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Es ist soweit


Sablo

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Hallo in die Runde. 

 

Vor zwei Jahren habe ich von meinem Herzklappenfehler erfahren. 37 J alt, 2 Kinder, bicudpide Aortenklappe 1-2 Grades. In 10 Jahren wird wohl ein Klappenersatz notwendig. Ich war halbjährig zur Kontrolle. Wahrscheinlich aufgrund von Stress, Überarbeitung haben sich die Werte und Symptome massiv verschlechtert. Ich war jetzt zum Gespräch in der Uniklinik Homburg. Dort heißt es ich habe eine unicupide Aortenklappe und OP -Termin ist jetzt der 17.1.20 ... Ich weiß gerade nicht wo mir der Kopf steht. Klar, das sind Profis, diese Art der Erkrankung ihr täglich Brot, ich werde nicht sterben und schaffe das. Es kommt gerade alles auf einmal. Jobwechsel, Arbeitsgericht, Gesundheit. Kann mich auf nichts wirklich konzentrieren. Wenn ich darüber mit Leuten sprechen, versuche ich es nach "Normalität" klingen zu lassen. Gestern kam der Brief mit dem Termin zur Herzoperation. Seitdem habe ich richtig Angst. 

Sie meinten auch dass ich wahrscheinlich keine Reha brauche. Könnte nach einer Woche heim und würde dann dort langsam wieder fit. Mit 2 Kindern?! Wie war das bei euch? Ich würde mich sehr über Erfahrungen austauschen und brauche , glaube ich, auch ein bisschen Zuspruch. 

 

Liebe Grüße

Sabine

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Hi Sabine! Du hast mein vollstes Mitgefühl! Für mich kam die Notwendigkeit meiner Mitralklappen-OP mit 36 J. auch überraschend ("die meisten werden damit alt, manche brauchen mit 50 oder 60 eine OP") und ich habe mir auch wahnsinnig Sorgen gemacht und oft genug geheult. Durch die großen Ängste fand ich die Zeit vor der OP schlimmer als die Zeit danach. 

Ich habe nur ein Kind und wir leben im selben Haus wie die Eltern meines Partners, das war eine große Erleichterung für meine Zeit in der Klinik und die Wochen danach. Meine Kleine war zudem erst 3,5 Monate alt. Für mich war es dadurch nicht schwierig, ohne Reha wieder zu Kräfte zu kommen. Ich glaube sogar, durch die Alltagsanforderungen schneller fit geworden zu sein. Mit 2 Kindern ist man aber natürlich wesentlich mehr gefordert. Auch wenn es noch eine weitere Aufgabe ist: Versuch jetzt eine Familienhelferin zu finden oder bitte jemanden, dir damit zu helfen. Die Helferin bekommst du bezahlt, auch wenn es eine Bekannte oder Verwandte wäre. Vielleicht kannst du es auch irgendwie vorab organisieren, dass zumindest an manchen Wochentagen fix eine Verwandte/Freundin bei euch ist? Mindestens in den ersten 3 Wochen solltest du wirklich gar nichts tun müssen(!) außer spazieren und essen;) Man kann mit etwas Glück zwar schon auch Kleinigkeiten im Haushalt und mit den Kindern machen, aber es könnte genauso sein, dass man dazu mal überhaupt nicht die Kraft hat. Ich fand es auch beruhigend zu wissen, dass immer wer im Haus ist, der mir im Notfall helfen könnte. 

Ich war auch sehr froh über meine Physiotherapeutin, bei der ich mir nach der OP 3 Termine gegönnt hatte. Abgesehen von den ersten 3-4 Tagen waren die einzigen starken Schmerzen Rückenverspannungen. Falls du auch einen Brustbeinschnitt bekommen wirst: Die Schmerzen sind (sofern man keinen Pleura- oder Perikarderguss bekommt) viel weniger schlimm als zb Zahnschmerzen. Ich fand zb auch die Wehen schlimmer als die Schmerzen nach der OP.

