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Sternumosteomyelitis nach Aortendissektion


Larsrodriguezrebelo

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen!

 

Möchte mich vorstellen......

 

Vor rund 6 Jahren wurde bei mir im Rahmen eines routinemässigem check up´s ein zu hoher Blutdruck festgestellt. Ich bin jetzt 46 Jahre alt, schlank und habe schon immer viel Sport gemacht. Durch eine anschliessende Untersuchung beim Cardiologen wurde ein Aneurysma im Brustbereich festgestellt. Der Durchmesser des Aneurysmas betrug damals 49mm. Mir wurden Blutdrucksenker und Betablocker verschrieben und man sagte, dass man das Aneurysma regelmässig beobachten müsse. Die OP Indikation für solch ein Aneurysma liegt bei einem Durchmesser von 50mm.

 

Drei Jahre später bin ich dann auf der Arbeit zusammengebrochen und wurde ins Herzzentrum Wuppertal Arrenberg eingeliefert, wo man mich schliesslich in einer Not-OP operierte. Das Aneurysma war ruptiert und während der Op entstand auch noch eine Aortendissektion Typ A. Ich bekam ein klappentragendes Conduit mit mechanischer Klappe. Ich wurde mehrere Tag im künstlichem Koma gelassen, anschliessend auf die Normalstation verlegt. Nach ca. 14 Tagen bekam ich immer schlechter Luft und hatte starke Schmerzen. Wie sich herrausstellte, hatte ich einen Infekt im Mediastium. Dieser wurde dann in einer weiteren Not OP saniert. Daraufhin besserte sich mein Zustand und ich konnte letztendlich nach ca. 4 Wochen nach hause. Daraufhin reha und im September war ich wieder topfit und konnte wieder arbeiten. Im Dezember 2016, also fast eineinhalb Jahre darauf, musste ich erneut ins Krankenhaus, es hatte sich eine "Beule", gefüllt mit seröser Flüssigkeit, über der OP Narbe gebildet. Man sagte mir, dass das von den Drähten kommen würde und entfernte mir 3 von 8 Drähten. Nach einer Woche war ich wieder zuhause. Die kleine Wunde heilte nicht, wobei ich mir damals nichst gross dachte., immer schön neu gepflastert und munter weitergearbeitet. Anfang April, als die Wunde immer noch nicht zu war, empfahl man mir, dass ich ich die restlichen Drähte auch noch entfernen lassen sollte. Man verwies mich in die plastische Chirugie ins Helios in Wuppertal Barmen. Dort wurde ich erneut operiert......man diagnozierte eine Osteomeylitis, mehrere Knochenanteile und angrenzendes Gewebe war abgestorben....Daraufhin legte man mir ein VAC-System an. Da ich nun nur noch Fragmente von meinem Brustbein übrig hatte, führte man zur Defektdeckung eine gestielte Lattissimus-Dorsi OP durch. Alle verlief reibunglos und nach ca. 4 Wochen wurde ich beschwerdefrei entlassen. Das war im Mai 2017. Im Juli bekam ich zunehmend Schwierigkeiten beim Luftholen. Ich rannte von Arzt zu Arzt, keiner fand etwas....Dann im September war es soweit... Bei einer CT Aufnahme stellt man ein neues Aneurysma (Durchmesser fast 100mm) fest. Ich wurde sofort ins Herzzentrum Elberfeld verlegt, wo man mich  sofort am nächsten morgen wieder operierte. Dann wieder Intensiv und so weiter.... Nach ein paar Tagen war ich soweit wieder fit, man hatte mir einen komplett neuen Aortenbogen rekonstruiert.

Ein paar Tage später ging die Naht wieder auf und grosse Mengen seröse Flüssigkeit kam herraus. Wieder OP, wieder VAC System angelegt. Nach mehreren Wochen Auffenthalt wurde  dann wieder in der Plastischen Chirugie, zur Defektdeckung eine Lappenplastik , diesmal mit den Brustmuskeln durchgeführt. Dann wieder Reha. Nach relativ kurzer Zeit war ich wieder  topfit.

