Jump to content

Ausfallzeit nach der OP


Juli

Empfohlene Beiträge

Hallo!!!

 

Habe seit meiner Geburt einen Herzfehler (wurde auch direkt nach der geburt schon 1 mal operiert) und muss innerhalb der nächsten Monate nochmal operiert werden, um eine neue Klappe (menschlich) zu bekommen. Habe echt eine saumäßige Horrorangst davor, vorallem, weil die direkt an der Lungenschlagader rumoperieren und ich die Vorstellung absolut schrecklich finde, dass man während der Op an einer Herz-Lungen-Maschine hängt und nur noch dadurch am Leben gehalten wird. Wie war das bei euch? Ich habe die totale Panik, dass irgendetwas schiefgeht und ich nicht mehr aufwachen werde. Ich habe wirklich noch einiges vor in meinem Leben und wollte das alles auch noch ganz gerne durchziehen, aber im Moment bin ich echt ziemlich verzweifelt, weil alle Ziele und Vorhaben plötzlich tausend Meilen entfernt scheinen und einfach alles zusammenbricht. Ich bin außerdem so wütend, weil bei anderen Menschen einfach alles wie am Schnürchen zu klappen scheint und man selbst ständig kämpfen muss und immer noch ein viel größeres Hindernis vorgesetzt bekommt, wenn man das andere gerade überwunden hat. Ich weiß, dass es völlig normal ist Angst zu haben und das solche Operationen auch schon zur Routine zählen, aber es ist ja nicht so, dass man mal eben am Arm oder so operiert wird, sondern wirklich sein ganzes Leben in andere Hände gibt und selbst absolut machtlos ist und nicht weiß, was passieren wird. Und es kann so viel passieren... Ich glaube, dass kann auch wirklich keiner richtig nachvollziehen, der das ganze nicht selbst durchgemacht hat. Es ist einfach nur die absolute Hölle.

Wie fühlt man sich unmittelbar nach der Operation, hat man sehr starke Schmerzen, wie lange ist man auf der Intensivstation und wann wieder ansprechbar? Stimmt es, dass man nach sechs bis maximal acht Wochen wieder völlig einsatzfähig ist? Ich habe im Herbst meine Abschlussprüfung und große Angst, durch die Op länger als sechs Wochen auszufallen. Ich bin einfach nur froh, wenn ich dieses furchtbare Jahr überlebt habe.

Würde mich freuen, wenn ihr mir vielleicht ein bißchen helfen könntet...

*Juli*

Link zu diesem Kommentar

Hallo!!!

 

Habe seit meiner Geburt einen Herzfehler (wurde auch direkt nach der geburt schon 1 mal operiert) und muss innerhalb der nächsten Monate nochmal operiert werden, um eine neue Klappe (menschlich) zu bekommen. Habe echt eine saumäßige Horrorangst davor, vorallem, weil die direkt an der Lungenschlagader rumoperieren und ich die Vorstellung absolut schrecklich finde, dass man während der Op an einer Herz-Lungen-Maschine hängt und nur noch dadurch am Leben gehalten wird. Wie war das bei euch? Ich habe die totale Panik, dass irgendetwas schiefgeht und ich nicht mehr aufwachen werde. Ich habe wirklich noch einiges vor in meinem Leben und wollte das alles auch noch ganz gerne durchziehen, aber im Moment bin ich echt ziemlich verzweifelt, weil alle Ziele und Vorhaben plötzlich tausend Meilen entfernt scheinen und einfach alles zusammenbricht. Ich bin außerdem so wütend, weil bei anderen Menschen einfach alles wie am Schnürchen zu klappen scheint und man selbst ständig kämpfen muss und immer noch ein viel größeres Hindernis vorgesetzt bekommt, wenn man das andere gerade überwunden hat. Ich weiß, dass es völlig normal ist Angst zu haben und das solche Operationen auch schon zur Routine zählen, aber es ist ja nicht so, dass man mal eben am Arm oder so operiert wird, sondern wirklich sein ganzes Leben in andere Hände gibt und selbst absolut machtlos ist und nicht weiß, was passieren wird. Und es kann so viel passieren... Ich glaube, dass kann auch wirklich keiner richtig nachvollziehen, der das ganze nicht selbst durchgemacht hat. Es ist einfach nur die absolute Hölle.

