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Klappe wieder undicht - nach MKR am 14.11.2017


windsurfgleiten

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Hallo zusammen,

 

ich muss leider meinen Frust mit euch teilen. Am 14.11.2017 wurde ja in Leipzig meine Mitralklappe rekonstruiert. Die Klappe war zwar direkt nach der OP dicht, aber bei Entlassung hieß es: Das Ergebnis sei gut (nicht sehr gut) - es war eine geringe Undichtigkeit (MI I) leider geblieben. In der Reha-Klinik konnte man diese aber kaum feststellen (MI 0-I). Das Vitium war allerdings auch komplex (beide Segel mussten neu aufgehängt werden).

 

Nach einigen Problemen mit Pleuraergüssen, mittlerer Perikarderguss (Dressler?) ging es langsam aber sicher wieder Richtung Besserung. Seit dem 15.01. arbeite ich wieder nach Hamburger Modell.

 

Nur die LDH Werte waren weiter zu hoch und stiegen (siehe anderer Post).

 

Letztes Wochenende sagte meine Frau: Ich höre wieder dein Herzgeräusch. Ich habe das mit dem Stethoskop meines Sohns geprüft: In der Tat, da war wieder ein deutliches Systolikum. Da wusste ich schon, dass es üble Nachrichten geben wird.

 

Heute war ich natürlich dann beim Kardiologen. Und leider gibt es in der Tat keine guten Nachrichten. Die Klappe ist wieder undicht. Es sieht so aus als wenn am Rand der Jet langschießt. Auf jeden Fall keine Kleinigkeit. Er kann es mit seinem 2D Echo nicht gut genug sehen, daher überweist er mich ins Krankenhaus zu einem Schluckecho. Das ist am 01.02. Bis dahin muss ich nun ausharren. Aber klar ist, auch da gibt es kein happy end: Entweder kommt es zur Re-OP oder man muss/kann erstmal wieder mit einer Undichtigkeit leben, die vielleicht nicht hochgradig, aber mindestens mittelgradig ist. Und dann würde man wieder bangen, wann die Re-OP fällig wäre. 

 

Die Statistik zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit wirklich gering ist, dass so etwas passiert - und irgendwie passiert es dann eben doch und man denkt immer, dass es einen selbst schon nicht treffen wird. Aber es ist eben leider nur Statistik - was einem selbst passiert entscheidet kein Zahlenspiel.

 

Ich gebe euch ein Update, was aus dem Schluckecho herausgekommen ist.

 

Bis dahin, Malte

bearbeitet von windsurfgleiten
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Hallo Malte,

vor 17 Minuten schrieb windsurfgleiten:

Aber klar ist, auch da gibt es kein happy end: Entweder kommt es zur Re-OP und man kann erstmal wieder mit einer Undichtigkeit leben, die vielleicht nicht hochgradig, aber mindestens mittelgradig ist.

 

Eine Re-Re-OP muss es nicht unbedingt geben. Nach meiner Re-OP erfreut sich mein Mitralkläppchen einer 100%igen Dichtheit und das nun seit dem 12.02.2012.

 

Zitat

 

Die Statistik zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit wirklich gering ist, dass so etwas passiert - und irgendwie passiert es dann eben doch und man denkt immer, dass es einen selbst schon nicht treffen wird. Aber es ist eben leider nur Statistik - was einem selbst passiert entscheidet kein Zahlenspiel.

 

Wie bereits erwähnt, laut Aussage meines Operateurs kommt es bei 1000 minimalinvasiven Eingriffen zu 1 Undichtigkeit, die erneut operiert werden muss. Auch ich habe mich nicht freiwillig gemeldet. Vielelicht gelingt es dir, ein Sonne in dein Herz zu lassen nach dem Motto jede Krise ist eine Chance. Ich bin der lebende Beweis und du Beweis Nr. 2!

