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Guten Tag aus dem Schwarzwald


Patroclus

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Hallo allerseits,

 

ich lese schon seit einigen Wochen eifrig mit und hab dadurch schon viele Infos sammeln können.

 

Kurz zu mir:

Ich heisse Frank, bin 45 Jahre jung und wohne im mittleren Schwarzwald in Lahr ca. 50km nördlich von Freiburg.

Beruflich arbeite ich bei einem Elektriker (Familienbetrieb) als Elektroniker - also Schwachstrom, EDV-Netze und Glasfaserarbeiten.

 

Bei mir wurde 2016 bei einem normalen Gesundheits-Check ein komisches Geräusch am Herz festgestellt.

Beim Kardiologe wurde dann festgestellt, dass die Mitralklappe leicht undicht ist - nicht tragisch, so der Kardiologe.

Kontrolltermin nach 6 Monaten mit dem Ergebnis, dass es sich nicht verschlimmert hat.

Der Kardio meinte, ich soll wieder kommen, wenn ich bei Anstrengung mal Luftnot bekommen würde.

Das war nun seit 1 Jahr so. Bei der Kontrolle wurde nun festgestellt, dass sich der Zustand deutlich verschlechtert hat (jetzt Schweregrad 3)

 

Morgen reise ich ins UHZ Bad Krozingen an und Dienstag werde ich dann operiert.

Zuerst hieß es, Tausch der Klappe, da es für eine Rekonstruktion zu spät sei.

 

Beim Entlassungsgespräch durch den Stationsarzt (ich war zwischendurch mal 2 Tage zur Herzkatheteruntersuchung dort) wurde dann gesagt,

der Oberarzt hätte wohl doch entschieden, es mit einer Rekonstruktion zu versuchen.

 

Wir werden sehen. Ich war diese ganze Zeit eigentlich recht "cool", jetzt wo es ernst wird, geht mir aber doch die Muffe...

 

Ich hoffe ich komme halbwegs lebendig aus der Nummer rausund werde berichten, wie es mir ergangen ist.

 

Bis dahin viele Grüße aus dem Schwarzwald

 

Frank

bearbeitet von Patroclus
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Hallo Frank. 

ich drücke dir ganz fest die Daumen und kann nur sagen: gehe mit frohem Mut rein, denn es wird nur besser.

Bei mir sind nun fast 12 Wochen um und es geht mir recht gut, so kann ich jetzt schon längere Strecken gehen, als vorher.

Bei mir wurden 3 Baustellen in einer Sitzung erledigt, und da die Reizübertragung dann nicht mehr funktionierte, kam nach einer Woche noch ein Herzschrittmacher hinzu und ich bin 68.

Also, Kopf hoch und durch. Ich drücke dir fest die Daumen.

Liebe Grüße

Marianne

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Hallo Frank,

 

herzlich willkommen in unserem Forum.

Deine Angst ist ganz normal, die hatte jeder von uns. Solche Operationen sind aber in der Herzchirurgie heutzutage Standard und zeigen in den allermeisten Fällen auch den gewünschten Erfolg. Auch du wirst das schaffen. 

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass alles glatt geht und eine Rekonstruktion möglich ist.

 

Grüße
Dietmar

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Hallo allerseits,

 

vielen Dank für das gute Zureden auf meine OP :rolleyes:

 

meine OP am 22.09.verlief komplikationslos.

Die "größte Komplikation" bestand darin, dass ich früh morgens um 7:00 Uhr zum OP geschoben wurde - natürlich in höchster Aufregung - um

dann kurz vor dem OP-Raum zu erfahren, dass die OP auf 12 Uhr verschoben wird (war anscheinend viel los in dieser Nacht).

Das hätte man vielleicht auch telefonisch lösen können...

 

Gegen 12 Uhr war es dann swoeit. Ich wurde ins Vorbereitungszimmer des OP geschoben und mir wurden alle Zugänge gelegt bis hin zur "finalen" Spritze.

 

Nachts um 23:45 bin ich dann auf der Intensivstation wach geworden. Meine erste Frage war anscheinend, ob mein Brustkorb noch zu ist :D

Das war er, die Rekonstruktion der Mitralklappe hat also geklappt.

 

Die Aufwachphase bei mir war übel. Ich hab das Narkosemittel (Propofol?) nicht gut vertragen und musste mich ca.  eine Stunde lang immer wieder übergeben (und das auf leeren Magen)

 

Gegen 12 Uhr mittag von Tag 2 waren meine Werte schon so gut, dass ich auf die Überwachungsstation kam (also knapp 24 Stunden nach der OP)

 

Schmerzen hatte ich zu meiner Verwunderung kaum (überwiegend beim Husten und das in der rechten Brusthälfte)

 

Aber auf der Sation wurde ich medikamentös gut eingestellt, so dass ich mit Schmerzen nicht groß zu kämpfen hatte.

