Iris61 Geschrieben 5. August 2022 Share Geschrieben 5. August 2022 Hallo,ich bin neu hier. Habe auch schon viele Beiträge durch gelesen. Zu mir,ich bin 60 und war vor zwei Wochen im Krankenhaus wegen Vorhofflimnern. Es fing nachts an mit Herzrasen und holpern und poltern. Puls war auf 120-150. Bin dann zum Krankenhaus und es wurde auch festgestellt . Hatte zwei Wochen vorher Corona ,Schnelltest war negativ. Im KH würde aber noch festgestellt immernoch positiv. Würde gleich isoliert und nach Stunden teilte man mir mir kein Bett mit dem positiven Ergebnis. Nach Hause und sich wieder vorstellen. Es war WE. Ich dann alleine zu Hause mit diesen Symthomen. Furchtbar für mich . Das hat mich so geprägt. Montags zum Hausarzt,die sofort Einweisung geschrieben hat. Ins KH,und nach Echokardiogramm dann Kardioversion. Ging alles gut. Nächsten Tag zu Hause bis jetzt immer wieder Extraschläge. Ich habe besonders am Abend richtige Angstzustände,was der Sache nicht zum Guten beiträgt. Was macht ihr? Gibt es Möglichkeiten zur Hilfe? Psychologen,was ja nicht schnell möglich ist. Krankenkasse , Angebote? Vieleicht könnt ihr helfen. Nehme Blutverdünner und Betablocker. Da ja das Herz der Motor des Körpers ist,denkt man das Schlimmste. Vielen Dank im voraus,für eure Tipps. LG, Iris Zitieren Link zu diesem Kommentar
Frohlig Geschrieben 5. August 2022 Share Geschrieben 5. August 2022 (bearbeitet) Hallo Iris, willkommen hier :-) Ich bin auch erst ein paar Tage in diesem Forum. Was deine Erlebnisse und Angst angeht, kann ich dir gut nahfühlen, so erging es mir 2017 auch , als ich das erste mal HRS und VHF hatte. Ich hatte zu der Zeit schon die Diagnose Aortenklappen-Insuffizienz und Mitralklappen-Insuffizienz, hatte aber null Ahnung, weil ich nicht aufgeklärt wurde. Ich befand mich zu dem Zeitpunkt , in einer psychosomatischen Klinik und als ich dort sagte ich hätte diese Rumpeln etc, nahm man mich nicht ernst, schob es auf den Kopf. 3 Wochen lang, obwohl die da EKG etc. hätten machen können. Zuhause ging es dann richtig los, statt dass ich meine Panikattacken im Griff hatte, warum ich ja in der Klinik war, wurde alles noch schlimmer. Dann wieder mal zum Vertretungsarzt, Gerät druckte EKG aus und drunter Stand VHF. Mit dem Zettel und guten Wünschen schob man mich regelrecht aus der Praxis, ich solle warten bis mein Hausarzt wieder da ist. Abends saß ich in der Notaufnahme, weil mich eine Panikattacke auf Grund der "maschinell" erstellten Diagnose total ausgehebelt hat. Eine Kardiologin erklärte mir später, dass das Gerät falsche Diagnose gestellt hat, weil ich vor Angst am ganzen Körper gezittert habe und der Kollege es hätte noch mal gegen prüfen müssen. Sie hätte darum dafür gesorgt, dass diese Geräte in ihrer Klinik abgeschafft werden, weil sie Angst und Schrecken verbreiten , Da war ich buff. Und selbst mein Hausarzt , dem ich die Zettel gab, viel drauf rein, und dann schaute er und fragte mich , ob meine Arme gezittert hätten...jup, hatten sie. Trotzdem waren die Symptome ja da und kein nahm es richtig ernst, nur Dr. Googel sagte mir den sicheren Tod voraus, das machte alles noch schlimmer. X-mal war ich in der Notaufnahme oder sogar Rettung gerufen, weil der Blutdruck und Puls hochschoss. Irgendwann bekam ich dann Betablocker und es wurde besser. Du hast recht, mit der Angst werden die Symptome noch schlimmer und ich kann schlecht was raten, was dir schnell hilft, da Beruhigungsmedikamente gegen Panik und so Sachen bei mir ebenfalls alles verschlimmerten. Ich versuchte mich abzulenken, mit Freunden drüber zu reden und zu hoffen. Es wurde besser, aber ich habe immer noch Angst , alleine raus zu gehen Auto zu fahren etc. obwohl es Jahre nicht zu spüren war. Und als ich es jetzt akut wieder hatte, war alles wieder da, trotzdem bin ich irgendwie gelassener, weil ich auch hier gelesen habe, wie viele Menschen damit leben(müssen?) Eigentlich kann ich dir nur sagen, dass du besser nicht zu viel googeln solltest, versuchen, den Ärzten ein wenig zu vertrauen, und so wie hier, dich mit Betroffenen auszutauschen, damit du dich ernst genommen fühlst, denn dieses nicht Ernst genommen werden mit seinen Ängsten, ist für mich das schlimmste, da man ich irgendwann innerlich selbst quer stellt und keinem mehr vertraut. Du musst versuchen, den Ängsten keine Macht zu geben , auch wenn das sehr sehr schwer ist ! Ich hab Jahre gebraucht, bis cih mir selbst wieder vertraut habe, auch mal alleine eine Situation durch zustehen. Such dir verbündete, die du anrufen kannst, reden hilft oft. Finde irgendeinen Skill. Ich hab z.B. immer Wasser und Dextro+Magnesium dabei, ob das was hilft?, aber mental bilde ich es mir ein . Oft hab ich mir auch Kopfhörer rein gemacht und laut mit gesungen, oder auch mal wütend rum geschrien. Tief ein- und ausatmen. Nur nicht runterschlucken und mit der Angst allein bleiben oder sie gar verheimlichen. Ich schicke dir von Herzen eine Umarmung Liebe Grüße bearbeitet 5. August 2022 von Frohlig Zitieren Link zu diesem Kommentar