 

Sonnige Schneeflockengrüße

bearbeitet von jaguanana
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Hallo Malte,

 

oje, das tut mir sehr leid, aber Kopf hoch und warte erstmal das Schluckecho-Ergebnis ab. Du weisst ja, das beste Mittel gegen Ängste sind Fakten. Dann weisst Du was Sache ist. Vielleicht lässt sich mit der Undichtigkeit, wenn diese konstant bleibt (enge Kontrollen) prima leben, ohne allzu große Einschränkungen. Also erstmal ohne Re-OP. Falls das nicht möglich ist, steht aber vielleicht die Klappenfrage wieder auf der Tagesordnung, zumindest dann, wenn eine nochmalige Rekonstruktion nicht wahrscheinlich ist. Meine Klappe wollten sie ja auch rekonstruieren, das gelang aber nicht, deshalb bekam ich eine Schweineklappe, mit der ich aber hochzufrieden bin. Lieber eine gute, neue  Ersatzklappe als eine Rekonstruktion, die nicht dauerhaft und zuverlässig hält. Ist zumindest meine Meinung.

 

Viele Grüße

Thorsten

bearbeitet von Thorsten
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Danke euch.

 

@jaguanana: Das hatte ich schlecht formuliert. Ich meinte entweder kommt es zur Re-OP ODER ich lebe erstmal wieder (wie vorher) mit undichter Klappe und muss dann immer bangen, ob und wann eine OP kommt. Klar, ich würde die Re-OP ausschließen, wenn es erstmal so geht. Gerne warte ich 10 Jahre und dann vielleicht mit Kunstklappe. Aber das ist ja alles noch nicht klar... vielleicht ist auch etwas gerissen.

 

@Thorsten: Du hast natürlich recht. Vor der OP wollte ich das optimale Ergebnis. Gerne wieder richtig Sport so fit wie möglich. Wenn man dann sieht, worum es geht und wie es anderen geht, was so eine OP bedeutet usw. dann relativiert man das natürlich. Dann möchte man einfach gesund sein, Zeit mit seiner Familie verbringen können, in den Urlaub fahren, den Kopf frei haben und dabei muss man nicht den 5000er besteigen. Aber ich hatte ja nun eine "gelungene" MKR und bin durch eine harte Zeit gegangen und dachte, das hat sich nun gelohnt. Es geht jetzt wieder los im Leben. Das ist schon einfach bitter. Und das zu verdauen fällt mir einfach schwer. 

 

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Halle Malte,

 

meine rekonstruierte Aortenklappe ist am Rand minimal undicht. Da spritzt das Blut Gießkannenartig beim Ultraschall so, dass von einer bestimmten Position das Ganze so aus sieht, als hätte ich eine schwere Insuffizienz. Meine Kardiologin meinte, wenn man das alles nicht wüsste, könnte man zu einer falschen Beurteilung kommen. 

Der Reha Kardiologe und meine Kardiologin schallen bei mir daher um einiges länger als sonst üblich. Wichtig sind noch andere Größen zur Beurteilung wie Ventrikelgrösse usw..

Vielleicht ist es bei Dir wie bei mir

 

Herzliche Grüße 

Brigitte 

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Hallo Malte,

 

klar, versteh ich gut, Du hast ja gehofft, nach der MKR wäre alles wieder ok mit dem Herzen. Wie Brigitte schon sagt, andere Parameter spielen bei der Beurteilung auch eine Rolle (neben der Insuffizienz), die Ventrikel- und Atrium-Größe, ebentuell der Druck-Gradient (Druckunterschied vor und hinter der Klappe). Wenn der Kardiologe das Gesamtbild hat wird entschieden, ob "weiter so" (ggf. mit Medikamenten, die das Herz entlasten) oder eine erneute OP. Wenn OP dann entweder neue Rekonstruktion oder Klappen-Ersatz.

 

Ich kann Deine Enttäuschung gut vestehen, ich hatte in der Reha, als ich dachte, es geht bergauf einen Schlaganfall (später noch einen), dazu kam Verdacht auf Endokarditis auf (im Blut wurden  Streptokokken gefunden) mit der Folge, dass die Ärzte mich mit Antibiotika vollgepumpt hatten, dadurch Schwindelattacken ohne Ende, bin durch die Klinik getorkelt (Schwankschwindel) wie ein Seemann bei Windstärke 8 ;). Hatte schon befüchtet, das kommt vom Schlaganfall, aber war zum Glück nicht so.

