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Staphylococcus aureus


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Hallo ihr Lieben

 

ich liege grade in Malaysia im KH mit einer per Blutkultur bestätigten Infektion mit Staphylococcus aureus. Der behandelnde Arzt meint aufgrund der Endokarditisgefahr müsste ich 2 Wochen intravenös mit Antibiotika behandelt werden.

 

Ein CT scan mit Kontrastmitteln zeigte keine „Nester“ die Organe sind wohl nicht befallen. Auch ein Herzultraschall war unauffällig.

 

Wer hat schon Erfahrungen mit diesen kleinen Biestern gesammelt?
 

Viele Grüße 

Ralf

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Dieser multiresistente Erreger ist nicht ohne. Die Entscheidung des Arztes halte ich, als Laie, für richtig. Eine konsequente  Behandlung ist hier sehr wichtig. 

 

Den Erreger hatte ich auch mal in der Nase, nicht im Blut. Es hat 3 Wochen gedauert, ihn loszuwerden. 

 

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Hallo Brigittchen,

 

Staph aureus kann multiresistent sein (dann in der Regel als MRSA bezeichnet), muss aber keineswegs.

 

Ansonsten aber volle Zustimmung: Ernst nehmen!

 

Gruß,

 

Tobi

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Hallo Ralf,

 

Ferndiagnosen verbieten sich natürlich, insofern bitte alles nur als grobe unverbindliche Einschätzung anhand deiner Informationen betrachten. Allgemein aber: auch aus meiner Sicht gilt es hier die Situation wirklich sehr ernst zu nehmen. Eine Bakteriämie (Blutstrominfektion, Nachweis von Bakterien wie Staph aureus in der Blutkultur) gibt ja den Hinweis, dass irgendwo in deinem Körper ein Infektionsherd vorhanden ist und kann sich bis zur Sepsis entwickeln. Daher ja auch die Untersuchungen, man nennt dies auch Fokussuche, also die Suche nach dem Infektionsfokus, den es in der Regel zu sanieren gilt. Antibiotika sind natürlich zwingend notwendig, die stationäre Aufnahme hört sich zudem auch recht vernünftig an.

 

Als Klappenpatienten sind wir alle immer in gewisser Sorge vor einer Endokarditis. Und diese Diagnose sollte auch bei Dir als relevanter Fokus bedacht werden. Der Ultraschall über die Brustwand (TTE) ist hier leider bekanntlich nur bedingt genau, kann den Fokus eher nicht sicher ausschließen. In Deutschland würde man möglicherweise ein TEE oder gar ein PET/CT machen, also genauere Untersuchungen. Die Frage ist aus meiner Sicht ja nicht nur, ob eine Endokarditis verhindert werden kann in deiner aktuellen Situation, sondern schlichtweg ob diese nicht sogar Ursache deiner Beschwerden ist.


Ganz ehrlich, wäre ich an deiner Stelle würde ich mich vermutlich mit einem Herzzentrum in Deutschland in Kontakt setzen und den Fall besprechen, vielleicht deiner früheren operierenden Klinik. Zum Beispiel um hier ggfs schon einmal den Weg dorthin, falls nötig, zu bahnen und natürlich eine grobe herzchirurgische/kardiologische Einschätzung deiner Situation einzuholen. Vielleicht auch - falls nötig/sinnvoll/ möglich- schon wegen eines medizinischen Rücktransportes bei deiner Versicherung (so denn vorhanden) leise anfragen. Ich mag mich gerne irren, aber Malaysia dürfte medizinisch nicht zwingend unseren Standard haben. 

Wie geht es Dir denn mittlerweile? 
 

