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MitralklappenInsuffizienz & Kraftsport


vivianexx

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Hey, ich bin neu hier und habe direkt ein Anliegen. 
Ich war die letzten Jahre öfter mal beim Arzt. Immer alles super gewesen (EKG & Ultraschall). Dazu muss ich sagen, dass ich seit Jahren intensiv Sport mache (Krafttraining). Im Sommer diesen Jahres merkte ich insbesondere während des Sports immer einen starken Ohrendruck. Dies hatte ich schon öfter mal wahrgenommen aber noch nie so intensiv. Hinzu kam erschwertes Atmen, ich hatte teilweise das Gefühl gar nicht mehr richtig Luft zu bekommen und Druck auf der Brust. Erzählte dies Freunden & Angehörigen, die natürlich nur „ach das ist deine Angst“ etc. (Hab eh ne gewisse Herzangst).
Ich bin dann trotzdem zum Kardiologen, weil es mir doch zu sehr Angst machte bzw. ich das Gefühl hatte, dass das einfach nicht nur Angst sein kann. Der Kardiologe sagte „ach sie sind 24 Jahre alt sie sind gesund“ als er mich sah. Bis er mich untersuchte. EKG unauffällig, Ultraschall nicht. Diagnose Mitralklappeninsuffizienz Grad 2. Aus heiterem Himmel. Die letzte Untersuchung war höchstens ein 3/4 Jahr her und da war alles super, keinerlei Auffälligkeiten im Ultraschall, ebenso die davor. Dementsprechend war die Insuffizienz neu. Wieso? Woher? Warum? 
Empfehlung des Arztes: kein Kraftsport mehr. Meine Welt ist zusammengebrochen. Mag sich jetzt übertrieben anhören, aber entspricht leider der Wahrheit. Ich hab mich vor ein paar Monaten von meinem damaligen Partner getrennt, Freunde sind kaum vorhanden, psychisch gehts mir sowieso nicht sonderlich gut, was die Arbeit betrifft auch nur Stress, mein einziger Ausgleich war mein Sport. 
& der fiel jetzt weg. Ja ich weiß ich kann Kardio machen, aber das ist nun mal was ganz anderes,  es bringt mir auch gar keinen Spaß. 
Ich habe mich die letzten Monate probiert damit abzufinden, mehr schlecht als recht, aber ich dachte ich hätte es fast geschafft in dem ich einfach zuhause ein wenig Sport gemacht habe mit leichten Gewichten. Aber eben leider nur fast. Dann wurde mir klar, dass ich erst 24 Jahre alt bin und nicht jetzt schon eingeschränkt leben möchte! Aus dem Grund bin ich dann gestern wieder ins Fitnessstudio gegangen. Mit dem Resultat, dass es mir jetzt noch schlechter geht. Ich hab fast durchgehend Druck auf der Brust und erschwertes Atmen. Dazu noch andere Symptome die ich nicht richtig in Worte fassen kann. Habe einfach das Gefühl mein Herz ist sehr belastet. 
Ich bin am Verzweifeln und will das nicht akzeptieren. Ich würde am liebsten ne OP machen, aber der Arzt sagt das ist nicht angebracht. Ich solle mich einfach nicht mehr so körperlich belasten, dann könnte man damit leben. Ich will mich aber nicht jetzt schon so einschränken müssen :( hinzu kommt, dass mir das alles wahnsinnig Angst macht. Diese Symptome, die Diagnose. Ich bin alleine, lebe alleine. Ich war vor der Diagnose schon nicht sonderlich glücklich, doch jetzt geht irgendwie gar nichts mehr. 
Ich weiß nichtmal woher die Insuffizienz so plötzlich kommt ich hatte keinen großartigen Infekt o.ä., keiner kann mir das sagen. 
 

bearbeitet von vivianexx
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vor 6 Stunden schrieb vivianexx:

Diagnose Mitralklappeninsuffizienz Grad 2. Aus heiterem Himmel. Die letzte Untersuchung war höchstens ein 3/4 Jahr her und da war alles super, keinerlei Auffälligkeiten im Ultraschall, ebenso die davor. Dementsprechend war die Insuffizienz neu.

