OP

wieder bessert oder normalisiert .

Da ist also erstens die Angst vor einer 2. Herz-OP und gleichzeitig die Hoffnung , das wenn die Klappe

repariert ist , sich das Herz wieder erholt .

Ich würde gerne wissen ob jemand Erfahrung mit einer 2. OP und der Entwicklung der

Herzleistung nach Aortenklappenersatz gemacht hat .

 

Gruß aus Kölle

 

Guido

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Grüß Dich Guido!

 

Nun, ich wurde vor ca. 3 Monaten zum zweiten Mal am Herzen operiert, diesmal nach der Ross-Methode.

(Die erste OP war Rekonstruktion der Aortenklappe)

War vor ein paar Tagen beim Kardiologen und der ist sehr zufrieden.

Auf dem Ergometer schaffe ich auch wieder die 200 Watt.

Mich bremst nur der Beta-Blocker und mein "leichtes" Übergewicht noch etwas aus.

 

Auf alle Fälle kommt die Leistungsfähigkeit wieder langsam aber sicher zurück, ich bin jetzt in etwa so drauf, wie unmittelbar vor der OP,

da ist aber garantiert noch einiges an Luft nach oben.

 

Viel Glück für Morgen!

 

Viele Grüße aus dem Frankenland

 

Norman

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Hallo Norman ,

 

danke für Deinen Beitrag . Also ist eine 2. Herz-OP möglich. Soweit ich weiß ist ist eine Ross-OP noch schwieriger als

ein mechanischer oder biologischer Ersatz.. War Deine Funktion der linken Herzkammer auch schon eingeschränkt ?

Wo bist Du operiert worden und hast Du keine Angst vor einer 3. OP wenn die Ersatzklappe eventuell nicht so

lange hält wie eine mechanische Klappe.

Wenn ich es mir aussuchen dürfte , würde ich auch gerne nach Ross operiert werden , da ich keine Lust

auf Marcumar habe und meinen Sport ( kiten und Alpin-Ski ) weiter betreiben möchte .Aber der Gedanke an eine

eventuelle 3 OP, wobei die 2 OP noch nicht mal erfolgt ist , macht mir noch mehr Angst.

Warum hst Du dich nach Ross operieren lassen ?

 

Gruß aus Köln

 

Guido

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Hallo Guido,

 

also Angst vor einer dritten OP hab ich jetzt erst mal nicht, die liegt hoffentlich noch weit in der Zukunft, wenn überhaupt :) .

Meine Aortenklappe war ziemlich verschlissen, hatte, wie bei Dir, nur noch 0,9 qcm Öffnung und schloß nicht mehr richtig.

Auch die Aorta mußte ersetzt werden, war über 5 cm Durchmesser.

Ich hab mich in Würzburg operieren lassen, von Dr. Gorski, der macht die "Ross" am Fließband ;) .

 

Ich entschied mich für die Ross-Methode, wie Du auch schon geschrieben hast, wegen des Sports.

Die Verletzungsgefahr beim Kampfsport ist halt doch gegeben und mit Marcumar ein gewisses Risiko.

Sonst hätte ich mich wahrscheinlich für eine mechanische Klappe entschieden.

 

Zur Haltbarkeit: Es soll Leute geben, die vor 40 Jahren noch selbst von diesem Dr. Ross operiert wurden

und heute noch herumspazieren :D .

Also, ich bin mittlerweile 49 Jahre alt und wenn ich nun die 40 dazuzähle, bitte, was will ich mehr? :D

 

Herzliche Grüße

 

Norman

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Hi Norman ,

 

Du hast vollkommen Recht mit deiner Sichtweise .Ich habe genau die Gleiche .

Gut , ich muß jetzt noch das Cardio-MRT abwarten und dann bekomme ich ja einen ärztlichen

Ratschlag . Dann hole ich mir noch andere Meinungen von den Herz-Chirurgen ein .

Ich glaube es wäre von Vorteil auch einen Ross-Experten hinzuzuziehen .