Wie fühlt man sich unmittelbar nach der Operation, hat man sehr starke Schmerzen, wie lange ist man auf der Intensivstation und wann wieder ansprechbar? Stimmt es, dass man nach sechs bis maximal acht Wochen wieder völlig einsatzfähig ist? Ich habe im Herbst meine Abschlussprüfung und große Angst, durch die Op länger als sechs Wochen auszufallen. Ich bin einfach nur froh, wenn ich dieses furchtbare Jahr überlebt habe.

Würde mich freuen, wenn ihr mir vielleicht ein bißchen helfen könntet...

*Juli*

Hallo Juli,

Meine Tochter ist auch mit einem angeborenen Herzfehler auf die Welt gekommen und musste mit 11 Tagen das erste Mal operiert werden. Die ganze Geschichte steht unter dem Thema " Psyche, wie mit der Narbe umgehen." Du kannst ja mal nachschauen, dann brauche ich nicht alles nochmal zu schreiben. Deine Ängste sind völlig normal, man malt sich die schlimmsten Dinge aus, das ist bei mir und auch bei ganz vielen anderen auch so, aber ich denke in solchen Momenten auch daran, wie glücklich ich danach war, dass ich mein Kind wiederhatte, und bin froh, dass es heutzutage solche Möglichkeiten gibt, um Menschenleben zu retten. Auch ich hadere Im Moment mit dem Schicksal, frage mich, warum gerade mein Kind und könnte manchmal aus der Haut fahren, wenn sich einige Menschen über jeden Mist aufregen.

Nach der Operation bekommst du Schmerzmittel, du wirst viel schlafen und gar nicht soviel mitbekommen. Als wir unsere Tochter nach der 2.Op am zweiten Tag auf der Intensivstation besuchten,( sie war damals 5J ), wurde sie am Vormittag schon extubiert und maulte mich krächzend ( Stimmbänder sind durch den Tubus noch ein bißchen gereizt, geht aber schnell weg) an:" Ich will ´ne Sprite." Ich sagte das der Schwester und sie meinte:" dann holen sie ihr doch eine"! Ich war baff und überglücklich. Sie kam den gleichen Tag noch auf Normalstation. Heute ist das in Göttingen so, das man ( jedenfalls die Kinder, erst wieder auf Normalstation kommt, wenn die Drainagen gezogen sind.) Und dann flitzten die meisten schon wieder auf den Gängen herum.

Wann sollst du denn ungefähr operiert werden? Deine Abschlussprüfung ist im Herbst, vielleicht kannst du ja bei der Terminvergabe eine dir passende Zeit angeben.

Meine Tochter steht vor dem Schulabschluss und hat auch Angst zu viel zu verpassen, zumal sie eine Ausbildung in Aussicht hat. Aber die Op soll laut Ärzten nicht bis zu den Osterferien verschoben werden.

So, liebe Juli, ich weiss, dass die Angst nicht weggeht, aber ich hoffe, das dich dieser Bericht etwas aufbaut. Und sicher, es kann so viel passieren....

Und noch sicherer, es kann noch viel mehr nicht passieren!

Link zu diesem Kommentar

Hallo Juli,

 

ersteinmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

 

Ich finde, du solltest nicht zu sehr mit deinem Schicksal hadern und schon garnicht darauf achten ob es Anderen besser geht als dir. Das bringt Dich in deiner Situation nicht wirklich weiter und kostet nur unnötige Energie. Ich weiß das klingt leichter als gesagt, aber es ist so. Die Prognosen für deine Lebensziele sehen doch nach einer Operation wahrscheinlich noch besser aus als jetzt. :rolleyes:

 

Allgemein wird die Wartezeit vor der OP von Vielen, auch von mir, als mit die schwierigste Phase bei der gesamten Prozedur betrachtet.

