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Wie gehts eurem Kopf ?


Chris2604

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich wusste nicht wie ich das Thema nennen sollte, daher dieser Titel.

 

Mich würde mal interessieren wie es euch innerlich nach der OP geht. Habt Ihr Ängste oder andere Sachen die Ihr vor der OP nicht hattet?

 

 

Bei mir persönlich muss ich mal eigestehen das Ängst entstanden sind. Ich habe unheimliche Verlustängste was meine Familie angeht. Jedes Mal wenn ich einen Krankenwagen höre oder Blaulicht sehe, denke ich es könnte einer in meiner Familie was schlimmes passiert sein. Manchmal ist es so schlimm das ich anrufe und iwas blödes frage, nur um iwie zu hören das alles ok ist.

 

Mein Schlaf denke ich leidet auch darunter. Ich weiss garnicht mehr wann ich das letzte mal erholsam und entspannt durchgeschlafen habe. Sehe schon aus wie ein Waschbär ;-)

 

Ich fahre auch nicht gerne weit weg, weil wenn etwas passiert ist ich halt zu weit weg bin.

 

Habt Ihr ähnliche Sachen, und wie würdet Ihr weiter vorgehen?

 

Gruß

 

Chris

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Hallo Chris

 

Habt Ihr ähnliche Sachen, und wie würdet Ihr weiter vorgehen?

 

Ja  - hatten ganz viele von uns...Wenn du unter diesem Thema (Psyche)  im blauen Balken die Bezeichnung "Benutzerdefiniert" anklickst und den Filter auf "Alle" anklickst dann erscheinen alle! Beiträge die zu diesem Thema geschrieben wurden. Und es sind deren nicht wenige!!!

Mein Rat: Reden, reden, reden, reden...nicht zu lange zuwarten.Wenn man zu viel schweigt multiplizieren sich die Ängste und wachsen sich immer mehr aus. Das muss nicht sein!!...Ich habe mir professionelle Hilfe geholt. Und das hat mir enorm geholfen. Aber wenn du gute Freunde hast die das aushalten könnten -auch eine Möglichkeit. Nach meiner Erfahrung sind aber oft selbst gute Freunde überfordert mit diesen Ängsten...

 

Ich wünsche dir alles Gute!

ursela

bearbeitet von farfalla52
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Ängste - oja ! Ich bin am 13.4.17 operiert, bisher sieht es körperlich gut aus, nächste Untersuchung beim Kardiologen Mitte August. In der Reha beim Belastungs-EKG 150 Watt geschafft, alles super. Anfangs viel Schwindel / Schummerigkeit gehabt, Extrasystolen und Vorhofflimmern.

 

Schwindel ist zurückgegangen, tritt viel weniger auf und dann nicht mehr so heftig, Vorhofflimmern seit ca. 7-8 Wochen nicht mehr aufgetreten (24 Std. EKG vom Kardiologen im Juni war ok ), Extrasystolen in den letzten 3 Tagen ab und zu mal wieder da( nur paar Schäge), meist abends im Bett.

Aber auch ich habe einige Ängste. Vor der OP, ich wusste 2 Wochen von meiner Diagnose Aneurysma am Herzen, habe ich immer mehr Angst bekommen, daß das Ding platzt. Ich habe mich wenige Tage vor der OP kaum mehr raus getraut, konnte nicht mehr alleine sein, habe alles in Zeitlupe gemacht und hatte Angst, ins Bett zu gehen. Habe trotzdem ganz gut geschlafen.

 

Nach der Reha bin ich nun dabei, mich den Ängsten zu stellen. Ich gehe jeden Tag alleine walken, gehe wieder einkaufen, bringe das Kind zur Schule, fahre mit dem Rad. Der heftige Schwindel, den ich anfangs täglich hatte, hat mir eine große Angst gemacht. Angst vor dem Hinfallen, starke Blutung wegen Blutverdünner Eliquis, den ich momentan noch nehme.

Ich habe es schon oft gelesen, sogar vor der OP von 2 Ärzten gesagt bekommen, daß ich nach einiger Zeit wieder voll belastbar bin (Aorta ascendens Ersatz und Aortaklappe ersetzt ). Hier im Forum sind einige, die eine ähnliche OP hinter sich haben und tolle sportliche Leitungen damit vollbringen. Die wieder so leben, wie vor der OP oder jedenfalls fast so. Und trotzdem habe ich Angst. Angst, daß da doch was passiert, die Klappe nicht richtig sitzt, die Nähnte an der Aorta nicht fest genug sind...obwohl ich nach 4 Wochen 150 Watt auf dem Rad in der Reha geschafft habe. Es ist ja so, daß nach einigen Wochen das alles noch viel besser vernarbt und verwachsen ist, als am Anfang. Und da war ja schon alles ok bei mir....

Dann habe ich Angst, daß mein Herz einfach stehenbleiben könnte, da man es ja bei OP  angehalten hat. Ich denke momentan sehr viel über das Ganze nach, in der Reha war man irgendwie sehr dolle abgelenkt, da blieb nicht so viel Zeit manchmal. Nun bin ich auch mal ein paar Stunden am Tag alleine daheim. Deswegen habe ich mich auch gleich diesem Forum angeschlossen, damit ich nicht den ganzen Tag damit alleine bin und habe hier schon viel Motivation bekommen können.

 

Ich rede viel in der Familie darüber, im Bekanntenkreis, mit den Nachbarn. Ich kann sehr stark davon ausgehen, daß alles gut wird - wie bei fast allen hier im Forum. Es ist ja jetzt auch schon alles gut. Ich muß das Vertrauen in meinen Körper zurückgewinnen. Körper und Geist müssen wieder eins werden. So eine OP ist unheimlich einschneidend, vor allem psychisch. Die Ärzte haben öfter betont, daß sich viele Operierte die ersten Monate wie durch den Wolf gedreht fühlen. Das passt gut - so fühlt es sich an. Dieser Zustand ist bei den meisten so - und das sind auch Auswirkungen der Herz-Lungenmaschine.

 

Ich werde nun mit der Hausärztin reden und mir Psychotherapie verschreiben lassen. Es ist alles auf einem guten Weg, aber es gibt dann diese Tage, wo man, warum auch immer, wieder voll im Kopfkino ist, trarig ist, weinen muß, sich um die Zukunft sorgt. Die Verarbeitung des Ganzen dauert jedenfalls lange - und dazu sollte man sich jede Hilfe holen, die man bekommen kann. Danke an Ursela - du hast ja auch schon öfter was zu diesem Thema geschrieben. Es ist schön, daß die meisten nach einer gewissen Zeit doch wieder zur "Fast-Normalität" zurückkehren.

 

Und das, lieber Chris, schaffen auch wir beide !

 

Herzliche Grüße

 

Michael

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