Valentin89 Geschrieben 11. April Share Geschrieben 11. April Hallo zusammen, ich hoffe euch allen geht es den Umständen entsprechend gut. Ich habe nun länger nichts im Forum geschrieben, aber aktuell beschäftigen mich wieder einige Fragen und vielleicht kann ja jemand was dazu sagen. Inzwischen hat sich die bikuspide Aortenklappe bei mir ja bestätigt. Je nach Untersucher ist die Rede von einer leicht bis mittelgradigen Insuffizienz. Die Aorta ist sowohl an der Wurzel, als auch an der Ascendens leicht erweitert. Was mich aber viel mehr beschäftigt sind meine ventrikulären Extrasystolen, welche sehr symptomatisch sind und die Vergrößerung meines Herzens. Ich hatte zunächst eine Kardiomyopathie vermutet, da ich auch Autoantikörper gegen bestimmte Herzrenzyme habe, aber diese konnte bisher nicht bestätigt werden. Ich weiß, dass es bei einer Aortenklappeninsuffizienz im Laufe der Zeit auch zu einer Vergrößerung des Herzens, speziell des linken Ventrikels kommen kann und auch die Pumpfunktion eingeschränkt sein kann, aber müsste die Aortenklappeninsuffizienz dafür nicht hochgradig sein? Und noch eine Frage. Eine bikuspide Aortenklappe gilt doch als strukturelle Herzerkrankung oder? Und man liest ja oft, dass ventrikuläre Extrasystolen bei struktureller Herzerkrankung gefährlich werden können. Ist das auch bei Bikuspider Aortenklappe so? Hat jemand Erfahrung mit Extrasystolen bei bikuspider Aortenklappe? Ich kann ja mal den Befund der letzten Untersuchung aus Bad Oeynhausen teilen, vielleicht kann jemand was dazu sagen? "Epikrise/ Zusammenfassung: Die Vorstellung von Herr A. erfolgte aufgrund der oben beschriebenen Beschwerden. Echokardiographisch sahen wir die bekannte Erweiterung der Aorta ascendens auf 42 mm. Die Aortenklappe kam, wie vorbekannt, bikuspid zur Darstellung. Wir sahen, insbesondere in Bezug auf die Körperoberfläche grenzwertig große Ventrikel mit allerdings sehr guter systolischer und diastolischer Funktion, einschl. eines guten global longitudinales strain von mehr als -20%. Spiroergometrisch sahen wir auf dem Fahrradergometer eine grenzwertig gute durchschnittliche maximale Sauerstoffaufnahme bei ansonsten unauffalligen Parametern. Sichere Hinweise auf eine kardiozirkulatorische Limitierung ergaben sich nicht. Auffallend war eine verlängerte Normalisierung von Herzfrequenz als auch von Blutdruck. Die Nachbefundung eines bereits extern angefertigten Kardio-MRT vom 26.12.2023 zeigte in Bezug auf die Körperoberfläche keine relevante kardiale Dilatation bei, wie auch im Echo, guter kardialer Funktion mit einem Cardiac-lndex von 4,19 l/min/m²KOF Zur Abklärung der beschriebenen Palpitationen führten wir ein 7 Tage-Langzeit-EKG durch. Hier zeigten sich sehr vereinzelte einzelne ventrikulare Extrasystolen, keine relevanten Pausen und keine VT. Während der dokumentierten Beschwerden wie Palpitationen und Schwindel konnten keine Arrhythmien ausfindig gemacht werden. Aufgrund der erweiterten Aorta ascendens in Kombination mit der bikuspiden Klappe empfehlen wir Sport mit nur moderater Intensität. Kraftraining mit Gewichten welche eine Wiederholungszahl von weniger als 15 erlauben, sollte verzichtet werden. Wir empfehlen eine Verlaufskontrolle in sechs bis zwölf Monaten einschl. einer Kardio-MRT-Kontrolle. Zudem empfehlen wir die ambulante Durchführung einer Langzeit-Blutdruckmessung. 7 Tage-Langzeit-EKG vom 05.12.2023: Aufzeichnungszeitraum vom 05.12. bis zum 11.12.2023. 1. Tag: 90693 erfasste QRS-Komplexe. Herzfrequenz zwischen 41 und 117/min. Vereinzelt ausbleibende AV-Überleitung beanschlagt mit Pausen unter 3 Sekunden am ehesten intrinsisch bedingt. 