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mech. Klappe - Pulsschwankungen spürbar - Angst


Loppel

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Hallo,

 

ich hatte heute ein Problem, daß ich schon ein paar Mal hatte. Zunächst, nachdem ich im November eine mechanische Aortenklappe bekommen hatte, hatte ich zu keinem Zeitpunkt Vorhofflimmern oder sonstige kardiologische Probleme - auch das 24-Stunden EKG war in Ordnung. Meine neue Klappe funktioniert, wie sie soll, die Narbe ist äußerlich insoweit abgeheilt, daß alles dicht ist. Innerlich liegt wohl noch eine Entzündung vor, die Narbe ist ständig heiß (mit einem Infrarotthermometer messe ich an der Narbe 38°C, die restliche Haut hat 34 ... 36 °C). Ich habe Schmerzen in der linken Brust, die bewegungsabhängig sind also wenn ich mich hinlege, meinen linken Arm belaste, bestimmte Körperhaltungen einnehme und diese Schmerzen sind abends so, daß ich um einschlafen zu können, jeden Abend eine Paracetamol nehme. Am Dienstag will mich mein Kardiologe röntgen lassen, um festzustellen, was da los ist, ob evtl. unerwünschte Verwachsungen stattgefunden haben und was es mit der inneren Entzündung der Narbe aufsich hat. Soweit zur Vorgeschichte.

 

Mein Problem, daß ich in der Rubrik Psyche ansprechen wollte, ist die Tatsache, daß ich bei/nach bestimmtem Streß feststelle, daß meine Pulsfrequenz stark schwankt. Heute z.B. nach einem vorsichtigen erotischen Spielchen mit meiner Frau bekam ich Panik, weil mein Puls plötzlich gefühlt sehr schnell wurde und nun auch extrem stark spürbar war (als Geräusch und als Beschleunigung, als würde jemand im Körper auf einen Knochen klopfen im Takt des Pulses). Er blieb aber nicht schnell sondern seine Geschwindigkeit wechselte im Laufe weniger Sekunden zwischen langsam und schnell. Als ich während einer schnell empfundenen Phase den Puls gemessen habe, betrug er etwa 100 (nur 10 mehr als mein derzeitiger Ruhepuls). Der schnelle Pulsanstieg und die Schwankung kenne ich von vergangenen Ereignissen (hatte ich auch als Beifahrer im Auto, nachdem jemand versuchte die Vorfahrt zu nehmen oder auch beim Anschauen einer Schreckszene in einem Krimi). Während der Kur darauf angesprochen, sagte mir die zuständige Ärztin, solche Schwankungen hat jeder Mensch, nur wir Träger mechanischer Klappen nehmen das eben besonders wahr.

 

Was ich fragen wollte: Kennt jemand solche Erscheinungen? Wie geht ihr damit um? Bekommt man die Angst wegtrainiert.

 

Ich habe schnell eine Lorazeparm (1mg) genommen und auf die beruhigende Wirkung gewartet.

 

Gruß Ingo.

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Kurze Nachfrage: wenn dein Ruhepuls 90 ist und du in der schnellen Phase "nur" 100 gemessen hast, dann ist das ja nicht die Welt. Kann der Herzschlag für wenige Sekunden noch schneller gewesen sein und wenn du gemessen hast, war es schon wieder weniger? Extrasystolen waren es aber nicht?

 

Gruß

Holger

 

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Hallo Holger,

 

ja der Puls war in der schnellen Phase vielleicht auch höher als hundert.

Extrasystolen habe ich gefühlt auch gelegentlich - sehr selten. Aber was ich beschrieben habe ist wirklich eine Schwankung zwischen regelmäßig schnellem und regelmäßig langsamem Puls. Ich hatte auch schon den Eindruck, der Puls steigt auf ein Maximum (Anschlag) und springt dann auf einen niedrigen Wert, um wieder zu steigen.