 

Gruß

Thorsten

 

 

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Hallo Malte,

 

es tut mir sehr leid für Dich, dass das OP-Ergebnis dem ersten Anschein nach, nicht so gut geworden ist. Sicherheit darüber, was wirklich los ist, wirst Du wohl erst nach dem Echo haben. Deinen derzeitigen Frust kann ich sehr gut nachvollziehen, da ich damals nach der OP auch ein ähnliches Erlebnis mit meiner Aortenklappenrekonstruktion hatte. Versuche Deine Gedanken von allem Schlimmen abzulenken, bis die Untersuchung ansteht (ich weiß, dass ist leichter gesagt als getan) um den Kopf etwas frei zu bekommen. Im Kopfkino malen wir uns manchmal im Vorhinein die Dinge viel Schlimmer aus, als sie es am Ende tatsächlich sind.

 

Ich denke, auch wenn ich die Beträge anderer User lese, dass Du bestimmt, einige Zeit nach der OP wieder richtig Sport machen kannst, wenn das Ergebnis stimmt. Versuche diesen Gedanken nicht aus den Augen zu verlieren, denn so etwas gibt einem ja auch Zuversicht und ein Ziel wofür man sich ds alles antut (neben Familie, Freunden etc.).

 

Ich wünsche Dir viel Kraft.

 

Viele Grüße

Micha

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Ich möchte euch erstmal für eure netten Worten danken.

 

Ich muss zugeben, meine Hoffnung ist etwas begrenzt, dass es ohne Re-OP klappen kann. Ein bißchen hoffe ich auf Brigittes Erklärung, aber das Systolikum ist natürlich schon sehr laut und kam plötzlich. In der Reha war es noch nicht da, jedenfalls nicht zu Beginn. Danach wurde kein Echo vom Herzen mehr gemacht und auch nicht abgehört, sondern da ging es dann eher um die Ergüsse und nicht um die Klappendichtigkeit. Das war abgehakt und als gut befunden. Tja... so kann es halt dann kommen.

 

Letztendlich erklärt dieser Jet am "Rand" ja auch recht gut den gestiegenen LDH. Denn das ist ja genau der Fall, wenn die Blutkörperchen mit "Schwung" gegen den Ring gedrückt werden. Das Problem hätte ich dann dauerhaft. Dazu die Frage, ob der Ring so überhaupt einwachsen kann und ob ich dann sonst ewig Marcumar nehmen muss. Außerdem ist mein Puls noch immer zu hoch - vielleicht eine Kompensation, die dann auch nicht runter gehen wird.
Damit wäre letztendlich ein schlechterer Zustand eingetreten als vor der OP. Daher vermute ich, dass eine Re-OP wahrscheinlicher ist. Außerdem muss der Jet ja irgendwo durchkommen. Vielleicht ist tatsächlich eine Naht am Ring gerissen.

 

Aber natürlich habt ihr recht, irgendwie muss man nun erstmal das 3D TEE abwarten und anhand dieses Befunds dann weiter überlegen, was zu tun ist. Aber es ist schon irgendwie ein heftiger Schlag. Ich bin froh, dass ich meine Familie habe, die mich unterstützt. Aber meine Kids sind natürlich noch klein - 2 und 6 Jahre. Für die wird das auch nicht leicht, wenn eine weitere OP kommen sollte.

 

Herzliche Grüße, Malte

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Hallo Malte,

 

Das Herz wird sich kontinuierlich modelliert 2-3 Jahre lang nach OP so dass es könnte sein dass deine kleine MI nach OP wird es jetzt temporär vergrößert. Das war auch meinem Fall mit Mitral und Aortenklappe. Vor OP die Aortenklappe war 100% dicht, nach OP grad 1, nach 6 Monate grad 2 , nach einem Jahr wieder grad 1. Die Mitralklappe war grad 3+ vor OP , 100% dicht nach OP,  grad 1 nach 6 Monate und jetzt (1,5 Jahre nach OP) 100% dicht. Ich hoffe dass es bei dir auch den Fall ist und nach einige Zeit das Undichtigkeit wieder minimal ist.