2 VES, keine VT. 2. Tag: 87670 erfasste QRS-Komplexe. Herzfrequenz zwischen 41 und 112/min. 2 einzelne VES, keine Pausen, keine VT. 3. Tag: 85977 erfasste QRS-Komplexe. Herzfrequenz zwischen 41 und 128/min. 1 VES, keine Pausen, keine VT. 4. Tag: 91904 erfasste QRS-Komplexe. Herzfrequenz zwischen 39 und 145/min. 2 VES, keine Pausen, keine VT. 5. Tag: 84419 erfasste QRS-Komplexe. Herzfrequenz zwischen 40 und 136/min. 1 VES, keine Pausen, keine VT. 6. Tag: 86373 erfasste QRS-Komplexe. Herzfrequenz zwischen 39 und 126/min. 3 einzeline VES, keine Pausen, keine VT. 7. Tag: 71805 erfasste QRS-Komplexe. Herzfrequenz zwischen 40 und 137/min. Keine VES, keine Pausen, keine VT oder Extrasystole. PRN Befundund von Fremdaufnahmen Soweit anhand der vorliegenden Aufnahmen beurteilbar kein bedeutsames Vitium der AV-Klappen. Angesichts der Sportanamnese noch normale Größe des linken Ventrikels. Normale Größe des rechten Ventrikels. Normale Größe und globale Pumpfunktion beider Ventrikel. Kein sicherer Hinweis auf regionale Wandbewegungsstörungen. Kein Nachweis eines myokardialen Ödems. Keine bedeutsamen myokardialen Fibrosierungen. Funktionell bikuspide Aortenklappe mit gering bis mittelgradiger Iinsuffzienz. Ektasie der Aortenwurzel und thorakalen Aorta (Aortenwurzel etwa 43 mm). LV-EDV 255 ml, LV-EDVi 105 ml, LV-ESV 93 ml, LV-SV 162 ml, LV-EF 64 %. RV-EDV 234 ml, RV-EDVi 96 ml, RV-ESV 84 ml, RV-SV 150 ml, RV-EF 64 %. Herzfrequenz 63/min, Körperoberfläche 2,44 qm, Cardiac-Index 4,19 lmin/qm, Große 201 cm, Gewicht 106." Das ist der aktuelle Stand der Dinge. Am meisten sorge ich mich wie gesagt wegen den Extrasystolen und der Vergrößerung des Herzens. Die Ektasie der Aorta macht mir keine große Angst mehr, aber diese symptomatischen Extrasystolen schränken die Lebensqualität enorm ein, auch wenn es nicht viele sind. Besonders mit Kniebeugen kann ich sie immer provozieren, ansonsten treten sie auch vereinzelt in Ruhe auf. Ich frage mich ob das wirklich alles von der bikuspiden Aortenklappe kommen kann? Vielleicht kann jemand was dazu sagen? Liebe Grüße Valentin Zitieren Link zu diesem Kommentar
Valentin89 Geschrieben 11. April Autor Share Geschrieben 11. April Ergänzend wollte ich noch erwähnen bzw. fragen, ob bei einer Vergrößerung des Herzens nicht schon eine OP Indikation gegeben ist unabhängig vom Aortendurchmesser und dem Schweregrad der Klappeninsuffizienz? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Peter1976 Geschrieben 19. April Share Geschrieben 19. April Hallo Valentin. Ich bin selber recht neu hier nachdem ich lange eher passiver Mitleser war. vorne weg. Ich bin kein Kardiologe und kein Arzt. Und mein Eindruck ist, deine Fragen sind sehr spezifisch. Vielleicht mal eine zweite Meinung einholen falls du Dich unwohl fühlst bei deinem Arzt. was ich Dir aufgrund persönlicher „Leidensgeschichte“ und Gesprächen mit vielen Ärzten sagen kann. Das Reiz-Leitungssystem im Herzen „sitzt“ zum Teil auch in den herzmuskelzellen. Es gab einige nicht alle Ärzte in meinem Fall die der Meinung sind dass meine AV oder auch Re-entry tachykardien durch die Verdickung meines Herzmuskels kommen können. ich hab wie du eine bikuspide aortenklappe. andere Ärzte glaubten das gar nicht. mich hab mich mittlerweile dran gewöhnt dass mein Herz mal stolpert oft ich plötzlich Puls 180 hab. Ich bekomme dass dann mit bestimmten Manövern weg. bzgl deiner Frage. Wandverdickung = OP Indikation. So wie ich das verstanden habe ist eine OP Indikation immer eine Summe mehrerer Parameter. grad Insuffizienz / auswurfvolumen/ grad stenose / Druckgradient/ wandverdickung / aortendilatation usw. Ich denke man würde mit einer OP eher immer so lange warten so lange man noch gut leben kann und bevor bleibende Schäden drohen. Weil keine operierte Klappe hält vermutlich ewig. so wie du sagst denke ich auch , der linke ventrikel sollte nicht zu dick werden. Bei mir sind es 13 bis -eher 14 mm. Da waren die Herren in weiß der Meinung mehr sollte es nicht werden. kann aus meiner Sicht schon sein dass eine langsame Verdickung von der Insuffizienz kommt. hast du auch eine Stenose / reduzierte Aorten öffnungsfläche? beide führt ja dazu , so wie eh geschrieben hast, dass das Herz mehr / stärker pumpen muss um den Körper zu versorgen. Und andauerndes Krafttraining führt dann dazu dass der Muskel wächst. Ich wünsche Dir alles Gute. Dass Du erstmal noch lange gut ohne OP auskommst und wenn dass dann alles gut ist. vG aus München Zitieren Link zu diesem Kommentar
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