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TIA / Schlaganfall nach Klappenersatz?


Charlie

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Hallo zusammen,

 

ich wurde nun Mitte 02/2018 an der Aortenklappe operiert: Ersatz durch Kunstklappe einschließlich der Aorta ascendens, nun bin ich durch Marcumar bei einem INR zwischen 2,5 und 3,0 eingestellt, dazu derzeit noch Betablocker für den Puls. Einbau, Heilung und Reha verliefen bislang ohne Schwierigkeiten.

 

Nun habe ich aber seit rd. 3 Wochen Schlaganfalls-ähnliche Symptome (zeitlich begrenzte Taubheit (10 min) im linken Arm verbunden mit linksseitiger Taubheit im Mund inkl. linker Zungenhälfte), weshalb ich in einem Uniklinikum auch intensiv untersucht und ohne Befund (EKG/ Blutdruck-Überwachung, CT, Angiographie, EEG und Schluckultraschall, MRT war aufgrund des frischen Klappeneinbaus noch nicht möglich) nach einer Woche entlassen wurde - mit dem Hinweis, es "sei am ehesten eine TIA zu vermuten, komme wohl als Spätfolge (kleinere Tromben im Bereich der Nähte bzw. der noch nicht ganz eingewachsenen Klappe) von der OP und könne in den ersten Monaten bis zu einem Jahr wiederholt auftreten" und mehr als die sowiso stattfindende Marcumarisierung würde man nicht machen können, ein "schwerer Schlaganfall sei jedoch selten nach sowas".

 

Da die gleichen Symptome nun aber immer häufiger auftreten mache ich mir langsam doch mehr Gedanken und dachte ich höre hier mal nach, ob jemand ähnliches in der Situation erlebt hat bzw. ob noch andere mögliche Ursachen für diese Symptomatik denkbar sind?

 

Vielen Dank schonmal für eure Gedanken dazu!

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Vielleicht kommt es auch von deinem Nacken/Wirbelsäule  und der Lagerung während der Op. Ich kann durch gewisse Kopfdrehungen seit der Op ähnliche Symptome zum Teil auslösen. Eine Physiotherapie bringt da eventuell etwas.

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da hat man ja gleich angst vor so einer op,ich bekomme auch eine herzklappe,werde da nicht an mir das machen lassen wenn man noch einen schlaganfall bekommt,da kann man ja gleich das leben beenden

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HalloCharly,

 

auch ich habe manchmal so leichte Lähmungserscheinungen im linken Arm, Bein und  auch im Becken. Eine Untersuchen nach Ausschlussverfahren ergab bei mir einen multiplen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule. Seit ich regelmäßig Rückengymnastik mache ist das so gut wie weg. 

Brigitte  ich hatte ja einen Schlaganfall wegen meiner damals defekten Klappen und würde dringend raten, eine notwendige Herzoperation nicht wegen Eventualitäten bezüglich eines Hirnschlags abzusagen. Die OP rettet vermutlich dein Leben, denn einen Schlaganfall kann man auch ohne OP bekommen.

Ich hoffe dein behandelnder Kardiologe kann dir die Angst davor nehmen.

 

Alles Gute, Suse

 

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Hallo Brigitte,

 

mein Bruder hatte seinen Schlaganfall aufgrund eines geschwächten Herzens ohne irgendeine Op (Herzmuskelentzündung). Ich persönlich finde das Risiko viel höher bei einer unbehandelten Herzerkrankung mit entsprechenden Rhythmusstörungen einen Schlaganfall zu bekommen.

Und  wie auch schon Suse schreibt, sind diese Lähmungserscheinungen oft nicht TIA bedingt sondern hängen mit der Wirbelsäule zusammen.