Hallo Vivianexx, 

 

vorab: ich kenne mich mit Mitralklappen nicht aus, da ich einen mechanischen Aortenklappenersatz habe. Dennoch habe ich ein paar Fragen: mir kommt es seltsam vor, dass innerhalb eines dreivierteljahres eine Mitralklappeninsuffizienz von 0 auf Grad 2 gehen soll. Konnte der Arzt das nicht erklären? Warum warst du früher überhaupt so oft beim Arzt und hast Ultraschall erhalten, wenn doch immer alles super war? War das immer der gleiche Kardiologe? Weißt du, an welchen Messwerten er den Schweregrad festgemacht hat?

 

Wie gesagt, nur ein paar neugierige Fragen. Sicher können die Mitralpatienten dich gezielter beraten.

 

Gruß

Holger

 

PS. Info zur Festlegung des Schweregrades einer Mitralinsuffizienz mit Hilfe der Echokardiografie

https://de.wikipedia.org/wiki/Mitralklappeninsuffizienz

 

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Hallo Viviane zunächst einmal bei mir wurde 2017 eine aortenklappeninsuffizienz 2 Grades festgestellt und die habe ich laut dem Kardiologen seit Geburt an durch eine bikuspide aortenklappe. Einschränkung habe ich keine und laut Kardiologe soll ich alles so weiter machen wie bisher heißt ich geh auch ins Fitnessstudio und ja auch mit Gewichten aber nicht maximale Belastung immer paar Kilo unter dem Maximum. Zusätzlich sieht das jeder Kardiologe auch anders. Ich kann mir nicht vorstellen dass bei dir es innerhalb von einem 3/4 Jahr kam eher, dass es der Hausarzt vorher beim Ultraschall durch falsche Messungen nicht festgestellt hat. Und im ekg sieht man es meistens erst in schweren Stadien. Und das du jetzt mehr Symptome ist alles kopfsache tatsächlich auch ich Denke manchmal ich habe Druck in der Brust habe ich auch aber kaum bin ich abgelenkt ist dieser Weg. Dein Leben ist nicht vorbei du kannst alles genauso machen mit minimalen Einschränkungen. PS: Ich bin 26 deswegen kann ich deine Frustration auch ein wenig verstehen. Für fragen stehe ich dir sehr gerne zur Verfügung 

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Danke erst einmal für eure Antworten. 
Es muss eigentlich innerhalb eines 3/4 Jahres entstanden sein, da ich davor schon 2 Ultraschalluntersuchungen bei 2 verschiedenen Kardiologen hatte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass beide die Insuffizienz nicht gesehen haben. Insbesondere weil einer der beiden dann bei der nächsten Untersuchung die Insuffizienz festgestellt hat und natürlich auch total schockiert war, weil sie ja vorher eben nicht vorhanden war. Ich bin total ratlos wie das sein kann und es kann mir eben auch keiner erklären. 
 

Ich war so oft beim Kardiologen, weil ich erstens da schon ne Herzangst hatte und zweitens schon seit längerem beim Sport gewisse Symptome habe (auch zwei mal kollabiert bin, Krankenwagen kam etc. Kann aber auch einfach an Überanstrengung gelegen haben). Dadurch dass ich den Sport so intensiv betrieben habe hat mir das dann doch öfter mal Sorgen gemacht. Hab das aber dann alles auf meine Psyche geschoben, da ja immer alles unauffällig war (außer einmal eine nach untengehende Linie im ekg bin mir gerade nicht sicher ob ich das geschrieben hab, konnte mir aber auch nie wer erklären und sah wohl auch niemand als dramatisch an).
 

Ich würde ja auch einfach weiter ins Fitnesstudio gehen aber es geht mir echt nicht gut dabei und ich kann mir irgendwie beim besten Willen nicht vorstellen, dass das irgendwie die Psyche ist. Habe die Symptome eben auch wenn ich abgelenkt bin und nicht nur wenn ich drüber nachdenke oder so. 

