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Aortenklappe - Fragen vor OP - Oliver, 36


Stormrider10

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Huhu Olli,

 

soo schön zu lesen, daß du alles gut überstanden hast !! Ich gratuliere !!

 

Zu deinen Fragen: Ich habe auch tagelang geschwitzt wie ein Ochse, Fieber hatte ich keins, ich lag 3-4 Tage lang bei 37,6. Ich wurde wie Anne auch noch am Tag der OP mobilisiert und an die Bettkante gesetzt - puh - da war mir schwindelig ohne Ende ! Ich bin trotzdem kurz aufgestanden. Ich bin schon 1 Tag nach der OP von Intensiv auf Station gekommen, war allerdings auch völlig im Eimer. Habe die ersten Tage auch fast nur gelegen. Am 3. Tag postop ging mein Puls durch die Decke, war wohl Vorhofflimmern, was bei vielen nach so einer OP in den ersten Tage auftritt. Man hat es medikamentös gestoppt nach ein paar Stunden. 

Bin am 4. oder 5. Tag auch selbstständig auf Toilette gegangen und dann auch immer etwas auf den Flur - große Angst hatte ich nicht, da ja überall genug Pflegepersonal und Ärzte herumschwirrten.

 

Bin insgesamt flott auf die Beine gekommen, dasselbe wirst auch du schaffen ! So ein Eingriff ist immens, gib dir einfach gaaaaanz viel Zeit ! Es wird werden, du scheinst schon jetzt auf einem sehr guten Weg zu sein.

 

Willkommen zurück im Leben !!

 

Beste Grüße

 

Michael

 

 

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Hallo liebe Leute! 

 

Euch allen vielen herzlichen Dank für eure Nachrichten! Ich habe sie alle schon ein paar Tage früher gelesen und sie haben mir sehr sehr gut getan. Ich hätte auch schon gerne früher geantwortet - aber ich wollte das vom Laptop tun und aus der Reha :). Diese Smartphonetippelei aus dem Bett der Krankstation ist einfach anstrengend...so ist es doch gleich viel besser: Die Reha  findet in der Curschmannklinik in Timmendorfer Strand statt, ich habe ein ruhiges Zimmer mit Schreibtisch und bin vor allen Dingen schon wieder in der Lage "ganz normal" zu schreiben. Wow..ich hätte das vor einer Woche nie für möglich gehalten...

 

Es lief so vieles richtig gut. Anfangen muss ich da mit der super OP, welche in HH  St. Georg von Dr. Bader und seinem Team durchgeführt wurde. Ich kann das zwar objektiv nicht beurteilen, aber ich habe das Gefühl, dass ich wirklich perfekt operiert worden bin. Der Arztbrief deutet darauf hin, dass alles reibungslos lief - die Inturbation wurde zügig aufgehoben, es ging sehr schnell auf die Überwachung und dann auch die Normalstation. OP-bezogene Komplikationen scheinen gar nicht aufgetreten zu sein..zumindest keine, welche ich der OP zuordnen würde. Besser kann man wohl nicht operieren als Dr. Bader (Chirurg) und Dr. Bein (Anästhesist) sowie ihr Team mich operiert haben. Dafür bin ich mehr als dankbar..gleichermaßen über die Versorgung auf der Station S3..alle Ärzte und Pflegenden wurden massiv mit Fragen gelöchert und ich war sicher kein einfacher Patient - dennoch bin ich spitzenmäßig umsorgt worden! Vermutlich hat das schon einen großen Teil dazu beigetragen, dass es mir damit auch wieder wesentlich besser geht - einige Aspekte sind schon wieder so gut wie vor der OP!

Andere Aspekte sollen hier bei der Reha verbessert werden oder brauchen Zeit..und ja, an das Marcumar werde ich mich gewöhnen - das "Klicken" höre ich zwar, stört mich aber gar nicht - ich habe schon vorher immer Musik gehört jeden Tag - bzw, kann sowas gut abschalten. Und wenn es klickt bin ich dankbar...

