Vorstellung und 1000 Fragezeichen

[thosmopolit]

Hallo zusammen, ich bin Thomas, 44. Bisher ging es mir eigentlich immer recht gut. Doch seit einem Jahr hatte und habe ich immer wieder kehrende Rücken- und Brustschmerzen sowie Schmerzen im Bereich des  Oberbauches. 6 mal war in in der Notaufnahme wegen Verdacht auf Herzinfarkt. Immer ohne Befund. Blut ok, Blutdruck super, EKG topp, also wurden Magen, Darm und was dazu gehört gespiegelt, Ultraschall Herz und Abdomen, Abdomen-MRT etc. Also das volle Programm. Jetzt kam der Arzt auf die Idee, doch mal zu prüfen, ob es ein schleichender Bandscheibenvorfall ist. Also ab zum MRT- Wirbelsäule und dabei wurde festgestellt, Wirbelsäule ok, aber konzentrische Ektasie der Aorta thoracica descendens 32 mm. Direkt 4 Tage später ein CT, jetzt sind es wohl 41 mm. Naja, und was soll ich sagen, jetzt gehen mir natürlich 1000 Fragen durch den Kopf. Habe mir gleich einen Termin beim Kardiologen geben lassen, aber der ist erst in 5 Wochen. Wie soll man solange ruhig bleiben, wenn man nicht weiß da in seinem Körper los ist. Vor allem, weil bisher alle Werte total unauffällig waren. Aber jetzt hat man ja bei jedem Reißen und Ziehen im Körper sofort Panik. Wie habt Ihr Eure ersten Nachrichten zu Eurem Zustand verarbeitet?

[Nana]

Hallo Thomas,

 

teilweise erging es mir ähnlich. Hab ein geschlagenes Jahr um ein MRT der BWS gebettelt, das mit den haarsträubendsten Begründungen abgelehnt wurde. Weihnachten 2015 bin ich dann mit einer Magenblutung abgeklappt. Die Ärztin in der Notaufnahme hat dann zufällig eine erweiterte Bauchaorta festgestellt, mit Durchmesser 2,8 cm.

 

Da ich ohnehin Atemnot hatte, ließ mein Pneumologe "sicherheitshalber" ein CT anfertigen. Dort konnte ich dann lesen, dass ein ausgesprochenes thorakales Aortenaneurysma mit Durchmesser 4,3 cm besteht. Danach war ich erstmal fertig. Ein Besuch beim Kardiologen war ebenfalls haarsträubend.

 

Danach habe ich mich im örtlichen Aortenzentrum angemeldet. Das Angio-CT zeigte dann ein ausgedehntes thorakoabdominales Aortenaneurysma, vom Abgang der a.subclavia bis unterhalb der Nieren mit ausgeprägtem Aortenkinking, zuletzt mit 4,5 cm auf der Descendens. Danach war ich erst recht fertig.

 

Inzwischen habe ich das Ding nur noch im Hinterkopf. Ich lebe relativ normal weiter, so das meine übrigen Erkrankungen zulassen, arbeite, fahre Rad etc. Meist denke ich gar nicht mehr daran, zumal gerade meine Beckenfrakturen wegen Osteoporose dominant sind. Kräftemäßig mache ich das, was geht, und sehe zu, dass mein Blutdruck im Rahmen bleibt. Aktuell ist er ohnehin eher zu niedrig.

 

Hast du ein bestimmtes Thema, weshalb du zum Kardiologen gehst? Für die Descendens ist nämlich ansonsten der Gefäßchirurg zuständig. Eine Kardiologe hat mich deswegen nämlich echt zusammengestaucht, weil er mit dem Ultraschall ja nicht durch den Brustkorb hindurchgucken kann. Er kann lediglich die Ascendens sehen und evt. den Aortenbogen. Für weitere Abschnitte braucht es schon MRT oder CT.

 

Grüße Nana

[ferdisch]

Am 3.11.2020 um 11:53 schrieb thosmopolit:

Direkt 4 Tage später ein CT, jetzt sind es wohl 41 mm.

 

vor 32 Minuten schrieb Nana:

ausgeprägtem Aortenkinking, zuletzt mit 4,5 cm auf der Descendens

 

Das mit den 4,5cm hat man bei mir auch festgestellt. Gleichzeitig ist die Aortenklappe defekt gewesen. Bei der Besprechung hieß es dann, ich solle mich dringend operieren lassen.

 

Bin danach nach Hause gefahren und mir weiter keinen Kopf darüber gemacht, weil ich mich ja supe gefühlt habe.

Leider hatte ich danach, bei jedem kleinen Zipperlein im Bereich des Brustkorbes immer den Gedanken, jetzt kratze ich ab.

Das Ganze ging ca. 8-10 Wochen so. Danach war die Sache vergessen und ich habe fast gar nicht mehr an die Diagnose gedacht.

 

bearbeitet 4. November 2020 von ferdisch
Zahl korrigiert