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Ein Hallo aus der Ostschweiz.. und gleich ein paar Fragen :-)


Roc

Empfohlene Beiträge

Liebe Forenmitglieder

 

Tatsächlich trete ich hier in Forum ein, dem ich - wie wohl die meisten - nicht mit der gleichen Lust und Freude angehöre wie anderen Communities. Aber wie hilfreich und wertvoll diese "Schicksalgemeinschaften" sind, durfte ich schon andernorts erleben.

 

Ich bin heute 55, sportlich schlank und sehr aktiv unterwegs. 2006 hat man bei mir einen Mitralklappenprolaps mit leichter Insuffizienz diagnostiziert, was ich mehr oder weniger als nebensächlich abgetan habe. Im aktiven Ausdauersport mit durchaus heftigen Aktionen hat mich das Defizit - abgesehen von gelegentlichem Husten am Morgen - nie wirklich gestört. Ende 2009 nach Zahnextraktion ohne Abschirmung dann eine Endokarditis (lenta). Die vierwöchige Antibiose im Spital schlug zum Glück gut an; ein transösophageales Echo zeigte aber eine hochgradige Mitral-Insuffizienz mit leicht dilatiertem linkem Vorhof bei allgemein guter Pumpfunktion und sehr guter Kompensation. Man riet mir aber zu einer zeitnahen Rekonstruktion der Klappe.

 

Da ich nichts Unangenehmes auf die lange Bank schiebe, habe ich bereits Mitte Januar 10 eine videoskopisch unterstütze OP mit sehr unangenehmen ersten 7 Tagen hinter mich gebracht (überdosierte Medikamente, starke Übelkeit, Wahrnehmungsstörungen, komplette Absenz für drei Tage, in denen ich aber ohne Erinnerung daran aktiv war und das ganze Personal auf Trab gehalten habe, weil ich scheinbar immer wieder aus dem Bett gekrochen bin mit allen Kabeln und Drainagen im Schlepptau, Leute beschimpft habe usw.).

 

In der REHA wurde nach zwei Wochen klar, dass ein Nahtleck zwischen Annuloplasty-Ring und dem gerafften posterioren Segel entstanden war. Das Leck führte zu einem stark exentrischen Rückfluss, der in den Vorhof strahlte. Die entstandene Insuffizienz wurde als leicht bis mittel bezeichnet. Von 2011 bis 2015 litt ich zusätzlich immer wieder an Vorhofflimmern (zwischen 5 bis 12 Episoden jährlich), das aber in der Regel nach wenigen Stunden von selbst abklang oder nach maximal 24h medikamentös konvertiert werden konnte. Ab Frühjahr 2015 trat das Flimmern nicht mehr, bzw. höchstens ein, zwei Minuten auf.

 

Die Reparatur hat nun fast 8 Jahre gehalten. Beim letzten Untersuch im September wurde dann aber im Vergleich zum Echo vom Frühjahr 2016 Sehnenfadenabrisse festgestellt. Die Klappe schlägt durch. Folge: Eine hochgradige MK-Insuffizienz und ein mittelschwer dilatierter linker Vorhof.

Ganz im Gegensatz dazu steht mein persönlicher Eindruck der Leistungsfähigkeit, die ich insbesondere in diesem Jahr als besser den je seit der OP bezeichnet hätte. Ich muss dazu sagen, dass ich mich nicht eingeschränkt habe in meinen Freizeitaktivitäten und z.B. mit dem Motorrad in den letzten Jahren mehrmals auf der Rennstrecke war (mit adrenalingesteuertem hohenPuls).

 

Der langen Einführung kurzer Sinn: Angesichts der progredienten Entwicklung sei eine OP in den nächsten zwei Monaten angezeigt. Am 9.11. wird ein Schluckecho die endgültige Diagnose liefern. Nun stellt sich bei mir natürlich die Frage nach dem Wie. Einschränkend steht nämlich fest, dass eine Antikoagluation bei mir kontraindiziert ist, weil anhand eines MRI des Schädels eine cerebrale Amyloyd-Angiopathie vermutet wird. Mein Vater ist vor drei Jahren 10 Tage nach er erstmaligen Gabe von Marcoumar an einer Hirnblutung gestorben.

