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Herzmuskelentzündung und Psyche


Candy777

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Hallo zusammen..Bin neu hier und hoffe das mir jemand paar Informationen geben kann..Zu mir bin weiblich 45 und hatte vor knapp 4 Monaten wegen plötzlichen herzrhytmusstörungen ne Ablation und Biopsie..daraufhin wurde festgestellt das ich ne abgelaufene herzmuskelentzündung hatte und diese wahrscheinlich die herzrhytmusstörung ausgelöst hat. Mein problem ist das ich mich seit der ablation Todeskrank fühle und ich nicht mehr fit werde..ständig habe ich herzschmerzen..komme kaum die treppen hoch..Bin kaum leistungsfähig..Vom Gefühl her ist es wie ne dauergrippe..Habe gliederschmerzen..Übelkeit und bennomenheitsschwindel..Bin nur noch erschöpft und am schlafen..Es kann doch nicht sein das mein Körper so lange braucht um sich von dem Eingriff zu erholen..Habe seitdem mit panikattacken zu kämpfen weil ich bei jedem starken herzschmerzen angst bekomme..War auch des öfteren in der Notaufnahme und die sagen mir jedes mal das alle Werte, ekg und herzecho ok wären und ließen mich nach hause gehen..Ich renne von einem Arzt zu dem anderem und keiner kann mir helfen..Meine Frage an euch..Ist es normal das man sich nach einer abgelaufener herzmuskelentzündung so krank fühlt  ( ablation im Dezember 2018 )..Das ist kein Leben mehr..Alle Ärzte sagen ich soll mich erholen..Wie lange noch? Ich kann nicht mehr am Leben  teilnehmen..Es gibt auch tage wo es besonders schlimm ist und ich kaum laufen kann. Psychisch bin ich total am Ende weil ich jeden Tag Todesängste habe und bei jedem Schmerz oder ziehen in der Brust denke das ich gleich sterben werde. Ich kann nicht mehr!

 
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Willkommen im Forum, Candy.

 
Darf ich ein paar Fragen stellen? Welcher Art waren die Rhytmusstörungen und warum genau wurde eine Ablation durchgeführt? Sind die Herzrhytmusstörungen beseitigt worden? Ist der Herzmuskel dauerhaft geschädigt oder ist die Myokarditis ausgeheilt? Weiß man die Ursache für die Myokarditis? Nimmst du Medikamente? Bestehen die Beschwerden erst seit dem Eingriff?

 

Ich weiß nicht, ob ich selbst helfen kann, da ich keine Erfahrung mit Myokarditis habe. Aber es könnte sein, dass es andere Betroffene gibt und die Detailinformationen vielleicht hilfreich sind.

 

Viele Grüße

Holger

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Hallo..danke der Nachfrage..im Dezember 2018 waren 47% VES, couplets, triplets und deswegen auch die Ablation ( Verödung ) und anschließend die Biopsie um herauszufinden woher die Herzrhythmusstörung kam. 4 Wochen später kam der Befund " abgelaufene Herzmuskelentzündung" . Also ich glaube und hoffe nicht das der Herzmuskel dauerhaft geschädigt ist ( hat mir auch keiner was gesagt) weil die Entzündung abgelaufen war ( laut Biopsie). Die Ablation war Gottseidank erfolgreich, es kommen hin und wieder vereinzelt Extrasystolen die mir keine Angst machen aber mein Gesundheitszustand nach der Ablation ist richtig schlimm..manchmal bin ich tagelang bettlägerig und kann mich kaum bewegen wegen Schwäche und Abgeschlagenheit. Ständig brustschmerzen und brennen hinter dem Brustbein dazu Übelkeit und dauerhafte grippeähnliche Symptome die einfach nicht verschwinden. Schafe nicht einmal mehr mein Haushalt. Habe so viele Ärzte schon aufgesucht da ich fix und fertig bin aber keiner kann mir weiterhelfen da die Befunde immer unauffällig sind! Jeden Tag Todesängste zu haben macht mich psychisch fertig. Habe gleich nach der Ablation mit bisoprolol 2,5 mg angefangen aber wegen Unverträglichkeit sofort wieder abgesetzt. Das einzige Medikament was ich einehme ist L-Thyroxin wegen Schilddrüsenunterfunktion. Hab gestern beim Hausarzt eine Psychokardiologische Reha beantragt und hoffe das die so schnell wie möglich genehmigt wird weil ich mit der jetzigen Situation alleine nicht mehr zurecht komme. Die Angst vom plötzlichen Herztod macht sich breit..Freunde werden vernachlässigt..man möchte nicht dauernd jammern und keiner will es mehr hören wie schlecht es mir geht was ich auch verstehe. Sobald ich stärkere herzschmerzen bekomme kommt die Panikattacke die wiederum beinschwäche auslöst..das ist so schlimm..hoffe das ich hier paar gleichgesinnte finde um mich austauschen zu können..lg 

bearbeitet von Candy777
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Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass die psychische Komponente da stark mitspielt. Man ist völlig unvorbereitet auf einmal mit einer Herzdiagnose konfrontiert, bei der mindestens unterbewusst der Gedanke mitspielt, man hätte sterben können. Und ich denke die meisten Herzpatienten kennen die Unsicherheit: "Ist jetzt wirklich alles gut?" Man fühlt sich ja nicht gleich so wie vorher, als man noch gesund war.

