Unterschiedliche Messwerte: Selbststest vs. Hausarzt

[Steve]

Hallo,

 

ich bin neu hier in diesem Forum und ich entspreche auch nicht dem Oberthema Herzklappe. Meine Erkrankung, die zur Marcumar Einnahme führt ereilte mich am 24.02.2012: Beidseitige multiple Lungenembolie mit akutem außerklinischen Herzstillstand. Durch gefühlte 1 Mio. Test konnte man mir mitteilen, dass mein Herz gesund ist, erst nachdem wurde die Lungenembolie diagnostiziert. Der Tatsache geschuldet, dass ich einen Herzstillstand hatte, falle ich in den Bereich Sonderfall. Das hilft mir nicht weiter aber niemand kann mir sagen ob ich Marcumar nach 6 Monaten absetzen soll oder nicht. Es gibt keine Statistiken, es ist mir freigestellt ob ich es weiternehme oder nicht. Das ist aber nicht mein Problem - werde es nehmen. Seit Ende März bin ich Selbsttester mit dem CoaguCheck XS. mein therapeutischer Bereich 2,0 - 3,0.

 

Am Mittwoch dieser Woche war ich bei meinem Hausarzt zur Blutentnahme und zu einer Vergleichsmessung. Er benutzt INRatio. Was soll ich sagen, die Werte lagen sehr weit auseinander. Ich hatte morgens einen INR von 2,2 gemessen und der HA nur INR 1,6 bzw. im zweiten Test 1,7. Heparinspritze nicht nötig, sagte man mir.

 

Nach Rücksprache mit Roche woran das liegen könnte baten die mich, das ganze noch einmal zu machen jedoch sollte ich meine INR Messung in die Praxis verlegen, damit keine zu große Zeitspanne zwischen den Werten liegt. Meine Messung INR 1,9 (es gab Spargel :-) ) HA INR 1,4. Danach direkt Blutentnahme zur Labor INR Bestimmung. Immer noch keine Heparinspritze.

 

Habt ihr so was auch schon erlebt? Ich bin etwas verunsichert welcher Wert nun der Richtige ist. Um die Zeit bis nächste Woche zu überbrücken habe ich entschlossen die Marcumar Dosierung etwas zu erhöhen, wegen dem Spargel, und den INR nach meinem Messgerät wieder in den therapeutischen Bereich zu bringen.

 

So, ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr überfallen. Wünschen einen schönen Freitag und ein schönes WoE.

 

Gruß

Steve

 

vom schönen Niederrhein

[marathon2]

Hallo Steve,

 

herzlich willkommen in unserem Forum.

 

In der Regel gibt es immer Unterschiede zwischen der eigenen Messung mit dem CoaguChek-Gerät und der Messung im Labor. Bei dir sind diese Unterschiede allerdings sehr groß.

Bei mir lagen die bisher gemessenen Differenzen bei max. 0,3. Auch hier waren die Laborwerte niedriger.

 

Trotzdem vertraue ich meiner Selbstmessung nach wie vor. Die einzige Konsequenz, die ich aus diesen Ergebnissen gezogen habe ist, dass ich darauf achte, mit meinen Messung möglichst in der Mitte des angegebenen Zielbereichs zu liegen, also 2,5. Dadurch liegen auch die Labormessungen immer noch im Zielbereich.

Dieses Vorgehen würde ich dir auch empfehlen.

 

Die Messwertunterschiede zwischen CoaguChek und Labor wurde in diesem Forum schon häufiger thematisiert, z.B. hier:

http://www.die-herzklappe.de/forums/index.php?showtopic=2581

 

Oder auf der CoaguChek-Webseite:

http://www.coaguchek.com/de/index.php?target=/de/patients/gesundheitsberatung/fragen_and_antworten/7

 

 

Der Verzehr von Spargel führt bei mir übrigens zu keiner Absenkung des INR.

 

 

Grüße

Dietmar

bearbeitet 25. Mai 2012 von marathon2

[Jella03]

Hallo Steve,

willkommen hier.

Da hast Du ja einen ähnlich unschönen Grund mit der Selbsttesterei wie mein Mann. Dem fehlte zum Glück das "Herzereignis".

Hat laut den Docs auch jede Menge Glück gehabt.

Mein Mann ( sorry, er schreibt hier nicht - nur ich) hat mit der Gerinnungsambulanz im Uni-Klinikum beschlossen bei Marcumar zu bleiben.

Da er auch unter Marcumar noch immer ein erhöhtes Gerinnungrisiko trägt,

versucht er seinen INR im oberen Bereich zu halten - also 2,6 und höher.

Da ist er auf der sicheren Seite und hat noch "Luft nach unten".

Zu den abweichenden Werten hat Dir Dietmar schon hilfreiches geschrieben.

Mein Mann orientiert sich an seinem Gerät und im Vertrauen

ich meß mehrmals am Tag meinen Blutzucker und vertraue auch nur meinem Gerät.