 

Beste glück zum schluck echo,

Ovidiu

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Hallo Ovidiu,

 

nur man gut, dass Du abgewartet hast und selbst bei Insuffizienz-Grad 2 der Aortenklappe Dich nicht nochmal operieren lassen hast. Eine Klappe (Trikuspidalklappe) ist bei mir ist leicht undicht (laut Klinik-Befund), villeicht wird das ja auch von selber wieder ohne Eingriff? In Mitralposition habe ich ja eine neue Schweineklappe bekommen, die auch völlig dicht ist, die defekte alte Mitralklappe mit Prolaps war bereits Stufe 3-4 insuffizient.

 

Viele Grüße

Thorsten

bearbeitet von Thorsten
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Am 23.1.2018 um 12:52 schrieb windsurfgleiten:

Die Statistik zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit wirklich gering ist, dass so etwas passiert - und irgendwie passiert es dann eben doch und man denkt immer, dass es einen selbst schon nicht treffen wird. Aber es ist eben leider nur Statistik - was einem selbst passiert entscheidet kein Zahlenspiel.

Lieber Malte,

 

es tut mir sehr, sehr leid, dass Deine Mitralklappen-Rekonstruktion offenbar auch nach den direkten OP-Komplikationen, von denen Du ja nun wahrlich genug hattest, große Probleme bereitet.

 

Ich drücke meine Daumen dafür, dass diese Probleme sich als eine Fehl-Interpretation (auch Deines Kardiologen - und: Ja, auch Ärzte irren sich!) herausstellen und es so sein möge wie bei Brigittchen.

 

Den Satz aber, den ich von Dir zitiert habe, habe ich mit Bedacht zitiert.

Auf meinen Mann traf er zu. Ihm wurde mit 45 ein Krebs diagnostiziert, den man statistisch wenn überhaupt, dann erst 20 Jahre später bekommt. Und während der 'Therapie' dieses Krebses ging bei ihm alles schief, was die Statstik so als Nullkomma-Fälle ausweist. 15 Monate nach der Diagnose war er tot - und hat damit die Todesalter-Statistik dieses Landes leider gar nicht beeinflusst, weil so ein Tod an so einem Krebs viel zu selten passiert und das "Viel zu Selten" in den Nullkomma-Fällen enthalten ist.

 

Allerdings gibt es einen Unterschied zwischen Nullkomma-Krebs- und Nullkomma-Klappenvitien-Fällen (jedenfalls bei Ersterkrankten über 35 Jahren, die dieses Nullkomma-Fall-Schicksal erleiden):

Der Herzklappen-Patient (auch der Nullkomma-Problemfall) weiß, dass sein defektes Organteil chirurgisch definitiv repariert oder durch ein funktionstüchtiges neues Teil ausgetauscht werden kann; er weiß, wenn er "krankheitsbedingt" stirbt, dann unter der OP oder aufgrund von OP-Folge-Komplikationen (von den üblichen OP-Komplikationen, die auch bei einer Blinddarm-OP oder der eines Überbeins auftreten können, bis hin zur Endokarditis).

Der Krebs-Patient weiß offiziell fünf Jahre lang nicht, ob er leben oder sterben wird, weil in ihm nichts "repariert" oder "ausgetauscht" werden, sondern nur (hoffentlich) vernichtet werden kann, und ob das gelungen ist, ist halt eine lange Zeit nicht klar. Und der Preis, den das kostet, ist oft höher als eine lebenslange Marcumar-Einnahme. Und wenn er einer der Nullkomma-Fälle, bei denen alles schiefgeht ist, weiß er ziemlich schnell, dass zuviel schiefgegangen ist, um noch eine realistische Hoffnung hegen zu können.

 

Du bist gottseidank - wenn überhaupt, vielleicht ist es ja nur ein kardiologischer Irrtum! - ein Nullkomma-Klappenvitien-Fall.

 

Eine Re-OP aber wäre unzweifelhaft schlimm. Und gefährlich wie jede große OP.

Ich verstehe also Deine Angst, Deine Frustration, Deine Traurigkeit, Dein Klagen, ich fühle das alles mit. (Gerade auch, weil Du zu den Nullkomma-Patienten gehörst, die schon so viel mehr in Folge der OP durchmachen mussten als die statistischen Normalfälle, bei denen alles glatt geht.)