 

Was noch nicht so gut läuft und was muss noch besser werden

- Ich muss meine Lunge stärken. Meine Haltung muss verbessert werden..ich muss den Atemtrainer mehr benutzen und mir eine tiefere Atmung antrainieren

- Mittelfristig und langfristig muss das Gewicht weg. Mein viel zu großer Bauch will bis Anfang September abgebaut werden und wenn ich den Arztbrief richtig verstehe, war meine Klappe zwar von Geburt an anfällig - aber die ungesunde Ernährung der letzten  Jahre hat vermutlich auch zum Schaden beigetragen..da muss ich ran

- Ich nehme noch Antibiotika..hatte nach der OP etwas Fieber und dazu eine Seitenstrangangina - da wollten Herzchirurgen und HNOler sicher gehen...und da muss ich generell drauf achten (wie wir alle wohl), dass ich mir in Zukunft möglichst wenig einfange. Dazu bin ich nachts noch ab und zu kaltschweißig + die Leukozyten sind noch erhöht...das ist mein größter  Baustein - ich hoffe das wird besser!

- Meine Hände tun mir weh. Das war vor der OP schon so und ich vermute eine Art von Rheuma, welches vielleicht auch die Klappe (mit)geschädigt haben könnte ..vllt kann ich das in der Reha/ nach der Reha noch genauer abklären. 

 

 

Zusammengefasst: 

+ Top-OP

+ psychisch kann ich es in guten Phasen gut handeln (aber auch Dank toller Unterstützung meiner Frau, Familie, Freunden, dem Forum - aber auch Dank  einer ganz tollen OP-Schwester, einer befreundeten Ärztin und eines bekannten Herz-Chrirurgen, die bei Fragen immer wieder für mich da waren/ sind).

+ körperlich mache ich jeden Tag Fortschritte und fühle mich immer "normaler"

 

- Körperlich ist es noch nicht rund..noch nicht wieder 100%(kann es natürlich noch nicht, ich wüsste nur gerne was auf die OP zurückzuführen ist)

- Leukozyten müssen runter, dazu CRP und Leberwerte (vermutlich noch von OP und/oder Antibiotika) 

- bei Kaltschweißigkeit (nachts) kommen die Ängste wieder..dass da noch was anderes hinterstecken könnte etc. Das setzt mir echt zu und ich hoffe da einfach nur, dass die Kaltschweißigkeit "normal" ist nach der OP und sie bald geht. 

- neurologische oder rheumatische Schwierigkeiten ..stark an den Händen

- neurologisches Kribbeln am linken Bein (neu) damit kann ich leben, werde es aber noch abklären lassen..ein CT auf Schlaganfall blieb glücklicherweise ohne Befund. 

 

So gleich gibt es Abendessen und ich bin eben bei der Blutddruckontrolle gewesen...alles bestens. Dazu bin ich alleine 1 Stockwerk Treppen gestiegen. Ich hoffe es geht alles positiv weiter. 

 

 

Euch allen Schöne Weihnachten und Liebe Grüße, Oliver

bearbeitet von Stormrider10
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Lieber Oliver,

deine Worte berühren mich sehr und erinnern mich an meine Herz-OP(Re-OP) am 13.4. dieses Jahres!

Es tut soooo gut deine Worte zu lesen, die so optimistisch und glücklich sind und das 2 Tage vor Weihnachten!

Gut daß du dich so gut einstellen kannst und motiviert bist und ich drücke dir beide Daumen für eine erfolgreiche gute Genesung im 2019er!

Man wird so demütig und doch voller Freude und Begeisterung, wenn man sieht wie man wieder zu Kräften kommt und es stetig aufwärts geht!