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vor 3 Stunden schrieb Kernchemiker:

 

Hallo Vivianexx, 

 

vorab: ich kenne mich mit Mitralklappen nicht aus, da ich einen mechanischen Aortenklappenersatz habe. Dennoch habe ich ein paar Fragen: mir kommt es seltsam vor, dass innerhalb eines dreivierteljahres eine Mitralklappeninsuffizienz von 0 auf Grad 2 gehen soll. Konnte der Arzt das nicht erklären? Warum warst du früher überhaupt so oft beim Arzt und hast Ultraschall erhalten, wenn doch immer alles super war? War das immer der gleiche Kardiologe? Weißt du, an welchen Messwerten er den Schweregrad festgemacht hat?

 

Wie gesagt, nur ein paar neugierige Fragen. Sicher können die Mitralpatienten dich gezielter beraten.

 

Gruß

Holger

 

PS. Info zur Festlegung des Schweregrades einer Mitralinsuffizienz mit Hilfe der Echokardiografie

https://de.wikipedia.org/wiki/Mitralklappeninsuffizienz

 


hab gerade mal in den Bericht geguckt, da steht was von Jet Fläche 5,5 also mittelschwer. Schätze so hat er das gemessen

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Hallo vivianexx,

 

relativ häufig bei Mitralklappeninsuffizienz ist ein Prolaps und daher rührender Sehnenfadenabriss. Dies führt dann evtl. zu einer plötzlichen Insuffizienz, ist also keine kontinuierliche Entwicklung.

 

Alles was mit Pressatmung einhergeht (z.B. Kraftsport) ist nicht gesundheitsförderlich und kann eigentlich weg. Evtl. kann man Kraftsport bei flüssiger Atmung, also weniger Belastung und ggfs. mehr Wiederholungen betreiben. Da würde ich den Kardiologen fragen.

 

VG, Rainer

 

 

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vor 8 Stunden schrieb rene:

Hallo vivianexx,

 

relativ häufig bei Mitralklappeninsuffizienz ist ein Prolaps und daher rührender Sehnenfadenabriss. Dies führt dann evtl. zu einer plötzlichen Insuffizienz, ist also keine kontinuierliche Entwicklung.

 

 

Prolaps ist ein Wort was mir auch der Kardiologe genannt hat. Wusste aber nicht wirklich was das ist bzw. weiß es nach wie vor nicht. Kann das denn einfach so kommen von einen Tag auf den anderen ohne Ursache? 

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vor 5 Stunden schrieb vivianexx:

Prolaps ist ein Wort was mir auch der Kardiologe genannt hat. Wusste aber nicht wirklich was das ist bzw. weiß es nach wie vor nicht. Kann das denn einfach so kommen von einen Tag auf den anderen ohne Ursache? 

 

Prolaps bedeutet, das Segel ist zu groß und schlägt evtl. durch. Dies ist von Anfang an so und an sich noch kein Problem. Nur ist die Belastung für die haltenden Sehnenfäden entsprechend größer und physiologisch ungünstig. Daraus resultiert dann vermehrt ein Sehnenfadenabriss. Das ist eigentlich die klassische Diagnose bei Mitralklappen-Insuffizienz: Prolaps mit Sehnenfadenabriss.

 

Das Gute daran: Es kann in der Regel gut rekonstruiert werden.

 

VG, Rainer

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Ich denke, du solltest deinen Befund mit einem Arzt besprechen und dich eventuell auch selber mit den verwendeten Begriffen im Arztbericht vertraut machen. Ich habe das gemacht und hatte das Gefühl, so mehr aus den Arztgesprächen "heraus holen zu können" und mehr an Infos zu bekommen. 

Zum Kraftsport was zu sagen ohne genaue Diagnose und deinen Gesamtzustand zu kennen würde ich nie machen. 

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Hallo vivianexx,

 

intensiver Kraftsport ist für das Herz immer eine Belastung. Solange es gesund ist, ist das tolerierbar. Ein krankes Herz braucht aber besondere Beachtung.

Hier kann aber nur der Arzt, der alle Fakten kennt, eine Empfehlung geben. Zu deiner Sicherheit kannst du aber auch noch eine Zweitmeinung eines anderen Kardiologen einholen.

