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Angst und Panik nach neuer Herzklappe


elke1981

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Hallo, 

ich habe vor kurzem eine neue Herzklappe bekommen und habe seitdem ich zu Hause bin, mit totalen Ängsten zu kämpfen. Bin 39 Jahre alt und weiß langsam echt nicht mehr weiter.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tipps für mich?

lg 

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Hallo Elke,

 

Ja, ich hatte auch nach der OP mit Ängsten zu tun. Ich hatte akute Panikattacken. 
 

Ich habe aber mich sehr rechtzeitig um einen ambulanten psychologischen Betreuungsplatz gekümmert. Direkt nach der Reha war ich 1x wöchentlich dort. 
 

Hast du psychologische Hilfe? Wenn nicht, schnell drum kümmern...

 

Ich hatte immer Tavor Tabletten davor für den Notfall, musste zum Glück nicht nehmen. Tavor ist wirklich nicht zu empfehlen...

 

Akut kann ich dir raten, die Situation akzeptieren wie sie ist. Es ist normal, es war eine große Operation. Panikattacken sind super unangenehm, aber sie sind nicht lebensbedrohlich. 
 

Ich weiß es ist leicht gesagt als getan. Ich kann dir nur sagen, dass sie mit der Zeit verschwinden. 
 

Ich hatte damals Panikattacken in den Supermärkten. Ich hatte Panikattacken wenn wir bei Freunde waren...Aber nach und nach sind sie verschwunden...

 

Alles Gute

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Hi Elke

Ich kann auch aus Erfahrung sprechen. Vor gut 20 Jahren, also deutlich vor der Herz-Op, hat es mich "erwischt". Depression mit allem Drum-und Dran...Panikattacken, Schlaflosigkeit, kein Appetit (was mir allerdings zum Vorteil gereichte). Es war eine ganz ganz schwierige Zeit. Und hätte ich mir keine Hilfe gesucht, ich weiss nicht, ob's mich heute noch gäbe. Was ich - von Psychiatern vermittelt und an Wissen aus Büchern - gelernt habe, ist: Je schneller man sich Hilfe holt, umso schneller kann man aus diesem Teufelskreis herausfinden. Wartet man zu lange, dann nistet sich diese Panik in's tägliche Verhalten ein, und es wird viel schwieriger herauszufinden. Ich habe viiiiiiiiel zu lange zugewartet. Einfach, weil ich mir nicht eingestehen wollte, dass ich das nicht aus eigener Kraft hinkriege. Es war ein langer Weg und auf diesem habe ich unglaublich viel dazugelernt. Rückblickend bin ich froh, um diese Erfahrung, weil ich heute nicht die wäre- die ich heute bin. Aber wenn man drin steckt, dann ist's die Hölle. Übrigens habe ich mir, nach einigem Widerstand! ,auch medikamentös helfen lassen. Das hat mir dahin geholfen, dass ich überhaupt die Kraft fand, mein Leben so langsam wieder in den Griff zu kriegen. Fazit:  Es wäre sicher sinnvoll, dir auch Hilfe zu suchen. Eine Entscheidung die man nur alleine treffen kann. 

Alles Gute dir....

bearbeitet von farfalla52
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Hallo Elke,

 

das, was Aloha und farfalla geschrieben haben, kann ich nur bestätigen.

Mir hatten meine beiden Herz-OPs damals vor 14 und 10 Jahren, auch sehr stark zugesetzt, sodass sich daraus eine posttraumatische Belastungsstörung sowie eine Angst- und Panikstörung entwickelt hatten. Man sollte den Schritt, sich professionelle Hilfe zu suchen, nicht zu lange hinaus zögern.

Trotzdem braucht es wirklich seine Zeit, bis das Erlebte verarbeitet wird bzw. man gelernt hat, damit zu leben und die Erfahrung als Teil der eigenen Biografie zu sehen. Ich habe heute zwar immernoch mit den Beschwerden zu kämpfen, jedoch ist es über die Jahre deutlich besser geworden und meist kommt alles wieder hoch, wenn es konkrete Anlässe gibt, die einen direkten oder indirekten Zusammenhang mit der Herz-OP herstellen.

 

Alles Gute dir!

hanny

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Hanny .....ich freue mich grad sehr dich zu lesen. Oft, wenn ich hier in's Forum gucke, denke ich an dich - und all die andern, die mein Leben nach der OP virtuell begleitet haben....Und ich frage mich oft, wie's dir und den andern so geht. Und jetzt freut's mich, dich hier "zu sehen"....

*winkwink* und sei gegrüsst 

ursela

bearbeitet von farfalla52
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  • 3 months later...

Hallo , ich habe meine Herzklappe seit über 15 Jahren und abgesehen vom Herzrythmusstörungen anfangs  keine grossen Probleme. Bin sogar 2009 einen Halbmarathon gelaufen. Leider haben sich seit 2011 die Probleme verstärkt. Ich hatte zweimal eine Ablation , um die Rythmusstörungen beseitigen zu lassen . Dabei wurde 2014 ein Aneurysma  der Aorta ascendens (50 mm) festgestellt.Fast zeitgleich entwickelten sich Panickattacken , die dazu geführt haben, dass ich mehrere Urlaube absagen oder abbrechen musste und eine generalisierte Angststörung mit Klinikaufenthalt und mittlerweile über dreijähriger Psychotherapie nach sich gezogen hat. Medikamente sind mit Vorsicht zu geniessen, da diese sich mit Marcumar oft nicht vertragen.

Ich kenne diese Angst vor der Angst zur Genüge.Ich bin auch überzeugt, dass therapeutische Hilfe unbedingt ratsam und nötig ist, habe aber immer noch grosse Probleme, in Urlaub zu fahren  bzw. nicht bei jedem "falschem" Herzschlag in Panik zu geraten. Vielleicht gibt es jemand, der diesen Zustand kennt und mir seine Erfahrungen schreibt. 

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Hallo @elke1981,

 

denk einfach, dass zig Tausend Andere auch so eine OP hinter sich haben und gut damit klar kommen. Warum soll das nicht auch bei mir so sein.

Keine Ahnung wie lange Deine OP her ist, aber spätestens wenn Du keine Schmerzen mehr hast und nicht mehr bei jeder Bewegung an die OP erinnert wirst, werden die Angstzustände auch aufhören.

 

Ich selber kenne diese Angstzustände zwar nicht aber in manchen Situationen habe ich auch immer ein komische Gefühl. Da ich sehr viel, nicht einfachen, Sport mache hole ich immer mal wieder eine Zerrung oder ähnliches. Sobald ich so etwas im Brustbereich habe, denke ich auch immer erst an Herzprobleme. Schnell wird mir dann aber klar, dass sich das ganz anders auswirken würde.

 

Also Kopf hoch und hab Vertrauen in Deinen Körper. Der Rest und ein ganz normales Leben kommt dann von ganz allein.

 

Wichtig dafür ist halt, dass Du erst mal Schmerzfrei bist.

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