Du bist in guten medizinischen Händen, eingebettet im Kreise deiner Familie und Freunden das hilft ungemein :-)

Wünsche dir ein wunderbares Weihnachtsfest und alles alles Gute im Neuen Jahr!

Pablito

 

 

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Lieber Pablito, 

 

Vielen Dank für deine Worte. Ich erinnere mich auch gerade, dass es einer deiner Beiträge (zu einer Tour, die Du unternommen hast) gewesen ist, der mir im Vorfeld der OP besonders viel Mut gemacht hat. Dass was Du da beschrieben hast - die Art ein aktives Leben weiterzuleben bzw. auch zu reisen soll mir in den nächsten Jahren als Beispiel dienen. Schön zu sehen, wie erfahrene Forumsmitglieder, welche die OP schon längere Zeit hinter sich haben, ihr Leben gestalten können! Dir ebenfalls ein wunderbares Weihnachtsfest und alles Gute für 2019!

Oliver

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Hi Oliver,

 

freut mich zu hören dass alles so gut geklappt hat :) ich hatte nach der OP Probleme mit meinen Händen, die linke Hand musste ich immer dazu zwingen was zu machen, jetz faxt die Rechte rum. Hab ich dem Arzt hier gesagt und er meinte oft kommt das noch von der Narkose bzw. künstlichen Koma. Schlaganfall konnte bei mir auch nich nachgewiesen werden.Ich mach hier in der Ergotherapie mit um meine Konzentration und meine Hände zu stärken. Das tut schon gut und kann ich dir nur empfehlen :)  Die Treppe hab ich heut auch in Angriff genommen, bisher war immer mein Physiotherapeut dabei :D 

 

liebe grüsse und schöne Weihnachten!

 

Anne 

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@AnneSvielen lieben Dank für deinen Tipp bzgl. der Ergotherapie. Ich werde nächste Woche mal ausloten, in wie weit ich das bekommen kann und bin gerade etwas "neidisch", dass Du einen Phyiotherapeuten hast, der mit Dir gemeinsam Treppen steigt. So eine systematische und umsichigtige Betreuung würde ich mir auch wünschen. Bei mir ist das Problem ein bisschen, dass ich die Handprobleme schon vor der OP hatte und nicht weiß, ob man die dann mit der Herzklappe/ Blutdruck/ Versorgung etc. in Vebindung bringen kann. 

 

Hier mein generelles Wochenupdate zu meinem Heilungsverlauf: 

 

Es lief durchwachsen in der letzten Woche..am schönsten war, dass ich meine Frau am 1.sten Weihnachtstag sehen konnte. Mittlerweile bin ich gefühlt schon verdammt lange "weg von zu Hause" oder "immer wieder weg von zu Hause" und es beginnt mich einfach zu nerven. Aber ja, da muss  ich wohl durch. Die Heilung selbst verläuft bzgl der Wunde richtig gut denke ich. Die Schmerzen sind mit Novamin sehr gut auszuhalten, ich gewöhne mich an das Liegen auf dem Rücken und auch an das eigentlich viel zu kurze Bett. Bezüglich der Anwendungen und Behandlungen hier, waren die letzten Tagen natürlich ruhig...mir gefiel das aber auch ganz gut. Schließlich musste ich mich an die Medikamente gewöhnen und brauchte einfach auch Ruhe. 

Was so passierte war

- regelmäßiges Messen des INR (pendelt sich gut ein - gerade bei 2,4 bei Zielbereich 2,5 bis 3 in den ersten  3 Monaten danach 1,5 bis 2..wobei ich die 2 anvisieren werde.

- Blutkontrolle (LDH noch zu hoch, CRP auch - aber  schon gut rückläufig und ich muss die Cholesterinwerte senken)

- Urinkontrolle )(Stix unauffällig)

- tägliche Verbandswechsel (Wunde sieht gut aus) 

- so bald ich ein neues Gefühl spüre gehe ich zum Arzt..da bin ich (insbesondere nach der  miserablen Behandlung im Vorfeld der Diagnose) rigoros und kenne keine falsche Scheu...somit habe ich auch schon 2 Extra-EKGs bekommen (soweit in Ordnung)

 

Gestern ist dann das Anwendungsprogramm angefangen..

