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Bergwandern mit künstlicher Herzklappe


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Hallo,

 

nach längerer Zeit bin ich aktuell wieder mal in den Alpen zum Wandern. Heute führte die Tour von Zermatt an den Schwarzsee unterhalb des Matterhorns. Insgesamt musste ich dafür gut 900 Höhenmeter überwinden. An den größten Steigungen ging der Puls deutlich bis 125. Daher musste ich auch häufiger stehenbleiben um mich wieder zu erholen. Das Alter fordert inzwischen wohl auch seinen Tribut. 

Aber weil es so schön war, bin ich auch wieder zurück nach Zermatt gewandert. Für die Beine war das noch anstrengender wie bergauf.

Jetzt bin ich sehr müde, aber auch sehr glücklich, dass ich solche Touren noch machen kann. Meine Herzklappe hat gut durchgehalten und für die nächsten Tage stehen weitere Bergtouren in dieser wunderschönen Gegend in der Schweiz auf dem Programm.

 

Grüße

Dietmar

 

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Hallo Dietmar,

 

bevor ich meine beiden Kunstklappen bekommen habe, war ich auch ein begeisterter Bergwanderer, bevorzugt in Österreich, Südtirol und dem Berchtesgadener Land. Seit der OP ist das leider nicht mehr möglich, die künstliche Mitralklappe schränkt doch sehr stark ein. Es freut mich für Dich, dass Du noch so gut Bergwandern kannst, zumal Zermatt und die umliegenden Berge sehr hoch gelegen sind. Ich wünsche Dir noch ein paar  schöne Touren. Wenn es bei Dir so gut läuft, wäre doch die Matterhorn Nordwand ein Ziel.

 

LG Stefan

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Hallo,

 

heute bin ich von der Riffelalp auf den Gornergrat (3094m) gewandert.

Laut der Apple Watch waren es 10,6km Strecke bei 932 Höhenmetern. Die Gesamtzeit betrug 3:34. Die durchschnittliche HF lag bei 117 Schläge/min, wobei der Puls gelegentlich auch bis 140 hochging. Es ging mir aber immer gut und das Herz machte keinerlei Probleme.

In Anbetracht meiner schweren Beine bin ich dann aber mit der Bahn ins Tal zurück gefahren. Der Muskelkater ist gewaltig.

 

@stefan

Die Nordwand muss warten, in diesem Leben nicht mehr. :rolleyes:

 

Grüße

Dietmar

 

 

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Lieber Dietmar, das klingt alles wunderschön.

Und: Respekt vor deiner tollen Leistung.

 

Wir beginnen morgen unsere Radtour vom Bodensee zum Königssee.

Schön, dass wir leben und das alles unternehmen können :)

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So was, ich war auch vor zwei Wochen zum ersten mal in meinem Leben in Zermatt. Es ist herrlich dort, so abwechslungsreich! Meine Frau und ich sind fast jeden Tag gewandert, Highlights waren Gornergrat-Zermatt (1500 Höhenmeter - aber nur bergab), 5-Seen Wanderung und Trockener Steg - Gandegghütte - Schwarzsee. Bisschen akklimatiseren ist wichtig, es geht doch hoch hinaus dort ;)

 

Viele Grüße

 

Holger

 

 

 

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Hallo Holger,

 

ja, Zermatt bietet unendlich viele Wander-Highlights.

 

Heute war meine Königsetappe vom Schwarzsee zur Hörnlihütte direkt unterhalb des Matterhorn (3260m). Eine tolle Tour mit fast 700 Höhenmetern und einigen Kletterpassagen.

Der Durchschnittspuls war heute 122 mit einem Maximum von 143. So langsam spüre ich, dass sich mein Körper an die Höhe anpasst. Vom Gefühl her ging es heute deutlich besser wie die letzten beiden Tage, wenn auch die letzten Meter zum Ziel körperliche Schwerarbeit waren.