Doch ich möchte Dir Mut machen: Was Du hast, lässt sich nach wie vor "reparieren". Davon geht nicht automatisch eine Metastasen-Gefahr aus! Viele Menschen müssen in ihrem Leben mehrfach an ihrem Herzen operiert werden. Doch sie wissen: Mein Herzfehler nistet sich nicht als tödliche Bedrohung in meiner Lunge oder Leber oder Niere, in meinen Knochen oder in meinem Herzen ein; er lässt sich "reparieren".

 

Du kannst in vergleichsweise kurzer Zeit wieder "ganz gesund" werden, lieber Malte.

(Und Du hast hier einen Raum, um über Dein Schicksal traurig und voller Angst und Wut zu sein, das - sofern die MKR jetzt tatsächlich misslungen sein sollte - schwer zu tragen ist.)

 

Zum Schluss noch ein "Zahlenspiel": Dass die Re-OP einer Mitralklappe nicht gelingt, passiert in NullkommanullXYZ der Fälle. Jene Fälle sind zu 99% entweder über 75 Jahre alt oder multimorbid oder beides.

 

Einen herzlichen Gruß

Corinna

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Quote

Eine Klappe (Trikuspidalklappe) ist bei mir ist leicht undicht (laut Klinik-Befund), villeicht wird das ja auch von selber wieder ohne Eingriff?

 

Hallo Thorsten,

 

Wenn die Aortenklappe nach OP leicht undicht geworden ist, dann es gibt die Hoffnung für eine auto Reparation. Wenn nicht, nicht Vergessen dass es nur eine Leichte Undichtigkeit ist und dass kommt so wieso oft mit die Jahren. Viele ältere Leute haben eine oder mehrere leichte Undichtigkeiten und haben eine sehr gute Lebensqualität ohne um ein OP zu denken. Was ich auch gelesen habe ist dieses Undichtigkeit geht es sehr langsam weiter und nur 5% oder so muss man am ende operieren. In unsere Fall, denke ich, soll die Undichtigkeit immer so bleiben weil es geht um eine Positionierung Fehler während der OP und nicht um eine Klappe Degeneration, Verkalkung, gebrochene Nähte usw.

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Vielen Dank Corinna - das sind wirklich nette Worte.

Und auch vielen Danke Ovidius, das macht ebenso Mut.

 

Es ist wirklich lieb von euch, dass ihr euch die Zeit nehmt und hier so aufmunternt postet.

 

Wenn ich deinen Text lese, Corinna, muss ich natürlich denken: Sie hat recht. Es gibt Behandlungsmöglichkeiten und die sind so gut, dass man auf ein normales Leben hoffen kann und das sogar wahrscheinlich ist und das ist nicht bei allen schweren Krankheiten so.

 

Es ist trotzdem nicht einfach, wenn man sich für eine Herz-OP entscheidet, in der Hoffnung danach ein normales Leben führen zu können und wieder aktiv die Zukunft zu gestalten - und danach ist es dann nicht besser als vorher. Es ist dann nicht einfach wieder nach vorne zu gucken. Zumal man natürlich sich auch mit Leuten vergleicht, die ganz verschont von solchen Sorgen sind im gleichen Alter. Aber ich arbeite daran, es positiver zu sehen und wieder proaktiv anzugehen anstatt in der passiven Rolle zu verharren. Mal sehen was Donnerstag herauskommt.

 

Leider steigt ja auch noch immer mein LDH Wert. Durch die Insuffizienz werden wohl einige rote Blutkörperchen mechanisch geschädigt und es werden eher mehr als weniger, jedenfalls noch. Das kann auch noch zu einem Problem werden, selbst wenn die Undichtigkeit noch etwas Zeit lassen würde.

 

Was du schreibst, Ovidius, ist ja sehr spannend. Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, dass Klappenfehler "besser" werden. Eigentlich geht es ja leider eher nur in die Richtung "undichter". Das wäre natürlich zu schön...