Brigittchen Geschrieben 5. August 2022 Share Geschrieben 5. August 2022 Wenn du Gerinnungshemmer nimmst, bist du ja bei VHF "abgesichert". Ich habe seit meiner Aortenklappenoperation zeitweise VHF, nehme deshalb auch Xarelto. Mir hilft dann ein Betablocker zusätzlich bzw. sportliche Betätigung. Das ist aber nicht bei jedem gleich. Mein Vater ist mit dauerhaftem VHS sehr alt geworden und ich kenne einige, die damit gut leben. Es dauert allerdings, bis man da eine gewisse Gelassenheit aufbaut. Wichtig finde ich, am Anfang den Grund für das VHF herauszufinden und es auch als solches zu erfassen und von anderen Herzrhythmusstörungen oder Angststörungen abzugrenzen. Liebe Grüße Brigitte Zitieren Link zu diesem Kommentar
Pepelotzki Geschrieben 14. August 2022 Share Geschrieben 14. August 2022 Ich kenne auch jemanden, der seit über 20 Jahren permanentes VHF hat und bestens damit lebt. Er meinte, er würde es schon gar nicht mehr registrieren. Er ist auch viele Jahre damit in ferne Länder gereist und fühlt sich bis heute gut belastbar. Er ist mittlerweile 81 oder 82 Jahre alt, hat nun einen Schrittmachen bekommen, und ist weiter bestens zufrieden... LG Michi Zitieren Link zu diesem Kommentar
Iris61 Geschrieben 14. August 2022 Autor Share Geschrieben 14. August 2022 Gerade eben schrieb Iris61: Huhu! Danke für deine Nachricht. Hört sich alles gut an. Was bleibt einem auch weiter übrig,als es anzunehmen. Ich denke mal nur so kann man das Beste daraus machen. Bin schon entspannter nach ein paar Wochen,der Diagnose. War aber erstmal geschockt. Wer will schon gern was haben. Es bleibt aber nicht aus. Schönen Sonntag,oder den Rest davon. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Mirjam Geschrieben 22. August 2022 Share Geschrieben 22. August 2022 Meine Oma ist heuer 87 geworden und hat wohl seit Jahrzehnten permanentes VHF, nur lange Zeit nicht diagnostiziert (sie sagt, sie hätte es in jüngeren Jahren halt nicht dauernd gehabt und zufällig nie dann, wenn sie beim Arzt war, und hatte erst in der Pension ihr erstes Langzeit-EKG). Seit vielen vielen Jahren bekommt sie wegen dem VHF Gerinnungshemmer (erst jahrelang Marcumar, nun das andere, mit dem die INR-Messung nicht mehr nötig ist). Erst seit wenigen Jahren hat sie eine Herzinsuffizienz (die aber auch mit ihren vielen weiteren Gebrechen wie Diabetes und langjährige Mobilitätseinschränkung durch Übergewicht, kaputte Gelenke und Bandscheiben zusammenhängen könnte), kann aber immer noch in ihrem eigenen Haus wohnen und einiges noch selber machen. Ich selber hatte bisher zum Glück kein VHF, hatte aber schon oft genug Angstzustände wegen harmlosen Extrasystolen gehabt und hab mich 2019 vor meiner OP informiert, wie ich zuhause selbst sehen kann, ob ich VHF habe oder bloß Extrasystolen. Damit bin ich ganz gut klargekommen. Mittlerweile gibt es da sicher noch günstigere und bessere Methoden als die App, die ich damals gekauft hatte. (Kardia) Zitieren Link zu diesem Kommentar
stefan Geschrieben 23. August 2022 Share Geschrieben 23. August 2022 (bearbeitet) Hallo, ich habe seit Februar 2004 2 mechanische Herzklappen, seit einigen Jahren auch noch eine leichte Herzschwäche. Direkt nach meine Klappen OP hatte ich erstmalig VHF. In den Folgejahren trat das VHF immer mal wieder auf. Seit 2010 ca. 10 Jahre lang Rhythmus Medikamente ein (Multaq 400) Diese Medikamente halfen mir einige Jahre recht gut, verloren aber dann die Wirkung. Auch Elektrokardioversionen halfen später nicht mehr. Seit Mai 2020 habe ich permanentes VHF. In Absprache mit meinem Kardiologen nehme nur noch Betablocker ein (Bisoprolol (2,5- 3,75 mg am Tag). Marcumar nehme ich wegen der Kunstklappen natürlich auch. Ich komme mit dem VHF gut zurecht und treibe täglich Sport (Ergometer, E-Bike, Walking, Gymnastik). Ich habe also fast keine Einschränkung wegen des VHF und habe mich gut daran gewöhnt. Ich leide allerdings unter der bradykarden Form VHF. D. h. mein Herz schlägt unregelmäßig aber ich habe kein Herzrasen, sondern das Herz schlägt sehr langsam. Oft messe ich 40 - 5 Schläge in der Minute. In den Jahren, in denen das VHL nur anfallsartig auftrat, hatte ich immer Angst vor diesem Zustand. Aber seitdem das VHF permanent vorhanden ist, habe ich an mir selber gemerkt, dass man sich nach einigen Tagen daran gewöhnt und meistens vergisst, dass man unter VHF leidet. Ich muss heute sagen, dass meine jahrelange Angst vor dem VHF eigentlich unbegründet war. LG Stefan bearbeitet 23. August 2022 von stefan Zitieren Link zu diesem Kommentar
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