 

Liebe Grüße 

Brigitte 

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Hallo,

ich habe seit 14 Jahren Doppelklappenersatz, wobei besonders die Mitralklappe ein Risiko ist. In der Vergangenheit hatte ich immer wieder ähnliche Symptome wie Charlie. Ein MRT im Herbst 2013 anlässlich eines Kopfstoßes zeigte aber keine Besonderheiten. Ich habe zudem dass Pech, dass ich seit über 40 Jahren unter Migräne mit Aura leide. In meinem Fall ist die Aura immer eine Sehstörung, die i. d. R. ca. 30 min dauert. Früher folgten starke Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Seit meiner Herz OP bekomme ich nach wie vor Sehstörungen (Aura), aber zum Glück keine oder nur sehr leichte Kopfschmerzen und niemals Übelkeit. Im Herbst 2015 hatte ich Sehstörungen, die ungewöhnlich lange andauerten (ca. 7-8 Stunden). Sonstige Ausfälle hatte ich keine. In den Folgetagen war ich bei einer Neurologin, die auf die Möglichkeit einer verlängerten Aura hinwies, aber trotzdem ein MRT veranlasste. Ca. 4 Wochen nach den Sehstörungen wurde das MRT gemacht. Es wurde u. a. eine kleine subakute Ischämie festgestellt. D. h. ich hatte in den Wochen vor der Untersuchung einen kleinen Hirninfarkt, ob diese Sehstörungen von dem Infarkt kamen ist ungewiss, denn die Ischämie war in einer Hirnregion, die nicht für das Sehen zuständig ist. Ich versuche meinen INR Wert möglichst bei 3,5 zu halten, was aber nicht immer gelingt. Werte von <3 hatte ich aber nur sehr selten. Ich habe mit meinem Kardiologen gesprochen. Er sagte mir, dass es Menschen gibt, bei denen Marcumar alleine nicht immer einen sicheren Schutz vor Schlaganfällen bietet, so dass ich seit Januar 2016 auch noch gering dosiertes ASS einnehme (35 bis 50 mg täglich). In den Jahren  2017 und auch 2 018 hatte ich bereits mehrmals länger andauernde Sehstörungen. Am 24 April wurde wieder ein MRT gemacht, um abzuklären, ob es in dieser Zeit erneut zu einem Hirninfarkt gekommen ist. Im MRT wurde aber kein weiteres ischämisches Ereignis festgestellt. Fazit: Sehstörungen werde ich auch in der Zukunft immer wieder bekommen, auch wenn diese länger andauern, sind es vermutlich isolierte Migräneauren ohne Kopfschmerzen, die wieder vorübergehen. Sollten noch andere Symptome hinzukommen, müsste ich darauf reagieren.

LG Stefan

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Guten Abend Charlie,

 

ich würde Dir raten, nochmal ein Kopf-MRT machen zu lassen. Auf den Bildern sieht man, wie Stefan schon geschrieben hat, sehr gut ob es einen Hirninfarkt oder TIA gab, oder eben nicht.

Wurde das CT vom Kopf gemacht? Da werden die Ärzte ja schon was gesehen haben - was das Kopf-MRT ja dann überflüssig machen würde -, oder eben nichts. Von daher verwundert mich auch die Aussage "sei am ehesten ein TIA zu vermuten". Mir wurde mal von einem Radiologen gesagt, dass man solche Ereignisse auch noch Jahre nach dem sich diese abgespielt haben, auf den Bildern sieht. Hinweise auf einen sich vor kurzem zugetragenen Schlaganfall findet man im Zweifelsfall auch noch im Blut.

 

ich sah mich nach meiner Operation 2012 auch mit einem plötzlichen neurologischen Ausfall konfrontiert. Habe das damals direkt angesprochen und von meinen Erzählungen her schlossen die Ärzte in der AHB einen TIA oder Schlimmeres aus.

Wieder zu hause habe ich deshalb mit verschiedenen Ärzten gesprochen und es wurde dann nochmal ein Kopf-MRT gemacht auf dem auch nichts gefunden wurde.

 

Aktuell geht es mir ähnlich wie Dir, da ich an manchen Tagen auch über Minuten hinweg andauernde halbseitig Taubheitsgefühle habe (Hand und die entsprechende Lippenhälfte, Zunge müsste ich mal beobachten).