In Bezug auf Schmerzen kann ich Dir schreiben, daß ich von der OP garnichts mitbekommen habe, und nachher die Schmerzen (zeitweise durch Medikamente behandelt) absolut vernachlässigbar waren. Beschwerden bezügl. Brustkorb waren fast garnicht da. Davon abgesehen gibt es ja noch die minimalinvasive Operationstechnik mit recht kleinen Öffnungen im/am Brustkorb die zusätzlich noch den Heilungsprozess beschleunigen (können). Schon kurz nach der OP beginnt schon wieder die Mobilisierung des Patienten. Es hängt aber von mehreren individuellen Faktoren (z.B. Alter, Gesundheitszustand vor der OP etc.) ab, wie schnell das geht.

 

Mache Dich also bloß nicht wegen der OP verrückt. Viel mehr Gedanken sind bezüglich der richtigen Auswahl der Prothese und der für Dich optimalen Herzklinik notwendig. Die Entscheidung zum biologischen Klappenersatz scheint aus deiner Sicht ja bereits gefallen zu sein, daß heißt du hast da schon einmal eine Sorge weniger. ;)

Bedenke auch, daß eine Operation in einer guten körperlichen Verfassung und schlichtweg rechtzeitig, die besten Erfolgsaussichten hat.

Die Angst die du jetzt vor der OP hast, ist wie du ja selbst schon schreibst, normal, alles Andere wäre auch unnormal. Hier im Forum sind jede Menge Berichte und Erfahrungen die Dir sicher noch mehr Sicherheit geben werden und Dich auch beruhigen sollten.

 

Deine Abschlußprüfung wirst Du sicher bestreiten können :lol:

 

Viele Grüße

 

Klaus

bearbeitet von Klaus
Link zu diesem Kommentar

Hallo liebe Juli,

 

ich kann deine Angst gut nachvollziehen, da ich das Ganze selber gerade hinter mir habe. Wie ich deinem Beitrag entnommen habe, bist du wie ich auch noch sehr jung, oder (Abschlussprüfung). Ich selber bin Anfang 20. Auch ich hatte vor der OP große Angst vor der Herz-Lungen-Maschine und fand die Vorstellung schrecklich, dass ich nur noch durch diese Maschine lebe. Leider kann ich dir diese Angst auch nicht nehmen. Das gehört einfach dazu. Kurz vor der OP war meine größte Angst, dass ich die OP nicht überleben würde. Da muss man einfach durch auch wenn es vor der OP wie eine unüberwindbare Mauer scheint.

Als ich dann nach der OP erwacht bin (ca. 6-8 Stunden später) wusste ich gleich, dass ich auf der Intensiv bin und die OP überstanden habe. Das war ein schönes Gefühl!!! :rolleyes:;)

 

Du schaffst das schon. Ich drücke dir die Daumen Wenn du mit einer Gleichaltrigen (??) "reden" willst, dann schreibe mir einfach.

 

Hanny

Link zu diesem Kommentar

Hallo Juli,

 

ich wurde notoperiert und hatte vorher keine Zeit zum Angsthaben, deshalb kann ich Dir dazu leider nicht so vieles sagen.

 

Zu der Zeit danach:

 

Ich war 2 Tage auf Intensiv und hatte keine Schmerzen. Es ist eigentlich erstaunlich, wie wenig ein solcher Eingriff wehtut, und man bekommt ja auch auf Wunsch jederzeit Schlaf- oder Schmerzmittel im Krankenhaus. (Schmerzen hatte ich erst Wochen später durch verspannte Rückenmuskeln...)

 

Bei klarem Bewusstsein war ich bereits am Tag nach der OP (meine erste dunkle Erinnerung ist wohl das Extubieren, aber keine Angst, alles ohne Schmerzen).

 

Beruflich bin ich insgesamt für 3 Monate ausgefallen; ohne Endokarditis kann man an Krankenhausaufenthalt und Rekonvaleszenz aber ein paar Wochen abziehen. Von der Psyche her und was das gesamte Lebensgefühl angeht, ging es mir ca. 4-5 Monate nach der OP wieder richtig gut.

