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Bridgingfehler - dringend Hilfe erbeten


Stormrider10

Empfohlene Beiträge

Hallo, 

habe leider ein sehr dringendes Anliegen. Eigentlich soll ich morgen operiert werden (Nasennebenhöhlensanierung). Deshalb habe ich vor 14 Tagen mit einem Bridging begonnen (Clexane 100 bei 120KG Körpergewicht) ..nun hab ich nochmal hier im Forum gelesen und gesehen

- das Clexane gar nicht mehr empfohlen wird und zudem 

- steht in meinem Entlassungbrief "Ein Bridging ist ausschließlich mit unfraktioniertem Heparin zulässig"

 

Bin gerade sehr ängstlich. 

Kann irgendjemand die Situation einschätzen?

 

Viele Grüße

Oliver

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Hallo Oliver,

 

zu dem Entlassungsbericht kann ich nix sagen. Ich habe es gerade hinter mir und 5 Tage vor der Schulter-OP im UKE Coumadin abgesetzt. Zu Spritzen bekam ich Hepaxane bzw. Inhixa (analog zu Clexane). Spritzen sollte ich bis zum Fäden ziehen. Hab einen Tag danach wieder mit Coumadin begonnen und bin ab heute wieder im Zielbereich. Ging so weit unproblematisch vonstatten.

 

Frag halt am Besten noch vor der OP, warum das unfraktioniertes Heparin sein soll. Clexane war offiziell noch nie zum Bridging zugelassen, wurde aber off label dafür eingesetzt. Ich hatte es z.B. nach meiner Magenblutung. Es gibt neuere Studien, nach denen Gerinnungshemmer nur ausgesetzt werden, ohne Bridging und ohne größeres Risiko. Üblich ist es allerdings, und so habe ich es im Herbst auch in der Schulung gelernt.

 

Viel Erfolg und liebe Grüße Nana

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Lieber Oliver,

 

bloß keine Panik, so schnell wird schon nichts passieren. Jetzt wo schon alles in die Wege geleitet ist, würde ich die OP durchziehen (ist meine persönliche Meinung), ich habe auch einige male mit Clexane überbrückt und alles ging gut.

 

Viel Glück

Holger

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Hallo, ich danke euch beiden, war bereits im Krankenhaus heute Vormittag und hab extrem lange hin und her überlegt. Dabei habe ich das Sekretariat meiner damaligen Chirurgen angerufen, wo der Fall mit dem leitenden Chefarzt besprochen wurde. Seiner Ansicht nach sei Clexane in meinem Fall/ bei meiner Klappe nicht ausreichend einen hinreichenden Schutz zu gewährleisten. 

Daraufhin habe ich die OP dann abgebrochen. 

In meinem Entlassungbrief wurde damals auch ausdrücklic darauf hingewiesen, dass ein Bridging auch ausschließlich mit unfraktioniertem Heparin erfolgen müsse (Ich wusst einfach nicht, dass Clexane nicht dazu zählt und hatte dem Kardiologen vertraut, welcher den Entlassungsbrief ja auch gelesen hatte). 

Keine schöne Erfahrung auf jeden Fall..nun erstmal zurück zum empfohlenen Bereich. 

Danke nochmal und Beste Grüße, Oliver

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Hallo Oliver,

 

ist ja dann gut gelaufen für dich. Ich habe nochmal einen Artikel zum Thema ausgegraben:

 

https://www.allgemeinarzt-online.de/archiv/a/nicht-nach-schema-f-vorgehen-1563759

Zitat

Beim Herzklappenersatz wird das Vorhandensein einer Mitralklappenprothese oder einer alten Aortenprothese (Käfig-Ball) als hohes Risiko bewertet. Eine Zweiflügel-Aortenprothese und ein CHADS-Wert > 0 bedeutet ein mittleres Risiko. Von einem niedrigen Risiko geht man bei einer Zweiflügel-Aortenprothese und einem CHADS-Wert von 0 aus.

 

Hier wird ganz gut differenziert, was ich wichtig finde. Ansonsten ist die Faktenlage zwischen UFH und NMH gar nicht so eindeutig, weil entsprechende Studien weitgehend fehlen. Ich habe ein bischen rumgelesen, aber bislang keinen Hinweise gefunden, wann UFH unbedingt vorzuziehen ist. Beide Heparine scheinen da gleichwertig zu sein. Vielleicht kannst du das ja noch mit deinem Kardiologen besprechen. Wichtig ist lediglich Bridging im Hochdosisbereich ( also 2 x 100 mg). Bei mir hat der Halbdosisbereich gereicht, weil mein Risiko geringer ist. Den Hochdosisbereich hast du aber gespritzt....

 

Ich würde da nochmal in aller Ruhe nachfragen, vor allem bei deinem Kardiologen. Vielleicht war es ja ok, was er angeordnet hat. Verschaffe dir erstmal Gewissheit, bevor du die nächste OP startest.

 

Gruß Nana

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Hallo Nana, 

Vielen Dank für Deine Antwort und die wertvolle Recherche. Ich hatte Ähnliches gefunden und das beruhigt mich auch in sofern, als dass ich nicht glaube, dass bereits ein Schaden entstanden ist. 

Hier in HH St. Georg sind die Kardiochirurgen halt der Ansicht, dass UFH bei mir zwingend notwendig sei (mag an der Klappe liegen) und das eben auch sehr klar empfohlen haben. Leider ist mein Kardiologe in der Empfhelung für den HNO-Arzt halt abgewichen und es stehen  somit zwei Ansichten gegenüber. 

