INR Wert trotz Marcumar zu niedrig

[elbfuerst]

Hallo. Ich bin neu hier und hoffe, dass ich eventuell ein wenig Hilfe bekomme. Durch mehrere Thrombosen im Bein und im Bauchraum bin  ich auf Xarelto eingestellt worden. Leider stellte sich heraus, dass ich dagegen Resistent bin. Nach weiteren Thrombosen trotz Xarelto und Feststellung der Erbkrankheit, V- Leiden Mutation 5, wurde vor 8Monaten auf Marcumar

umgestellt. Leider fällt der INR Wert immer weiter ab. Nunmehr auf 1,45. Mittlerweile nehme ich pro Woche nach Vorgabe des Arztes 21 Marcumar Tabletten ein. Es hilft aber nicht, wie man anhand es Wertes erkennen kann. Langsam weiss ich nicht mehr weiter. Zumal es in den letzten 2 Jahren in unserer Familie 2 Todesfälle nach Lungenembolie gegeben hat. Irgendwie macht mir das Ganze Angst. Der Arzt meint, dass mit der Einstellung kann dauern. Aber nach 8 Monaten? Vielleicht den Arzt wechseln? Ich habe keinerlei Ideen mehr. Was meint Ihr?

Danke im Voraus!

[judie19]

guten Morgen, 

 Das ist ja Wahnsinn 21 Tabletten in der Woche und deinen Wert ist bei 1,45. Ich an deiner Stelle würde ich sofort den Arzt wechseln, so wie es ausschaut bist du auch auf Marcumar resistent. Solche Fälle gibt es auch . Entweder du gehst zu einem Hämatologen, oder zu einem richtig guten Kardiologen, einer der sich mit den neu auf dem Markt gekommen Tabletten zur Blutverdünnung auskennt. Bis dahin toi toi toi,  und Daumen drücken

[Kernchemiker]

Ich unterstütze Judies Vorschlag, einen Hämatologen hinzuzuziehen.

Scheinbar gibt es Fälle, in denen nur sehr hohe Marcumardosen zum Erreichen des gewünschten Ziel-INR führen, ich habe das hier gefunden:

 

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2009/daz-9-2009/wenn-die-blutgerinnung-nicht-zu-hemmen-ist

 

Das ist nur ein Beispiel und ich bin völliger medizinischer Laie, das dort geschriebene muss natürlich gar nicht auf dich zutreffen. Ich fand es nur interessant, dass es so etwas gibt.

Halte uns auf dem Laufenden, wir lernen gerne dazu.

[Nana]

Lass dich am Besten an die nächstgelegene Gerinnungsambulanz überweisen. Dort verfügt man über das meiste Wissen und kann auch aufwendige Spezialdiagnostik durchführen. Hab ich gerade gemacht.

[elbfuerst]

Danke Euch allen. Habe mir nun einen Termin bei einer sogenannten Gerinnungsspezialistin in Hamburg geholt. Hoffe, dass sie helfen kann. Leider, wie überall, über zwei Monate Wartezeit.

Melde mich dann nach der Behandlung. Vielen Dank!

[Loppel]

Hallo,

 

ich hänge mich mal hier mit ran. Mein INR-Zielbereich ist 2...3.

Das hat bisher mit einer Wochendosis von 9,25 ... 9,75 Tabletten Marcumar (3mg) relativ gut geklappt.Am 11.3. hatte ich dann einen Einbruch auf INR=1,7 nach 9,75 Tbl.

Nach 11 Tbl. innerhalb einer Woche hatte ich dann wieder 2,2 erreicht.

In den folgenden zwei Wochen habe ich 9,75 und 9,5 Tbl genommen und INR-Werte zwischen 2,2 und 2,5 gemessen. 

Am 31.3. dann 2,3 und eine Woche später (7.4.) nach 9,75 Tbl nur noch 1,9.

An den folgenden 3 Tagen 2  1,5 und 1,5 Tbl und heute beträgt der INR nur noch 1,8 (insgesamt waren es in der Woche bis zu den 1,8 auch inzwischen 11 Tbl).

Habe jetzt nochmal 2 Tbl genommen und würde bei weiterem Absinken dann Clexane spritzen.