 

Ich wünsche Dir alles Gute, und Du bist nicht allein,

 

Chrisse

Link zu diesem Kommentar

Mann ihr seht ich muss noch ein wenig üben. Aber das scheint ja das kleinere Problem zu sein.

 

Meine Schwester hat mir gestern geschrieben. Sie meinte das Leben ist wie Achterbahn fahren. Ich habe ihr geantwortet, dass ich den Looping hasse.

Ich weiß nicht warum die Dinge so geschehen in unserem Leben. Aber ich bin sicher das wir irgend wann wissen, was sie uns gebracht haben. Bla Bla Bla, ich habe auch Angst. Ich glaube da müssen wir durch. Ich versuche mir zur Zeit jeden Tag bewusst zu machen welche schönen Dinge am Tag geschehen sind.

Meine Ängste schreibe ich auf ein Blatt ( Blatt reicht gerade so) und dann falte ich es ganz eng zusammen und leg es in den Papierkorb. Vieleicht hilft es ja.

 

Gruß Gela

Link zu diesem Kommentar

Hallo *Juli*

 

ich kann aus eigener Erfahrung berichten, das Körper, Geist & Seele ihren eigenen Zeitplan zur Gesundung haben und man das vor der OP auch nur grob abschätzen kann.

Wichtig ist ... sich selber nicht durch positive/negative Berichte anderer Betroffener unter Druck setzen zu lassen, sondern auf die eigene innere Stimme zu lauschen :rolleyes: .

 

Du schreibst ...

Ich habe wirklich noch einiges vor in meinem Leben und wollte das alles auch noch ganz gerne durchziehen
nun ...die moderne Medizin gibt dir die Gelegenheit dazu ... also denke positiv ;)

 

 

@ Gela,

 

das ist eine wunderbare Art, sich mit seinen Gefühlen ... sei es Angst, Wut, Traurigkeit, Sorge oder auch Vor-Freude (auf die "gute" Zeit nach der OP :lol: ) etc. ... auseinander zu setzen! Guter Tip :lol: !

 

Liebe Grüsse

 

Sanne

Link zu diesem Kommentar

Hi Juli,

 

Warnung: Ich bin nicht grad der sensibelste Typ hier B)

 

So blöd es klingt: Was hilfts, auf und durch. Das überstehtst Du. Und danach: Ein paar Wochen Zeit, um wieder fit zu werden (und zusammenzuwachsen), dann sieht das Leben schon wieder ganz anders aus. Du wirst alles intensiver erleben und wahrnehmen als vorher - und als andere erleben, denn worüber sich die andern gar keine Gedanken machen, für Dich ist alles Tolle doppelt so viel wert! Manche Momente kostet man viel bewusster aus.

 

Und was die Angst angeht... Mein Lieblingswitz war vor der OP immer, hoffentlich hat der Chirurg keinen Niesanfall bei der OP... B):huh::unsure::blink: QUATSCH! Da habe ich mehr Schiss, wenn ich bei anderen im Auto mitfahren muss. Kein Fahrsicherheitstraining, keine spezielle Schulung - nix. Der Typ, der Dich operiert, hat hingegen das ganze Prozedere studiert, man darf ihn durchaus zur Elite dieses Landes zählen, und es handelt sich bein den Operateuren um Experten.

 

Also: Kopf hoch, das Leben geht nicht nur geradeaus, es hat auch Kurven dabei. Die sind nun mal die Kür, geradeaus kann jeder. Fährt Dich einer auf der Straße über den Haufen, was jeden Tag viel zu vielen widerfährt, sieht´s auch wieder ganz anders aus. Darauf kann man durchaus verzichten, aber man kann´s halt nicht planen. Tja, man kann sich nicht alles aussuchen. Aber man kann beweisen, dass man das Beste aus der Situation machen kann.