 

Dass du über deine Diagnose nicht glücklich bist, kann ich gut verstehen. Wenn dadurch dann auch noch bestimmte Einschränkungen notwendig werden, scheint eine Welt zusammenzubrechen. Aber glaube mir, das Leben geht weiter und es werden sich neuen Möglichkeiten einer sportlichen Aktivität auftun, an die du jetzt vielleicht noch gar nicht denkst.

Also, Kopf hoch, es kommen auch wieder bessere Zeiten.

 

Grüße
Dietmar

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Danke für die weiteren Antworten.
Das Problem ist, dass mein nächster Termin beim Kardiologen erst nächstes Jahr ist, heißt vorher ist es mir nicht möglich mit dem zu sprechen. 
Hab mich mittlerweile wieder einigermaßen beruhigt und muss mich wohl irgendwie damit abfinden.. 

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Hallo,

 

das hindert dich aber nicht daran, bei einem anderen Kardiologen eine Zweitmeinung einzuholen.

 

Grüße

Dietmar

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Die haben hier alle ne Wartezeit von mindestens einem Jahr... 

Sportmediziner oder so haben davon keine Ahnung oder? Also dass ich mal mit wem reden kann der eben auch von Sport Ahnung hat und mir da genau sagen kann was geht und was nicht mit der Erkrankung .. 

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Soweit ich weiß, kann man einen Sehnenfadenabriss im US sehr gut sehen, und ein Sehnenfadenabriss wäre eine OP-indikation. Sehnenfadenabriss ist also meiner Laienmeinung(!) nach eher unwahrscheinlich. 

Die Möglichkeit von Abrissen bei vorliegendem Prolaps ist aber vermutlich der Grund, weshalb der Arzt vom Kraftsport abrät, weil es naheliegend scheint, dass bei hohen Blutdruckspitzen eher was reißt. Großes ABER: die ärzte wissen nicht genau, ob Abrisse durch Belastung eher geschehen (zumindest alle, die ich fragte) und ich selbst habe auch keine einzige Studie gefunden, die sich damit auseinandersetzte, ob Leute die Kraftsport betreiben bzw früher betrieben eher bzw früher einen Abriss haben als Leute, die zb gar keinen Sport betreiben. Was man weiß: Mit mittlerer Mitralinsuffizienz sollte man keinen Marathon mehr laufen, weil bei so langen Belastungen das (geringe) Risiko für plötzlichen Herztod erhöht ist. Es gibt aber keine Hinweise, dass Sport in "normalem" Umfang schädlich wäre. 

Wenn du Herzangst hast und mit deiner Lebenssituation unglücklich bist, würde ich auf jeden Fall eine Zeit lang in (neue?) Therapie oder Coaching investieren. Kann mit etwas Geduld und Mitwirkungsbereitschaft vielleicht vieles leichter machen. Ohne eine Lösung für die Angst zu finden leidet die Lebensqualität massiv und auch für eine künftige Beziehung bzw enge Freundschaften ist es vermutlich belastend. Bei Sport spürt man sowieso immer das Herz und die veränderte Atmung, da ist es ganz leicht, in eine Angstspirale reinzukommen. Ich hatte ohne und später mit Sehnenfadenabriss auch schon viele Jahre lang immer mal wieder sehr unangenehme Angstgefühle (zu wenig Luft zu bekommen, Angst, dass das Herz stehenbleiben könnte). Mir haben Ablenkung und ein Pulsoxymeter geholfen. Wenn die Sättigung passt, ist gefühlte Atemnot nur psychisch (zb durch "harmlose" Rhythmusstörungen oder eben Überlastung ausgelöst). 

Was die Wartezeit bei Kardiologen betrifft: Ist vielleicht etwas übertrieben, mit Stufe 2 gleich Herzchirurgwn zu behelligen, aber ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, eine Mail mit Befund an eine Herzchirurgie zu schicken. Dazu kannst du schreiben, dass du dir Sorgen machst, den besten OP-Zeitpunkt zu verpassen und dich mittlerweile auch kaum mehr traust, Sport zu machen, weil die Insuff. scheinbar in so kurzer Zeit entstandem ist. Dann kannst du fragen, ob es möglich wäre, die Mitralinsuffizienz mal in der Ambulanz anschauen zu lassen, weil dein nächster Kardiologentermin erst in einem Jahr ist. Oder ob man dir evtl Sportmediziner oder Kardiologen in der Nähe empfehlen kann, die sich mit Mitralinsuff. sehr gut auskennen. Alles Gute!