 

Allerdings gibt es noch einen anderen psychologischen Effekt. Die Intensität, mit der ich meinen Herzschlag spüre schwankt abhängig von Körperhaltung, Erregungszustand usw. und wenn ich den Herzschlag sehr intensiv spüre, dann habe ich meist den Eindruck, daß er auch schnell ist, was sich durch Messung nicht immer bestätigen ließ.

 

Mich interessiert halt, ob jemand ähnliche Erscheinungen kennt.

 

Gruß Ingo.

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Was ich kenne sind anfallsweise Tachykardien mit Pulssprüngen auf etwa 160, diese dauern bei mir glücklicherweise nur wenige Sekunden, sind aber sehr unangenehm und auch beängstigend. Habe ich zum Glück ganz selten und es ginge lt. Kardiologe wahrscheinlich von alleine weg, aber ich halte dann immer die Luft an bzw. mache Bauchpresse (Valsalvamanöver). Kommt bei mir aber immer aus völliger Ruhe und immer total überraschend. Das ist wie Schalter ein - Schalter aus, also kein Anstieg oder Abflauen über einige Sekunden.

 

Würde das passen oder eher nicht?

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Hallo Holger,

 

so als spontane Pulssprünge kenne ich das nicht. Es tritt bei mir immer im Zusammenhang mit bzw. als Reaktion auf einen Erregungszustand auf.

Übrigens - für mich nicht weniger erschreckend - treten kurzzeitige Schwankungen auch beim Drücken auf dem Klo auf.

 

Viele Grüße

 

Ingo.

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Hallo Ingo - ich glaube ich kann Dein Gefühl nachempfinden - geht mir ähnlich.

 

Bei mir ist das Empfinden des Schließens der Klappenflügel der mechanischen Klappe mit der Zeit immer stärker geworden - ich habe meine Aortenklappe jetzt über 2 Jahre. Ich stelle mir das bildlich immer so vor als wenn man den "Klodeckel fallen lässt" - das Herz muss dafür nicht härter pumpen und wir empfinden eine präzise schließende Klappe - leider mit spürbaren Pochen bzw. Vibrationen. 

 

Mir gibt es das Empfinden das mein Herz schneller und/oder intensiver schlägt - was aber in meinem Fall objektiv nicht der Fall ist. Meine Herzfrequenz liegt so typischerweise um die 55,  gefühlt aber wesentlich höher. Ich habe mir vor meiner OP darüber nie Gedanken gemacht und trage deshalb heute immer einen Pulsmesser (FitBit) um auf Knopfdruck schnell zu checken was die Rate ist. Ich kann die Daten auch herunterladen und damit 24/7 prüfen wie mein Herz arbeitet was ich auch regelmäßig mache.

 

Das sind natürlich alles nur meine Eindrücke die für Deine Situation vielleicht nicht zutreffen. Allerdings kann ich mich auch über zwei Jahre später noch immer nicht auf mein Empfinden verlassen (und das wird sich wohl nie ändern) - mache mir aber keine Sorgen, obwohl es nervt und auch manchmal zum Stress beiträgt.

 

Jürgen

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Hallo Jürgen,

 

meine Pulsfrequenz liegt im Ruhezustand bei 90. Was die Schwankungen angeht, so bin ich mir sicher, daß diese so stattfinden. Ich hatte eben wieder so ein "Erlebnis", wobei mich der spontan langsame Puls mehr erschreckt hat als der Anstieg. Ich habe heute einen "Angsttag" (muß morgen zum Thoraxröntgen) hinter mir und spüre meinen Puls momentan sehr stark (kann das auch eine Folge eines anderen Betablockers sein???). Als ich ins Bett ging (Ruhe) habe ich auf meinen Puls geachtet (konnte nicht anders) und dann stieg er merklich an (habe aber nicht gemessen) - (vielleicht Biofeedback, WEIL ich darauf achtete), um dann in kurzen Abständen spontan abzufallen (auf vielleicht die Hälfte) und dann wieder das gewohnte Niveau zu haben. Die Änderungen finden wirklich sehr schnell statt. Ich war sofort hellwach, habe eine Beruhigungstablette genommen und trinke gerade einen beruhigenden Tee.