- Ergometer ( ich  bin so bei 50 Watt und habe bisher keine wirklichen Probleme, leichtes Schwitzen, Puls ging aber am morgen auch schon auf über 120)

- Medikamente: Ich bekomme Beta-Blocker und meine Herzrate ist immer noch zu hoch...:/. 

- Krafttraining (Einführung und nun wohl regelmäßig)...bisher keine Probleme und ich frage mich, wie ich mich da langsam steigern kann und in wie weit ich mich um eine ambulante Anschlussversorgung kümmern kann. Besser das Fitnesstudio um die Ecke oder macht eine medizinische Einrichtung Sinn bzw. bringt Mehrwert?

- Ernährungsberatung: Da muss ich ran und das wird schwierig. Gut ist, dass hier jeden Tag das Gewicht gemessen wird - das werde ich auf jeden Fall beibehalten und dann langsam gucken, dass ich die theoretischen Inhalte umsetze und mich von schlechten Angewohnheiten verabschiede..insbesondere vom Zucker. Es gilt knapp 30 Kilo abzunehmen und mein Ziel ist Anfang September..ich hatte hier im Forum gelesen, dass es jemand in 1/2 Jahr geschafft hat. Wenn es dann länger dauert..auch egal..aber ich muss einfach Gewicht verlieren. Konkrete Fragen folgen...wenn ich stocke ;). 

- Belastungs-EKG: Hab ich heute gehabt und ich konnte bis 100 Watt hoch (2 Minuten), wobei mein Puls da auch schon auf 130 kletterte und ich eigentlich nur bis 120 sollte. Somit ist die wahre Belastungsgrenze gerade wohl 75 Watt denke ich. 

- Hockergruppe: Ich habe mich vor der  Bewegungsgruppe draußen gedrückt,  da ich solche Angst vor einem neuen Infekt habe..die Hockergruppe macht halt Bewegung auf dem Hocker  in  der Turnhalle...hat mir sehr gut getan und gefühlt auch ausgereicht. Ich weiß nicht..ich kann mich einfach (noch) nicht damit anfreunden im Winter draußen Sport zu machen, zu schwitzen und ggf. deshalb wieder krank zu werden...

- Spaziergänge: Sehr schwierig. Ich habe  das  Gefühl "dass etwas nicht stimmt", fühle mich schwach, "anders", "krank"..obwohl es heute etwas besser war als gestern. Dabei gehe ich für mich alleine und lehne das Gehen in der Gruppe ab..das ist mir zu viel Druck. 

- Treppensteigen: Sollte ich wohl  tun - aber die klare Anleitung fehlt hier einfach und das ist schade. 

- Duschen: Weiß jemand von euch ab wann man wieder duschen kann? Leider vermisse ich auch hierzu eine klare Angabe. 

 

Was  läuft gut?

+ Die Reha an sich. Das Haus ist ruhig,  das Essen gut,  Ärzte und Pflegende freundlich. 

+ Die Wundheilung an sich, dank der wohl sehr guten OP. 

+ Die  Atmung verbessert sich gefühlt. Den Atemtrainer nutze ich stärker

+ Meine Seitenstrangangina/ der Paukenerguss scheint sich zurück zu bilden. Der Druckausgleich den ich machen soll, scheint zu helfen, dazu dass Spray..und ich fühle etwas Erleichterung. 

+ Ich kann bereits wieder am Laptop arbeiten. Das ist sehr wichtig für mich und dafür bin ich auch  echt dankbar. 