Ansonsten wünsche ich Dir, wie auch meinem Mann, dass euch niemals wieder so ein Ereignis treffen wird.

Liebe Grüße Jella

[mimey]

Hallo Steve,

 

ich glaube auf dieses Thema wirst Du einfach keine erschöpfende Antwort bekommen.

Wahrscheinlich läuft dieses Thema hier immer wieder mal.

 

Bei mir liegt auch der Laborwert immer ca. 0,2 bis 0,5 unter meinem Selbsttestwert. Habe mal direkt vor der Laborentnahme gemessen, mal direkt danach, Ergebnis ist ähnlich.

Die Auskunft von Roche war auch nur blabla.

Mittlerweile sehe ich zu, meinen Wert lieber in der oberen Hälfte des Zielwertes zu halten. Diesen Rat hat mir auch schon der Arzt, welcher die Schulung gemacht hat gegeben. Wahrscheinlich kennt der die Differenzen auch.

 

Viele Grüße

Michael

[Birgit Andrea]

Hi Steve!

 

Hast du dich mit diesen Unklarheiten denn schon an ein Gerinnungszentrum gewandt?

Da du ja wohl eine Blutgerinnungsstörung hast, sind die eigentlich die idealen Ansprechpartner für dich.

Wir haben in Duisburg das nächste, heißt " Gerinnungszentrum Rhein-Ruhr ", ist halt eine Ambulanz und

Fachlaboratorium für Gerinnungserkrankungen/Hämophilie.

Die kennen sich weit besser aus als jeder Hausarzt!

Von dem kriegst du eine Überweisung fürs Gerinnungszentrum.

Eine meiner Schwestern hatte aufgrund von vererbten Blutgerinnungsstörungen schon zwei Beinthrombosen, sowie

Lungenembolie.

Meine andere Schwester ist auch betroffen, hatte aber zum Glück noch kein Ereignis.

Ich habs nicht vererbt bekommen, mußte aber auch zum Gerinnungszentrum, zwecks Blutuntersuchung.

Für deine Problematik wären die jedenfalls gute Ansprechpartner!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

[cae6a]

Hallo, Steve,

 

vertraue Deinem Gerät. Du kennst Deinen therapeutischen Bereich und Deinen INR Zielwert. Dein Gerät checkt vor jeder Messung sich selbst und die Messstreifen. Falls dort etwas nicht in Ordnung ist, meldet es sich. Darauf kannst Du vertrauen. Miss in genügend grossen Abständen und steuer dann die Marcumardosis, falls nötig.

Lass Dir auch bei den einzelne Messwerten eine Bandbreite und reagiere eben mit der Tabletten Dosis Anpassung.

Bei Kontrollmessungen jeglicher Art beginnst Du sehr schnell, Dich im Kreis zu drehen. Deswegen habe ich sehr schnell nach Beginn der Selbstmessung keien Kontrollmessungen beim Hausarzt gemacht. Er vertraut auch auf meine Werte, ebenso auch der Chef der Chirurgie, als ich MArcumar absetzen musste und danach wieder neu starten durfte.

 

Frohe Pfingsten und bye, Roland

[Steve]

Herzlichen Dank an alle, für die nützlichen Tipps. Werde meinen INR Wert auf 2,5 bringen und bin ja dann optimal eingestellt.

 

Wünsche noch frohe Pfingsten...

[Steve]

So, am Freitag habe ich die Firma Roche angerufen um denen die Werte nun mitzuteilen.

Ausgangsbasis: Coagu Check: 1,9

Arzt: 1,4

Labor: 1,55

Hämatokrit: 47

 

Roche wollte mich noch am Freitag zurückrufen, was allerdings nicht passiert. Morgen werde ich die Hotline nochmals anrufen. Mal sehen was sie sagen....

 

Schönen Sonntag....

[Jella03]

Hallo Steve,

das kein Rückruf kam ist nicht nett..... da würde ich auch nachfragen ......

So und nun mal meine Überlegungen - aber nich´hauen.....

Dein Zielbereich ist 2,0 - 3,0 - Du hattest 1,9 : zu tief. Du hast Zweifel, ob Dein Coagucheck korrekt mist......

Dann nimm doch, wenn Du Dich dann sicherer fühlst, vorrübergehend (!!!) den Wert von Deinem Doc als Richtungsweiser und versuche darauf bauend Deinen INR zu steigern.

Die Differenz beträgt ja wohl nur 0,35 , das heißt: wenn Du dann "rein hypothetisch" bei Deinem Doc einen Wert von 2, 5 erreicht hättest, dürfte Dein Gerät nur 3,0 anzeigen und Du wärst immer noch im therapeutischen Bereich.

Das sind jetzt mal meine (!) Überlegungen, was ich tun würde - bis ich Gewißheit hätte wer "spinnt" : das Labor oder mein Coagucheck.

Mein Mann würde ebenso verfahren.

Liebe Grüße und viel Erfolg

Jella

ps. mein Mann pendelt zwischen 2,6 und 3,0 und fühlt sich damit sicher unterwegs und beruhigt