Ich habe gelesen das in Lübeck , Würzburg und Stuttgart die Experten sitzen .

 

Schöne Grüße

 

Guido

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Hallo Guidoma,

 

zu deinen Fragen :

 

Eine Klappenöffnungsfläche von 0,9 qcm spricht fuer eine hochgradige Einengung und wenn schon ein Herzkatheter gemacht ist , ist auch der Peak - to Peak Gradient , also der Druckunterschied am Ende des Herzzyklus in der Kammer und der Aorta gemessen worden und wenn der gross ist , muss man operieren ,weil es immer schlechter werden wird. Weiter Untersuchungen sind zwar nett, aber überflüssig. Bei einer hochgradigen Verengung ist nicht mit einer spontanen Besserung zu rechnen. Jeder erfahrene Herzchirurg und auch manche Kardiologen wissen ,daß Aortenklappenpatienten immer gesünder aussehen als sie in Wirklichkeit sind. Also wuerde ich dir empfehlen , auf eine Entscheidung zu draengen, die nach deiner Schilderung aus meiner Sicht nur Zweit - Op heissen kann. Ueber den Zeitpunkt kann ich anhand deiner bisherigen Aussagen keine Empfehlung abgeben.

Zur OP : Eine Zweitoperation mit offnenen Bypassbruecken ist möglich , gehört jedoch zu den schwierigen Eingriffen , da man die Bypässe leict verletzen kann. Das ist wohl verständlich. Eine Ross - Op in dieser Situation wuerde die Neueinpflanzung der Bypässe in die aufsteigende Aorta mitbeinhalten , was die ohnehin schon komplizierte Ross -Op weiter erschweren wuerde, insbesondere, wenn bei dir bei der Erst - Op ein Mammaria - Bypass angelegt wurde , wovon ich mal ausgehe.

Ich empfehle dir daher , diese Dinge mit dem Chirurgen , den Du

mit Sicherheit irgendwann nochmal brauchen wirst , ausgiebig zu besprechen und im Zweifel die sicherere Operationsmathode zu wählen.

 

Viele Gruesse und alles Gute

 

Bernd

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Hallo Bernd ,

 

vielen Dank für deinen Beitrag . Heute ist ein Cardio-Mrt gemacht worden.Dabei ist herausgekommen : Gute LV-Funktion EF 58 % . In Echokardiographie leicht bis mittelgrd.Funktionsstörung EF 45%

Man hat im MRT Narben an den Herzspitzen und an der Seitenwand ausfindig gemacht .( Unbemerkter Infarkt)

Die Info vom Kardiologen war, das die Stenose der Aortenklappe nicht die Ursache der LV-Funktionsstörung ist , sondern der, wann auch immer abgelaufene , Infarkt.

Erster Ratschlag .

In 3 Monaten erstmal wieder kontrollieren was die Stenose und der Rest macht .

Habe Morgen Termin mit Herzchirurg . Bin mal gespannt was er sagt.

Wahrscheinlich das Gleiche wie du.

Ich wünschte, ich käme um eine 2. Herz-OP herum , aber auch ich als Laie weiß das die Indikation zur OP mit 0,9 qcm früher oder später gegeben ist .

Also gilt als erstes , die schwierige OP zu überstehen und dann hoffen das alles Weitere gut geht.

Ich kann doch nicht der Einzige in Deutschland sein der 3 Bypässe hat und eine Aortenklappen-OP überstehen muß.

Leider hat sich diesbezüglich keiner mit erlebten Erfahrungen gemeldet.

 

Viele Grüße

 

Guido

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Hallo Guido,

 

danke für dein Feedback, also ein Eingriff ist durchaus machbar, er ist nur halt komplizierter als ein Eingriff in nicht voroperiertem Gewebe und bedarf einiger Erfahrung , aber das wissen die Chirurgen auch sehr genau.