 

Grüße

Dietmar

 

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Hallo Dietmar,

herzlichen Glückwunsch zu deinen tollen Leistungen in den Bergen.

Wenn ich diese Bilder sehe, werde ich ganz schwermütig. Das, was du gerade machst, ist mein sehnlichster Wunsch und mein Ziel, welches ich seit Jahren habe und leider bisher nicht mehr erreicht habe. Ich wohne nahe an den Bergen und war dort vor der Erkrankung viel unterwegs. Dass das nicht mehr geht, ist wirklich schlimm für mich. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, eines Tages doch selber wiederauf einem Von mir erklommenen Gipfel zu stehen!

Geniesse du deine Tagein in der Schweiz und über noch mehr Bilder würde ich mich sehr freuen!
Herzliche Grüße, Steffi

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Hi Dietmar,

 

herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen sportlichen Ziel.

 

Das sieht toll aus. Du kannst stolz auf dich sein...

 

Ich bin gerade mit der Familie auf der Ostsee. Der erste Strandurlaub seit der OP (Oktober 2018). Ich habe mir das letztes Jahr noch nicht zugetraut...

 

alles Gute

 

bea

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Dietmar, ich bin wirklich begeistert. Ganz toll, was du da vollbringst. Und es macht mir total Lust, es dir nachzumachen, natürlich in meinem Tempo. In der Schweiz bin ich schon sehr gerne gewandert, im Muothatal, ganz alleine, das war wirklich wunderbar. Wie schön, was alles noch möglich ist, auch mit einem Handicap.

Liebe Grüße,

Tina

 

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Hallo,

 

da gestern das Wetter anfangs etwas unbeständig war, hatte ich einen Ruhetag eingelegt. Das war nach drei Tagen mit jeweils sehr anstrengenden Wanderungen auch bitter nötig. Vor allem habe ich mit Muskelkater in den Oberschenkeln zu kämpfen.

Aber heute hat es mich wieder in die Berge gezogen. Das Ziel war der Rothorngipfel. Ursprünglich wollte ich eigentlich auf das Oberrothorn, da das Wetter immer noch etwas wechselhaft war, habe ich mich mit den Unterrothorn begnügt. Gestartet bin ich von Sunnegga aus. Dann ging es am Stellisee vorbei hinauf zum Rothorn. Insgesamt waren es dann knapp 8 km Wegstrecke mit 827 Höhenmetern.

Die Durchschnitts-Herzfrequenz war 108. Mein Herz macht nach wie vor keine Probleme und die Psyche jubiliert.

 

Grüße

Dietmar

 

 

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Hi Dietmar, 

 

Vorne in den Oberschenkel? Das kommt vom Berablaufen, ich bin einmal durch San Maria auf Kreta gelaufen - AUA!!! :D

 

Weiterhin einen schönen Urlaub! 

 

LG Jens 

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Dietmar, nochmals Respekt!

 

Dieser Thread ist bestimmt für viele ein Mutmacher, denn man sieht, was in der Regel alles noch geht. "In der Regel" heißt natürlich, dass die künstliche Herzklappe einwandfrei arbeitet und es keine weiteren gesundheitlichen Einschränkungen gibt. Ich denke aber auch an die unter uns mit schwerwiegenderen Gesundheitsproblemen, die vielleicht wehmütig werden, weil Ihnen diese Erlebnisse verwehrt bleiben und das tut mir dann sehr leid.

 

Ich wollte das nur mal zum Ausdruck bringen, weil es mich beschäftigt.

 

Viele Grüße

Holger 

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Hallo Holger,

 

ich kann deine Bedenken zu diesem Thread gut verstehen. Solche Gedanken hatte ich auch bei der Erstellung. Trotzdem entschied ich mich dann, meine Erfahrungen beim Bergwandern zu veröffentlichen. Den Hauptgrund dafür sehe ich tatsächlich im Mut machen.