Nach Myokarditis und OP ist der Körper erstmal ordentlich geschwächt und muss Schritt für Schritt wieder auf Vordermann gebracht werden - mit

Ängsten ums herz ist körperliche Anstrengung aber schwer auszuhalten (man achtet dann ja ganz anders auf jeden schmerz).

Mich hat nach der OP mein Baby sehr gut abgelenkt und quasi zur schnellen Rückkehr zu normalem Alltag "gezwungen". Aber ich kenne es von früher von mir, dass allein das Wissen, dass mit dem Herz was nicht stimmt, sich sehr drauf auswirkte, wie ich mich fühlte. Empfindungen, die man vorher nur unangenehm fand, können einen auf einmal richtig fertigmachen.

Ich hab mir schon wegen vollkommen harmloseren rhythmusstörungen ein pulsoxymeter zulegen "müssen", damit ich bei aufkommender panik sehen kann, dass die sauerstoffsättigung eh gut ist (weil ich oft glaubte, zu wenig Luft zu bekommen). Vor der klappen-OP hab ich mir dann eine App zugelegt, mit der man gefährliche rhythmusstörungen erkennen kann. Mir hilft sowas sehr in Situationen, in denen ich sonst Panik bekäme und überlegen würde in die Notaufnahme zu fahren. Hast du schon mal ausprobiert, ob dir sowas hilft?

Für plötzlichen Herztod (der übrigens extrem selten ist) gibt es einige Risikofaktoren wie zb bestimmte herzfehler - vielleicht kann dir ein guter kardiologe (oder studien auf pubmed) die angst etwas nehmen? Vor meiner OP hatte ich große Ängste und hab mit mehreren Ärzten gesprochen. Ein Arzt war dabei, der mir einige Ängste nehmen konnte, alle anderen haben das nicht geschafft. Vielleicht zahlt es sich für dich auch aus, verschiedene kardiologen (oder auch herzchirurgen) zu konsultieren, die du über alles, was dich beschäftigt, befragst? Ein Arzt, der sich Zeit nimmt, Fragen zu beantworten und dem man vertrauen kann, ist schon eine große hilfe. Um die Suche abzukürzen könntest du ein Mail an kardiologen/chirurgen in deiner Nähe senden (deine Befunde, deine Sorgen deine Frage, wie du deine dich sehr einschränkenden Beschwerden loswerden kannst und wie du sichergehen kannst, dass mit dem Herzen alles passt) - an der Antwort merkst du dann schon, welcher Arzt bemüht ist dir zu helfen.

Die Reha ist mit Sicherheit eine gute Idee. Viel Glück, dass du bald damit anfangen kannst! Allein schon dass du dort auf andere triffst, denen es ähnlich ergeht, ist bestimmt eine gute Basis für einen Neustart für Körper&Seele. Alles Gute!

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Hallöchen,

 

ich glaube, dass sowas einen auf die Psyche schlagen kann ist nichts neues.

Vorallem ist's ein Schock wenn man die Diagnose gestellt bekommt.

Als ich nach meiner OP in Reha war gab's dort eine kardiologische, psyschologische und kardiopsychologische Abteilung. Ich war ganz froh auch mal

zu einer Psychologin gehen zu können, das brachte eine gewisse Ruhe in mich rein.

Ich find deinen Ansatz mit der Reha gut, da hast du Zeit für dich, Fachpersonal um dich rum und kannst dich mit der Thematik in Ruhe auseinander setzen.

Was die Ärzte angeht würd ich ein Herzzentrum oder einen anderen Kardiologen zur genauen Auswertung konsultieren, einen Grund muss das Ganze ja haben.

Bzw. ob es weitere Schäden gibt.

Und wenn nicht ist's doch umso besser? :)

Bisoprolol hab ich damals übrigens auch nicht vertragen obwohl ich eine Minidosis damals bekam. Mein jetziger Kardiologe schwenkte letztes Jahr (vor der OP) auf Candesartan um, das klappte ohne Probleme. Aktuell nehm ich noch Metoprolol, auch da hab ich keine Nebenwirkungen festgestellt.

Ansonsten tun mir Achtsamkeitsübungen und Meditation (um die Birne frei zu kriegen) ganz gut :) Jetzt bei dem schönen Wetter ist das auf der Terrasse wunderbar.

 

Bei Fragen schieß los

 

Liebe Grüße

 

P.S. Bei so ner Sache ist jammern definitiv auch mal angebracht. Hab ich auch nach der OP. Kann man hier sogar wunderbar nachlesen, aber es musste einfach raus :D

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