 

Mann Mann, ich bin aufgesägt worden, man hat mir ein Ersatzteil aus Carbon und Titan eingebaut, alles ist zusammengewachsen, ich klettere wieder auf Berge hoch, schwimme kilometerweit, fahre rund um den Kaiserstuhl Rad, fahre hin und wieder Go-Kart, will noch mal Drachenfliegen lernen, usw. usw. Ich hab trotz OP noch viel vor! (Nur auf Bungee in Neuseeland werd ich wohl verzichten... <_< )

 

An der ganzen Herz-Geschichte, auf die ich auch - so wie Du - gerne verzichtet hätte, bin ich letztlich gewachsen. Also, Kopf hoch! ;)

 

Zu Deinen anderen Fragen: Nach 5-6 Wochen kannst Du Schule/Ausbildung wieder weitermachen. Beim Sport ist es so, dass Du nach so 2 Wochen nach der OP in der Reha Tag für Tag auf dem Ergometer mehr Leistung bringen wirst. Mache Spaziergänge. OP im Frühjahr ist "schöner", weil zu Deinem Gesundheitszustand auch das Wetter immer besser wird... Mache Spaziergänge - und besorge Dir ein paar tolle Schmöker zum Lesen. Mir hat das Lesen mehr gebracht als die Entspannungsübungen bei so einem Meditations-Guru B)

 

Nach der OP halten sich die Schmerzen in Grenzen. Allerdings empfiehlt sich für den Krankenhausaufenthalt nach der OP eher ein Taschenbuch als ein gebundenes Buch - ich hatte natürlich die Luxusausgabe von "Der Herr der Ringe" dabei, nach der OP gefühlte 15 kg schwer... :blink:

 

Das "Ausgeliefertsein" ist zwar irgendwo blöde, aber denke einfach dran, dass Du in guten Händen bist. Diesbezüglich ist unser Gesundheitssystem noch fit!

 

Grüsse

Markus B)

bearbeitet von Markus
Link zu diesem Kommentar

Hallo grüß dich,

 

ich kann das was du schreibst total nachvollziehen. Meine OP ist 4 Monate her und auch ich hatte eine schreckliche Angst, Panik, und habe viel geweint. Hier einige Antworten:

 

Habe echt eine saumäßige Horrorangst davor, vorallem, weil die direkt an der Lungenschlagader rumoperieren:

 

Wahrscheinlich kriegst du ein Pulmonal-Homograft? Habe ich auch!

 

Ich habe die totale Panik, dass irgendetwas schiefgeht und ich nicht mehr aufwachen werde:

 

Meine größte Angst war, dass etwas schiefgeht

 

Ich bin außerdem so wütend, weil bei anderen Menschen einfach alles wie am Schnürchen zu klappen scheint und man selbst ständig kämpfen muss:

 

Anderen Menschen geht es noch schlechter. In meinem Bekanntenkreis sind in letzter

Zeit viele jüngere Menschen gestorben (Verkehrsunfall, Krebs usw.). Die hatten keine Chance

oder konnten nicht repariert werden.

 

Wie fühlt man sich unmittelbar nach der Operation, hat man sehr starke Schmerzen, wie lange ist man auf der Intensivstation und wann wieder ansprechbar? Stimmt es, dass man nach sechs bis maximal acht Wochen wieder völlig einsatzfähig ist? Ich habe im Herbst :

 

Unmittelbar nach der OP gings mir recht schlecht, ich hatte viel Blut verloren. Schmerzen hatte ich

niemals. Auf der ITS war ich zwei, auf der Wachstation auch 2 Tage.

 

4 Tage nach der OP bin ich im KH rumgelaufen, 4 Wochen danach fast 3 Stunden gewandert.

6 Wochen nach der OP war so ein Punkt, wo es total besser ging (Brustbein wieder stabiler,

besser belastbar usw.)

 

Ich hab' mich auf der AHB ziemlich gelangweilt - da kannst du dann für deine Abschlussprüfung lernen. :huh:

 

Mir hat jemand aus diesem Forum geschrieben " Das Schlimmste an der Operation war die Angst davor".

Dies kann ich nur bestätigen. <_<

 

:unsure: Alle guten Wünsche und liebe Grüße von Renate :blink:

Link zu diesem Kommentar

Hallo!!!