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vor 4 Stunden schrieb Brigittchen:

Du hast doch auch akute Beschwerden. Und dann trotzdem ein Jahr Wartezeit?Was sagt den der Hausarzt?


Ich war ja letztens erst beim Kardiologen.. der sagt, dass ich mich einfach nicht so belasten soll und ein Kontrolltermin nächstes Jahr ausreicht. Und er kann mir nicht sagen, ob die Symptome überhaupt daher kommen. 
Hab dann gedacht vielleicht kommen die Symptome ja auch vom Rücken, hab Physiotherapie gemacht, hat sich aber nichts verändert. 

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vor 4 Stunden schrieb Mirjam:

Soweit ich weiß, kann man einen Sehnenfadenabriss im US sehr gut sehen, und ein Sehnenfadenabriss wäre eine OP-indikation. Sehnenfadenabriss ist also meiner Laienmeinung(!) nach eher unwahrscheinlich. 

Die Möglichkeit von Abrissen bei vorliegendem Prolaps ist aber vermutlich der Grund, weshalb der Arzt vom Kraftsport abrät, weil es naheliegend scheint, dass bei hohen Blutdruckspitzen eher was reißt. Großes ABER: die ärzte wissen nicht genau, ob Abrisse durch Belastung eher geschehen (zumindest alle, die ich fragte) und ich selbst habe auch keine einzige Studie gefunden, die sich damit auseinandersetzte, ob Leute die Kraftsport betreiben bzw früher betrieben eher bzw früher einen Abriss haben als Leute, die zb gar keinen Sport betreiben. Was man weiß: Mit mittlerer Mitralinsuffizienz sollte man keinen Marathon mehr laufen, weil bei so langen Belastungen das (geringe) Risiko für plötzlichen Herztod erhöht ist. Es gibt aber keine Hinweise, dass Sport in "normalem" Umfang schädlich wäre. 

Wenn du Herzangst hast und mit deiner Lebenssituation unglücklich bist, würde ich auf jeden Fall eine Zeit lang in (neue?) Therapie oder Coaching investieren. Kann mit etwas Geduld und Mitwirkungsbereitschaft vielleicht vieles leichter machen. Ohne eine Lösung für die Angst zu finden leidet die Lebensqualität massiv und auch für eine künftige Beziehung bzw enge Freundschaften ist es vermutlich belastend. Bei Sport spürt man sowieso immer das Herz und die veränderte Atmung, da ist es ganz leicht, in eine Angstspirale reinzukommen. Ich hatte ohne und später mit Sehnenfadenabriss auch schon viele Jahre lang immer mal wieder sehr unangenehme Angstgefühle (zu wenig Luft zu bekommen, Angst, dass das Herz stehenbleiben könnte). Mir haben Ablenkung und ein Pulsoxymeter geholfen. Wenn die Sättigung passt, ist gefühlte Atemnot nur psychisch (zb durch "harmlose" Rhythmusstörungen oder eben Überlastung ausgelöst). 

Was die Wartezeit bei Kardiologen betrifft: Ist vielleicht etwas übertrieben, mit Stufe 2 gleich Herzchirurgwn zu behelligen, aber ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, eine Mail mit Befund an eine Herzchirurgie zu schicken. Dazu kannst du schreiben, dass du dir Sorgen machst, den besten OP-Zeitpunkt zu verpassen und dich mittlerweile auch kaum mehr traust, Sport zu machen, weil die Insuff. scheinbar in so kurzer Zeit entstandem ist. Dann kannst du fragen, ob es möglich wäre, die Mitralinsuffizienz mal in der Ambulanz anschauen zu lassen, weil dein nächster Kardiologentermin erst in einem Jahr ist. Oder ob man dir evtl Sportmediziner oder Kardiologen in der Nähe empfehlen kann, die sich mit Mitralinsuff. sehr gut auskennen. Alles Gute!