 

Die Station (2E) war super. Alle Ärzte und Pfleger(innen) waren ausnahmslos freundlich und einfühlsam.

Auch wenn während der Behandlung  immer deren Mobiltelefon im Kittelsack vibrierte und so ein Eindruck von Stress sntstand, waren echt alle gelassen und machten keinesfalls einen "genervten" EIndruck.

 

Das Essen ist meines Empfindens nach echt der Oberhammer. Das hat aber auch gar nichts mit dem berüchtigten Krankhaus-Essens zu tun.

Echt erste Sahne !

 

Ich konnte dann tatsächlich schon am ersten Tag eine kleine Runde auf dem Flur drehen, natürlich unter Begleitung eines sehr sympathischen Physios.

 

Ich bin dann bis einschließlich Sonntag (27.09.) auf dieser Station geblieben. Vorfälle gab es keine. Schmerzen mal mehr, mal weniger.

Witzigerweise nicht ein einziges mal in der Herzgegend (was ja operiert wurde) sondern ausschließlich in der rechten Brusthälfte, über die der Eingriff erfolgte.

 

Mittlerweile bin ich seit 5 Tagen zu Hause.

 

Schmerzen sind leider deutlich stärker geworden (trotz Schmerzmittel), vor allem nachts tut jede Bewegung weh und natürlich das Husten.

 

Die körperliche Fitness habe ich deutlich überschätzt. Es geht gar nichts... Selbst morgens nach dem Duschen bin ich k.o. und muss mich 10 Min. setzen.

Oder nach dem Mittagsessen bin ich so erschöpft, dass ich mich ne halbe Stunde hinlegen muss. Ist tatsächlich so. Mehr als ein kleiner Spaziergang ist nicht drin.

Ich bin sofort ausser Puste.

 

Puls und Blutdruck sind seit der OP viel besser. Vor allem der Puls. Vor der OP hatte ich einen echten Ruhepuls von min. 105-110.

Während dem Aufenthalt pegelte dieser sich bei 85-90 ein. Jetzt zuhause bin ich bei ca. 90-95

 

Mitte Oktober mach ich dann noch die voraussichtlich 3-wöchige Reha.

 

Resumee: Ich kann das UHZ Bad Krozingen absolut empfehlen. Sowohl vom Erfolg der OP (was ich bisher sagen kann) bis über die Pflege hin zum Essen, das wirklich jeden Tag super war.

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bearbeitet von Patroclus
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Hi Patroclus,

zunächst mal freue ich mich sehr für Dich, dass alles so gut verlaufen ist.

Schön auch, dass es wohl sehr gutes Essen gab.

Der erste Teil Deines Berichtes hat mir großen Mut gemacht meine OP, die am Mittwoch ansteht, auch durch zuziehen. 

Das klang alles ehr positiv und gab einem das Gefühl, dass so etwas wirklich gut verlaufen kann.

Doch dann kam der zweite Teil, da wo Du wieder zu Hause bist.

 

vor 17 Stunden schrieb Patroclus:

Die körperliche Fitness habe ich deutlich überschätzt. Es geht gar nichts... Selbst morgens nach dem Duschen bin ich k.o. und muss mich 10 Min. setzen.

Oder nach dem Mittagsessen bin ich so erschöpft, dass ich mich ne halbe Stunde hinlegen muss. Ist tatsächlich so. Mehr als ein kleiner Spaziergang ist nicht drin.

Ich bin sofort ausser Puste.

 

Wenn das so bei mir auftreten kann, geht es mir ja hinterher schlechter als zur Zeit. Ich glaube, damit komme ich psychisch nicht klar. Warum habe ich mir das freiwillig angetan würde ich mich ständig fragen.

Mein Puls ist immer super (Ruhepuls ca.60-65), mein Blutdruck ist eher zu niedrig, darum nehmen ich die vom Krankenhaus verordneten Betablocker auch noch nicht und körperlich scheint es mir auch wesentlich besser zu gehen als Du es beschreibst.

 

Jetzt frage ich natürlich ob ich tatsächlich am Dienstag ins Krankenhaus gehen soll?

Anschließend dann mit einer aufgesägten Brust, viel Schmerzen und total schlappen Körper rumzulaufen kann ja nicht das Ziel sein.

 

Ich danke Dir sehr für Deinen tollen Erfahrungsbericht. 

Jetzt gibt es viel, worüber ich am Wochenende noch nachzudenken habe.

 

LG ferdisch

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