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Mitralklappeninsuffizienz - wo gehts hin??


profi

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Hallo Wolfgang,

 

erstmal herzlichen Glückwunsch zur überstandenen OP und deinem neuen Lebensgefühl!

Ich habe es in der Tat noch vor mir und habe hier etwas atemlos (wörtlich...) deine Berichte verfolgt.

Natürlich hast du Recht und man kann den einen nicht mit dem anderen vergleichen. Zumal auch jeder Mensch so einen Eingriff anders wegsteckt.

Aber Deine Berichte haben mich manchmal sogar schmunzeln lassen - und das war mir in der letzten Zeit etwas abhanden gekommen. Danke dir!

Mach weiter so, gib deinem Körper die Zeit, die er braucht und schreib bitte weiter immer mal, wenn du Zeit hast, einen kleinen Bericht. Tut gut!

Viele Grüße und weiterhin beste Genesung!

bearbeitet von Rosalie
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Ich sags ganz ehrlich, dass ich das auch nicht gedacht habe, dass es so gut geht. Für mich ist es aber so, dass ich immer noch denke, dass es mir vorher vieel besser ging. Muß mir niemand sagen, dass es eine Illusion war und dass das Eis sehr dünn war, auf dem ich getanzt habe.

Atemlos war ich ein ganz zuletzt klein wenig, wenn ich aus der Tiefgarage in den 3. Stock in mein Ro raufgetiegert bin, das sind/waren 123 Stufen (oder in dem Dreh). Ich war schneller, als mancher Youngster, hatte aber zugenommen und mir schon gedacht, Du musst mehr Sport machen.

 

Ja, ich habe vor, weitere Berichte zu Verfassen, Thorsten. Zumindest bis zum Ende der REHA. Und am Liebsten würde ich das noch alles auf Basis der Krankenakte verifizieren, ich habe nämlich das Gefühl, dass mein Kurzzeitgedächtsnis nicht mehr so ist, wie vor der Narkose. In den letzten 3 Tagen kam ich mehrfach nicht umhin, meiner Frau zuzugestehen, dass sie Recht hatte und ich nur an 2. Stelle lag. Das ist mir entweder früher nicht passiert (was ich glaube) oder ich war früher weniger einsichtsfähig. Beides wäre in etwa gleich schlimm.

 

Aber, etwas mehr Demut bekommt man schon, das ist gar keine Frage.

Bis morgen

Wolfgang

 

 

Ne Frage, kannman hier nur 2 mal seinen Beitrag editiere? An die blöde Tastatur vom iPad werde ich mich nie gewöhnen.

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Gerade sind die letzten Fäden von der Drainage entfernt worden. Jetzt trage ich nur noch das Brandzeichen (Narbe).

Heute waren es 50 stufen nach oben und mehr als 6.000 Schritte und es ist noch nocht mal Abend.

Bitte bitte NICHT nachmachen, wenn DU mehr Zeit brauchst. Jeder Fall ist anders. FRAG DEINE ÄZTE, was DU tun darfst.

 

Liebe Grüße und lieben Dank für die Unterstützung im Vorfeld

Wolfgang

 

 

 

Es folgen dann die Berichte aus der REHA.

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So nun habe ich die Tasche gepackt. Morgen wird mich der Transportdienst nach der Visitte nach Bad Wissee bringen. Es berührt mich die Menschen, die freundlich und zuverlässig oder aber virtuos und verantwortungsvoll ihren Dienst versehen, zurückzulassen.

In Klinikbewertungen.de habe ich noch eine Evaluierung hinterlassen, mehr kann ich eigentlich nicht tun. Was ich mitnehme: rein äußerlich ein "Brandzeichen", innerlich ein runderneuertes Herz und im Kopf einen großen Respekt vor und unendliche Dankbarkeit gegenüber den Menschen im Klinikum Bogenhausen, Station 16.

 

Wolfgang

bearbeitet von profi
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Lieber Wolfgang,

es freut mich dass es Dir so gut geht und ich kann diese Demut und Dankbarkeit nachempfinden, ging es mir einst auch so. Morgen ein schönes Übersiedeln in die Rehabilitation und werde mir nicht zu übermütig;).

LG Steffi

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Danke, Steffi!

 

Ich bin in Bad Wiessee angekommen. Erster Eindruck war nicht so ganz toll. Beim EKG wurde verlangt, dass ich mich auf die Liege lege - ist ja OK - Hilfestellung für der Oberkörper gab es erst auf Anforderung. Bett war ohne Strickleiter. Stellt sich für mich die Frage der Vorbereitung. Heute gab es auch ein Gespräch mit dem Arzt, das war ganz gut, aber nix Neues, was soll er denn auch sagen.