Es wird darauf hinauslaufen , dass man dich nochmals operieren wird müssen , als Zeitpunkt sollte man auf jeden Fall einen Termin wählen , zu dem die zwangsläufig fortschreitende Herzschädigung ( Herzwandverdickung , sog. Hypertrophie ) noch nicht zu gross ist oder andere Schädigungen eintreten ( z.B. kurze Bewusstseinsverluste, sog. Synkopen ). Ich wuerde Die raten , dies in Ruhe mit dem Chirurgen zu besprechen , du wirst sehen , danach gehts dir erst mal besser, weil man dir ja chirurgisch helfen kann.

Gib mal bitte weiter Nachricht.

 

Viele gruesse und alles Gute

 

Bernd

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  • 2 weeks later...

Hallo an alle ,

 

meine Name ist Guido ( gerade 51 Jahre geworden ) und ich bin beim Stöbern im Netz auf dieses interessante Forum gestoßen .

Wer kann mir vielleicht weiterhelfen da ich leider momentan etwas verwirrt über meinen gesundheitlichen Zustand bin .

Ich versuche mal so kurz wie möglich zu berichten :

 

1) 2005 Schlaganfall Wallenberg Syndrom / sehr gut überstanden ohne bleibende Schäden

2) 2006 3 Bypässe bei normaler LV Funktion und normalem EF / sehr gut überstanden und fit ( Sport = Ski Alpin , Joggen usw.)

 

jetzt im Mai 2012 Darmverschluß mit Not-OP .Nach OP Lungenentzündung ,Rippenfellentzündung und mit Kochsalzlösungen

überwässert . Habe total dicke Beine bekommen ( Wassereinlagerung) . Nach der kurzen Einnahme von Medikamenten Zustand

wieder normal.

Danach war ich zur Routineuntersuchung bei meinem Kardiologen. Der geriet in Panik und schickte

mich wieder ins Krankenhaus mit Verdacht auf Aortenklappenstenose.

Im Krankenhaus wurde eine hocgrradige Aortenklappenstenose , Klappenöffnung 0,9 qcm bei eingeschränkter LV Funktion

EF 45% festgestellt.

In 2007 war die Welt nach einem Herzkatheter noch in Ordnung . Keine Aortenklappenstenose und keine LV Störung bei

normalem EF.

Meine Unsicherheit besteht darin wie es weitergehen soll , da die Ärzte im Krankenhaus momentan eine Untersuchung nach der

anderen machen . ( TEE,Streßecho,Cardio-CT, Herzkath und am Montag Cardio MRT )

Eine klare Aussage habe ich bis jetzt nicht bekommen .

Der Kardiologe im Krankenhaus sprach von Änderung der Medikation .

Meine Fragen sind :

 

1) Kann man nach einer Bypass-OP 2006 nochmal die Aortenklappe operieren . ( 2. Herz-OP)

2) Muß die OP bei 0,9 qcm erfolgen

3) Schreitet die LV Störung immer weiter fort und damit die Verringerung der EF

4) Weiß jemand wie hoch das Risiko einer 2 Herz-OP ist

5) Hat jemand Erfahrung mit einer 2 oder 3 Herz-OP .

6) Muß überhaupt operiert werden.

 

Momentaner Zustand ist eigentlich gut . 200 Watt auf Ergometer . Zu Fuß in 6 Etage .keine Ödeme .

 

Vielen Dank im voraus an alle .

 

Gruß aus Köln

 

Guido

Hallo Quido,

 

eine Aortenklappen- OP ist hier dringend sinnvoll. Sofern es Dir möglich ist SWR Fernsehen zu empfangen, am 09.08. und am 16.08. ab 22.00 bin ich in der Reihe Herz-Docs - Geschichten aus der Freiburger Uniklinik bei einer Aortenklappen-OP zu sehen. Hatte 1991 und 2000 jeweils einen Infarkt, kurzfristig Mitte 2000 einen Defi und bekam am 15.12.2000 ein Spenderherz in der UNI FR.

Danach 2006 eine Ablation und im Herbst 2011 wurde dann eine Aortenklappe eingesetzt. Alles ist gut geworden

 

Gruß Günter

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