Vielen Dank für die lange und sehr hilfreiche Nachricht! 
Ein Sehenfadenabriss gab es wohl nicht ja, davor hatte der Kardiologe mich auch „gewarnt“, dass das eben passieren kann. 
Das mit dem Marathon meinte der Kardiologe auch. Andererseits ist Kardiotraining aber ja gut (was ja auch lang und ausdauernd ist nur natürlich mit ner viel geringeren Intensität als ein Marathon, im Gegensatz zum Kraftsport der ja immer nur kurze Kraft erfordert.) Ich frage mich eben oder habe eher Angst davor, dass ich den Kraftsport weiter betreibe und es meinem Herz dann zu viel ist und das Risiko dadurch auch vermehrt gegeben ist, so wie beim Marathon, auch einfach an einem plötzlich Herztod zu sterben. 
Bezüglich des Pulsoximeters muss ich mich mal informieren, danke. 
Das mit dem Herzchirurgen ist auch eine gute Idee. Mir wurde eben gesagt, dass eine OP eigentlich ausgeschlossen ist und es sogar gut möglich ist nie eine OP machen zu müssen. Frage mich nur, ob es nicht besser ist die OP frühzeitig zu machen anstatt Jahre zu warten und später vielleicht nicht mehr die Möglichkeiten zu haben, da ich jetzt ja noch recht fit bin mit 24. Dumm sowas sagen zu müssen mit 24. Es wundert mich einfach extrem, dass die Insuffizienz so plötzlich auftrat und dann direkt mittelschwer. Kann Grad 1 einfach übersprungen werden also wenn sich sowas „entwickelt“ kann man direkt am Anfang Grad 2 oder 3 haben? 
Wie ist bei dir der Sehnenfadenabriss zustande gekommen? Aus heiterem Himmel oder durch Belastung? 

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@Mirjam einen Prolaps kann man durchaus erkennen, bei mir flattert das vordere Segel der Mitralklappe immer noch glücklich und zufrieden zu weit rein. Daher die Insuffizienz. Aber nur weil das der Fall ist, ist nicht gleich eine OP Indikation gegeben. Bei mir wird es der zu hohe Druck durch die Aorteninsuffizienz gewesen sein, der das auslöste, aber das sei dahin gestellt.

 

@vivianexx Grad I kann schon irgendwie übersprungen werden, man muss es nicht auf Anhieb sehen. Kraftsport kann aufs Herz gehen, mein Bruder ist Bodybuilder und als auch er Probleme mit dem Herz bekam, hat er von mir eine ordentliche Standpauke bekommen. Reicht wenn einer von uns den Spaß hat. Immerhin lässt er jetzt diese ganzen Meisterschaften weg und macht in Ruhe seinen Sport. Andererseits kompensiert jeder Körper diese Anstrengungen anders, wie lange er das mit macht ist halt die Frage. Mir wurde durch den Herzfehler schon als Kind von Kraft- und Leistungssport abgeraten, ich hab ziemlich lange Tennis und Badminton gespielt. Das war für mich ein guter Ausgleich. Momentan mach ich nur Kardio und bisschen was an den Geräten. Das tut mir und dem Herz gut.

 

Liebe Grüße

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Ich habe ja einen anderen Befund/Erkrankung aber ich kann dich verstehen.

 

Mir wurde letztes Jahr das Klettern/Bouldern von den Ärzten verboten. Ich habe wie so viele Betroffene nicht wirklich etwas von meiner Herzinsuffizienz gemerkt. Ich war beim bouldern immer mit einer der fittesten, klar ich hab gemerkt das ich nicht mehr so richtig aufbaue, weniger Energie habe. Dachte das liegt am Alter. :wacko:

 

Ich habe es immer noch nicht ganz verkraftet nie wieder in meinem Leben klettern gehen zu können. Aber der Alltag lässt es mich oft vergessen. 

 

Aber man kann ja auch andere Sportarten betreiben und neue Hobbys finden. Für mich ist es hart aber ich hab auch nichts davon wenn mein Zustand sich noch weiter verschlechtert. 