Vielen Dank für die vielen netten Antworten!!! Ich finds sehr beruhigend zu wissen, dass andere diesen ganzen Mist auch gut überstanden haben. Ich werde kurz vor den Sommerferien in der Herzklinik Duisburg operiert. War da zufällig auch jemand von euch? Im April muss ich noch eine Katheter-Untersuchung über mich ergehen lassen, davor hab ich auch ziemlich Schiss. Als das das letzte mal gemacht wurde, habe ich alles voll mitbekommen, auch heftige Rythmusstörungen während der Untersuchung. Das war ziemlich schrecklich. Wie war das bei euch?

Viele Grüße *Juli*

Link zu diesem Kommentar

Nochmals Hallo,

 

Ich hatte auch vor der Kathederuntersuchung eine Riesenangst. Sie war aber überhaupt nicht schlimm. Bis auf den kleinen Betäubungs-Piks habe ich überhaupt nichts gespürt und hatte keinerlei Probleme. Das Liegen auf der Station war langweilig und das Hämatom in der Leiste spürte ich nur ein bißchen 1-2 Tage.

 

Alles Gute!! :huh:

Link zu diesem Kommentar

hallo !!

 

Ich habe mir die Katheteruntersuchung auch schlimmer vorgestellt, als sie nun eigentlich war.

 

Das schlimmste für mich waren die Piekse (habe mir auch ne spritze zur beruhigung geben lassen) - wobei man dazu sagen muß daß ich eine wahre Spritzenphobie habe - und das liegen hinterher da meine Rückenmuskulatur nicht gerade die beste war (und ist)

 

Die nahm mir das liegen übel - irgendwann wußte ich nicht mehr wo nun vorn und hinten ist.

 

Naja. Ging rum und war im Endeffekt halb so schlimm.

 

Den Pieks in der Leiste bzw. die Verschlußstelle habe ich zwar noch so 2 Wochen ca. gemerkt - aber ansonsten ... danach war nix mehr zu sehen von dem Ding ....

 

Also ... ich fand es im nachhinein nicht wirklich schlimm und habe auch anderen Patienten mut gemacht daß sie da durch kommen und daß das alles gut klappt !

 

Und du schaffst das auch !!! :huh:

Link zu diesem Kommentar

Hi,

 

also die Katheder-Untersuchung ist Horror, weil man ja alles mitbekommt. Irgendwann wollte ich den Bildschirm nicht mehr sehen, und sah nach rechts - da lagen 3 gebrauchte verschmierte Katheder rum und einer packte gerade den nächsten aus <_<

 

Letztendlich alles halb so wild, aber unangenehm. Allerdings haben mich die netten Mädels im St. Vinzenzius Karlsruhe schnell wieder auf andere Gedanken gebracht, und der Zimmerkollege war auch OK :blink:

 

Und immer schön viel trinken nach dem Katheder... DAS hatte mir niemand gesagt. Ich glaube, meine Schilddrüse leutet heute noch im Dunkeln :unsure::huh:

 

Grüsse

Markus

Link zu diesem Kommentar

Hallo "Juli",

 

ich verstehe die Angst vor der OP, die ist am schlimmsten. Hatte ich zwar nicht vor der OP, aber vor einer Katheteruntersuchung, die bei mir doch nicht nötig war. Wäre ein Katheter Bedingung für die OP gewesen, dann hätte ich die OP abgesagt. So groß war meine Angst davor. Selbst vor dem TEE hatte ich größere Angst als vor der OP und hab davor fast die Nerven verloren. Wurde dann ordentlich betäubt und hab gar nichts gemerkt.

 

Die Vollnarkose, die OP und die Zeit danach ist sehr individuell. Also man wird narkotisiert ... ist weg und wacht irgendwann auf der Intensiv wieder auf. Vor der OP habe ich mich nicht informiert über mögliche Risiken, die habe ich dann während der Reha mitbekommen und das hat mir schon gereicht :huh: Dem Chirurgen habe ich absolut vertraut und wusste, dass ich in dieser Situation nicht in bessere Hände kommen konnte. Denke, dass jeder seinen eigenen Weg finden muss, wie er mit der Angst umgehen kann.