Gruß,

 

Tobi

 

 

 

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Hallo Tobi

 

Danke für deine Nachricht. Kurz zur Vorgeschichte, ich habe von 1996 bis 2009 in Malaysia gearbeitet. Jetzt als Frührentner geniessen wir hier im Deutschen Winter gerne mal das wärmere tropische Klima hier vor Ort. Die medizinische Versorgung ist gut (siehst du nachher auch in der Zusammenfassung)

Hier die Chronologie:

 

In der Nacht von Samstag auf Sonntag fühlte es sich an als ob ich Fieber hätte. Sonntag Morgen hat sich ein leichtes Fieber bestätigt (ohne weitere Symptome). Ich habe dann regelmässig Fieber gemessen, die Kurve ging leider in die falsche Richtung und bei knapp unter 39 sind wir in die Notaufnahme eines grossen Krankenhauses.

 

Dort habe ich immer wieder explizit auf das Endokarditisrisiko hingewiesen. Blut wurde abgenommen (und auch sofort eine Blutkultur initiiert). Und ich kam auf die Station (tw bis zu 40 Fieber aber sonst keine Beschwerden)

 

in derselben Nacht schon IV ein Breitbandantibiotikum und Fiebersenkende Medikamente. Am nächsten Morgen Röntgen, Herzultraschall. 
 

Befund aus dem Röntgen war, leichte Verschattung rechter Flügel (Pneumonie?) Ultraschall wies nicht auf eine Endokarditis hin lies sich aber auch nicht ausschließen.

 

Also weiter, Breitbandantibiotikum und Fiebermedikamente. Fieber ging rauf und runter.

 

Am Dienstag Morgens dann der Tiefschlag, Kultur bestätigte Staph aureus. (Hat mich erstmal ziemlich fertig gemacht). 4 Stunden gefastet und dann CT scan mit jeweiligen Kontrastmitteln. (Blut, Speiseröhre/Magen und Dickdarm)

 

Ergebnis war zum Glück gut, keine Nester oder ähnliches irgendwo gefunden und los geht die intravenöse Antibakteriumskur. 4 x2g  Cefazolin/ 24h. Fieber mittlerweile auch unter Kontrolle. (

 

Vorausgesetzt das sich hier nichts verschlechtert werde ich am Sonntag Morgens (Ortszeit) zurück nach DE fliegen (geplanter Rückflug) und werde mich nach meiner Ankunft gegen Mitternacht in der Notfallaufnahme des UKB Bonn melden. 
 

Ich hatte auch Kontakt mit meinem Kardiologen, dieser ist zwar nicht ganz so glücklich über die kurzzeitige Unterbrechung der intravenösen Antibiotka gabe aber es versteht meine Situation. Ich hatte auch schon Kontakt mit Bonn das diese meine Unterlagen aus Oeynhausen anfordern. Sobald ich aus dem Krankenhaus hier raus bin werde ich selbstverständlich die Zwischenzeit „oral“ überbrücken

 

Die Ärzte im aktuellen Krankenhaus (Kardiologe und Physician) sind sich meiner Situation sehr bewusst meinen aber auch das ich „fit to fly“ bin.

 

Alles Gute und nochmals vielen Dank für deine Kommentare.

 

Ralf

 

 

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Hallo Ralf,

 

ich seh schon, Du hast alles bestens im Griff und bereits organisiert.

 

Hätte ich gar nichts schreiben brauchen… ;-)

 

Also, weiter gute Besserung damit es mit dem Rückflug dann auch klappt wie geplant und überhaupt guten Rückflug.

 

Vielleicht magst Du dann ja berichten was in Bonn rausgekommen ist.

 

Gruß,

 

Tobi

 

 

bearbeitet von Tobi82
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Lieber Ralf,

 

ich wünsche Dir alles Gute, und drücke die Daumen. Wie ich lese, weiß Dr. Sedaghat schon Bescheid. Halt uns mal auf dem Laufenden.

 

Liebe Grüße aus der Heimat 

Dirk

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Hallo ihr Beiden

 

Ich werde berichten. Insbesondere interessant für Dirk, Sedagat hat meine Email wohl aus dem Urlaub heraus bearbeitet. Hat mit imponiert. (Er ist natürlich auch noch etwas jünger als wir)

 

Beste Grüße und frohes Osterfest.