 

Eine Sternotomie mit einer erneuten Rekonstruktion wäreGoldstandard, und trotzdem möchte ich sie möglichst vermeiden, falls irgendeine andere Variante in Frage kommt. Die (theoretischen) Varianten wären...

 

  1. Videoskopisch unterstützte Reoperation (wie beim ersten Mal), sofern das Material ausreicht und in genügend gutem Zustand ist und die Verwachsungen der ersten OP einen Zugriff erlauben.
  2. Videoskopisch unterstütztes Einsetzen einer Bioklappe (die hoffentlich nachher in 8 bis 10 Jahren durch ein Valve-in-Valve-Implantat transkathetergestützt ersetzt werden könnte)
  3. Biologisches Valve-in-Ring-Implantant (VIR), transkathetergestützt in den vorhandenen Annuloplasty-Ring eingesetzt (auch hier in der Hoffnung, dass es in 8 bis 10 Jahren durch ein Valve-in-Valve-Implantat (VIV) transkathetergestützt ersetzt werden könnte).

Die Vor- und Nachteile der Möglichkeiten sind mir einigermassen bekannt, mehr werde ich am 9.11. noch diskutieren können. Bis dahin suche ich natürlich nach Erfahrungen, damit ich gut vorbereitet in die Sprechstunde gehen kann.

 

Deshalb meine Fragen:

 

1. Wer hat in der Mitralposition nach videoskopischer Operation nochmals eine videoskopische Re-Operation durchgestanden/erlebt? Komplikationen?

2. Wer hat Erfahrungen mit einem VIR oder VIV in der Mitralposition? Leistungsfähigkeit?

 

Und vielleicht noch die letzte: Wer hat Erfahrungen mit dem Schliessen des Vorhof-Ohrs als Massnahme gegen das Vorhofflimmern, bzw. gegen Thrombosenbildung?

 

Herzlichen Dank und liebe Grüsse

Roger

bearbeitet von Roc
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Hallo Roc,

 

 

 

Wer hat Erfahrungen mit dem Schliessen des Vorhof-Ohrs als Massnahme gegen das Vorhofflimmern, bzw. gegen Thrombosenbildung?

Ich hatte und war zufrieden mit dieses Maßnahme weil ich keine Thrombosen Bildung hatte. Vorhofflimmern gab trotzdem, aber nur wenige und nur paar Monate lang nach OP.

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Ich hab mich bezüglich des Verschlusses des Vorhofohrs auch informiert. Dazu gibt es leider noch keine Langzeitstudien. Anscheinend ist es so das zwar postoperativ das die Rate des Vorhofflimmern im Vergleich ohne OP zwar geringer ist, auf längere Sicht aber kein Unterschied zur Vergleichsgruppe besteht. Das ist mir persönlich zu unsicher, um auf auf Gerinnungshemmer zu verzichten. Ich seh leider das Beispiel meines Bruders, der einen Schlaganfall in der Klinik kardio bedingt bekommen hat.

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Anscheinend ist es so das zwar postoperativ das die Rate des Vorhofflimmern im Vergleich ohne OP zwar geringer ist

Wie ich verstanden habe, eine geschlossene Vorhofohr spielt eine Rolle nur kurzzeitig nach OP (ein Monat oder so). Wenn des Vorhofohr nicht geschlossen ist, dann in dieses Ohr baut sich Blutgerinnsel die post OP Vorhofflimmern geben kan, aber nach einiger Zeit, die Blutgerinnsel verschwindet und dazu verschwindet auch die VHF, aber nur dieses die wegen Blutgerinnsel getriggert wurden.

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