 

Insgesamt bin ich 7 ganze Wochen ausgefallen, danach stufenweise eingegliedert. Da mein Immunsystem recht mitgenommen war/ist, plagt mich seither ein Infekt, so dass ich gar nicht richtig gesund wurde <_< Ich glaube aber ganz fest darn, dass es bald bergauf geht.

 

Ich verstehe auch Deine Gedanken, dass Du denkst, das es anderen besser geht etc. .... Doch das ist nicht so. Der Schein trügt. Die Kunst besteht oft darin, wie man mit schwierigen Situationen umgeht und wie sensibel man auf sie reagiert. Krankheiten betreffen meist ältere Menschen, doch in der Reha-Klinik habe ich auch einige wesentlich jüngere getroffen.

 

Zum Thema Hindernisse im Leben ... es gibt schwierige Phasen, die sich über Jahre ziehen können ... aber auch die gehen irgendwann vorbei. Meist dann, wenn man gar nicht mehr damit rechnet. Für keinen Menschen definiert sich das Leben nur positiv und Krankheiten gehören zu (fast) jedem Schicksal.

 

@Markus: Wurdest Du auch in der Herzchirurgie Karlsruhe operiert?

 

Grüße

Canan

bearbeitet von Canan
Link zu diesem Kommentar

Hallo Juli,

 

es ist Dir schon viel geschrieben worden, aber ich erkannte viel von meinen Ängsten in Deinen und wollte Dir auch noch antworten.

 

Habe echt eine saumäßige Horrorangst davor, vorallem, weil die direkt an der Lungenschlagader rumoperieren und ich die Vorstellung absolut schrecklich finde, dass man während der Op an einer Herz-Lungen-Maschine hängt und nur noch dadurch am Leben gehalten wird.Wie war das bei euch? Ich habe die totale Panik, dass irgendetwas schiefgeht und ich nicht mehr aufwachen werde. [...] Ich weiß, dass es völlig normal ist Angst zu haben und das solche Operationen auch schon zur Routine zählen, aber es ist ja nicht so, dass man mal eben am Arm oder so operiert wird, sondern wirklich sein ganzes Leben in andere Hände gibt und selbst absolut machtlos ist und nicht weiß, was passieren wird. Und es kann so viel passieren... Ich glaube, dass kann auch wirklich keiner richtig nachvollziehen, der das ganze nicht selbst durchgemacht hat. Es ist einfach nur die absolute Hölle.

Vor einem Monat hätte ich das schreiben können, genau so. Ich bin ein Kontrollfreak, ich möchte immer alles selbst machen, und mir war besonders der Aspekt unerträglich, dass ich da in Narkose bin und keinerlei Kontrolle mehr habe, sondern mein Leben an der Kunstfertigkeit eines anderen und an dem Funktionieren einer Maschine hängt. Ich habe meiner Angst hier Ausdruck verliehen. Und machte dabei den Fehler, mich massiv vor der OP zu fürchten - ich hätte mich mal vor meinem Zustand fürchten sollen, der mich ohne OP wenige Tage später dahingerafft hätte.

 

Damit will ich vor allem zwei Dinge sagen: Erstens, Angst vor der OP hatten wir alle. Zweitens, die OP rettet bzw. verbessert das Leben. Es wird alles gut.

 

Ich habe wirklich noch einiges vor in meinem Leben und wollte das alles auch noch ganz gerne durchziehen, aber im Moment bin ich echt ziemlich verzweifelt, weil alle Ziele und Vorhaben plötzlich tausend Meilen entfernt scheinen und einfach alles zusammenbricht.

Es gibt bestimmt nichts besseres zur Vorbereitung auf so eine OP, als genau wie Du Ziele und Pläne zu haben. Damit bist Du nämlich gerade nicht verzweifelt, sondern willst leben! Und das wirst Du dann auch, nach einer OP wahrscheinlich sogar mit einem bewussteren und dankbareren Blick auf das Leben als vorher.

 

Ich bin außerdem so wütend, weil bei anderen Menschen einfach alles wie am Schnürchen zu klappen scheint und man selbst ständig kämpfen muss und immer noch ein viel größeres Hindernis vorgesetzt bekommt, wenn man das andere gerade überwunden hat.