 

Warum mein Ruhepuls immer noch so hoch ist, weiß mein Kardiologe nicht und hat erstmal den Betablocker gewechselt. Ist aber nach 3 Tagen Einnahme kaum anders.

 

Viele Grüße

 

Ingo.

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Hi Ingo,

 

bei mir ist es eher anders rum. Ich reagier auf den Betablocker mittlerweile zu stark, so dass ich bradykard bin. Ich hab jetz meine Fitnessuhr immer dran, heut war der Puls auch schon bei 51 unten. Ich soll den Betablocker jetzt abends weg lassen und morgens nur noch 23,75mg Metoprolol nehmen. Wenn es stabil bleibt , wird es erstmal so gelassen und später kann der Betablocker ganz weg :D

Welchen nimmst du jetzt? Ich erinnere mich vage daran dass mir vor einigen Jahren mal gesagt wurde, dass Betablocker auch eine Eingewöhnungsphase brauchen bis sie wirken. Falls ich mich täusche haut mir eins auf'n Deckel, aber als ich 2013 Bisoprolol und Ramipril nehmen sollte, wurd mir das glaub ich gesagt.

 

Liebe Grüße

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Hi Anne,

 

ich nehme seit letzten Freitag Carvedilol 2 x 25 mg statt 2 x Nebivolol 5mg. Seitdem beobachte ich folgende Effekte (können natürlich auch zufällig gleichzeitig begonnen haben):

1. Die Häufigkeit der Herzfrequenzschwankungen hat gefühlt zugenommen (führe noch nicht Buch darüber), treten auch spontan (ohne Belastung) oder bei geringer Belastung auf (heute nach 200m spazieren gehen).

2. Beim Haarekämmen bleiben mehr Haare im Kamm als gewöhnlich (als eine Nebenwirkung des Medikaments wird Harrausfall beschrieben).

3. Ich spüre meinen Herzschlag deutlich mehr/intensiver als davor.

 

Ich war gestern beim Kardiologen wegen der Röntgenbildauswertung, habe aber nach dem heutigen Ereignis vorhin nochmal angrufen, um zu fragen, ob ich evtl. zum Nebivolol zurückkehren soll/darf. Die Dosis von 50 mg/Tag scheint mir auch ziemlich hoch, wenn ich mir die Empfehlungen im Beipackzettel ansehe. Ich warte nun auf den Rückruf des Kardiologen am Nachmittag.

Motivation des Kardiologen für den Wechsel des Betablockers war mein mit 90 noch immer zu hoher Ruhepuls.

Zum Herzsport war ich noch nicht. Eigentlich wäre heute mein erstes Mal bzw. die Anmeldung, aber ich traue mich nicht so richtig hin - hab Angst, die Pulsschwankungen (oder Herzrhytmusstörungen) treten auf dem Weg wieder auf.

 

 

Viele Grüße

 

Ingo.

bearbeitet von Loppel
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Hab' gerade mit dem Kardiologen telefoniert. Ich nehme wieder Nebivolol statt Carvedilol. Mal sehen, wie es dann weitergeht. Ich habe mich auch überreden lassen, es mit dem Kühlen der Narbe zu versuchen - mulmig ist mir schon dabei.

 

VG Ingo.

bearbeitet von Loppel
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Ich lass das mit dem Kühlen. Hatte Reizhusten dabei/danach und hätte mir fast in die Hosen gemacht nach der kalten Auflage (hatte plötzlich den Eindruck, den Harndrang nicht steuern zu können - kenne ich sonst garnicht).

 

Momentan klopft mein Herz (bzw. überträgt die Herzklappe das Geräusch/die Schwingung) gefühlt besonders intensiv - für die meiste Zeit des Tages. Mein Ruhepuls ist immer noch um 90. Ich schlafe, wenn überhaupt, nur ein, wenn ich Lorazeparm nehme (will aber nicht abhängig sein/werden davon).