Dabei muss ich die erstklassige Versorgung in St. Georg loben. Nachdem der (vermutliche) Fehler bemerkt wurde, haben die mich "gemäß den Leitlinien" von sich aus stationär aufgenommen und gucken nun, dass ich wieder in den Zielbereich komme. 

Ich habe mich nun dazu entschlossen einzig meinem Operateur zu vertrauen, was das Bridging betrifft. Damit fahre ich am Besten. 

Besten Dank und Gruß

Oliver 

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Hallo Oliver,

 

die offizielle und auch zugelassene Methode ist UFH-Gabe mittels Perfusor. Das schließt allerdings die eigenständige Gabe per subkutaner Spritzen aus. Du musst dann für den Eingriff ein einige Tage stationär in die Klinik. Es muss ja nach der Unterschreiten des Zielbereichs noch etwas gewartet werden, bis der INR so niedrig ist bis operiert werden kann. Und in dieser Zeit wird der Perfusor mit dem Heparin angeschlossen.  Außerdem wirst Du auch offiziell nach der OP erst dann wieder entlassen, wenn Dein INR wieder im Zielbereich ist und der Perfusor abgestöpselt werden kann.

Daher ist es gängige Praxis, bei ambulanten Eingriffen eben doch mit Clexane oder dergleichen zu Bridgen, denn das kann der Patient ab dem Unterschreiten des Ziel - INR Bereichs selbst zu Hause machen...

Habe ich auch bereits einmal hinter mir, und das hat gut geklappt.

 

Welchen Klappentyp hast Du denn? (Bei mir mech.AKE)

 

LG Ralf

 

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Danke Euch Ralf und Steffi, 

@Ralf T habe eine mechanische  ON-X-Klappe und es steht halt im OP-Bericht, dass ein Bridging ausschließlich mit unfraktioniertem Heparin zulässig sei. 

Fand das Bridging an sich auch unproblematisch, aber mich hat ein Forumsbeitrag hier verunsichert. Darauf hin halt in St. Georg angerufen und dort die Auskunft erhalten, dass Clexane für mich nicht ausreichend sei. Mehr hab ich hier auch noch nicht wieder erfahren. Aber schön, dass es bei Dir gut geklappt hat, und dass Du da offensichtlich kein unfraktioniertes Heparin brauchst!

@steffi Danke, hab mal ein bisschen geblättert und mit Erschrecken gefunden, dass Du zweimal fast verblutet wärst?! Hat mich jetzt erstmal darin bestätigt kein Risiko einzugehen und mich vor jedem (der hoffentlich sehr seltenen) Eingriffe ins Kh zu begeben. Ist mir einfach sicherer. 

 

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Hallo,

 

Ja, die Leitlinie wird grade überarbeitet, letztendlich gibt es noch keinen Goldstandard weil ja wie auch bei mir 2xtgl. Clexane Post Op nicht immer hinhaut. Bei mir war der Versuch mit UFH beim ersten Mal eine Katastrophe weil die PTT zu dolle schwankte. Es ist dann sicherer hierbei NMH zu geben und man weiß was ankommt. Ich nehme jetzt im Bridgingfall trotz Pulmonalklappe nur 1x 10000IE Fragmin, weil es im Gegensatz zu Clexane Nierenunabhäbgig ist, falls die Niere Post Op etwas in die Knie ginge....

Also kurzum auf jedenfall Op im Krankenhaus und Obacht Post Op.

 

LG Steffi 

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Hallo Steffi, 

Danke für deine Infos. Scheint ein größeres Thema zu sein. Im Endeffekt muss wohl jeder seinen Weg damit finden. Ich werde nun jede OP hier in St. Georg vornehmen lassen, dort bin ich bekannt. Das war bei mir sicher ein Problem - viel zu viele Köche. Dazu das "schnell schnell" in der kardiologischen Praxis. Ich schieb die OP nun erstmal ein halbes Jahr raus und probiere alles mögliche um mich alternativ konservativ von der Nasennebenhöhlenentzündung zu befreien. Wenn es dann gar nicht klappt, lass ich mich im Sommer 2020 operieren. Mit genügend Vorlauf und Nachbetreuung - alles in St. Georg oder mit Verlegung, so dass die hier die Vor-und Nachbetreuung übernehmen. 

Auf jeden Fall erstmal durchatmen und es dann positiv neu angehen. 

Schönes We und LG 

Oliver

 

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Super Entscheidung, jede vermiedene Op ist eine gute! Wie wäre es mit einer Reha an der Nordsee, hat mir letztes Jahr sehr geholfen. War auf Sylt und sehr zufrieden!

LG Steffi 

bearbeitet von steffi
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Reha und Nordsee klingt beides gut. Ich bin allerdings neulich schon mit meiner Frau am Meer gewesen und hab mir ne Art "private Reha" also Urlaub mit Surfen gegönnt. Es geht mir, abgesehen von der super nervigen Nasennebenhöhlenentzündung soweit ok. Und im Februar hab ich das Glück/die Aufgabe nach Indonesien zu fliegen. Das wird sicher spannend. Bin aber auch da guter Dinge. Herz und Herzklappe funktioniernen gut gerade :). 

 

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Habe in der Reha erfahren, dass es für Sinusitiden einen extra Pariboy "Pari Sin" gibt. Lass Dir den verschreiben und inhalieren damit tgl. Salzaerosole, sollte helfen. 

LG Steffi 

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