Es ist jetzt eine schwere Zeit bis zur OP, aber zumindest ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du dir danach keine Sorgen mehr über dein Herz machen musst. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Zuversicht! Falls dir die Ängste zu viel werden: Versuch vielleicht einen Beratungstermin bei einem erfahrenen  Herzchirurgen zu bekommen. Nach den Gesprächen mit meinem Chirurgen war ich noch immer verunsichert. Ein Gespräch mit einem erfahreneren Chirurgen hat mir etwas mehr geholfen.

Alles Liebe und ich drück dir fest die Daumen, dass auch mit deinen anderen Baustellen alles gut wird!

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Oh, und lass bei deiner nächsten Blutabnahme gleich Vitamin D, B12, Folsäure, Eisen und Ferritin mitkontrollieren. Die Blutverluste bei der OP werden selten mit Konserven ausgeglichen. Da ist es für die Erholung nach der OP ganz hilfreich, wenn man ausreichend Eisenspeicher etc für die Blutbildung hat. Und Vit D hilft beim Knochenaufbau.

Was für Frauen außerdem relevant ist und mir erst am 2. Tag in der Klinik gesagt wurde, weil ich zufällig danach gefragt habe: wenn man die Tage bekommt, wird nicht operiert und man müsste wieder auf einen neuen Termin warten.

Falls du die Pille nimmst, kannst du dir die auch auf der Intensivstation geben lassen, damit du nicht grad dann die Tage bekommst (bzw habe ich meine Schwester gebeten, sie mir zu bringen, was auch geklappt hat). Auch in den Tagen nach der OP kann es durch die Gerinnungshemmer nämlich sein, dass man stärkere Blutungen hat und dadurch noch mehr geschwächt wird.

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Hallo Sabine,

 

ich kann dich und deine Ängste gut verstehen. Ich bin zwar schon etwas älter und meine Kinder sind aus dem gröbsten raus, aber dennoch hab ich viel Verantwortung hier. 

Mein Termin ist der 15.1.  Wir sind also sozusagen fast gemeinsam dran. Ich habe wechselhafte Tage. Mal bin ich super entspannt, weil ich ja weiß, dass,ein Weg dran vorbei geht, mal schiebe ich Panik vor lauter Angst. Bei mir kommen wohl noch die Hormonschwankungen der Wechseljahre hinzu.

Aber wir werden das schaffen. Ich denk an dich. 

 

Liebe Grüße

Heike

bearbeitet von Grace68
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Hallo Sabine

 

Meine Aortenklappe wurde letztes Jahr im September durch eine mechanische Aortenklappe ersetzt.

13 Tage war ich in der Klinik und dann 10 Tage Zuhause und dann 3 Wochen in der Reha. 

Ob "die" meinen ob du eine Reha brauchst spielt keine Rolle. Es liegt in deiner Verantwortung und ich würde nicht darauf verzichten. 

Du darfst in der ersten Zeit nicht schwer heben, die Arme nicht über Schulterhöhe heben, über viele Wochen nur auf dem Rücken schlafen usw, aber das werden sie dir alles in der Klink erzählen und erklären.
Da du 37 Jahre alt bist gehe ich davon aus das du auch eine mechanische Aortenklappe wählst!?
Falls ja, kannst du in der Reha deine Schulung zur INR Messung machen (ohne diese bekommst du das Messgerät nicht).

Es ist eine ungemeine Erleichterung diesen selbst zu kontrollieren, mir gibt das sehr viel Sicherheit.
 

Mit besten Grüßen

 

Silvia

 

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Hallo,

ich habe vor gut einen Jahr eine Aortenklappe (biol. Inspiris Resillia) und einen neuen Aortenbogen erhalten.

Nach 9 Tagen war ich wieder zu Hause.

Auf eine Reha habe ich verzichtet. Allerdings bin ich 5 Wochen 3 x wöchentlich zum Physio gegangen und habe dort ein paar leichte Kraft- 
und Bewegungsübungen gemacht.