Es gibt immer Menschen, denen es besser geht, und Menschen, denen es schlechter geht als uns. Ich habe z.B. lieber eine Herz-OP hinter mir als eine Chemotherapie wegen Krebs wie ein Freund von mir. Eine sehr gute Freundin von mir ist im Alter von 27 Jahren gestorben, ich bin mit 36 Jahren noch am Leben. Aber, das Vergleichen ist immer schlecht, sowohl im Positiven wie im Negativen. Es hilft weder, wütend zu sein, weil es gesündere Menschen gibt, noch das eigene Leid herunterzuspielen, weil es kränkere Menschen gibt.

 

Wie fühlt man sich unmittelbar nach der Operation, hat man sehr starke Schmerzen, wie lange ist man auf der Intensivstation und wann wieder ansprechbar?

Ich fühlte mich unmittelbar nach der Operation hervorragend.

  • Ich lebte noch!
  • Ich hörte meinen Herzschlag, offensichtlich war die Klappe gerettet worden!
  • Ich war voll mit leckeren ITS Drogen!

Schmerzen hatte ich immer nur kurz, denn die wurden immer sofort mit den schon angesprochenen "leckeren" Schmerzmitteln behandelt. Man wird nicht alleingelassen, und die heutigen Stoffe, die einem da verabreicht werden, lassen den Schmerzen eigentlich keinen Spielraum mehr. Operiert wurde ich von 6.30 bis 12.30 Uhr, aufgewacht bin ich irgendwann gegen 15 Uhr und war (für die Pfleger) eigentlich sofort ansprechbar. Meine Frau kam mich um 18 Uhr besuchen, mit ihr habe ich ganz normal geplaudert und u.a. ein Eis gegessen. Ich war nur rund 30 h auf der Intensivstation und wurde dann schon auf die Normalstation verlegt. Dort normalisierte sich dann jeden Tag etwas ein Stück, so dass ich 5 Tage nach der OP ohne nennenswerte Schläuche im Bauch herumlaufen konnte und 9 Tage nach der OP völlig fremdkörperfrei (kein Kabel, kein Schlauch, kein gar nichts) und in normaler Kleidung im Krankenhaus lebte und lief statt lag.

 

Stimmt es, dass man nach sechs bis maximal acht Wochen wieder völlig einsatzfähig ist? Ich habe im Herbst meine Abschlussprüfung und große Angst, durch die Op länger als sechs Wochen auszufallen.

Bei mir sind es noch keine 4 Wochen, dazu kann ich (noch) nichts sagen. Das ist individuell. Ich würde mich nach 4 Wochen noch nicht als völlig einsatzfähig bezeichnen. Ich schnaufe noch beim Treppensteigen, und die Brust zwackt auch noch ordentlich. Aber das ist individuell: Bill Clinton war 5 Tage nach seiner Herz-OP wieder arbeiten. Wenn Deine Abschlussprüfung nichts körperliches beinhaltet... sind 6-8 Wochen bestimmt ausreichend, um wieder dabeizusein.

 

Im April muss ich noch eine Katheter-Untersuchung über mich ergehen lassen, davor hab ich auch ziemlich Schiss. Als das das letzte mal gemacht wurde, habe ich alles voll mitbekommen, auch heftige Rythmusstörungen während der Untersuchung. Das war ziemlich schrecklich. Wie war das bei euch?

Zur Herzkatheteruntersuchung gibt es hier einen Thread, der Dir vielleicht die Angst nimmt.

 

Ich bin einfach nur froh, wenn ich dieses furchtbare Jahr überlebt habe.

Du wirst es überleben, und im Nachhinein vielleicht gar nicht mehr als so furchtbar ansehen.

 

Würde mich freuen, wenn ihr mir vielleicht ein bißchen helfen könntet...

Ich hoffe, es hat geholfen und war nicht zu viel Wiederholung von allem schon geschriebenen.

 

Alles Gute!

Robin

Link zu diesem Kommentar

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...