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Edwards Inspiris Resilia Bioklappe


Amrum62

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Hallo Zusammen, 

ich hatte gestern mein Aufklärungsgespräch bezüglich meiner Herz OP. Meine Aortawurzel wird durch eine Prothese und eventuell meiner AK David Rekonstruktion. Sollte es während der OP die Rekonstruktion nicht möglich sein, meint der Arzt, daß ich dann eine wiederstandsfähige Bioklappe " Edwards Inspiris Resilia " erhalte. Über diese neue Gewebeklappe die es seit ca. 2016 gibt, hat man leider keine Langzeitstudien über die Haltbarkeit. Ich habe dem Arzt gesagt, daß ich keine Re OP möchte. Daraufhin sagte er, das diese sehr lange halten würde und wenn doch eine Re OP, könnte man dies über die Leiste operieren und man bräuchte den Brustkorb kein zweites Mal öffnen. Aufgrund meines Alters (60), würde er mir auf jeden Fall eine Bioklappe empfehlen. Hat von euch jemand diese Gewebeklappe bekommen? Was würdet Ihr an meiner Stelle tun? Eine partielle obere Sternotomie hat der Arzt direkt verneint. Begründung: Man kann bei der normalen Sternotomie besser arbeiten. 

Danke für eure Tipps und Antworten.

 

Beste Grüße

Bernd

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Guten Morgen Bernd,

 

ich habe vor 5 Jahren eine Bioprothese "Stentless", also ohne Gerüst, bekommen. Diesen sagt man eine sehr gute Fließeigenschaft nach, wenig Verkalkungen und gute Haltbarkeit - 10 - 15 Jahre.

 

Ich bin mit 41 operiert worden, in dem Alter setzt man meistens auf künstliche Herzklappen. Der Operateur riet mir sehr zur Bioklappe - und ich habe dann zugesagt. Er meinte, man wäre heutzutage schon so weit in der Herzchirurgie, und in 10 Jahren wohl noch viel weiter zwecks Re-Op. Ich habe die komplette Sternotomie gewählt, weil man dort einfach besser "rankommt". Bisher ist mein Kardiologe immer noch sehr begeistert von meiner OP, alles sieht super aus. Er meinte schonmal: Ach - die Klappe hält noch 20 Jahre ! Das wäre ja was.... :)

 

Soweit ich weiß sagt man, daß Bioklappen länger halten, je älter man ist. Hier nochmal ein Link zur Bioklappe:

 

INSPIRIS Resilia (edwardseducation.com)

 

Beste Grüße

 

Michael

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Hallo,

 

wenn du keine Re-OP möchtest, also eine "endgültige" Lösung willst, bleibt nur die mechanische Klappe. Dann sind aber Gerinnungshemmer nötig.

Ich quäle mich auch gerade mit der Entscheidung, möchte aber als Plan B eine Bioklappe haben und dort präferiert die Inspiris Resilia. Ich wäre froh, wenn der Chirurg mir diese als Plan B aufdrängen würde...

Die partielle Sternotomie liefert ein besseres kosmetisches Ergebnis, wenn man mit nacktem Oberkörper in der Öffentlichkeit rumläuft (Freibad z.B.). Bei T-Shirt mit weitem Ausschnitt z.B. ist es aber egal, da die Narbe in beiden Fällen (partielle oder volle Sternotomie) "oben rausguckt".

Die volle Sternotomie ermöglicht einen besseren Blick ins OP-Feld, da man beidseitig "aufziehen" kann. Bei der partiellen Sternotomie ist eine Hälfte ja fest und man muss die andere dann ggf. weiter aufziehen. Hier kann es ggf. zu Quetschungen kommen, die das ganze etwas schmerzhafter machen könnten. Außerdem kann es bei der partiellen Sternotomie Sicherheitsprobleme geben, z.B. durch versteckte Blutungen, die nicht direkt sichtbar sind. Im wesentlichen unterscheiden sich partielle und volle Sternotomie wenig, wenngleich die partielle Sternotomie abgesehen von der Größe des OP-Feldes m.E. leichte Vorteile bietet (weniger Vernarbungen, geringere Wahrscheinlichkeit von Wundheilungstörungen, bessere Stabilität des Brustkorbs, weniger Blutverlust).