M. E. brauchst Du einfach Ruhe und Zeit für die Genesung. Das kannst Du auch mit den Kinder beim Spielen oder TV schauen machen.

Aber bitte, nichts schweres heben! 

Ich 7 Wochen nach der OP in den Weihnachtsurlaub nach Mallorca geflogen. 

Das wird schon. Kopf hoch!!!

 

Viele Grüße

... Jörg

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Danke für eure zahlreichen Antworten. Ich weiß, es gibt viele Betroffene, die die OP "schon hinter sich" oder noch vor sich haben. Bin einfach schockiert, dass aus den 10 Jahren nur 2 geworden sind. Bin jetzt 39J. Meine Kinder gerade 3 und 7 Jahren. Habe von den Kardiologen in der Zeit immer unterschiedliche Meinungen. Meiner war immer sehr vorsichtig und wollte halbjährlich Kontrollen. Zwei andere meinten, das haben viele und wir sehen uns in drei Jahren. Wollten auch auf ausdrückliches Verlangen von meinem Kardiologen, keine weiteren Kontrolluntersuchungen. Bis er mich nach Kaiserslautern geschickt hat und die meinten es wird höchste Zeit. Hätte, wäre wenn. Es ist jetzt so. Mit weinen und Angst geht es momentan. Bin noch arbeiten. Halbtags und körperlich manchmal anspruchsvoll. Mache langsam und für mich ungewohnt ruhig :) Bin eher eine schnelle und gerne mal hektisch. Aber ich muss aufpassen. Bis Silvester bekomme ich mich bestimmt noch gut abgelenkt... Aber die Sorge bleibt. Gehe im Kopf immer wieder durch " das sind Profis, die machen das täglich, ich sterbe nicht"! Wie ein Mantra.

Der Tipp mit " den Tagen" ist gut. Das ist auch meine Sorge. Wegen den Blutverdünnern etc. Ich hole mir noch mal einen Gesprächstermin und Frage das alles noch mal.

Mein Operateur aus Homburg meinte, wir haben 3Varianten: A Rekonstruktion B Ross-OP mit Transplantat oder C mechanischer KE. Was geht, sieht man erst wenn eröffnet ist. Eine biologische geht nicht. Dafür bin ich zu jung und die wäre in 5 Jahren verschlissen. Eine mechanische möchte ich wenn mgl auch (noch) nicht, wg dem Marcumar. Bin viel unterwegs und liebe Sport. Die Verletzungs- bzw Sturzgefahr ist schon hoch. Da muss ich mich überraschen lassen. Aber egal wie, Hauptsache ich bin am Leben und habe wieder Qualität. Dieses Jahr habe ich es schon deutlich gemerkt, dass nicht mehr soviel geht... 

Ich drücke mir uns uns allen die Daumen!!!

Liebe Grüße

Sabine

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vor 18 Stunden schrieb Silvi_a:

Hallo Sabine

 

Meine Aortenklappe wurde letztes Jahr im September durch eine mechanische Aortenklappe ersetzt.

13 Tage war ich in der Klinik und dann 10 Tage Zuhause und dann 3 Wochen in der Reha. 

 

 

Hallo Silvia,

 

was würde genau bei dir gemacht? Im Oktober wurde das erste Mal erwähnt, dass man vielleicht eine Rekonstruktion machen könnte. Da wusste man aber noch nichts von einer unicuspiden Klappe. Man ging immer von bicudpide aus.  Wie schon unten beschrieben, würde ich die mechanische als letzte Option wählen. Wann bist du wieder arbeiten gegangen bzw hast Sport gemacht? Bin irgendwie noch nicht richtig bei der Sache. So viele Baustellen ringsrum. Und auch Ablenkung durch Arbeit, Kinder, Geburtstage usw. Werde mich ab Neujahr krankschreiben lassen. Dann habe ich noch 16 Tage um mal runterzukommen und mich darauf einzustellen. Hab Sorge, dass  ich nicht ganz bei der Sache bin... Weiß nicht genau wie ich es beschreiben soll.