 

 Was kann das bewirken? Habe meine Eßgewohnheiten nicht verändert (außer letzte Woche jeden Tag Spargel) und nehme auch keine neuen anderen Medikamente. Nur psychischer Streß war vorhanden.

 

Kennt jemand so einen Effekt? Bin ratlos und ein wenig verängstigt.

 

Viele Grüße Ingo.

bearbeitet 10. April von Loppel

[Nana]

Hast du dich in diesem Zeitraum verletzt, ein erkennbares Hämatom erlitten?

[Loppel]

Hallo Nana,

 

nein, ich habe nichts dergleichen gehabt.

 

Viele Grüße Ingo.

[Uwe1981]

vor 3 Stunden schrieb Loppel:

Hallo,

 

ich hänge mich mal hier mit ran. Mein INR-Zielbereich ist 2...3.

Das hat bisher mit einer Wochendosis von 9,25 ... 9,75 Tabletten Marcumar (3mg) relativ gut geklappt.Am 11.3. hatte ich dann einen Einbruch auf INR=1,7 nach 9,75 Tbl.

Nach 11 Tbl. innerhalb einer Woche hatte ich dann wieder 2,2 erreicht.

In den folgenden zwei Wochen habe ich 9,75 und 9,5 Tbl genommen und INR-Werte zwischen 2,2 und 2,5 gemessen. 

Am 31.3. dann 2,3 und eine Woche später (7.4.) nach 9,75 Tbl nur noch 1,9.

An den folgenden 3 Tagen 2  1,5 und 1,5 Tbl und heute beträgt der INR nur noch 1,8 (insgesamt waren es in der Woche bis zu den 1,8 auch inzwischen 11 Tbl).

Habe jetzt nochmal 2 Tbl genommen und würde bei weiterem Absinken dann Clexane spritzen.

 

 Was kann das bewirken? Habe meine Eßgewohnheiten nicht verändert (außer letzte Woche jeden Tag Spargel) und nehme auch keine neuen anderen Medikamente. Nur psychischer Streß war vorhanden.

 

Kennt jemand so einen Effekt? Bin ratlos und ein wenig verängstigt.

 

Viele Grüße Ingo.

Hallo Ingo hast dir deine Frage fast alleine beantwortet Spargel fällt auch unter die Vitamin k Lebensmittel und die können den inr wert beeinträchtigten.

 

Gruß Uwe 

[Nana]

Jo, ich kenne das halt vonm Einblutungen nach Verletzungen. Beim letzten Hämatom mit Prellung war ich runter auf 1,4.  Auch bei Entzündungen und erhöhtem CRP sinkt mein INR deutlich.

 

Eine Patientin von mir muss regelmäßig an die Dialyse und bekommt deshalb Heparin. Bei einem Ausflug mit dem Auto hat sie sich das Bein gestossen mit einem großen harten Hämatom. Bei der letzten Dialyse hat sie dann einen heftigen Blutverlust erlitten,  weil ihr Blut in der Dialysemaschine geronnen ist und nicht rückinfundiert werden konnte.

 

Du kannst das doch mal beim Hausarzt abchecken lassen. Irgendeinen Grund wird das schon haben, auch wenn er möglicherweise banal ist.

bearbeitet 10. April von Nana

[Nana]

https://herzstiftung.de/herz-sprechstunde/alle-fragen/spargel-blutgerinnung

Zitat

Die Ernährung kann bei einer Behandlung mit dem Wirkstoff Phenprocoumon (Präparat Marcumar) tatsächlich die Blutgerinnung beeinflussen. Allerdings geht man heute davon aus, dass bei einer ausgewogenen Ernährung der Verzehr selbst Vitamin-K-reicher Lebensmittel kein wirkliches Problem darstellt. Es wird eher darauf hingewiesen, dass es wenig sinnvoll ist, auf die Vitamin-K-Zufuhr über diese Nahrungsmittel zu verzichten, weil das eine herzgesunde Ernährung (Mischkost mit rohem und gekochtem Gemüse) erschwert. Es sollte lediglich der übermäßige, mehrmals tägliche Genuss von Lebensmitteln mit hohem Anteil an Vitamin-K vermieden werden. Dazu gehört der Großteil des grünen Gemüses wie Salat, Spinat und Brokkoli. Auch Gemüsesorten wie Blumenkohl, Kohlrabi und rohes Sauerkraut gehören dazu. Spargel zählt hierbei eher zu den Gemüsesorten mit geringem Vitamin-K-Gehalt. Zum Vergleich: Der Vitamin-K-Gehalt in Mikrogramm pro in 100 g Nahrungsmittel beträgt bei Portulak 381, bei Spinat 305, bei Brokkoli (gekocht) 270 und bei Spargel lediglich 40.

