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Lixiana


klanobo

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Hallo

Bei mir wurde vor ein paar Monaten Vorhofflimmern festgestellt. Ich bekam Lixiana 60mg verschrieben. Das Medikament habe ich bestens vertragen. Nun, nach einem Arztwechsel sollte ich erst Macrmaur nehmen. Das habe ich nicht vertragen. Mein Mund war sehr trocken und alles schmeckte Bitter. Dann bin ich auf Eliquis umgestiegen. Aber auch hier das gleiche Problem mit dem Mund. Also wieder zum Doc. Ich fragte ob ich nicht wieder Lixiana nehmen dürfte. Daraufhin der Doc: Aber nur auf eigene Verantwortung.

Ich frage mich nun was das ganze soll. Ist dies Lixiana so schlecht???

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Das Problem ist, daß es ein recht neues Mittel ist und man genau wie bei Xarelto nicht die langfristigen Wirkungen und Nebenwirkungen kennt.

Da gehen manche Ärzte kein Risiko ein. Bei meinem Vater gab es vor Jahren massive Probleme mit Macumar nach längerer Einnahme, da habe ich mich zur Thematik Xarelto belesen und den Hausarzt überzeugen müssen, auf Xarelto umzusteigen (der wollte erst nicht). Mein Vater vertrug es sehr gut. Auch ich nehme Xarelto aufgrund Vorhofflimmern und vertrage es sehr gut. Meine Kardiologin und Hausärztin (Internistis und Kardiologin) sowie die Reha Klinik waren sich da einig. Mein alter Hausarzt verschreibt nach wie vor nur Macumar. Sprich doch mal mit deinem Kardiologen über Lixiana.

Ich denke, jeder muss sein Medikament finden mit den geringsten Nebenwirkungen  (ausser man hat eine künstliche Herzklappe, dann geht nur Macumar).

Herzliche Grüße 

Brigitte 

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Hallo Klanobo,,

 

leider ist es nicht mehr so ganz einfach, die Aussagen der Ärzte bezüglich Begründung der ein oder anderen Medikamentenwahl nachzuvollziehen.

 

Meine Patientensicht:

Die Pharmavertreter leisten offensichtlich gute Arbeit.

Das Medikament Lixiana muß schon sehr gut sein, ist es doch ca. 10 mal so teuer wie z.b. Warafin oder auch Marcumar. (bezogen auf jeweils eine Tablette am Tag)

Obwohl es meines Wissens nach noch keine Langzeitstudien gibt, schreitet die Vermarktung voran. 

Z.B. in der Studie auf welche Dietmar verweist, ist nicht ersichtlich, ob die Patienten unter der Einnahme von Warafin in ordentlichen Zeitpunkten überwacht wurden. Ich bezweifle dies, da dass INR Selbstmanagement bei diesem Krankheitsbild nicht gefördert wird. Auch ist der Blick auf weitere zusätzliche Erkrankungen und die Mobilität der Patienten verwehrt. Eine Studie halt.  So gesehen ist der "Vorteil" von Lixiana relativ zu sehen. Das heißt aber nicht, das es schlecht ist, nicht das wir uns da missverstehen. Es kommt immer auf die richtige Anwendung an.

Wir Patienten befinden uns in einem Dilemma. Einerseits hoffen wir auf ein Medikament, welches uns schnell und unkompliziert hilft, andererseits sind wir verunsichert ob der eventuellen Nebenwirkungen, Dosierung und nicht zuletzt der Kosten die eventuell uns betreffen. Ganz wichtige Frage: Was ist in Notfällen, lässt sich eine Blutung unter Edoxoban-Therapie kurzfristig stoppen?

 

An deiner Stelle würde ich deinen behandelnden Arzt auf seine Aussage hin ansprechen. Was meint er mit "auf eigene Verantwortung" und warum sagt er das?

Sollte er ausweichen bzw. ungenügende Antworten geben, besuche einen anderen Arzt (z.B.einen Kardiologen). Ich denke über diesen Weg wirst Du zu einer zufriedenstellenden Ergebnis kommen.