In der Regel zählt aber das Ergebnis "unter der Haube". Und wenn man - wie ich - sowieso mit einer Re-OP plant, bei der dann ziemlich sicher eine volle Sternotomie gemacht wird, wäre der kosmetische Vorteil der partiellen Sternotomie dann sowieso nur von temporärer Dauer.

 

Ich bin auch hin- und hergerissen. Tendenziell eher partielle Sternotomie; diese nützt aber wenig, wenn aufgrund des kleineren OP-Feldes Blutungen übersehen oder Nähte nicht so sauber ausgeführt werden...

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Hallo Michael, erstmal danke für deine Nachricht. Was ich bisher gelesen habe, soll diese Gewebeklappe langlebig sein, aber vielleicht klappt es ja mit der David Rekonstruktion. Ich bin jetzt 60 Jahre alt und fühle mich wohl. Trotzdem muss ich mich zu dieser OP zwingen, da die Aortawurzel sich weiter vergrößert. Jetzt mache ich erst meine Augen OP und im Herbst dann diese Herz OP im UKD. Vielleicht werde ich mir noch eine Zweitmeinung einholen. Wünsche dir alles gute.

 

Beste Grüße

Bernd

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Hallo Herzkasper, das gleiche Problem habe ich auch. Ich bin hin und her gerissen. In viele Unikliniken lese ich auf der Hompage, daß heutzutage eine partielle obere Sternotomie gerade im Bereich Ersatz der Aortawurzel mit Rekonstruktion oder künstliche Aortaklappe gemacht wird. Natürlich weiß ich auch, daß bei der normalen Sternotomie besser gearbeitet werden kann. Aber wenn ich bedenke den gesamten Brustbein aufmachen! Und die Wiedergenesung dauert auch 3 Monate. Bist du auch Operiert? 

 

Beste Grüße

Bernd 

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Ich hab meine künstliche Klappe durch eine teilweise Sternotomie erhalten. Ich sag mal so, das Ding sitzt drin wo es sitzen soll und nix wurde übersehen. ;) Es wäre klasse, wenn hier weniger Panik verbreitet wird und wenn, dann doch mit Quellennachweis ;)

 

 

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Hallo,

ich mische mich auch ein ;-). Also es stimmt schon, das ein größer einsehbarer Op-Situs von Vorteil ist und in Not- Situationen mehr Sicht zum Agieren ist. 

 

LG Steffi 

bearbeitet von steffi
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Also ich habe die ganze Sternotomie für eine Aortenklappenrekonstruktion und Ersatz der Aorta Ascendens. Außer einem feinen Strich sieht man nichts. Von einem kosmetischen Problem würde ich da nicht reden. Meine Gallenop hat unschönere Narben hinterlassen.

Ich nehme aufgrund zeitweise auftretenden Vorhofflimmern seit der Herzop Xarelto, einen Gerinnungshemmer. Es gibt demnach keine Garantie, bei einer Rekonstruktion oder biologischen Klappe einen Gerinnungshemmer vermeidbar zu machen.

 

 

 

Liebe Grüße 

Brigitte 

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Hallo Zusammen,

 

ich möchte auf keinen Fall Panik verbreiten. Aber wie ich sehe ist z.b. bei AnneS eine partielle obere Sternotomie und bei Brigitte eine normale Sternotomie gemacht worden. Wahrscheinlich doch von Klinik zu Klinik verschieden. Überall in fast allen Herzkliniken lese ich, daß bei einem Ersatz der Aortawurzel eine Rekonstruktion der AK (bei Marfan Syndrom) kein Problem darstellt. Ich Frage mich warum dann die UKD erst bei der OP eine Entscheidung treffen kann, obwohl von mir ein spezielles Herz CT gemacht wurde. Im Befundbericht ist alles positiv. Im Grunde genommen war ich mit dem Aufklärungsgespräch nicht ganz zufrieden. Das Gespräch hatte eine Länge von ca. 25 Minuten. Zweimal ging das Handy vom Arzt. Dann kam die Äußerung vom Arzt, dass die Edwards Gewebeklappn 4.000 €  kostet. Hörte sich so an, das ich von vorneherein diese bekomme werde. Also sich gar keine Mühe machen einer Rekonstruktion!! Diese Art von OP werden im Jahr ca. 40 Stück  in der UKD gemacht. Hört sich nicht gerade viel an. Leider kann ich aufgrund meiner Sehschwäche seit ein paar Jahren kein Auto mehr fahren, sonst würde ich mir andere Kliniken die weiter entfernt sind, eine zweite und dritte Meinung einholen. Es bleibt mir nur noch die Helios Klinik in Krefeld (Dr. J. Benedikt) für eine zweite Meinung. Seit vielen Wochen mache ich mir über mein Herz soviele Gedanken, daß ich gar nicht mehr richtig durchschlafen kann. 