Bei mir ist läuft gerade alles irgendwie "nebenbei" und nichts richtig. Ist ja auch nie wirklich Ruhe und Alleinsein am Tag. 

 

Liebe Grüße

 

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Bei mir wurde der Brustkorb eröffnet und meine bikuspide Aortenklappe durch eine mechanische Aortenklappe ersetzt.
Arbeiten bin ich wieder Ende Januar gegangen, Wiedereingliederung lief über vier Wochen, 3, 5, 6 und dann 8 Stunden und hat problemlos geklappt.

Mit Sport habe ich eine Weile gewartet und erst jetzt im Herbst wieder angefangen zu joggen, ich hätte schon früher starten können, aber der innere Schweinehund hat mich daran gehindert. 

 

Viele Grüße

Silvia

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Hallo, 

habe ich das richtig rausgelesen, Du wartest ab was der Chirurg Dir einbaut? Mmh, also wir hatten grade zwei super Threads "Tavi mit 35" und "welche Klappe mit 31" oder so,  wo auch zügig Enrscheidungen her mussten. Vielleicht hilft es Dir dort nachzulesen.

LG Steffi 

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Hallöchen!

 

Also ich finde eine Reha schon sinnvoll, zumindest hat sie mir extrem viel gebracht. Natürlich ist's bei jedem unterschiedlich.

Ich finde nach einer Woche nach Hause entlassen zu werden auch sehr happig, wobei es auch da Leute gegeben hat, die es geschafft haben :D

Was soll's für eine Klappe werden?

 

Liebe Grüße

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Hallo Sabine,

 

Ich hatte 2009, da war ich grade 48, das Glück hier in diesem Forum auch auf Leute zu stoßen, die Verständnis für die neue Situation und/oder Diagnose hatten und das Glück gleich an sehr kompetente Ärzte im Homburger Uniklinikum zu geraten. Die Diagnose einer nicht mehr richtig funktionierenden und seit meiner Geburt falsch angelegten Aortenklappe riss mich damals komplett aus meinem Leben. Die Gefahr, in der ich schwebte, war mir bei meinen Gradwanderungen in Seilschaften im Gebirge und meiner Zeit bei der Bundeswehr in einer mitfliegenden Einheit nie bewusst, vielleicht war das auch gut so. Ich wurde völlig überrascht und liegend mit Blaulicht nach Homburg gebracht, direkt von der Arbeit, die mir so viel Spaß gemacht hat....Krankenhäuser hab ich bis dahin nur von außen gesehen........und würde ich meine zwei kleinen Töchter groß werden und einmal heiraten sehen????? Dies alles schien unter mir zusammen zu brechen und ich war am verzweifeln...........

Nun laufe ich seit Oktober 2009 mit einer künstlichen mechanischen Aortenklappe durchs Leben, muss daher Vitamin-K-Hemmer, Blutdrucksenker und BETA-Blocker einnehmen, aber ich laufe seit dem fast immer mit einem Grinsen durch die Welt, denn: ich hab es überlebt !!!  Mein liebstes Hobby Motorradfahren musste ich durch was anderes ersetzen, jetzt fahre ich halt ein Auto, dass mir auch viel Spaß macht......

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und denke nicht über Risiken nach......die werden sie dir auch schonend beibringen......versuche positiv zu denken....alles wird gut!! Du hast heir auch Menschen gefunden, die mit dir fühlen und vieles mit dir teilen und dir von ihren Erfahrungen berichten können......

HERZliche Grüße aus dem Saarland, FW 

P.S.: bei der Ross-OP hast du hinterher zwei "Baustellen".........

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Hi Sabine,

 meine OP ist nun schon 5 Jahre her, damals war ich 37 Jahre. An die Zeit vor der OP kann ich mich nur zu gut erinnern, eine Zeit voller Angst und Unruhe! 