Ich versuche es heute mal mit Beruhigungstee (Teekanne "Innere Ruhe") und Neurexan (homöopatisches Arzneimittel bei nervösebn Beschwerden), nachdem ich letzte Nacht trotz Lorazeparm höchstens 1 Stunde Schlaf hatte. Ich habe mich müde ins Bett gelegt, habe meinen Puls sehr intensiv wahrgenommen und dann ist er plötzlich angestiegen -> Panik um 0:30 Uhr. Danach laut Fernsehen und später Hörspiel an, um das Herzgeräusch zu übertönen. Ich hatte den Eindruck, daß der temporäre Herzfrequenzanstieg möglicherweise Folge einer Art Biofeedback war. Im Bett habe ich meine noch immer entzündete Brust gespürt und plötzlich war der Gedanke "Endokarditis" im Kopf bzw. "nie" endende Entzündung. Das könnte den Herzfrequenzanstieg bewirkt haben. Andererseits spüre ich nach wie vor auch tagsüber Zusatzschläge, Schwankungen, selten Aussetzer.

Komischerweise konnte ich heute tagsüber zweimal je zwei Stunden (vor und nach dem Mittagessen) schlafen ohne Angst/Panik davor und danach.

 

Was die Rhytmusschwankungen angeht, habe ich gelesen, daß Tromcardin helfen kann, eine Kombination aus Magnesium und Kalium. Allerdings ist eine Überdosierung von Kalium gefährlich, so daß ich ohne ärztlichen Rat bzw. Nachweis eines Kaliummangels das Zeug nicht nehmen werde. Magnesium selbst ist nicht ganz so kritisch, falls es überdosiert wird, ob es allein aber gegen Herzrhytmusstörungen wirkt, weiß ich nicht.

 

Freuen würde ich mich über weitere Tips bei Einschlafstörungen ohne verschreibungspflichtige bzw. abhängig machende Medikamente.

 

Viele Grüße

 

Ingo.

bearbeitet von Loppel
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  • 3 weeks later...

Hallo,

 

ich hatte gerade wieder diese Sprünge in der Herzfrequenz - zweimal kurz hintereinander (jeweils etwa 10 sehr schnelle Schläge lang mit 5 normalen Schlägen Pause dazwischen).

Mein Ruhepuls sinkt inzwischen von Woche zu Woche ein wenig ab, so daß mein mittlerer Ruhepuls inzwischen bei 84 liegt, Anfang Februar noch bei 93. Vermutlich aufgrund der hohen Betablockerdosis (10 mg Nebivolol täglich) ist meine Schuppenflechte sehr aktiv. Mein Gesicht ist häufig stark gerötet und Gesichts- und Kopfhaut schuppen sich sehr stark.

Schlafen kann ich leider noch nicht in jeder Nacht und wenn dann nicht viel länger als 5 bis 6 Stunden, aber ich mache ja auch tagsüber noch wenig (bin noch krankgeschrieben). Spätestens wenn ich mich hinlege aber auch oft spontan, tut mit die Brust links oben heftig weh. Ich kann den Schmerz durch die Lage meines linken Armes etwas beeinflussen manchmal auch durch die Lage des rechten. Der Schmerz zieht zeitweise in den linken Arm bis zum Ellenbogen oder sogar zur Hand und ist zeitweise schwer erträglich. (Ich hatte allerdings schon vor der OP öfter Schmerzen in der linken Schulter, die von Muskelverhärtungen und Verspannungen herrührten.) Paracetamol (500) hilft ein wenig - aber wirklich nur ein wenig. Wenn dieser Schmerz da ist, kann ich mich nicht auf die linke Seite legen, höchstens auf die rechte.

Meine Narbe sieht noch immer - jetzt 14 1/2 Wochen nach der OP - gerötet und deutlich wärmer als die Umgebung an der Brust. Ich Pflege die Narbe jetzt von außen täglich mit Kelofibrase. Mein Hausarzt, der sich die Narbe vor einer Woche ansah, meinte, die Hautschichten seinen heftig verklebt. Nächsten Dienstag habe ich meinen nächsten Kardiologentermin und bin sehr gespannt, ob das Wasser an der Lunge weniger oder besser endlich weg ist.