 

Was geht so?

o Die Schmerzen in in meine Händen sind gefühlt nicht mehr so schlimm wie noch im Krankenhaus.

o Das Krippelsgefühl in den Beinen ist eigentlich weg, aber sie fühlen sich noch "schlecht durchblutet?" an

 

Was  läuft nicht gut?

- Das Schlimmste ist das  Krankheitsgefühl. Ich frag mich: Kommt das von der OP?  Ist es nicht das selbe wie vor der OP? Hab ich noch eine weitere Erkrankung, die übersehen wird? Das führt immer wieder zu Angst (vor Amyloidose, Non-Hodgkin, Rheuma, Allergien). Sehr nervig und ich weiß, dass ich nach der  Reha noch ambulant weitergucken muss...Ärzte finden muss, dass es danach "noch nicht vorbei" sein wird. 

- Ich habe einen Vitamin D Mangel um den sich keiner kümmert. Das Labor hat den  Wert nicht geschickt, meine miserable Hausarztpraxis es mal wieder vermasselt den Wert  zu faxen...gefühlt fehlt meinem Körper was, was ich gut gebrauchen könnte. 

- Die Angaben könnten klarer sein..bzgl. dessen, was ich meinem Körper zumuten kann.  

 

Fragen die ich gerade habe?

- Wie habt ihr nach der Reha weitergemacht? Welche Dinge habt ihr euch besorgt (Blutdruckmesser, Pulsuhr?) Und wo habt ihr danach trainiert? 

- Was fiel euch zu Hause besonders schwer? Was unterschätzt man? Wie  belastbar wart ihr nach der Reha? Wann seit ihr wieder angefangen zu arbeiten? 

- Was hat sich für euch verändert? Wann wart ihr wieder  in eurem "normalen" Leben?

- Wie habt ihr eure Belastung nach der Reha steigern können?

 

Ansonsten lese ich etwas im Sport / Reise Bereich des Forums...super, was einige von euch hier schon hinbekommen haben. Das  macht  enorm viel Mut. Dazu hab ich einen Surfer gefunden, der mit mechanischer Herzklappe Big Waves surft...da wollte ich mal Kontakt aufnehmen..ganz tolle Seite "The little optimist" aus Südafrika  und gucken ob ich ein paar Tipps für die Vorbereitung auf meinen ersten Surftrip danach bekommen kann, von dem ich gerade träume . 

 

Nun geht es hier noch genau 2 Wochen weiter..und ich hoffe, dass ich weiter  Fortschritte mache....dass sich im besten Fall sogar das Krankheitsgefühl verabschieden wird. Es werden interessante nächste 2 Wochen. 

 

Euch wünsche ich allen einen Guten Rutsch in 2019 und  einen schönen Start in ein glückliches und gesundes 2019!!!

 

Liebe Grüße 

 

Oliver 

 

 

 

 

bearbeitet von Stormrider10
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Wie habt ihr nach der Reha weitergemacht?

Ich war noch zwei Wochen daheim und habe in der Zeit immer mehr Aufgaben im Haushalt übernommen, bin viel laufen gegangen und hab dann wieder gearbeitet. Der Alltag half mir am besten, wieder fit zu werden.

 

 

Welche Dinge habt ihr euch besorgt (Blutdruckmesser, Pulsuhr?)

Blutdruckmesser hatte ich schon. Das erste Jahr habe ich regelmäßig gemessen. Mit der Zeit wird man viel gelassener und hört nicht mehr so in sich rein. Das Herz ist nach der Op "beleidigt" und läuft unruhig und laut. Das gibt sich. Die ganzen Kreisläufe und der Hormonhaushalt sind durcheinander. Auch das gibt sich.

 

Ich habe mir eine Pulsuhr mit Schrittzähler gekauft.

 

 

 

Und wo habt ihr danach trainiert? 

Ich gehe jeden Tag 20.000 Schritte. Herzsportgruppe war nicht meins.

 

- Was fiel euch zu Hause besonders schwer?