Am 11.11.14 bekam ich dann eine mechanische Aortenklappe und einen Ersatz der Aorta ascendens. Das war an einem Dienstag und am Montag darauf, am 17.11. durfte ich schon wieder nach Hause. Allerdings war das ganz schön nervenaufreibend für mich und auch für meine Familie! Man hört ständig in sich rein, was man eigentlich nicht mal braucht, denn die mechanische Klappe ist bei mir schon recht laut, die hört auch jeder, der neben mir steht ^_^ Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, aber damals war das echt eine Belastung, auch für meinen Mann, der sich auch erst an die neuen Geräusche im Bett neben sich gewöhnen musste :D

Nach 10 Tagen kam ich zur Reha. Und diese Zeit brauchte ich wirklich dringend! Ich musste mich einerseits wieder zu mir selbst finden, zu meinem Körper Vertrauen aufbauen...einfach mit der ganzen neuen Situation klar kommen. Ich brauchte diese drei Wochen, einfach auch ganz allein für mich zu sein. Auch einfach mal heulen zu können, wann immer einem danach zumute war, ohne dass gleich irgendeiner aus der Familie fragt, was los sei und man sich erklären muss.

Nach diesen drei Wochen war ich dann zumindest soweit gestärkt, dass ich mein gewohntes Leben wieder aufnehmen konnte und, wenn natürlich auch erstmal vorsichtig, wieder in den Alltag einsteigen konnte. Durch die Weihnachtsfeiertage und Silvester war ich dann noch einige Tage zu Hause, bin dann aber im Januar auch gleich wieder arbeiten gegangen.

 

Ob Du also diese Reha brauchst, musst Du für Dich ganz alleine klären. Ich für mich weiß, dass ich ohne die Reha nicht so schnell wieder die Alte gewesen wäre.

 

LG und alles Gute für Dich! Ich bin mir sicher, Du packst das und bist ganz bald wieder auf den Beinen!

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So- nun noch einmal ;)

 

Hallo, ich bin mit 47 Jahren von Prof Schäfers in Homburg operiert worden. Ich habe mich für eine biologische Aorzenklappe entschieden und es bisher nicht bereut. Eine Prothese an der Aorta ascendens habe ich auch dort bekommen Du bist dort in sehr guten und kompetenten Händen!

Eine hoffentlich dennoch gute Vorweihnachtszeit und für die weitere Zukunft alles Gute:)

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  • 3 weeks later...
Am 5.12.2019 um 07:12 schrieb Grace68:

Hallo Sabine,

 

ich kann dich und deine Ängste gut verstehen. Ich bin zwar schon etwas älter und meine Kinder sind aus dem gröbsten raus, aber dennoch hab ich viel Verantwortung hier. 

Mein Termin ist der 15.1.  Wir sind also sozusagen fast gemeinsam dran. Ich habe wechselhafte Tage. Mal bin ich super entspannt, weil ich ja weiß, dass,ein Weg dran vorbei geht, mal schiebe ich Panik vor lauter Angst. Bei mir kommen wohl noch die Hormonschwankungen der Wechseljahre hinzu.

Aber wir werden das schaffen. Ich denk an dich. 

 

Liebe Grüße

Heike

Hallo Heike.

 

Jetzt komme ich dazu, um dir zu antworten. Der Dezember war tatsächlich prima. Viel Ablenkung, unterwegs, to-do's bevor es in die Klinik geht ... Aber jetzt. Puhh... Den Kindern haben wir es noch nicht erzählt. Der Tag rückt näher. Es kommen Zweifel auf, ob die Entscheidung für eine (evtl mgl) Rekonstruktion oder (falls nicht mgl) Ross-OP, richtig ist. Ich habe gerade ziemlich Angst. Die Tränen fließen schnell(er)... Oh man. 

Du hast geschrieben, dass du etwas älter bist. Wofür hast du dich entschieden? Ich drücke dir auf jeden Fall ganz fest die Daumen. Und wir bleiben in Verbindung. 