 

 

MfG

 

Klaus

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Hallo,

ich nehme Lixiana seit ungefähr 18 Monaten ein und vertrage es super. Ich verspüre keinerlei Nebenwirkungen. Und bisher erfüllt es seinen Job, zumindest hab ich keinen Schlaganfall bekommen- ich hoffe, das bleibt so!

 

Viele Grüße, Steffi

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Hallo,

Ich würde die Informationen gerne etwas genauer betrachten. Der angegebene Link führt nicht zu einer Studie, sondern zu einer Zusammenfassung einer Studie. Deswegen findet man dort auch keine genaueren Angaben. Deswegen ist die bekannteste Studie aber nicht schlecht.

Die verschiedenen “Neuen oralen Antikoagulantien“ = NOAK s sind nicht genau gleich. Lixiana zeigt z.B. Unterschiede bei Patienten mit unterschiedlichen Nierenfunktionen. Ist die Nierenleistung sehr gut, was einer hohen Creatininclearance entspricht, sollte Lixiana eher nicht eingesetzt werden. Einfache Vergleiche zu anderen Patienten sind daher zu einfach.

Auch sind die NOAK s bei nichtvalvulärem Vorhofflimmern zugelassen. Also wenn es nicht durch eine Klappe ausgelöst wird. Wird es aber dabei eingesetzt, wäre es ein off label Einsatz und der Arzt sollte den Patienten darüber informieren, denn es gibt sonst Haftungsprobleme bei Komplikationen.

Auch der INR Wert ist nicht aussagekräftig, da die NOAK s an anderen Stellen im Gerinnungssystem angreifen . Faktor Xa. 

Es ist also nicht ganz so einfach.

Vergleiche zu anderen Personen sind einfach übertragbar.

Viele Grüße

Uta

 

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Hallo Uta,

 

danke für die interessanten Details.

Ich meinte mit INR-Werten und die Messungen die Probanten in der Studie unter Warafin bzw Marcumar. Es ist ja bekannt, dass eine engmaschige Kontrolle und Anpassung der Dosierung die Komplikationsrate drastisch sinken läßt.

Wie können denn dann die Gerinnungswerte (Faktor Xa) oder welche auch immer, bei den Medikamenten mit dem Wirkstoff Edoxoban ermittelt werden ?

Woher weiß ich (oder bestenfalls der Arzt) bei der Einnahme, in welchem Bereich ich mich befinde, kannst Du da etwas zu sagen?

 

Danke

 

LG

 

Klaus

 

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Guten Abend,

 

auch wenn ich keine Antikoagulanzien einnehmen muss, habe ich mich damals vor meiner OP mit dem Thema und dem neuen "hoffnungsvollen Stern am Gerinnungshemmer-Himmel" (bitte nicht falsch verstehen) Xarelto trotzdem beschäftigt, da ja auch bei mir eine mechanische Klappe zur Diskussion stand.

Seitdem sind ca. 5,5 Jahre ins Land gegangen. Vom Gefühl her hat sich auf dem Markt viel getan. Aber - so wie ich es mitbekomme - immer noch ohne eine wirkliche "gesündere" Alternative zu Marcumar entwickelt zu haben.

 

Teilweise, so ja auch bei Xarelto, kommt erst zeitnah zur Markteinführung heraus, dass Medikamente für bestimmte Patienten oder Erkrankungen doch ungeeignet sind. Und ich habe manchmal das Gefühl, dass das Dilemma schon bei den Vorstudien und bei der Auswahl der Probanden anfängt. Ich glaube, dass die Pharmazie noch längst nicht alle Einflüsse von Medikamenten/Wirkstoffen auf andere organische Erkrankungen erforscht hat. Ganz abgesehen von den Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Auch weil jeder Mensch anders ist und Medikamente anders verstoffwechselt und verträgt und weil viele Patienten noch weitere Erkrankungen in verschiedensten Ausprägungen haben, ist es so kompliziert genaue Vorhersagen zu machen, für wen und für was ein Medikament am Ende wirklich wie gut geeignet ist.