 

Sicher, man macht sich Gedanken, wenn man so etwas mitbekommt und davon nicht zu wenig. Daher kann ich Dir nur raten, weitere mögliche Ursachen abklären zu lassen.

 

Ich wünsche Dir alles Gute

Micha

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Hallo zusammen,

 

erstmal vielen Dank für die hilfreichen Rückmeldungen!

 

Zunächst werde ich wohl doch nochmal einen anderen Neurologen nach dessen Einschätzung und möglichem Vorgehen befragen (danke Stefan für den Hinweis auf mögliche zusätzliche ASS-Gaben! Was ein MRT angeht - die Ärzte scheuen sich noch ein wenig mir die MRT-Sicherheit der Klappe zu bestätigen, da die OP erst 3 Monate her ist... nach 6 Monaten sei es aber wohl kein Problem mehr...) und auch mal bei meinem Osteopathen wegen der Wirbelsäule vorbeischauen (danke, Suse und Brigittchen, ich dachte bisher immer, dass bei so verschiedenen Lähmungserscheinungen nur der Kopf in Frage kommt...), vielleicht lässt es sich ja doch auf Blockaden o.Ä. zurückführen. Ansonsten bleibt wohl nur, sich damit abfinden, und solange es immer wieder weggeht, komme ich sicher irgendwann damit zurecht...

 

@ Micha: Wie lange hast du diese Symptome schon, die klingen wirklich ähnlich, bei mir kommen noch die Innenseite der Wange und die Zähne selbst dazu...?

 

@ Brigitte: Selbst wenn die von mir beschriebenen Symptome nicht mehr abklingen - ich würde die OP mit allem drum und dran in jedem Fall sofort wieder machen lassen, alles andere ist in meinen Augen für mich keine Option, und wie du ja hier an den im Verhältnis wenigen Antworten siehst, ist die Symptomatik scheinbar auch nicht sehr häufig...

 

Liebe Grüße und alles Gute für Euch,

 

Charlie

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Hallo Charlie,

 

ich beobachte diese Symptome jetzt seit ca. 10-12 Wochen. Heute hatte ich wieder kurzzeitg das Gefühl, dass meine Lippe einschläft (es hat sich so ähnlich angefühlt wie nach der Spritze beim Zahnarzt).

 

Grüße

Micha

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  • 3 weeks later...

Hey ihr Lieben... Ich hatte 6 Monate nach der OP auch den Verdacht einer TIA. Ich würde gründlich untersucht. Gefunden wurde nix. Dann folgte nochmals MRT von Kopf und HWS. Kopf OK , HWS Bandscheibenprotusion mit mehreren Neuroforaminalstenosen. Ich vermute das meine Lähmungserscheinungen davon kommen. Hab das bis heute noch bei Wetterwechsel. Genauso ist es mit dem Schwindel wenn Gewitter/Sturm angesagt sind. Aber mittlerweile hab ich mich dran gewöhnt. 

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  • 3 months later...

Hallo, zusammen,

 

hatte im Mai eine Mitralklappenrekonstruktion mit perioperativem Schlaganfall. Bei der Erstmobilisation nach Op. fiel mir sofort auf, daß mein linkes Bein nicht so wie das rechte zu kontrollieren war und ich es etwas nachzog, was ich auch gleich kundtat. Auf mein Drängen kam der Neurologe und nach seiner Untersuchung äußerte er den Verdacht, es könne sich um einen kleinen Schlaganfall perioperativ handeln, dieses würde aber keine therapeutische Relevanz nach sich ziehen, da ja sowieso eine Antikoagulation eingeleitet wird. Am 5 postoperativen Tag wurde dann auf mein Drängen hin doch noch eine MRT des Kopfes gefahren, in der sich dann der kleine Schlag bestätigte. Das Schlimmste für mich war, aus dem off mit dieser Diagnose konfrontiert zu werden! Besonders, da ich vor der Operation völlig gesund war, ohne Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Atheriosklerose.... Aber diese postoperativen Schlaganfälle kommen wohl sehr häufig vor, werden aber nicht immer gleich diagnostiziert, weil nicht alle Patienten gleich eine MRT bekommen. Meine Beschwerden sind jetzt vollständig abgeklungen und ich nehme jetzt erst einmal für 1 Jahr die Blutverdünnung, statt  eigentlich nur 3 Monate nach MKR. Dann werde ich das noch einmal mit den Neurologen/Kardiologen besprechen, ob ich evtl. das Eliquis absetzen und dafür ASS 100 nehmen kann. 