Liebe Grüße 

Sabine

bearbeitet von Sablo
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Am 10.12.2019 um 16:49 schrieb Nadine77:

Hi Sabine,

 meine OP ist nun schon 5 Jahre her, damals war ich 37 Jahre. An die Zeit vor der OP kann ich mich nur zu gut erinnern, eine Zeit voller Angst und Unruhe! 

Am 11.11.14 bekam ich dann eine mechanische Aortenklappe und einen Ersatz der Aorta ascendens. Das war an einem Dienstag und am Montag darauf, am 17.11. durfte ich schon wieder nach Hause. Allerdings war das ganz schön nervenaufreibend für mich und auch für meine Familie! Man hört ständig in sich rein, was man eigentlich nicht mal braucht, denn die mechanische Klappe ist bei mir schon recht laut, die hört auch jeder, der neben mir steht ^_^ Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, aber damals war das echt eine Belastung, auch für meinen Mann, der sich auch erst an die neuen Geräusche im Bett neben sich gewöhnen musste :D

Nach 10 Tagen kam ich zur Reha. Und diese Zeit brauchte ich wirklich dringend! Ich musste mich einerseits wieder zu mir selbst finden, zu meinem Körper Vertrauen aufbauen...einfach mit der ganzen neuen Situation klar kommen. Ich brauchte diese drei Wochen, einfach auch ganz allein für mich zu sein. Auch einfach mal heulen zu können, wann immer einem danach zumute war, ohne dass gleich irgendeiner aus der Familie fragt, was los sei und man sich erklären muss.

Nach diesen drei Wochen war ich dann zumindest soweit gestärkt, dass ich mein gewohntes Leben wieder aufnehmen konnte und, wenn natürlich auch erstmal vorsichtig, wieder in den Alltag einsteigen konnte. Durch die Weihnachtsfeiertage und Silvester war ich dann noch einige Tage zu Hause, bin dann aber im Januar auch gleich wieder arbeiten gegangen.

 

Ob Du also diese Reha brauchst, musst Du für Dich ganz alleine klären. Ich für mich weiß, dass ich ohne die Reha nicht so schnell wieder die Alte gewesen wäre.

 

LG und alles Gute für Dich! Ich bin mir sicher, Du packst das und bist ganz bald wieder auf den Beinen!

Hallo Nadine.

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich war bis jetzt noch recht entspannt. Vorweihnachtszeit, Pläne, Ablenkung. Aber jetzt wird es zunehmend kritisch... Gab es bei dir Alternativen zum MKE? Ich möchte gerne zur Reha. Wollte vor dem Klinikaufenthalt mit der Rentenversicherung telefonieren. Wenn mgl einen nahtlosen Übergang, ohne vorher nach Hause zu gehen... Ich hoffe in den zwei Wochen jetzt nicht noch durchzudrehen.

Liebe Grüße

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Hallo Sabine, „unser“  Tag rückt nun immer näher. In zwei Wochen bin ich schon in der Klinik. Die Gefühle fahren Achterbahn. Aber man hat ja keine Alternative. Ich bin übrigens 51 und  eine wirkliche Entscheidung für die richtige Methode wird es erst nach den Untersuchungen vor Ort geben. Ich wäre mit der Ozaki einverstanden. Ansonsten wird es wohl eine künstliche Klappe geben. Andere Optionen haben Sie mir im Vorgespräch nicht angeboten. Die biologische Klappe fällt wohl weg. Ich würde jetzt am liebsten mit dem Finger schnipsen und wir hätten dann schon den 1.2.  Wir rocken das! 

 

Liebe Grüße

Heike

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Hallo Sabine, 

 

ich bin 34, habe zwei Kinder (3 und 0,5 Jahre alt) und wurde Anfang Dezember in Homburg von Prof. Schäfers rekonstruiert. Ich habe keine Reha gemacht, war schnell fit nach der OP. Eigentlich genieße ich meine Zeit zuhause mit der Familie.