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@AnneS: Hoppla, Missverständnis: ich hätte Rene zitieren sollen - ich hatte seine Erläuterung so verstanden, dass die scheinbar schnell entstandene MI auf einen Sehnenfadenabriss zurückzuführen sein könnte (da hab ich ihn aber vielleicht missverstanden).

 

Prolaps wurde bei mir auch schon ohne Doppler-US bereits mit 18 bei leichter MI diagnostiziert. Aber ich glaube mich erinnern zu können, dass ein Prolaps bei Jugendlichen meist noch nicht sichtbar ist und dementsprechend auch die Insuffizienz sich erst in oder nach der Adoleszenz entwickelt. Mit 24 ist man ja noch jung - vielleicht entwickelt sich bei manchen da erst der Prolaps (inkl Insuffizienz)? Und wenn das Gewebe sich mal gelockert hat, kann es wohl schon auch mal schneller gehen, sonst würde man jungen Leuten, die gerade erst eine mini-MI entwickelt haben, ja keine jährlichen Kontrollen empfehlen. Also ich hab die Ärzte so verstanden, dass man es halt nicht wissen kann, ob (und wie stark) eine MI voranschreitet und deshalb soll man jährlich kontrollieren, obwohl viele mit leichter oder mittlerer MI nie oder erst im Alter eine OP bräuchten. Ich kenne die Zahlen aber nicht.

@vivianexx: ich hab nicht direkt gemerkt, wann der Sehnenfaden gerissen ist, aber es war wohl während meiner Schwangerschaft, da konnte ich zu Beginn noch laufen (das habe ich aber nie intensiv betrieben, meist sogar nur 2-3 km sehr gemütlich mit kurzen Sprints zwischendurch) und bald ging das halt nicht mehr. Auch beim Stiegensteigen kam ich viel schneller außer Atem als sonst (es war aber nicht so schlimm, dass ich den Lift genommen hätte). Ein Kardiologe meinte, die Schwangerschaftshormone, die das Gewebe im ganzen Körper lockern, könnten auch die Sehnenfäden weiter gelockert haben. Ich weiß aber nicht, ob das nur seine Vermutung ist oder eine wissenschaftlich bestätigte mögliche Ursache und fand später beim Recherchieren keine Hinweise, dass Frauen mit mittelgradiger MI von einer Schwangerschaft abzuraten sei, wenn man das Risiko eines Abrisses vermeiden will. Ich habe schon die Sprints in Kombi mit der Schwangerschaft im Verdacht, aber nur weil es mir einleuchtend erscheint, dass der Blutdruck bei höherer Belastung auch mehr Zug auf die Sehnenfäden bewirkt und sie dann eher reißen. Vielleicht wird das Gewebe der Sehnenfäden bei manchen aber auch "einfach so" (Genfehler) so schwammig, dass die Fäden schon bei ganz normaler Belastung reißen? 

Ein Hinweis für das Vorliegen von Gewebeveränderungen, die das Abriss-Risiko erhöhen ist jedenfalls die Dicke der Segel. Ich glaube über 5mm Dicke ist das Risiko erhöht (ich weiß aber nicht mehr, wie hoch das Risiko dann ist).

Der Prolaps kann ja (sehr verkürzt gesagt) entweder Herzgeometrie-bedingt sein, oder durch schlappes Klappengewebe entstanden. Bei ersteren ist das Abreißen von Fäden unwahrscheinlicher. LG

 

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vor 10 Stunden schrieb AnneS:

@Mirjam

@vivianexx Grad I kann schon irgendwie übersprungen werden, man muss es nicht auf Anhieb sehen. Kraftsport kann aufs Herz gehen, mein Bruder ist Bodybuilder und als auch er Probleme mit dem Herz bekam, hat er von mir eine ordentliche Standpauke bekommen. Reicht wenn einer von uns den Spaß hat. Immerhin lässt er jetzt diese ganzen Meisterschaften weg und macht in Ruhe seinen Sport. Andererseits kompensiert jeder Körper diese Anstrengungen anders, wie lange er das mit macht ist halt die Frage. Mir wurde durch den Herzfehler schon als Kind von Kraft- und Leistungssport abgeraten, ich hab ziemlich lange Tennis und Badminton gespielt. Das war für mich ein guter Ausgleich. Momentan mach ich nur Kardio und bisschen was an den Geräten. Das tut mir und dem Herz gut.