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  • 5 months later...

So, für die Interessierten mal einen kurzen "Diagnosestand" ;) :

 

- MRT vom Herz (ging erst nach 6 Monaten, hier mal eine Liste für Medtronic-Implantate, aber natürlich wie bei den Ärzten auch "ohne Garantie" :) : http://www.klinikum.uni-muenchen.de/Herzchirurgische-Klinik-und-Poliklinik/download/de/Medtronic_MRT-taugliche-Herzklappen1.pdf) unauffällig - also keine Blutungen oder Schlaganfall (war beides auch aufgrund der Widerholungen eigentlich schon vorher auszuschließen),

- weder Osteopath noch Orthopäde konnten was finden, röntgen der HWS war unauffällig - demnach vermutlich auch kein Lagerungsschaden bzw. Bandscheibenvorfall (O-Ton: "Es scheint nichts Schlimmes zu sein, nur unangenehm, vielleicht versuchen sie sich daran zu gewöhnen..."),

- Neurologe tippt noch auf eine Aura einer Migräne ohne Kopfschmerzen

- Zweitmeinung der Neurologen steht aufgrund langer Wartezeiten noch aus...

 

Ansonsten tritt es alle 2-6 Wochen weiterhin auf (also Taubheit linke Gesichtshälft innwendig und linker Arm oberflächlich, ohne Bewegungs- oder Mimikeinschränkungen) für rd. 10 min und ich versuche mich daran zu gewöhnen - und wenn das alle negativen Folgen der OP waren, kann ich das sehr gut ;) !

 

Also vielen Dank für eure Beiträge und ich werde berichten, falls man noch was findet oder jemand eine Idee hat...

 

Gruß

 

Charlie

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Ich hatte nach meiner Mitralklappen (Kunstklappe)Operation auch sgn. .Auren. Das war aber die 3 Operation mit einer HLM (Aortenklappe, Aorta Ascendens). Ich habe eine Pilgerfahrt zu Ärzten hinter mich gebracht mit den Egebnissen angefangen bei Migräne bassilaris, Durchgangssyndrom, Angststörung und psysomatischer Erkrankung. Ich habe aufgegeben aber die Ausfälle wurden schlimmer. Erst der Zufall bei einer Verletzung am Becken zeigte sich der Ursprung. Das Drehen am Bein und der darauf folgende Schmerz löste direkt aus der Aura einen Krampfanfall aus. Jetzt musste  man wo die Ausfälle herkamen. 5 Wochen Klinik und eindosieren auf Epilepsie Medikamente. Wahrscheinlich lebenslang nicht mehr Anfallfrei. Nur merke ich z.Zt dass, der 3 Herzschrittmacher nicht so funktioniert wie die vorher und ich in den letzten Tagen von Auren und richtigen Blackouts getroffen werde. Ich denke der wird in den nächsten Wochen nochmal getauscht. Also Epilepsie nicht ausschließen 

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  • 3 weeks later...

zu den Sehstörungen kann ich nur sagen: googelt mal das Flimmerskotom. Habe es seit 20 Jahren. Völlig harmlos, aber einer TIA sehr ähnlich. Am Anfang hatte ich Panik, nun aber weiß ich, was es ist. Das ist beruhigend. Haben wohl auch sehr viele Leute. 

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