Wenn ich an meine persönliche Situation kurz vor der OP zurückdenke, dann erinnere ich mich an einen sehr depressiv gestimmten Menschen, der der Meinung war, niemals wieder Sport machen zu können. Als bis dahin sehr sportlich aktiver Mann, war für mich eine Welt zusammengebrochen. Das Leben schien fast nicht mehr lebenswert. Es hätte mir aber großen Mut gemacht, damals solche Threads, wie diesen, lesen zu können.

 

Ja, natürlich kann nicht jeder Herzpatient nach der OP noch solche sportlichen Aktivitäten ausführen. Je nach Schwere der Herzerkrankung macht es vielleicht schon Mühe den normalen Alltag zu meistern. Das Gleiche gilt aber auch für herzgesunde Menschen. Nicht jeder ist auf einem solchen Aktivitätslevel und Leistungsstand. Menschen sind nun mal sehr verschieden, haben andere Ansichten und Lebensträume. Es gibt sicherlich auch viele Menschen, für die Wanderungen in der alpinen Bergwelt völlig uninteressant sind. Wichtig ist einfach, dass der andere in seiner Art, so wie er ist, respektiert wird.

 

In diesem Sinne hier jetzt noch eine kleine Weiterführung meiner Bergerlebnisse.

Den gestrigen Tag habe ich mit einer kleineren regenerativen 6 km Wanderung verbracht. Meine Muskeln brauchten einfach noch mehr Erholung.

Heute bin ich dann mit der Bergbahn zum Matterhorn Glacier Paradise gefahren. Hier gibt es die höchste Aussichtsplattform der Alpen auf 3883 Meter über dem Meer. Das 360 Grad Panorama eröffnet die Sicht auf 38 Viertausender und 14 Alpengletscher. Daneben ist auch noch das größte Gletscherskigebiet zu bewundern, in dem auch im Sommer Ski gefahren werden kann. Das ist wirklich ein unbeschreibliches Erlebnis.

Auf der Rückfahrt bin ich dann am sogenannten Trockenen Steg ausgestiegen und bis zum Schwarzsee gewandert. Auf dieser Wanderstrecke geht es meist bergab, allerdings über etliche Steinpassagen, was das Ganze etwas tricky macht. Insgesamt waren es 7 km mit 200 Höhenmetern bergauf.

Für morgen plane ich noch einmal eine längere anspruchsvollere Wanderung, bevor es am nächstenTag dann wieder nach Hause geht.

 

Hier noch einige Impressionen des heutigen Tages:

 

 

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Hallo,

 

heute habe ich meine letzte Wanderung gemacht. Wie bereits angedeutet war sie deutlich länger, wie an den anderen Tagen. Ich startete direkt in Zermatt und mein Weg führte mich über Zmutt und Stafelalp zum Schwarzsee unterhalb des Matterhorn. Von dort ging es dann über Furi und Zum See wieder zurück nach Zermatt. Eine ähnliche Tour zum Schwarzsee hatte ich schon am ersten Tag gemacht, die gewählte Strecke war dort aber deutlich kürzer.

Ich stelle hier einmal die Aufzeichnung der Apple Watch ein:

 

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Insgesamt habe ich mich heute sehr gut gefühlt, und ich merke deutlich, dass sich meine Kondition im Laufe der Wanderwoche verbessert hat.

 

Resümee:

Zu Beginn des Wanderurlaubs war ich noch etwas unsicher, wie gut mein Herz die Höhenlage von Zermatt und die Anstrengung der Wanderungen verkraften wird. Ich war zwar optimistisch eingestellt, aber man weiß ja nie. Zu meiner großen Freude gab es aber keinerlei gravierende Probleme, von einigen kleineren leichten Schwindelattacken am Berg am Anfang der Woche abgesehen. Zu keiner Zeit hatte ich ein Angstgefühl.

Auch der INR ist in dieser Woche stabil geblieben.