 

Viele Grüße

 

Ingo.

bearbeitet von Loppel
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Frag doch mal deinen Kardioligen nach nem Langzeit-EKG. Mit etwas "Glück" erwischst du so nen einen Anfall von Herzrasen. Sollte es eine kurzzeitige Sinustachykardie sein ist das - wie man mir sagte - nicht schlimm, sollte es ein Anfall von Vorhofflimmern sein, ist das auch nicht schlimm, denn bist du wegen der Marcumareinnahme vor Gerinnselbildung geschützt.

 

Deine OP ist ja echt noch nicht lange her, wahrscheinlich ruckelt sich im Laufe der Zeit alles zurecht.

 

Gruß

Holger

 

 

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Wegen der Narbe: wenn sie tatsächlich noch innerlich entzündet ist, müsste man das im blutbild sehen und den verlauf verfolgen können. Dann sollte man wohl auch nicht dran herumreiben. Falls die entzündungswerte nicht erhöht sind, würde ich mir über 38° mit dem infrarotthermometer aber keine gedanken machen, solange du mit einem normalen thermometer oral gemessen nicht mehr als 37,5° hast. Zum einen ist infrarot ja nicht so zuverlässig und zum anderen ist grad im zentralen brustbereich die temperatur naturgemäß eher hoch (ich hab das bei mir mal auf einer wärmebildkamera in einem technischen museum gesehen :) ) Ich könnt mir vorstellen, das gewebe arbeitet einfach noch - man kennt das ja auch von kleineren narben, dass die sich viele monate lang noch verändern, bis der heilungsprozess endgültig abgeschlossen ist.

Zum herzschlag würde ich dir auch das 24h-ekg empfehlen. Da bekommt man eine genaue übersicht, welche rhythmusstörungen man hatte und mit etwas glück sind es völlig ungefährliche. Ich kenne das mit dem schnellen wechsel (gefühlt ein paar schläge zu langsam und dann wieder zu schnell) von vor der OP, da waren es aber immer nur harmlose extrasystolen. Beim einschlafen unangenehm, aber mit dem wissen, dass sie ungefährlich sind, erträglich. Bin aber auch manchmal nachts damit aufgewacht, musste mich dann aufrecht ins bett setzen und hab sogar manchmal meinen freund geweckt und gesagt er müsse die rettung rufen, falls ich bewusstlos werde ;)

Im notfall könnte man es bestimmt in einer therapie oder mit geführten meditationen lernen, trotz der unangenehmen gefühle ruhig zu bleiben und auch in ruhe einschlafen zu können. Vor der OP haben mich herzstolperer wieder nervöser gemacht, weil ich dann angst hatte, dass ich jetzt vielleicht auch noch vorhofflimmern entwickle. Wegen dieser angst hab ich mir dann kurz vor der OP ein mini-ekg (alive cor) gekauft, das vorhofflimmern erkennt (gibt glaub auch blutdruckmessgeräte, die das können) damit ich bei angst immer gleich messen kann. 

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  • 2 months later...

Hallo,

 

ich wollte mich mal wieder melden und schreiben, wie es mir inzwischen ergangen ist. Als ich am 5. März beim Kardiologen war, war meine Narbe noch immer innerlich entzündet und leider hat die Wassermenge an der Lunge (beidseitige Pleuralergüsse) zugenommen. Er war nicht begeistert und hat die Dosis der Wassertabletten erhöht. Wegen des vom Hausarzt 14 Tage zuvor festgestellten zu niedrigen HB-Wertes hat er am gleichen Tag eine erneute differenzierte Blutuntersuchung durchführen lassen. Nochimmer hatte ich Schmerzen in der Brust bei Bewegung und Muskelanspannung vor allem linksseitig und meine Ängste waren nach diesem Kardiologenbesuch kaum verringert. Liegen auf der linken Seite ging nur nach ganz langsamem Bewegen nach links mit immer wieder zurückdrehen und es blieb ein bedrängendes Gefühl.