LG

Bernd

 

 

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Es gab bei mir auch Plan B und C. Letztlich kann der Chirurg deine Klappe und Aorta erst dann endgültig beurteilen, wenn er den Brustkorb eröffnet hat. 

Ich habe eine  Rekonstruktion nach Yacoub und wie geschrieben eine Aortenprothese.

Mir ist aber klar, das mir irgendwann eine Reop blüht. Bei jeder Aortenklappenrekonstruktion ist damit zu rechnen, insbesondere wenn eine Bindegewebsschwäche vorlieg wie bei der bikuspiden Aortenklappe. (Wobei mein Kardiologe meinte, ich hätte mir die Verschmelzung der Klappen durch eine schwere Infektion irgendwann mal in meinem Leben zugezogen). Der fehlende Klappenflügel wurde aus Perikard rekonstruiert.

 

Liebe Grüße 

Brigitte 

 

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Am 16.8.2022 um 13:45 schrieb Amrum62:

Hallo Herzkasper, das gleiche Problem habe ich auch. Ich bin hin und her gerissen. In viele Unikliniken lese ich auf der Hompage, daß heutzutage eine partielle obere Sternotomie gerade im Bereich Ersatz der Aortawurzel mit Rekonstruktion oder künstliche Aortaklappe gemacht wird. Natürlich weiß ich auch, daß bei der normalen Sternotomie besser gearbeitet werden kann. Aber wenn ich bedenke den gesamten Brustbein aufmachen! Und die Wiedergenesung dauert auch 3 Monate. Bist du auch Operiert? 

 

Beste Grüße

Bernd 

Ich bin noch nicht operiert. Auf den Klinikhomepages steht viel. Mit schönen Bildern dabei. Da es (leider) auch ums Geld geht und Herz-OPs dieses bringen, ist so eine schicke Klinikhomepage natürlich auch Werbung. Daher sollte man vorsichtig sein. Und fast jede Klinik wirbt mit "minimal-invasiven" Verfahren... Ich habe Gespräche mit einem Chirurgen geführt, der u.a: meinte, dass "minimal-invasiv" manchmal grauseliger aussieht als ein sauberer Schnitt mit voller Sternotomie. Die Dauer der Genesung ist meiner Kenntnis nach bei partieller und voller Sternotomie in etwa gleich lang. Die partielle ist manchmal gar schmerzvoller, da mehr Quetschungen o.ä. auftreten können. Natürlich will jeder Patient einen minimal-invasiven Eingriff ohne Schmerzen, nur ist das nicht immer möglich bzw. sinnvoll.

 

Gruß

 

Herzkasper

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Hallo Herzkasper,

das ist mir auch bewusst. Alle Unikliniken und Herzzentren wollen doch " daß wir uns für Sie entscheiden". Für mich ist schon sehr wichtig, ob eine mediane Sternotomie oder eine partielle obere Sternotomie OP. Ich habe bereits Kontakt mit dem Helios Klinik Krefeld Dr. Benedik aufgenommen und werde mal persönliche um eine Zweitmeinung bitten. Meine Aortaklappen Insuffizienz kommt von der Erweiterung der Aortawurzel (MFS). Ich bin jetzt 60 Jahre alt und möchte auf gar keinen Fall eine RE-OP. 

Berichte Mal wofür du dich entscheidest. 

 

Beste Grüße

Bernd

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