 

Ralf

 

 

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Hi Ralf,

ja, die Erfahrung habe ich auch schon gemacht. Er reagiert immer sofort. Da sind wir gut aufgehoben ;-).

Komm gut nach Hause.

LG

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Weiterhin gute Besserung und einen guten Rückflug, lieber @Ralfie

Mein zusätzlicher Tipp: Wenn Du wieder zuhause bist, einen guten komplementär tätigen Therapeuten (Arzt oder HP) konsultieren, um das "Milieu" und das eigene Immunsystem wieder zu optimieren

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Hallo Maja

 

ich bitte dich hiermit in Zukunft darauf zu verzichten mir irgendwelche Ratschläge insbesondere aus der Heilpraktikerszene zu erteilen.

 

In diesem Post steckt die harte Realität, nämlich ein massives Endokarditisrisiko. Ich werde diesen Post daher auch weiterführen und schildern wie es in DE weitergegangen ist.

 

Gruss

Ralf

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Tut mir leid, @Ralfie, ich wollte Dir keinesfalls unerwünschte Tipps geben.

Vielleicht habe ich mich auch missverständlich ausgedrückt - es ging überhaupt nicht darum, auf Deine schulmedizinischen Maßnahmen zu verzichten, das wäre absolut unverantwortlich! 

Wenn ich von komplementären Therapeuten sprach, sind damit Ärzte (und notfalls HP´s gemeint), die ERGÄNZENDE Maßnahmen einsetzen (und nicht anstelle).

Bitte verzeih mir, wenn das, was ich schrieb, bei Dir als übergriffig ankam - das war nicht meine Absicht.

Alles Gute und weiterhin gute Besserung!

LG MajaD.
 

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Liebe Grüße zurück, weiterhin gute Besserung und alles Gute!

LG MajaD.

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Guten Morgen und frohe Ostern

 

Hier wie versprochen ein erstes Update.

 

Ich bin gestern nach Mitternacht in der Notfallaufnahme des UKB Bon angekommen und wurde stationär aufgenommen. Eine Blutkultur wurde wieder angelegt und ich hänge auch wieder am Tropf für Antibiotika. Für die Reise von Malaysia nach DE hatte ich meine Antibiotika „Kur“ für 42 h oral (alle 6 Stunden 2g) überbrückt.

 

Morgen findet ein TEE statt um sicherzustellen das sich keine Bakterien im Herz/auf den Klappen eingenistet haben. Da ich sonst nicht mehr auffällig bin (kein Fieber etc) ist der hiesige Kardiologe zuversichtlich.

 

Da ich aber aus einem KH in Malaysia direkt nach DE kam liege ich vorerst isoliert um einen evtl. Befall mit Multiresistenten Keimen auszuschließen.

 

Aussicht:

 

Falls das TEE unauffällig ist und die Blutkultur keinen Befall mehr zeigt könnte ich nach ca. 1 Woche IV Antibiotikum aus dem KH in DE entlassen werden. (Das würde eine gesamte IV Antibiotikum Behandlung von ca. 2 Wochen bedeuten. Malaysia plus DE).

 

Falls das TEE auffällig ist wäre das Antibiotikum für bis zu 6 Wochen intravenös und stationär zu verabreichen.

 

Noch eine Randbemerkung des Kardiologen, eine Endokarditis ist insbesondere für Patienten die noch weitere „Baustellen“ haben sehr kritisch. Als Beispiel nannte er Dialysepatienten.

 

Alles in allem fühle ich mich gut aufgenommen und bin mal auf das TEE gespannt.

 

Beste Grüße 

Ralf

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Hallo Ralf,

 

Danke für das interessante Update. Dann hat es ja bisher bestens geklappt mit Rückkehr aus Malaysia wie auch Aufnahme in Bonn.

 

Ich drücke die Daumen fürs TEE. 
 

So oder so führt es vor Augen, was wir Klappenpatienten insbesondere (neben vielen anderen Dingen) fürchten: Die Endokarditis als relevante Komplikationsmöglichkeit. Also, wie gesagt, die Daumen fürs TEE seien gedrückt.