So eine OP ist natürlich eine grenzwertige Erfahrung(ich habe auch hier einen kleinen Bericht geschrieben), aber man überlebt es mit hoher Wahrscheinlichkeit. Meine Erfahrung ist, dass man schneller fit wird, als man es sich vorstellen kann. Ich habe bereits einen Monat danach im Park gejoggt. Ich war gar schneller als manche älteren Damen ( zugegeben, sie sind nicht gelaufen, sondern spazieren gewesen :D ).  Brustbein schmerzt beim Niesen und Lachen, es ist aber erträglich. Die Kinder wird man eine Weile nicht heben dürfen. 

Von Homburg kann ich nur Positives berichten. 

Kopf hoch! Man muss jetzt die Kontrolle abgeben, stark sein und positiv denken!

Ach ja, emotional bist du jetzt in der schlimmsten Phase. Es wird besser. 

 

Gruß, Artjom 

bearbeitet von Artjom
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Am 1.1.2020 um 22:43 schrieb Sablo:

Hallo Nadine.

Danke für deine ausführliche Antwort. Ich war bis jetzt noch recht entspannt. Vorweihnachtszeit, Pläne, Ablenkung. Aber jetzt wird es zunehmend kritisch... Gab es bei dir Alternativen zum MKE? Ich möchte gerne zur Reha. Wollte vor dem Klinikaufenthalt mit der Rentenversicherung telefonieren. Wenn mgl einen nahtlosen Übergang, ohne vorher nach Hause zu gehen... Ich hoffe in den zwei Wochen jetzt nicht noch durchzudrehen.

Liebe Grüße

Hallo Sabine,

 

Für mich gab es keine Alternative zum mechanischen Ersatz. Ich hatte als Kind schon zwei Herz-OP´s, eine davon an der Aortenklappe, weshalb eine Rekonstruktion schon mal von vornherein nicht in Frage kam. Und eine biologische Klappe wollte ich wegen der hohen Wahrscheinlichkeit einer Re-OP nicht. Für mich persönlich war ziemlich schnell klar, dass es die mechanische Variante wird.

Bei mir war es damals so, dass ich umso ruhiger wurde, je näher der OP-Termin rückte. Obwohl ich natürlich auch sämtliche Ängste und Paniken durchmachte! Aber das kennt wahrscheinlich jeder von uns. Komischerweise war ich am Tag vor der OP, als ich dann im KH aufgenommen wurde, die Ruhe selbst. Ich denke mal, dass mir bewusst war, dass ich meine Situation eh nicht ändern konnte und da jetzt einfach durch musste.

Und auch Du wirst bestimmt nicht durchdrehen in den nächsten Tagen!

 

Ich drücke Dir auf jeden Fall beide Daumen, aber ich bin mir sicher, dass Du das packst!!!

 

Liebe Grüße 

Nadine

 

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  • 2 weeks later...

Hallo,

 

am 08.11.19 wurde ich in Homburg von Prof. Schäfers operiert . Bekam auch die Ross OP. 
Ich hatte auch totale Panik , Ängste da ich zwei Kleinkinder habe die sehr an mir hängen. Jetzt zwei Monate später muss ich sagen, ich bin so fit wie seit Jahren nicht mehr. Mir ging es nicht schlecht vor der OP - trotzdem habe ich jetzt eine ganz andere Lebensqualität.

Reha habe ich auch lange überlegt wegen der Kinder , aber dann Heimatnah in Bernkastel Kues gemacht und das war die beste Entscheidung . Habe hier mit Sport angefangen den ich nun zu Hause weiter führe und einfach nach der OP regeneriert und auch mal an mich gedacht . Die Kinder waren sehr gut versorgt, der Vater hat sich frei stellen lassen und bekam den Dienstausfall von meiner KK gezahlt . Er und die Kids haben die intensive Zeit zusammen total genossen. Im Vorfeld macht man sich leider immer zu viele Gedanken ... aber lass dir gesagt sein bei Professor Schäfers und allgemein in Homburg bist du in den besten Händen .

 

Ganz liebe Grüße & Alles Gute 

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