 

Ich hatte mich übrigens für eine mechanische Klappe entschieden, falls die MKR nicht geklappt hätte. Ich wollte keine zweite OP. Ich ging aber einfach auch fest davon aus, dass es klappt.

Heute denke ich natürlich: Mit einer bilogischen Klappe hätte ich jetzt vermutlich bessere Karten. Die nächsten 10 Jahre wären gesichert und ggf. muss ich ja ohnehin erneut operiert werden.

 

Also ich warte mal auf Donnerstag und melde mich dann mit dem Befund, den ich dann auch nach Leipzig schicken werde (schon alleine wegen der LDH Werte). Mal sehen was die Ursache nun ist...

 

Herzliche Grüße, Malte

 

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Hallo Corinna,

 

das tut mir leid mit Deinem Mann. Ich hatte eine sehr gute Freundin, die - ich muss es so klar sagen - wirklich elendig am Krebs "verreckt" ist. Viele Chemos, Strahlen, zum Schluss Rollstuhl bzw. ams Bett gefesselt. Es war einfach schrecklich. Viel Leiden. Und wenn ich dann meine eigene Krankengeschichte (Herzklappen-OP) - selbst zusammen genommen mit den bei mir  eingetretenen Komplikationen (Schlaganfall) -  mit der eines Krebskranken vergleiche. Denn es gibt halt die realistische Hoffnung, später ein ganz normales Leben führen zu können nach der Klappen-OP. Ein Krebskranker hat immer Angst, dass der Krebs zurück kommt und alles wieder von vorne losgeht. Und die schlimmen Chemos mit den vielen Nebenwirkungen (auch wenn es schon etwas humaner geworden ist die letzten Jahre).

 

Gruß

Thorsten

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Meine Kollegin hat Brustkrebs mit Metastasen. Sie kommt trotz Chemotherapie und Bestrahlung zur Arbeit und strahlt unendliche Lebensfreude aus. Da sind die eigenen Probleme klitzeklein und man lernt, sich selber nicht so wichtig und ernst zu nehmen. Aber dafür sorgt auch schon die eigene Familie :-))))

 

Liebe Grüße 

Brigitte 

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Ich habe in der Reha-Klinik auch einen Krebspatienten kennen gelernt. Er war dort, weil seine Medikamente sein Herz zum Stillstand brachten. Nach Reanimation gab es einen Herzschrittmacher und dann war er bei der Reha.

 

Ich habe ihn bewundert, weil er das Leben so postiv genoss, obwohl sein Schicksal schwerer war als meins. Sein Herz war eigentlich gesund und nun hatte er neben dem Krebs auch noch einen Herzschrittmacher, wiel die Therapie das Herz schädigte. Dazu kam, dass der Krebs nie verschwinden wird, sondern er kann es nur verlangsamen.

 

Ich bewundere solche Menschen. Trotzdem haben wir auch unser eigenes Schicksal und in den Phasen, in denen keine guten Nachrichten kommen, muss man auch den Kopf mal hängen lassen dürfen und nicht nur danach gucken, wem es schlechter geht. Aber danach muss man sich aufraffen und dankbar sein, wenn es einem gut geht.

Vielleicht kann man auch anderen dann helfen - ich habe den oben genannten Reha-Patienten auch deshalb bewundert, weil er trotz seiner Krankheit ehrenamtlich im Krankenhaus arbeitet und dort Leuten hilft, die auch die Diagnose Krebs bekommen. Vielleicht ist das auch eine Therpie für ihn selbst, aber unsere Gesellschaft braucht mehr Leute, die nicht nur für Geld helfen....

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Ich glaube auch, ehrenamtliche Hilfe (aber auch Hilfestellung wie hier im Forum) ist eine gute Sache, sowohl für den Hilfesuchenden wie auch für den Helfenden. Ich hatte, nachdem mich in der kardiologischen Reha der Schlaganfall traf, einen absoluten Tiefpunkt. Man vertraut seinem eigenen Körper nicht mehr, das war das schlimmste. Und die Angst: Kommt nochmal ein Schlaganfall ? Erst die erfolgreiche Herzklappen OP,  gute Wundheilung, keine Schmerzen, Herz schlägt schön regelmäßig, Körper-Kräfte kommen langsam wieder -  dann aus heiterem Himmel dieser schlimme Rückschlag. Aber mit der Zeit arrangiert man sich, so gut es geht. Auch die erneute Reha (diesmal mit neurologischer Komponente) hat gut getan, man hört viele Erlebnisberichte von Mitpatienten, und fühlt sich verstanden, da die Leute ähnliches (und schlimmeres) durchgemacht hatten.