 

Gruß,

 

Tobi

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Hallo Zusammen

 

Noch eine persönliche Randbemerkung für alle die regelmässig Gerinnungshemmer nehmen. Mein Zielbereich (INR) liegt bei 2,5 - 3,5.

 

Vermutlich bedingt durch das Antibiotikum ist dieser ziemlich entgleist und liegt aktuell bei 5. Trotzdem gibt es von Seiten der behandelnden Ärzte keinen Stress. Will sagen wir sollten uns wegen geringer Abweichungen beim INR nicht selbst verrückt machen.

 

Mein persönlicher Ansatz ist grundsätzlich zu vermeiden das der INR auf gar keinen Fall nach unten „entgleist“. Ausreisser nach oben sind zwar nicht schön, aber bescheren mir auch keine Thrombosen.

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Hallo Ralf,

ich wünsche dir auch alles erdenklich Gute und das der TEE Befund unauffällig ist!

Gut, dass du dich so gut auskennst und wusstest, was zu tun ist. 

Auch die schnelle Reaktion von deinem Kardiologen finde ich bemerkenswert!

Das du dich in Bonn gut aufgehoben fühlst und die Ärzte dort sofort reagiert haben ist sicher viel wert!

 

 

Viele Grüß Elke

 

 

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Kurzes Update, Blutkulturen in DE waren alle nach 4 Tagen unauffällig. D.h. die Behandlung mit Antibiotika läuft noch bis nächsten Dienstag. (Dann sind 2 Wochen kombiniert Malaysia und DE durch) Falls es sonst keine Unauffälligkeiten mehr gibt werde ich dann auch entlassen.

 

PS: Zufallsbefund beim Schluckecho, die Mitralklappe sitzt wohl nicht so dicht wie bisher immer angenommen aber da ich keine Symptome zeige macht sich auch niemand deswegen Sorgen.

 

Falls nichts mehr dazwischenkommt beende ich nun meine „Berichterstattung“.

 

Noch eine Anmerkung für alle Endokarditis Risikopatienten. In meinem Fall war es sehr hilfreich das die Ärzte im Krankenhaus in Malaysia schon bei der Aufnahme eine Blutkultur veranlasst hatten. (Ich hatte immer wieder auf das Endokarditis Risiko in meinem Fall hingewiesen) Durch die frühe Blutkultur und Bestätigung der Staph Aurelius Infektion konnten schon 2 Tage nach Aufnahme gezielt Antibiotika intravenös verabreicht werden.

 

“Hämmert“ diese Fakten auch euren Partnern ein, das diese im Notfall gezielt „nerven“ können.

 

Bleibt gesund

Ralf

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7 hours ago, Ralfie said:

Noch eine Anmerkung für alle Endokarditis Risikopatienten. In meinem Fall war es sehr hilfreich das die Ärzte im Krankenhaus in Malaysia schon bei der Aufnahme eine Blutkultur veranlasst hatten. (Ich hatte immer wieder auf das Endokarditis Risiko in meinem Fall hingewiesen) Durch die frühe Blutkultur und Bestätigung der Staph Aurelius Infektion konnten schon 2 Tage nach Aufnahme gezielt Antibiotika intravenös verabreicht werden.

 

“Hämmert“ diese Fakten auch euren Partnern ein, das diese im Notfall gezielt „nerven“ können.

Ralf - Danke für diesen wichtigen Tip, deinen Beitrag und die Berichtserstattung die ich mit grossen Interesse verfolgt habe.

 

In den vergangenen fast 8 Jahren hatte ich bisher nur einmal die Situation und das Krankenhaus wo ich ambulant behandelt wurde hatte schnell reagiert und zum Glück hatte sich eine Endocarditis nicht bestätigt. 

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Hi Ralfie,

 

Ich freue mich dass du es in den Griff bekommen hast. Weiterhin schnelle Genesung.

 

wie hast du diese Bakterien bekommen? Durch Insektenstich oder Erkältung?

 

danke & Gruß

 

bea

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