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Aortenriss


Peter Riedel

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Hallo zusammen, 

Meine Name ist Peter. 

Am 22.8.2019 hatte ich eine Notfall OP in der Düsseldorfer Uniklinik. 

Grund war ein Aortenriss in der aufsteigenden Aorta. Dieser machte sich durch starke Schmerzen im Brustbereich bemerkbar. Nach der Verbringung mit Notarzt zum EVK Krankenhaus in Düsseldorf begann dann alles. 

Zu meinem Glück gab es da einen Radiologen der hartnäckig blieb beim Erstellen der Diagnose. Nach einem 2. CT stellte er fest das die Herzaorta gerissen war. Faktisch hat dieser Mann mein Leben gerettet. 

Dann ging es direkt in die Uniklinik weil das EVK nicht die Möglichkeit hatte diese OP durchzuführen. 

In der Uni hat dann ein exellentes Team um mein Leben gekämpft. 10 Stunden die erste OP. Ein paar Stunden später ist dann eine Naht gerissen. Einblutung im Herz. Neue OP. 

Da ich zu lange ohne Sauerstoffversorgung war, hatte man starke Bedenken das bleibende Schäden im Gehirn entstanden sind. Das ist Gott sei dank nicht passiert. 

Was dann allerdings danach auf intensiv geschehen ist, hat mir so sehr zugesetzt das ich noch heute darunter zu leiden habe. 

Ich konnte während der Komaphase leider sehr viel mitbekommen was um mich herum passierte. Und da ich ja meine Diagnose und die damit verbundene geringe Wahrscheinlichkeit kannte dieses zu überleben, dachte ich zuerst das ich tot bin. Beziehungsweise nur künstlich am leben gehalten wurde. Da brach ich in Panik aus. Trotz Intubierung konnte ich mich akkustisch bemerkbar machen. Ich habe meine Freundin angebettelt mich bitte sterben zu lassen weil ich nicht atmen konnte. Erst glaubte das kein Arzt oder Schwester weil das theoretisch nicht möglich sei. Allerdings bestätigte das meine Freundin so wie eine Arbeitskollegin die zufällig zu Besuch kam. Ich konnte nach dem Aufwachen genau sagen welche Horbücher meine Freundin abgespielt hat um mich zu beruhigen. Genauso konnte ich detailliert beschreiben was um mich herum geschah. Durch diese Erlebnisse habe ich leider ein ptbs entwickelt welches mir fast jede Nacht zur Hölle machte. Auch jetzt noch 6 Monate nach der OP. Mein Hausarzt hat mir das irgendwie auch nicht so richtig geglaubt hatte ich den Eindruck. Deswegen wechselte ich zu einer Ärztin die sich damit auskennt. Und nachdem diese eine spezielle Therapie mit mir durchführt wird es besser. 

Warum beschreibe ich das hier? 

Es gibt bestimmt Patienten denen es ähnlich ging. Meine Erfahrung zeigt,das dieses oft aus Unkenntnis nicht ernst genommen wird. Lasst euch nicht einreden das dies alles nur Phantasien sind. Sucht gezielt Hilfe. Menschen aus Düsseldorf oder Umgebung kann ich gerne die entsprechenden Hinweise geben. 

An dieser Stelle ein Riesendank an meine Freundin die mich nie aufgegeben hat und permanent bei mir war. Ebenso an die Ärzte und das Team für die grandiose Arbeit 

Danke 

 

 

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Glückwunsch zur überstandenen OP und gute Besserung für das verbliebene PTBS! Gut, dass du schließlich Hilfe gefunden hast (und nun weiterempfehlen kannst)! Danke für den interessanten Bericht! Darf ich fragen welche Art der Therapie dir hilft? Und wie lange musstest du denn das quasi-Wachkoma aushalten? LG

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Hallo Peter,

 

willkommen hier im Forum !! Ich wurde auch mit EMDR behandelt, denn mich hat die OP psychisch auch von den Socken gehauen. Nach ca. 10-12 Sitzungen ging es mir schon besser, den Rest bringt viiiiiel Zeit !!

 

Du wirst hier immer auf offene Ohren treffen !

 

Grüße

 

Michi

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Hallo Pepelotzki. 

Das ist wohl wahr mit der Zeit. 

Auch körperlich wird es dauern. Kaum Kondition. Schmerzen beim Husten im Brustkorb. 

Aber ich bin zufrieden im Moment. Das wirst du kennen. Wir leben. Das ist die Hauptsache. LG Peter 

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Hey Peter,

 

erstmal Glückwunsch zur überstandenen OP!

Ich hatte vor der OP über die Jahre hinweg Depressionen und bin zu einem Psychologen gegangen um das Ganze mal aufzuarbeiten. Es hat unglaublich gut getan. Als die OP dann anstand, hab ich schon geguckt, wie ich am schnellsten einen Psychologen zu Rat ziehen könnte, falls es nötig wäre.

Die OP war/ist einfach kein Zuckerschlecken, bei mir haben sich Komplikationen mit eingeschlichen. Was mir von der Intensiv in Erinnerung blieb war das Piepsen der Geräte. Das Geräusch kann ich tatsächlich nicht mehr hören. Oder der etwas seeeehr unsensible Arzt, der meine Drainage und den externen Schrittmacher entfernte. Da bin ich dann in der Reha zur Psychologin, weil ich's nicht mehr aus dem Kopf bekam. Mittlerweile ist es anders. Was die Psyche angeht geht es mir wieder gut.

Ich wünsch dir alles Gute!

 

Liebe Grüße

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Hallo Anne. Das ist schön das es dir jetzt gut geht. Wie oben schon erwähnt haben wir es überstanden. Das ist das wichtigste. Wir werden das immer mit uns führen. Aber wir können damit jetzt umgehen. LG Peter 

 

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