 

HInzu kommt der von Klaus angebrachte Punkt der Vertreter, die ein Produkt am Markt platzieren wollen und das nicht immer unter dem Aspekt einer besseren medizinischen Versorgung für Patienten, sondern unter dem Aspekt der Gewinnmaximierung ihres Auftraggebers.

 

Um es abzukürzen: Sprich vertraulich mit Deinem Arzt, warum er Dir dieses Medikament nicht empfehlen kann oder will, wo er Gefahren sieht etc. . Ich befrage sogar manchmal Apotheker nach Ihrere Meinung. Diese sind im Zweifelsfall etwas unabhängiger als Ärzte, auch wenn sie mein persönliches Krankenprofil nicht kennen.

 

Grüße

Micha

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Danke für Eure Antworten.

Mein Doc meinte ja nur das es auf Dauer Probleme mit den Nieren geben könnte. Meine Nieren sind momentan aber noch in Ordnung.

Wir sind nun so verblieben das ich das Lixiana nehme bis auf weiteres (natürlich auf eigene Verantwortung). Spätestens wenn ich Probleme mit den Nieren bekomme soll ich auf Eliquis umsteigen (das allerdings ohne eigene Verantwortung).

Nur komisch ist es das ich den bitteren Geschmack immer noch im Mund habe obwohl ich das Eliquis bereits abgesetzt habe und nun Lixiana nehme.

Mein Doc meinte das noch Restbestände im Körper sind die den bitteren Geschmack ausmache, komisch, sehr komisch.

 

Lg Klaus

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Hallo,

routinemäßig gibt es für die oralen Antikoagulatien wie Pradaxa, Xarelto... keinen Gerinnungstest. Der INR ist zwar verändert, aber zeigt meistens zu hohe Werte an. Es gibt ja noch viele andere Parameter, wie aPTT, Thrombinzeit, einzelne Gerinnungsfaktoren, von Willebrand Faktor...

Diese Werte des Gerinnungslabors geben im Notfall schon Auskünfte über den Gerinnungsstatus. Besonders, wenn die Werte fast im Normalbereich (d.h. ohne Einnahme ) liegen. Aber sie sind nicht für eine ständige Kontrolle und Anpassung der Dosierung geeignet.

Grüße Uta

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Hallo Klaus,

 

dann hast Du ja jetzt eine pragmatische Lösung gefunden.

Dein Arzt macht es sich aber sehr einfach und läd alle Risiken auf den Patienten ab (wenn er das überhaupt kann, er verschreibt das Medikament ja schließlich)

 

Da ich lebenslang einen Gerinnungshemmer einnehmen muss, hat sich damals die Einnahme von Marcumar angeboten. Das haben der Arzt bzw die Ärzte aber gemeinsam mit mir besprochen, auch alternative Medikamente betrachtet, und damit bin ich bis jetzt, seit bald 15 Jahren sehr gut gefahren. Ich möchte damit sagen, dass wir quasi als Team eine Lösung gefunden haben und diese jetzt gemeinsam vertreten. Das ist psychologisch sehr wichtig und das hätte ich mir bei Dir bzw deinem Arzt auch gewünscht., Schade.

 

@ Ute: Danke;)

 

LG

 

Klaus

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Hallo Thomas,

 

der verlinkte Artikel kann ohne Registrierung leider nicht gelesen werden, daher führt dieser Link nicht weiter.

 

Grüße
Dietmar

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Hallo Klanobo,

 

ist denn der Zusammenhang zwischen dem bitteren Geschmack und Marcumar gesichert? Schließlich ist das doch keine typische Nebenwirkung des Medikaments, oder irre ich mich da?

 

Gruß, Ralf

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Hallo Ralf,

das wundert mich auch, zumal Klaus ja den bitteren Geschmack sowohl bei Marcumar als auch bei Eliquis beschreibt.

Vielleicht liegt das Problem ganz woanders, z.B. bei den Zähnen bzw Füllungen?

 

LG

Klaus

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