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Ängste nach Aorta Anorysma OP


Phi

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Hallo Freunde

 

Erstmals vielen Dank das es euch gibt. Habe schon so viel hier gelesen. 

 

Nun habe ich ein Anliegen. 

 

Hatte vor bald 1 Jahr eine Aorta Asscendes OP nach David am offenen Herzen. 

Das Anorysma war 55 mm und ich 31 Jahre alt. Hatte so viel Glück, eine Super OP und konnte nach 5 Tagen ohne Reha nach Hause. 

 

Die Ärzte sagten mir wieder eine normale Lebenserwartung voraus. Und ich muss neben einer nicht starken blutdrucksenkender Pille am Tag zur Sicherheit nichts einnehmen. Neben seltenen Brustschmerzen habe ich keine Andenken mehr an die OP. 

 

Ausser die Angst. Ständig habe ich Angst dass ich nicht alt werden kann. Man liest von Statistiken mit Überlebensdauer von nur noch 50% nach 20 Jahren. Ist das weil viele sehr alt sind wenn sie eine solche OP haben? 

 

Oder ich habe Angst das ich das nochmals operieren müsste? 

 

Könnt ihr mir helfen und Mut machen das ich endlich das Leben wieder geniessen kann? 

bearbeitet von Phi
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Hallo Phi, 

 

Als ich mit 46 operiert wurde, war ich mit 7 Jahren Abstand der jüngste auf Station und auch nach dem 53 jährigen kam erst mal nichts. Die meisten waren deutlich über 60. Und wenn Du nun bedenkst, dass die durchschnittliche Lebenserwartung in D bie etwas unter 80 liegt... So hast Du glaube ich schon die richtigen Gedanken. 

Auch morgen auf dem Rad zur Arbeit kann mir etwas passieren, aber ich denke nicht drüber nach. Denn man kann entweder das Leben genießen so lange es dauert, oder man ist immer nur am grübeln und versaut es sich selber. 

 

Kommt der 50 jährige zum Arzt und fragt ob er wohl 80 oder älter werden kann. Fragt der Arzt :

 

"Rauchen Sie?" 

"Nein." 

Trinken Sie viel? "

" Nein. "

" Schlemmen Sie oft? "

" Nein, ich esse nie zuviel und immer gesund"

"Und viele Frauengeschichten?" 

"HERR DOKTOR, WO DENKEN SIE HIN?!?" 

"Warum wollen Sie eigentlich 80 werden???" 

 

Also genieß die Zeit, sie kommt nie wieder! 

 

LG Jens 

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  • 1 month later...

Hallo Phi, 

 

Meine David OP habe ich 2014 machen lassen. Hurra ich lebe noch. 

 

-Keine Pillen deswegen

-Vom Kardiologen die Halbmarathonfreigabe

-lt. dem KardioDoc könnte man jetzt die Prothesen rausnehmen, wenn möglich. 

 

Die Angst kann ich Dir jedoch nicht nehmen. Suche Dir professionelle Hilfe. Bei einem derart großen Eingriff ist eine langfristige psychologische Schwäche nicht ungewöhnlich. Ich habe auch ein bisschen Was bleibende nachbehalten. Sei's drum... Läuft alles. Gehe es an. 

 

Gruß 

Gerdi

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  • 3 weeks later...

Meine Aneurysma-Korrektur (mit Austausch des Aortenbogens nach einem Aneurysma von 66 mm) liegt inzwischen mehr als 12 Jahre zurück. Damals war ich 48 Jahre und hatte einen 12 Jahre alten Sohn. Danach habe ich mein Leben bewußt und mit Dankbarkeit und Demut gelebt. Ich habe auch Flugreisen unternommen (allerdings im Umkreis von 4 Stunden Flug). Und ich brauchte kaum Verzicht üben. Wichtig ist, sich nicht ständig Gedanken darüber zu machen, ob man alt wird. Es kann so viel anderes dazwischen kommen, mit dem man überhaupt nicht rechnet. Damals wollte ich erst einmal 50 Jahre alt werden. Dann wollte ich meine Silberhochzeit erleben (mit 51), ich konnte mich über jeden weiteren Geburtstag freuen, weil es immer wieder ein Sieg meines Körpers war. Inzwischen bin ich 61 und hoffe noch auf viele gemeinsame Jahre mit meinem Mann. Mein Sohn ist mittlerweile 25 und kommt gerne vorbei. Er ist selbst als "Herzkind" zur Welt gekommen und als Säugling am Herzen operiert worden.

Mein Rat: lebe heute, lebe bewusst, alt wirst du von ganz alleine - wenn das Schiksal es so will.

 

Herzliche Grüße

Helga

 

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Hallo Helga, 

 

Sehr schöner Beitrag, ich werde wohl meine Silberhochzeit nicht mehr erleben - solo und geschieden ;) aber bestimmt noch viel mit meinen Kids (17+15), lebe viel bewusster. Habe von 50 auf 35 Stunden Job mit geringem finanziellen und deutlichem Verantwortungsverlust gewechselt. Gebe bewusster Geld aus, leiste mir (und den Kids) Dinge - wenn nicht jetzt wann dann? 

 

Nur Phi meldet sich anscheinend nicht mehr... 

 

LG Jens 

bearbeitet von JensBlond
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  • 7 months later...

Die absolute Lebenserwartung ist irrelevant, nur die relative Lebenserwartung bzgl. einer nach Alter/Geschlecht vergleichbaren
Kohorte ist interpretierbar. Wenn du einen Satz liest wie "same life expectancy as age/gender-matched XXX population",
der in vielen Papern zu Aortenklappenersatz etc. steht, dann kann einen das optimistisch stimmen. Da ist das Operationsrisiko
schon mit einberechnet uebrigens. 

Dass die Lebenserwartung bei Patienten die im Schnitt 70 sind, nicht
durchschnittlich 30 Jahre sein kann, das kann man sich sicher vorstellen.

  

bearbeitet von jerry32
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