 

Im Januar diesen Jahres konnte ich wieder  ganz normal arbeiten. Plötzlich bekam ich wieder Schmerzen im Brustbereich, es bildete sich wieder eine Fistel, aus der wieder Flüssigkeit austrat. Im April diesen Jahres wurde mir dann im Helios Herzzentrum Elberfeld diese herausgeschnitten, Anlage VAC System.......bla, bla, kannte ich ja alles schon. War dann wieder 2 Monate stationär. (Antibiose Vancomycin und Rifampicin, I.V.) Anfang Juni wurde ich dann objektiv gesund entlassen. Nach wenigen Tagen trat schon wieder seröse Flüssigkeit aus. Ich ging alle 2 Tage in die Klinik, zum Verbandswechsel und Kontrolle.

Es wurden mehrere Abstriche und Blut abgenommen. Keine Auffälligkeiten, alles gut. Mittlerweile habe ich auch so´n bisschen Schiss vorm Krankenhaus, was vielleicht nachvollziehbar ist. Jetzt, letzte Woche, nach Blutentnahme wurde festgestellt, dass mein CRP-Wert, sowie die BSG erhöht sind. Also wieder ins Herzzentrum, wo mittlerweile mehrere neue Oberärzte und ein neuer Professor eingestellt sind. Ich werde nun, nächste Woche wieder dort einchecken. Man sagte mir, dass man vermutet, dass man zusätzlich zu MRSA und MRSE Keimen, eine Pilzinfektion auf meiner Aortenprothese vermutet. Nächste woche werden dann mehrere Voruntersuchungen (TEE, PET CT) vorgenommen. Eine eventuelle Pilzbesiedlung der Prothesen wäre auch eine Erklärung für das 2., plötzlich aufgetauchte Aneyrysma ......Sollte sich der Verdacht auf eine Infizierung der Prothesen bestätigen, so wäre ein Tausch der Prothesen unumgänglich. Nehme jetzt seit Freitag 3x1g Staphylex tgl. und bereite mich schonmal gedanklich auf die Dinge vor, die mich da erwarten.

Ich schreibe dies alles, damit ich vielleicht anderen, die ein ähnliches Schicksal teilen, Mut machen kann. Denn ich sage immer; Egal was kommt, ich packe das und lass mich nicht kleinkriegen.

Falls die ganze Story vielleicht falsch rüberkommt, nochmal zur Erklärung, alle Chirugen sind extrem bemüht mir zu helfen, man hat mir bereits mehrfach das Leben gerettet.

ich habe auch bewusst mehrere Dinge zur Darstellung meiner Geschichte weggelassen, um niemanden zu langweilen.

Vielleicht ist ja jemand hier im Forum, der ähnliche Probleme mit seinen OP´s hatte......

 

Liebe Grüsse, es tat gut, dass hier aufzuschreiben

Lars

 

 

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Also mir fehlen die Worte. Ich bewundern dich für deinen Optimismus und Lebensmut.

Was ich nicht so ganz verstehe. Was hilft es die Prothesen auszutauschen, wenn im ganzen Körper die Pilze und Bakterien eventuell sind. Da muss doch eine längere Grundsanierung gemacht werden,sonst liegst du ja bald wieder unterm Messer. 

Bist du auf Marfan oder eine ähnlich gelagerte Krankheit getestet worden?

Liebe Grüße und alles Gute 

Brigitte 

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Hi Brigitte....

Das PET CT soll erstmal klären, ob Pilze auf den Prothesen angesiedelt sind. Es wurden auch mehrere Blutkulturen angelegt und auf Pilze getestet. Ergebnisse stehen halt noch aus. Auf Marfan bin ich schon vor 3 Jahren getestet. Hab ne familiäre Disposition und bin wahrscheinlich lange, unwissend mit Bluthochdruck eingelaufen. Dazu noch Kraftsport und immer viel Stress.....und wie gesagt, so eine Pilzinfektion kann auch gefässwände entzünden, das als mögliche Erklärung für das 2. Aneuyrisma.

 

LG Lars

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Gegen Pilze und Bakterien im Körper kann man ja was machen. Nur wenn sie nur die Prothesen austauschen, denn Rest aber nicht angehen, wäre das ja nicht so gut. Ich hatte auch ein Aneurysma aufgrund einer bikuspiden Herzklappe. Meine Ärztin sagte mir damals, dass ich wahrscheinlich eine gewisse genetische Disposition bzgl. Bindegewebschwäche habe (kein Marfan). Das A und O ist der Blutdruck  (auch in Hinblick darauf wie schnell er z.B. bei Aufregung oder Anstrengung ansteigt in welche Höhen) und ich meide extreme Kraftakte.

Liebe Grüße 

Brigitte 

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