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Hallo Malte,

 

auch ich möchte Dir für diese nun ungewisse Zeit viel Kraft und gute Nerven wünschen. Die Ungewissheit is immer das Schlimmste, auch wenn man dann ggf. eine schlechte Nachricht bekommt, die ist meist besser zu verarbeiten als die Ungewissheit.

Da ich Ende Februar auch eine Re-OP vor mir habe und auch über eine gewisse Zeit nicht wirklich wusste, wann eine OP wieder nötig sein wird, konnte ich erst wieder ruhig schlafen, als ich den OP-Termin fest wusste und mir auch die Ärzte Mut zugesprochen hatten. Darum, warte jetzt Deinen Untersuchungs-Termin ab und da Du ja Deine Familie um Dich hast und hoffentlich auch ein paar gute Freunde, die Dich unterstützen, wirst Du diese Zeit hoffentlich noch gut überstehen.

Und wie einige hier schreiben, gibts es andere Erkrankungen, bei denen man überhaupt gar nicht weiß ob man diese überlebt. Is zwar auch nicht immer wirklich ein Trost, aber lass Dich gründlich untersuchen und bis dahin nicht verrückt machen. Klar Du hörst jetzt in Deinen Körper natürlich noch besser rein und jede Sache, die Du das nicht kennst und feststellst, lässt Dich noch unruhiger und nervöser werden. Aber lass Dich von Deinen Lieben gut unterstützen und durch diese Zeit führen.

 

Ich wünsch Dir alles Gute für die Untersuchung und dass Alles gut wird - das klappt schon, Du hast schon so viel durchgestanden, da schaffst Du das auch, egal was da dabei rauskommt.

 

LG ciao Sally

 

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Ich hatte gestern meinem Chirurgen die Blutwerte geschickt. Meine 3D TEE ist ja erst morgen...

 

Leider bestätigt er meinen Verdacht: Hämolyse. Er befürchtet eine weitere OP sei notwendig. Er würde gerne noch das 3D TEE abwarten und die Bilder mit den postoperativen Bildern vergleichen, aber schon die Hämolyse lässt wohl kaum eine Wahl. Insofern kann ich meinen anderen Thread "LDH Werte erhöht" nun mit diesem hier verschmelzen. Denn die Undichtigkeit der Klappe zerstört wohl die Blutkörperchen am Ring.

Morgen dann noch das TEE, damit wir sehen wo die Undichtigkeit sitzt und dann kann wohl die OP-Planung beginnen. 2ter Versuch.

So eine OP wollte ich ja eigentlich nie wieder erleben, aber ich hab wohl kaum eine Wahl...

 

Lieben Gruß, Malte

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Hallo Malte,

 

ich drück für die TEE morgen die Daumen, ich hoffe, Du machst die mit Kurznarkose? Denn ohne hatte ich mal ein schlechtes Erlebnis (würgen), mit "Rauschnarkose" war alles easy. Ich habe auch schon 3 oder 4 TEE hinter mir. Vielleicht sieht man auch schon, ob eine erneute MKR möglich ist oder die Klappe ersetzt werden muss? Für diesen Fall wäre es gut, sich im Vorfeld zu informieren, biologisch oder mechanisch.  Bei der Wahl gibt es kein falsch oder richtig, jeder Typ hat seine Vor. und Nachteile. Wurde hier schon oft besprochen.

 

Viele Grüße

Thorsten

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Meine beiden bisherigen TEE hab ich auch mit Kurznarkose bestritten und werde mir das morgen auch wünschen. Hoffe das wird angeboten.

