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Vorstellung


Ninja12

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Ein freundliches Hallo in die Runde.

Ich lese hier schon längere Zeit mit. Die Erfahrungsberichte haben mir schon oft geholfen in schwierigen Situationen den Mut nicht zu verlieren. Will mich kurz vorstellen, vielleicht kann auch ich dem/der einen oder anderen etwas zurückgeben. Ich bin 49 Jahre, männlich, und habe seit 1995 die Diagnose undichte Aortenklappe. Ein Herzkatheter folgte, mit der Entscheidung der konservativen Weiterbehandlung, sprich Beobachtung alle 6 Monate beim Kardiologen. Wobei mein Kardiologe mir schon Anfang der 2000er sagte, dass sowas evtl. zu rekonstruieren sei, und den Namen Prof. Dr. Schäfers und Homburg ins Spiel brachte.

2009 war dann leider der Zeitpunkt gekommen operativ einzugreifen. Bei der OP zeigte sich eine eher unikuspid angelegte Aortenklappe, die mittels Rekonstruktion bikuspid angelegt wurde. Die OP hatte also Erfolg.

Es folgte Reha und Wiedereingliederung, desweiteren Verlaufskontrolle alle 6 Monate beim Kardiologen. Zur jährlichen Kontrolle in die Klinik bin ich dann nicht mehr, was ich rückblickend betrachtet besser gemacht hätte.

Seit 2017 war ich dann bei der Nachfolgerin meines Kardiologen in Behandlung. Auch zweimal im Jahr. Immer alles bestens laut Arzt. Im Jahr 2019 kam ich dann notfallmäßig in ein Regionalkrankenhaus, zwei Wochen nach meiner letzten Kontrolluntersuchung, wo auch angeblich alles in Ordnung war.

In der Klinik wurde eine Dekompensation des Herzens festgestellt, Pumpleistung nur noch bei EF 35 und linker Ventrikel bei 75 mm. Nach medikamentöser Behandlung der Herzinsuffizienz wurde noch ein Schluckecho gemacht. Es zeigte sich eine Besserung mit EF 43, aber der linke Ventrikel war halt viel zu gross.

Ich wurde entlassen mit einem Sack voll an Medikamenten, einen Herzkatheter wollte ich in dieser Klinik nicht machen lassen.

 

Mir ging es ziemlich schlecht, körperlich wie psychisch, weil mir nicht klar war, woher meine Probleme kommen. Laut Untersuchungen waren alle Klappen im Herzen in Ordnung.

Nach zwei Wochen hatte ich nach vielen Diskussionen einen Beratungstermin zur Medikamentation in einen Untersuchungstermin bei meiner Kardiologin umgewandelt. Das Ergebnis der Untersuchung war schlecht und die weitere Vorgehensweise unbefriedigend. Linker Ventrikel dilatiert, 76 mm und EF bei 45. Rat meiner Ärztin: eine halbe Ivabradin, die ich damals nahm, mehr zu nehmen und in 6 Monaten wieder vorstellig zu werden.

Da es mir körperlich schlecht ging, und ich zu diesem Zeitpunkt schon zwei Monate krankgeschrieben war, und nicht wusste wie es weitergehen soll,  bat ich um eine Überweisung nach Homburg in die Herz-Thorax-Chirurgie. Nach einem Blick der Bände spricht, bekam ich diese.

Nach kurzem Telefonat mit der Assistentin von Prof. Schäfers bekam ich am Folgetag einen Termin in der Ambulanz. Hut ab. Das nenn ich schnell.

Bei diesem Termin erfolgte ein Ultraschall. Ergebnis war, dass die rekonstruierte Aortenklappe leider wieder undicht war und daher die ganzen Probleme rührten. Auch die Mitralklappe war schon Undicht, was an der Dilatation des linken Ventrikels lag. Eine OP Indikation wurde sofort gestellt. Das traf mich natürlich wie der Blitz aus heiterem Himmel, eine ReOP. Auf der anderen Seite war ich froh, dass erkannt wurde was los ist.

Da Prof. Schäfers zu diesem  Termin leider nicht im Haus war hatte ich eine Woche später einen Termin mit ihm selbst. Er nahm sich sehr viel Zeit und besprach alle Möglichkeiten mit mir. Ich entschied mich für Variante A Ross OP, als Plan B biologische Klappe und C für eine Kunstklappe.

Das Homograft wurde bestellt und nach sechs Wochen im September 2019 hatte ich den OP Termin. Es verlief alles nach Plan und ohne Komplikationen. Professor Schäfers ist wirklich schnell. Die Ross OP dauerte 3 Stunden. 

Meine grösste Angst war, dass mein Herz sich nicht mehr zurückbildet.

Nach einem Jahr kann ich rückblickend sagen, vertraut auf euren Körper und auf euer Herz. Auch wenns einige Monate dauert. Bei mir war es ebenso. Direkt nach der OP lag die EF bei 25 %. Bei Entlassung nach einer Woche schon bei 32%, der LV war schon zurück auf knapp 70mm.  Nach gut einem Jahr und stetiger Verbesserung sind alle Diameter im Normbereich und die Pumpfunktion absolut normal.  Natürlich gabs in dieser Zeit auch Tiefen. Das Lesen in diesem Forum hat mir aber sehr geholfen den Mut nicht zu verlieren.

 

Wenn ihr Fragen habt, nur zu, hab meine Vita nur mal "kurz" umrissen.

 

Ich wünsche euch einen schönen Tag und an alle die vor einer OP stehen, die Daumen sind gedrückt.

 

Liebe Grüße V

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Hallo,

 

herzlich willkommen als nun auch aktives Mitglied in unserem Forum.

Da hast du ja in den vergangenen Jahren schon einiges ertragen müssen.

Gut, dass es dir inzwischen wieder gut geht.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Dietmar,

 

vielen lieben Dank für die nette Begrüßung. Du hast recht. Wenn man die Jahre so Revue passieren lässt, da kommt schon einiges zusammen, ist mir heute beim Schreiben aufgefallen. Geht dir sicherlich ähnlich. Zum Glück blendet die Psyche negative Erfahrungen in der Vergangenheit oft aus. Vergessen sind sie natürlich nicht.

 

Viele Grüße

Volker

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Hay Volker

Habe mich mal durch deine Vita durchgelesen. Da hast du natürlich schon einiges hinter dir und super das sich alles am ende zum Positiven entwickelt hat und es dir mittlerweile wieder gut geht!

 

Gruß Chris

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