 

Etwa 3 Tage später (also etwa 4 Monate nach der OP) habe ich nachts geträumt, meine Narbenentzündung wäre weg und ich könnte mich schmerzfrei bewegen. Als ich morgens wach wurde und aus dem Bett aufstand, gab es plötzlich die erwarteten Schmerzen beim Aufrichten nicht mehr. Ich konnte mich auf beide Seiten legen ohne Irritationen und Schmerzen. Die Hitze um die Narbe war deutlich geringer (der Bereich zwischen den Brüsten ist ein wenig wärmer als die Brüste aber ich glaube, das ist normal). Ich hatte ein unglaubliches Glücksgefühl. Auch die gefühlten Herzrhytmusstörungen waren weg - auch solche, die unter bestimmtem Streß wiederholbar auftraten.

Wenige Tage später kam meine Frau erkältet nach Hause - ein Infekt, der immer heftiger wurde. Sie bekam ein Antibiotikum, weil schließlich eine heftige Sinnusitis diagnostiziert wurde. Ich habe für sie gekocht, mich um sie gekümmert und innigst gehofft, darum herum zu kommen. Eine Woche später, sie war auf dem Wege der Besserung, ging es bei mir los. Nach einigen Tagen - natürlich am Wochenende - heftig gelber, blutiger Schleim aus dem linken Nasenloch und wieder Angst. Ich bin dann zum kassenärztlichen Bereitschaftsdienst und habe mir ein Antibiotikum verschreiben lassen. Letztlich hat es bei mir mehr als drei Wochen gedauert, bis ich wieder ok war. Leider habe ich während der Erkältung wieder Herzrhytmusstörungen feststellen müssen, die es nun auch danach weiter gibt (immer nur wenige Sekunden lang) und an die ich mich noch immer schwer gewöhnen kann.

Ich hatte einen weiteren Kardiologentermin im April, wo zum Glück linksseitig kein Pleuralerguß mehr feststellbar war und rechts nur noch sehr wenig. Der HB-Wert ist immer noch deutlich zu gering aber ich nehme täglich 100mg Eisen (Kapsel).

Meinen INR habe ich sehr gut im Griff, seit Wochen - auch während der Erkältung - bewegt er sich zwischen 2,3 und 2,6 ohne Ausreißer und ich bin inzwischen dazu übergegangen, wirklich nur noch einmal pro Woche zu messen. Diesbezüglich fühle ich mich jetzt sicher.

Ich bin noch immer krankgeschrieben und wollte eigentlich gegen Ende diesen Monats wieder arbeiten gehen. Inzwischen hat man in meiner Stadt, durch die ich zweimal am Tag von einem zum anderen Ende fahren muß, so viele und "wirksame" Baustellen geschaffen, daß mein Arbeitsweg kaum noch ohne Stau zu bewältigen ist. Im Stau habe ich schon vor der OP Angstzustände und eine heftige Panikattacke gehabt, so daß ich momentan ziemlich viel Angst vor der auf mich zukommenden Fahrt zur und von der Arbeit habe.

In öffentlichen Verkehrsmitteln (außer Taxi) geht es mir nicht besser. Langfristig hoffe ich, (bei gutem Wetter) mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren aber momentan traue ich mir die Strecke nicht zu (ca. 50 Minuten Fahrzeit). Herzsport hatte ich jetzt seit 4 Wochen nicht mehr (wegen der Infekte) - in dieser Woche soll es wieder losgehen - und beim letzten Mal hatte ich auf dem Ergometer 45 Watt 30 Minuten lang geschafft. Ich war danach völlig erschöpft. Bevor ich nicht bei 75 Watt (für 30 Minuten) bin, wollte ich nicht arbeiten gehen.

Was immer besser geht, ist das Treppensteigen. Ich denke nicht mehr darüber nach, ob ich es schaffe, ich zähle keine Stufen mehr und bewege mich auf der Treppe inzwischen sicherer als vor der OP.