 

Liebe Grüße

Was hat er denn genau mit dem Herzen bekommen? 
Männer die intensiv Kraftsport betreiben nehmen ja oft auch noch Dinge zu sich, selbst wenn’s nur diese Booster sind, die gehen meiner Meinung nach auch aufs Herz. Davon habe ich aber noch nie was gehalten. 
& Geräte im Fitnessstudio gehen gut bei dir? Ich mein das wäre ne Sache da könnte ich mich vielleicht auch mit anfreunden, aber da geht dann ja wahrscheinlich auch nur geringe Intensität. 

 

@BärEis ich kann dich sooo verstehen. Ist echt schwer sich damit abzufinden. 
 

@Mirjam okay heftig, dass sogar Hormone das beeinflussen können. Hab gerade die Pille abgesetzt, hoffe das ist nicht schlimm...

& auf ne Schwangerschaft will man natürlich auch nicht verzichten deswegen.

Ich muss mir wenn ich zuhause bin nochmal meinen Befund durchlesen, ich glaub da stand auch irgendwas von dickeren Segeln.. 

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Kraftsport heißt nicht unbedingt, dass man Dinge zu sich nimmt. Klar, es gibt viele, aber mein Bruder hat keine genommen.

Sein Herz hat sich aufgrund des fast täglichen Sports vergrößert. Da hat er dann langsam aber sicher zurück gedreht und gemerkt, dass der Sport nicht alles ist. Klar er geht noch ins Training und ist als Trainer nebenher tätig, aber die Prioritäten sind anders.

Fitnessstudio geht gut bei mir, ich bin in einem kleineren Studio und hab Trainer die über meine Krankheiten Bescheid wissen. Ich werd da zu 100% unterstützt und gehe aktuell 3x die Woche für 'ne Stunde. Das tut mir nach der Arbeit sehr gut. Geringe Intensität ist bei mir normal, nicht nur wegen dem Herz, auch wegen meinen kaputten Gelenken. Muss halt einfach individuell abgestimmt werden.

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vor 13 Stunden schrieb AnneS:

Kraftsport heißt nicht unbedingt, dass man Dinge zu sich nimmt. Klar, es gibt viele, aber mein Bruder hat keine genommen.

Sein Herz hat sich aufgrund des fast täglichen Sports vergrößert. Da hat er dann langsam aber sicher zurück gedreht und gemerkt, dass der Sport nicht alles ist. Klar er geht noch ins Training und ist als Trainer nebenher tätig, aber die Prioritäten sind anders.

Fitnessstudio geht gut bei mir, ich bin in einem kleineren Studio und hab Trainer die über meine Krankheiten Bescheid wissen. Ich werd da zu 100% unterstützt und gehe aktuell 3x die Woche für 'ne Stunde. Das tut mir nach der Arbeit sehr gut. Geringe Intensität ist bei mir normal, nicht nur wegen dem Herz, auch wegen meinen kaputten Gelenken. Muss halt einfach individuell abgestimmt werden.


ja das wollte ich deinem Bruder jetzt auch nicht unterstellen oder so :D meinte jetzt auch nicht direkt irgendwas illegales, sondern wie gesagt nur „Booster“ oder sowas koffeinhaltiges :) 

Ja das ist immer gut wenn man das rechtzeitig merkt. 
Okay das klingt sehr gut. Ich werde vielleicht auch nochmal ins Studio und da mit geringer Intensität gucken was geht und was nicht. 

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Gibt es da denn noch was was man beachten muss bei der mitralinsuffizienz außer nicht mit Maximalkraft zu trainieren? 
Bei Bluthochdruck ist es ja so, dass man statische Übungen vermeiden soll sowie Übungen wo der Kopf weiter unten ist wie hyper extentions oder so. Soweit ich weiß. 

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