 

Ich würde mich wohl für mechanisch entscheiden. Ich weiß, es gibt für beide Seiten Argumente und ich will hier dazu nicht noch eine Diskussion starten. Aber so wie es aussieht habe ich bald meine 2te große Herz OP und das innerhalb von drei Monaten. Ich würde daher die Wahl treffen, bei der die Wahrscheinlichkeit für eine dritte OP in den nächsten 20 oder mehr Jahren möglichst klein ist. 

 

Habe ich eigentlich Anspruch auf Reha auch wenn gerade eine Reha war?

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vor 28 Minuten schrieb windsurfgleiten:

Habe ich eigentlich Anspruch auf Reha auch wenn gerade eine Reha war?

 

Ich glaube schon, der Sozialdienst der OP-Klinik wird das für Dich beantragen. Normalerweise kommt eine erneute Rehabilitation erst wieder nach 4 Jahren in Betracht. Wenn es allerdings dringend medizinisch erforderlich (!) ist, kann eine Rehabilitation aber auch schon früher erbracht werden.

 

Zum Klappenersatz: ich meine, besser eine neue Ersatzklappe einsetzen lassen als eine nur mittelmäßig gut rekonstruierbare Klappe beibehalten, die vielleicht bald wieder undicht wird. So sagte es auch mein Chirurg nach der OP zu mir, als er mir mitteilte, dass er meine Klapppe nicht rekonstruierte, sondern ersetzt hat, da der Erfolg einer Rekonstruktion bestenfalls mittelmäßig ausgefallen wäre.

 

Viele Grüße

Thorsten

bearbeitet von Thorsten
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Hallo Malte,

 

wünsch Dir für morgen auch Alles Gute und dass Du vielleicht danach dann gleich mal ein gutes Gespräch mit Deinem Doktor hast.

 

Alles Gute, LG ciao Sally - Du schaffst das!!!!

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Hallo zusammen.

 

Heute war ich beim TTE und TEE. Leider hat sich alles bestätigt, was man befürchtete: Hochgradige Insuffizienz der Mitralklappe mit stark exzentrischem Jet. Dazu Hämolyse. Es erinnert mich sehr an den Fall von jaguanana. Ohne ihren Bericht und die englische Literatur über "Hemolytic Anemias after Mitral Valve Repair" hätte ich die steigende LDH nicht richtig deuten können.

 

Im TTE konnte man nicht wirklich was sehen, im TEE dann aber schon. Außerdem wurden die entsprechenden Blutwerte bestimmt, um die Hämolyse zu bewerten (Bilirubin gesamt und direkt, LDH, GOT, NT-proBNP, freies Hb, Haptoglobin). Damit war die Sache eindeutig. Immerhin habe ich das durch das Forum und die Internetartikel rechtzeitig zur Diagnose bringen können. Die Ärztin heute in der Uniklinik hat alles sehr ernst genommen, was ich berichtete. Ich versuche mich inzwischen auch immer möglichst kurz und präzise zu fassen. Und sie hat dann alle entsprechenden Blutwerte bestimmen lassen.

 

Jetzt heißt es leider: So schnell wie möglich zur Re-OP. Das ist wirklich sehr schwer zu verdauen und wenn ich keine Hämolyse ausgebildet hätte, würde ich vermutlich trotz der erneuten Insuffizienz noch warten. Denn das habe ich schon gelernt: So eine OP ist nicht ohne. Nicht nur die OP selbst, vor allem auch die Nachwehen.

 

Vermutlich wird es jetzt recht schnell gehen. Ich bin mit Leipzig in Kontakt und ich denke es wird eine Art Not-OP und daher ggf. schon nächste Woche erfolgen.

 

Ich melde mich dazu. Ich versuche jetzt alle Kräfte zu bündeln und das irgendwie durchzustehen.

 

Herzliche Grüße, Malte

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Hallo Malte,

 

ich drück dir die Daumen, dass alles klappt bei der Re-OP. In Leipzig bist du sicher in guten Händen, auch wenn es bei der ersten OP nicht hingehauen hat. Ich denke, sie werden sich jetzt alle Mühe geben, dass diesmal nichts schief geht.

 

Vor allem hast du jetzt auch Gewissheit, auch wenn eine erneute OP sicher niemand haben möchte.

 

Alles Gute und viel Glück, Rainer

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