Ich hatte am Anfang Schwindelanfälle mit Übelkeit und Erbrechen, die mir Angst gemacht haben. Vor jedem Meeting im Büro habe ich Vomex genommen aus lauter Angst vor dem Schwindel. Ich sah manchmal auch Doppelbilder. Am Anfang hatte ich Konzentrationsprobleme. Früher habe ich ein Buch in einer Nacht gelesen. Nach der Operation wusste ich nacheinander Seite nicht, was ich gelesen habe. Das geht jetzt wieder. Es brauch alles seine Zeit. 

 

Was unterschätzt man?

Das Herz machte sich bei Infekten und starker psychischer und physischer Belastung leider bei mir in Form von Vorhofflimmern bemerkbar. Meine Unsicherheit nach der Operation bei vielen Dingen wie z.B. Wie belastbar bin ich, darf ich schon ins Hochgebirge, usw. Habe ich unterschätzt. 

 

Wann seit ihr wieder angefangen zu arbeiten?  -

Nach acht Wochen.

 

Was hat sich für euch verändert?

Ich lebe viel mehr den Moment. Viele Dinge sind unwichtig geworden und ich liebe das Leben und nehme die Menschen um mich an, so wie sie sind und liebe ihre Macken, anstatt mich an ihnen zu stören. 

Man lernt nach der Op, geduldig mit seinem Körper zu sein. Aber im Nachhinein ging es recht schnell wieder besser. Und nach etwa einem Jahr ging es mir körperlich besser als je in meinem Leben. Keine Tagesmüdigkeit mehr, kaum Infekte, kein Flimmern vor den Augen (so Mücken)mehr , kein Ohrenrauschen, keine andauernde leichte Übelkeit, usw.. Meine Symptome hat keiner dem Herz zugeordnet. 

Andere schnaufen schon, wenn ich noch ruhig atme. 

 

Hast du mal deinen Eisewert (Ferritinwert) kontrollieren lassen?

Liebe Grüße 

Brigitte

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Huhu Olli,

 

dieses Gefühl, so krank zu sein, hatte ich auch. Lange Zeit sogar. Denke, daß es bei mir vor allem psychisch verursacht war. Allerdings habe ich vor allem den Betablocker sehr schlecht vertragen, der hat mir sehr viel Schwindel und damit Angst gemacht. Habe dadurch mich fast nichts getraut.

 

Gehe die Treppen, wenn auch langsam. Ich habe es immer so gemacht mit der Atmung: 2 Stufen einatmen, 2 Stufen ausatmen. Es braucht wirklich viel , viel Zeit - und wer weiß, was der Vitamin D mangel ausmacht - vielleicht ist deshalb auch das "Krankseingefühl" so dolle.

 

Wie geht es dir psychisch ?

 

Beste Grüße

 

Michael

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@Brigittchen
Vielen lieben Dank für deine ganzen Antworten und Hinweise, das hilft mir um mir einen eigenen individuellen Plan zu erstellen. Ich merke einfach, dass ich da  für mich ganz strukturiert und systematisch rangehen muss. Ich versuch es wie ein großes Projekt zu sehen. Bzgl deiner Frage nach dem Eisenwert...der wurde leider noch nicht kontrolliert und mich wundert, wieso ich eigentlich gefühlt hinter all diesen Dingen bei Ärzten, in Krankenhäusern und auch hier in der Reha so hinterherrennen muss - aber nun ja, ich hake da nach. 2019 wird sowieso noch mal ein großes Checkup-Jahr. 

 

@Michael, Vielen lieben Dank auch an dich für deine ehrliche Einschätzung und auch für den Tipp bzgl des Treppensteigens. Den versuch ich direkt umzusetzen. Das Atmen fällt mir irgendwie noch schwer..wobei mein Husten sich langsam verabschiedet :). 

 

Die Massage ruft..meine erste :) ..sehr gut. Euch einen Guten Rutsch! 