Zermatt ist ein idealer Ausgangsort für traumhafte Wanderungen ins Hochgebirge. Je nach eigener Kondition oder Lust und Laune kann man unter einer Vielzahl leichter oder schwereren Touren wählen. Eine große Hilfe sind dabei die verschiedenen Bergbahnen, die immer problemlos in die Tour mit eingeplant werden können. Je nach Gusto kann man den Hin- oder den Rückweg, oder Zwischenstücke der Tour mit der Bahn absolvieren. 

Es lohnt sich wirklich, diese Region in der Schweiz einmal zu besuchen. Man findet hier an vielen Stellen eine wahre Traumkulisse, die man nie wieder vergessen wird. Außerdem ist Zermatt autofrei. Man muss bei der Anreise das Auto in Täsch abstellen und das letzte Stück mit der Bahn fahren.

 

Eine kleine Einschränkung muss ich aber zum Schluss leider doch noch nennen. Mir scheint, die Schweizer gehen hier mit dem Thema Coronavirus etwas fahrlässig um. Beim Einkaufen gibt es in Zermatt noch keine Maskenpflicht und auch das Abstandhalten ist bei dem häufigen Gedränge in der Innenstadt und manchen Geschäften praktisch nicht möglich. Auch in vielen Restaurants stehen die Tische viel zu eng, auch im Außenbereich.

Durch die vielen Touristen in der Stadt ist das Risiko einer Ansteckung zudem wohl deutlich erhöht.

Ich hoffe aber, ich war vorsichtig genug und ich habe auch beim Einkaufen immer eine Maske getragen. 

 

Wie schon geschrieben, war die Intention für diesen Thread, dem einen oder anderen  Mut zu machen und aufzuzeigen, was auch mit einer künstlichen Aortenklappe noch möglich ist. Und nicht vergessen, ich bin immerhin schon im zarten Alter von 64.

 

Grüße

Dietmar

 

 

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Hallo Dietmar, 

 

vielen Dank für die grandiose Fotos die einen Lust auf wandern in dieser Region machen Meine Gratulation für deine Leistung. Derzeit sind wir , auch wegen Corona, eher zurückhaltend. Vielleicht nach meiner OP dann für 2021. Wir persönlich haben es für uns so entschieden in diesem Jahr eingeschränkt zu Leben, gerade weil so viele Menschen sich nicht an die Regeln halten wollen, leider..... Ob nun im Ausland oder hier in Deutschland. 

 

Dir weiterhin viel Spaß, gute Erholung und bleib gesund

 

LG

Alex

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Lieber Dietmar,

 

danke, eine beeindruckender Bericht, ich habe mich gefreut, ihn zu lesen. Meine Apple-Watch hat das hier aufgezeichnet, keine Höhenmeter, da es in diesem Fall nur bergab ging und trotzdem deutlich langsamere Laufzeit :)

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Ich habe es als 15 Jahr Jüngerer deutlich gemächlicher angehen lassen als du, aber das ist ja das Schöne: jeder nach seiner Fasson, es geht auch mit weniger Mühsal und trotzdem sind die Ausblicke grandios und das Befinden nach getaner "Arbeit" extrem zufriedenstellend. Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Mal, der Suchtfaktor ist enorm!

 

Viele Grüße

Holger 

 

 

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bearbeitet von Kernchemiker
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Hallo Dietmar,

ich bin begeistert! Sehr schöne Bilder  und mir hat das Lesen sooo gut getan! Ich bin kurz vor der OP und habe aufregende und stressige Wochen hinter mir. Und dann dieser Thread! Das tut gut, mich eben auch mit anderen Dingen zu beschäftigen und auch „einfach“ mal in die Zukunft zu schauen mit dem Ziel/Plan eine Bergwanderung (vielleicht erstmal nicht so anspruchsvoll) zu machen, wenn mein Herz repariert ist. Gut, ich müsste noch an meiner Höhenangst arbeiten aber DAS bekomme ich bestimmt hin! Danke für‘ s Mutmachen! 
LG

Steffi

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