Naja, versuchs dann halt probeweise mit etwas weniger Spargel. Ich glaube ja kaum, dass du ihn kiloweise verzehrst.

[Loppel]

Naja, so viel Vitamin K hat Spargel nun auch wieder nicht.

 

Momentan esse ich keinen und schaue mal, wie es weitergeht.

Eigentlich habe ich in den letzten Jahren immer ordentlich Spargel gegessen und nie so einen Effekt gehabt.

 

Viele Grüße Ingo.

[Loppel]

So, seit heute bin ich erstmal wieder bei INR=2,1 und messe nun erst wieder am Sonntag.

Mich würde natürlich auch interessieren, ob der Hersteller des Marcumar evtl. eine Rolle spielt, weil ich das gerade in einem anderen Thread als Frage gelesen habe. Ich hatte bis etwa Ende 2023 immer Marcumar von Meda und danach dann wohl von Viatris (hatte ehrlich gesagt garnicht so genau nach dem Herstellerlogo/-text geschaut). Mir war nur aufgefallen, daß irgendwann der Schraubverschluß des Gläschens anders aussah. Wenn ich mein INR-Tagebuch anschaue, dann war im ganzen Jahr 2023 (Meda-Marcumar) kaum Entgleisung, ab Ende 2023 bis jetzt schon mehrfach. Ich hoffe nicht, daß Viatris da evtl. schwankende Qualität verkauft...

Falls jemand da diesbezügliche Erfahrungen hat, würde mich das natürlich sehr interessieren.

Heute jedenfalls habe ich wieder ein neues Glas von Viatris von der Apotheke abgeholt.

 

Viele Grüße

 

Ingo.

[Christian Schaefer]

Hallo Ingo,

wenn auf Marcumar von Meda eingestellt, dabei bleiben. Ein Wechsel kann die INR ein wenig aus dem Lot bringen. Das hängt mit den "sonstigen Bestandteilen" des Präparates zusammen. Die sind von den sog. Nachahmern immer etwas anders (s. Beipackzettel). Auch wenn die Zuzahlung beim Original etwas höher ist, es lohnt sich.

Gruß

Christian

[Loppel]

Hallo Christian,

 

Meda ist inzwischen Bestandteil von Viatris, teilte mir meine Apotheke gerade mit, siehe such: Viatris-Homepage

 

Zitat

In Deutschland gehören zur Viatris-Gruppe u. a. die Viatris Healthcare GmbH, Viatris Pharma GmbH, Mylan Germany GmbH, MEDA Pharma GmbH & Co.KG und die Madaus GmbH.

 

Insofern soll es sich nur um eine neue Beschriftung auf den Tablettenpackungen handeln.

 

Viele Grüße Ingo.

bearbeitet 12. April von Loppel

[Nana]

Hallo Ingo,

 

letztes Wochenende war mein INR von 2,5 auf 1,2 abgestürzt, innerhalb einer Woche. Hab dann 4 Tage lang jeweils zwei Coumadin geschluckt, um dann auf 1,8 zu kommen...

 

Montags hatte ich dann irre Rückenschmerzen, die sich weiter ausgebreitet haben, irgendwelche Entzündungen an den Wirbeln, die ich mit einem AR angegangen bin. Seit gestern nehme ich wieder die Normaldosis.

 

Ich kenne das schon langsam, ist bei mir Routine. Interessehalber habe ich auch eine kleine nicht repräsentative Studie aus Ghana gefunden,  die einen Zusammenhang zwischen Diabetes und erhöhter Blutgerinnung (Thrombophilie) entdeckt hat. Es gibt so viele Einflussmöglichkeiten auf den INR. Am Besten, man kennt seine eigenen Gegebenheiten.

 

Grüße Nana