 

 

Ps: Zur Psyche..Danke, der Nachfrage @Pepelotzki...das ist ein großes Thema, da schreib ich die Tage mal etwas mehr zu..manchmal ganz ok, manchmal hab ich Angst und es geht ne Menge in mir vor, was ich versuche zu reflektieren, einzuordnen und neu zu strukturieren. 

bearbeitet von Stormrider10
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Hallo liebe Leute, 

 

ich hoffe Ihr seit gut ins neue Jahr gekommen. Hier mal wieder ein kleines Update zu meiner Situation...

 

Fang ich mal mit dem Update an: @Pepelotzki Danke nochmal der Nachrfage: Ja, wie geh es mir psychisch: Zur Zeit leider eher schlecht. Bezüglich der  OP läuft glaub ich alles optimal, ich gewöhne mich an die Klappe, habe keine Luftnot, steigere  mein Treppensteigen/ Spazierengehen - vllt verringert sich sogar auch die Herzrate wieder ein bisschen (muss ich beobachten) - aber: Ich habe eine Komorbidität..irgendeine Krankheit, die vermutlich verantwortlich für die AI war bzw..dieses verantwortlich sehr schnell verschlimmert hat. Immer mehr glaube ich, dass ich Rheuma  habe (und im schlimmsten Fall sogar eine AA Amyloidose..bleibt abzuwarten). Dabei schmerzen mir die Hände so, dass ich morgen  die Reha abbrechen werde...ich will von  Rheumatologen/ Neurologen/ Endokrinologen/ Onkologen untersucht werden und das ist hier in der Reha leider  alles nicht möglich. Gerade setzen mir also Ängste enorm zu. Ich frag mich "was ist wenn.." und blicke eher düster in die Zukunft..dann lese ich, dass man Rheuma gut behandeln kann und selbst viele Patienten anderen Erkrankungen noch "Dekaden leben"...aber es wird Zeit, dass ich komplett durchgecheckt werde und man all diese Geschichten im besten Fall ausschließt und im anderen Fall, brauch ich halt noch mehr Medikamente bzw. die entsprechende Behandlung. Also meine psychische Verfassung ist einfach sehr an meinen körperlichen Zustand geknüpft und schwankt zwischen 3 Extremen. Wenn ich Angst habe,  dass noch der nächste "Hammer" kommt, dann bin ich depressiv und sehe kein Licht. Wenn ich denke "Ok, der Hammer kommt noch - aber man kann das schaffen" dann hab ich Hoffnung und versuche zu akzeptieren, was mir ein gutes Gefühl von "Stärke" gibt. Wenn ich hoffe "vllt ist es ja doch nichts Schlimmes mehr"...dann bin ich guter Dinge und plane Surftrips nach Indonesien, glaube mein Leben "relativ gut" leben zu können. Zum echten Verarbeiten der Herzklappen-OP komme ich psychisch gerade noch gar nicht...erst muss wohl die zweite Diagnostik komplett abgeschlossen sein - aber  ich versuche trotzdem wieder einen normalen Alltag zu leben. Bin in der Reha schon wieder mit Arbeit  angefangen und plane "Schritt für Schritt" das "neue" Leben zu Hause. Dabei ruft die Arbeit schon wieder (Ich bin Freiberufler), wobei mir noch mal 4 Wochen Urlaub mit meiner Frau lieber wären...tja, vielleicht im Mai und dann 1 Woche. 

 

Ansonsten lief es letzte Woche in der  Reha bzgl. des Herzens gut. Ich habe mehr Motivation zum Spazieren gehen gehabt und auch Muskelaufbau/ Fahrradfahren und Treppensteigen hat mir mehr Spaß gemacht/ lief gut. Einmal war ich essen/ einmal im Cafe...ein bisschen "normales Leben" tat mir gut. Ein Abend war richtig mies..da hab ich nen Pfleger "reden" gesucht..die Angst nahm überhand. Ich bin selten so dämlich-arrogant behandelt worden. Das fand ich traurig - gerade in Rehaeinrichtungen sollten Leute arbeiten, die da sensibler sind. Meine Ärztin ist dafür sehr engagiert und nimmt sich enorm viel Zeit für mich. 