So verlief meine Entwicklung bisher, über eine Kuriosität im Zusammenhang mit meiner mechanischen Herzklappe und meinem Hobby (Elektronik) muß ich unbedingt noch berichten, aber dazu muß ich erst ein kleines Video drehen. Deshalb wird es erst im nächsten Beitrag passieren.

Aber es ist wirklich verblüffend und unerwartet - versprochen!

 

Herzliche Grüße

 

Ingo.

bearbeitet von Loppel
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Danke für das Update, man ist bin immer irgendwie interessiert, wie es den "Leidensgenossen" so ergeht.

 

"So verlief meine Entwicklung bisher, über eine Kuriosität im Zusammenhang mit meiner mechanischen Herzklappe und meinem Hobby (Elektronik) muß ich unbedingt noch berichten, aber dazu muß ich erst ein kleines Video drehen. Deshalb wird es erst im nächsten Beitrag passieren.

Aber es ist wirklich verblüffend und unerwartet - versprochen!"

 

Hierauf bin ich aber gespannt!

 

Grüße und weiterhin alles Gute

Holger

bearbeitet von Kernchemiker
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vor 9 Stunden schrieb Loppel:

Etwa 3 Tage später (also etwa 4 Monate nach der OP) habe ich nachts geträumt, meine Narbenentzündung wäre weg und ich könnte mich schmerzfrei bewegen. Als ich morgens wach wurde und aus dem Bett aufstand, gab es plötzlich die erwarteten Schmerzen beim Aufrichten nicht mehr. Ich konnte mich auf beide Seiten legen ohne Irritationen und Schmerzen. Die Hitze um die Narbe war deutlich geringer (der Bereich zwischen den Brüsten ist ein wenig wärmer als die Brüste aber ich glaube, das ist normal). Ich hatte ein unglaubliches Glücksgefühl.

Ziemlich cool:)

Danke für den ausführlichen Bericht!

Der Elektronik-Teaser macht mich auch schon seeehr neugierig;) 

Gute Besserung weiterhin! 

Zum Eisen noch was, was du vielleicht ohnehin weißt (ich hab's lang nicht gewusst und der Arzt sagte auch nie was davon): am besten nimmt man Eisen mit etwas Saurem (zb Vit.C oder orangensaft) und mit deutlich Abstand (ca 2h) zu Getreide und Milchprodukten ein. (Verträgt nicht jeder magen. Bei mir klappt's, ich nehm's aber auch nicht jeden Tag) Kann man alternativ auch beim Fleisch-Essen drauf achten.

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Wir haben es bei meiner Frau probiert, die keine künstliche Herzklappe hat, da gibt es (erwartungsgemäß) kein Signal.

 

Gruß Ingo.

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Faszinierend! Vor allem das mit den Extremitäten! Ob das vor dir wohl schon wer bemerkt hat?

Und die Idee am Ende! Irgendwie :huh: - damit rechnet wohl niemand, dass das so leicht geht.

 

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Hallo Mirjam,

 

daß ich Vitamin C zusammen mit dem Eisen nehmen soll, hatte mir die Apothekerin gesagt. Die Wechselwirkung mit der Milch war mir nicht bekannt. Ich nehme das Eisen mittags mit selbstgemischter Fruchtsaftschorle. Eigentlich soll ich momentan sogar 2 x 100 mg pro Tag nehmen. Da ich aber vor etlichen Wochen schon Verstopfung davon hatte, bin ich erstmal bei den 100 mg geblieben. Mein HB-Wert ist schon lange (seit der Kur im Januar bekannt) sehr gering mit sehr langsam steigender Tendenz. Ich vermute, das hängt mit der lang andauernden Entzündung der Wunde zusammen.

 

Viele Grüße

 

Ingo.

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  • 3 months later...

Vitamin B12 und Folsäure helfen übrigens auch die Blutbildung zu unterstützen und sind zusätzlich auch für die Bildung von Fresszellen von Vorteil. Ich kenn mich damit zu wenig aus, könnte mir aber vorstellen, dass das auch für den Abtransport von Eiweiß von den Pleuraergüssen von Vorteil sein könnte?

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