 

Kann man das Thema hier eigentlich verändern? Von "Fragen vor der  OP" zu "Mein Aortenklappenersatz oder sowas..und wäre dafür eine eigene Forumsrubrik nicht  eine gute Idee?

 

Gute Nacht und einen Guten Start in die neue Woche

 

Oliver

 

 

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Hallo Oliver,

 

du kannst doch für Berichte über die weiteren Fortschritte in deiner Genesung ein neues Thema aufmachen.

 

Grüße 

Dietmar

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Hallo Oliver,

 

bei meinem Schwager ist nach einer langjährigen Odyssee endlich Rheuma diagnostiziert worden. Das ist gut behandelbar. Bitte wende dich an die RheumaAmbulanz einer Uniklinik. Die kennen sich genau aus und wissen, welche Werte bestimmt werden müssen. 

Das wird wieder. 80 % aller Rheumapatienten können wieder normal arbeiten

 

bearbeitet von Brigittchen
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  • 3 weeks later...

Hallo Oliver,

 

mit Interesse und Anteilnahme habe ich deinen "Werdegang" gelesen. Im Moment bist du sicher schon ein paar Tage zu Hause und hast einige Maßnahmen getroffen, deine Symptome, die unabhängig von der Klappen-OP sind, mit qualifizierten Ärzten zu besprechen. Ich möchte dir einfach nur Mut machen, mit dir geduldig zu sein und dir nicht zu schnell alles Mögliche abzuverlangen.

Ich lebe jetzt seit fast 17 Jahren gut mit einer mechanischen AK (und einer angehängten Aortenprothese) und kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass es stetig aufwärts geht - und du eines Tages auch noch deinen Surf-Urlaub in Indonesien genießen können wirst ;-)

Für mich war damals sehr wichtig, möglichst schnell die Marcumar-Einnahme selbst regeln zu können (mit dem CoaguCheck), was einem in der Angelegenheit viel Unabhängigkeit beschert.

 

Ich wünsche dir , dass das neue Jahr für dich in allen Bereichen ein erfolgreiches "Genesungsjahr" wird!

 

Viele Grüße!

Wolfgang 

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  • 1 month later...

Guten Morgen, 

 

ich habe nach der  OP einige Zeit gebraucht um hier nun wieder aktiver zu werden..sorry an die diejenigen, die mir hier noch geantwortet habe und wo ich mich noch nicht mal kurz bedankt habe: Ich glaube zum einen hab ich das Erlebte bzgl. des Herzens etwas verdrängt, zum anderen war ich in den letzten 2 Monaten primär auf der Suche nach der Grunderkrankung, die bei mir erst zum Klappenersatz geführt hat.

 

@Dietmar: Danke für Deinen Hinweis, ich mache nun ein neues Thema auf.

@Brigittchen: Vielen Dank, ich bin nun in einer Rheuma-Ambulanz gewesen, eine der gängigen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen liegt wohl nicht vor - aber zu meiner Odyssee im neuen Thema dann mehr.

@Wolfgang: Dir auch lieben Dank für das "Hoffnung machen". Mein "Werdegang" bleibt leider spannend..würde mich sehr freuen, wenn Du im neuen Thema reinschaust und als erfahrenes Forumsmitglied mit mech. Klappe da vllt auch noch eine Idee zu allem hast?                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Euch allen, die Ihr mir in der Zeit vor der  OP und in den ersten Tagen nach der OP Mut zugesprochen habt - Vielen herzlichen Dank!                                                                                                                           Oliver

 

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  • 2 weeks later...

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