Ich weiss, mag pingelig sein, schaun wir mal was noch kommt.

 

DIe Treppen hier in Haus fordern mich nicht. Aber ich habe heute meine Schritte auf fast 7.000 trotz des verlorenen Vormittags für den Transport erreicht. NEIN ich überziehe nicht.

 

Morgen gibt es eine Therapiebesprechung, da bin ich sehr gespannt.

 

Wenn man überlegt, dass doe OP noch keine 2 Wochen her ist ...

LIebe Grüße

Wolfgang

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Sagt mal, ist es Euch auch so kalt gewesen?

Grundsätzlich mag ich eher die Kälte als die Hitze. Ich meine aber, dass seit der OP meine Extremitäten deutlich kälter sind als vorher. Nicht, dass ich mich deshalb verrückt mache, aber merkwürdig finde ich das schon. Mein Blutdruck ist ja jetzt niedriger, WHO grün oder gelb - kann das die Ursache sein? Weniger Durchströmung, weniger Wärme, oder liege ich mit meiner Klempner-Theorie da völlig falsch?

 

LG vom Tegernsee mit Blick vom Balkon auf den Wallberg

Wolfgang

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Heute mal was zum Lachen:

 

Im Klinikum in Bogenhausen

da war mein Kopf noch voller Flausen.

Ich wähnte mich stark wie ein Bär!

Doch heute muss ich leider sagen

und will mich wirklich nicht beklagen,

das mit der Stärke war ein Mährchen

ich bin doch nur ein Gummibärchen.

 

Gruß und grins

Wolfgang

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Hallo Wolfgang, bei mir ist es genau umgekehrt. Mit ist ständig heiß seit der Op. Vor allem die Arme und Hände sind sehr warm im Gegensatz zu vorher. Vor der Op hatte ich niedrigen Blutdruck, seit der Op zu hohen Blutdruck. So arg, als ich das zu den Ärzten sagte, kam nur "Nein, das kann nicht sein"!

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Hallo Wolfgang,

erstmal eine kleine Hommage an deinen lyrischen Exkurs:

Freust du dich auch noch so sehr,

Ist die Reha anfangs schwer:

Lange Wege, keine Frage

Und Programm die ganzen Tage.

Man muss vieles selber machen,

da vergeht auch mal das Lachen.

Lass die Zeit mal für dich laufen,

bald kannst du wieder kräftig schnaufen!

 

Zu deinem Frösteln.

Das Kältegefühl kann verschiedene Ursachen haben.

Am wahrscheinlichsten ist ein für deine Verhältnisse niedriger Blutdruck, wenn du straff eingestellt wurdest.

 

Der Druck auf der Pumpe reicht dann eben nicht ganz bis in die Peripherie: je weiter entfernt, vom Ort des Geschehens, desto weniger "Saft" kommt an.

Der Körper muss sich daran erst gewöhnen.

 

Dann machen das natürlich auch Betablocker schonmal - schau einfach mal, ob da was umgestellt wurde.

Außerdem musste dein Körper einiges verkraften: die ganzen Medikamente, Narkose, ein überstreckter Kopf (HWS!) während der Vollnarkose, die Herz-Lungen-Maschine, die Beatmung.

Das alles kann Nachwirkungen haben, auch in Form von Missempfindungen oder einer Durchblutung, die erst wieder anlaufen muss.

Gib dir einfach mal ein paar Tage Zeit unter Reha-Bedingungen und schau, wie sich der Kreislauf macht. Und sprich es bei der Visite auf jeden Fall mal mit an.

Dein Körper ist doch wirklich hart im Nehmen und hat sich so schnell erholt - sei noch ein bisschen geduldig. ;)

Wenn ich wieder so schnell so gut drauf bin wie du, knutsch ich nen Elch! ;-)

Weiterhin ein gutes Einleben in der Reha und gute Erholung! LG

bearbeitet von Rosalie
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Danke, Rosalie!

DU bestätigst meine Vermutung. mein Blutdruck ist ja jetzt deutlich niederigen. B-Blocker oder so bekomme ich nicht. Ich bin von WHO rot nach WHO grün/gelb runter. Das ist toll. Morgen spreche ich noch mal mit dem Doc auf Visitte.

Ich komme heute noch mit einem Beitrag für die ersten Tage in der REHA, aber jetzt nicht. jetzt muss ich zum Inhalieren. Bin heute dauernd unterwegs.

Mal sehen, wie ich meine Schritte zusammenbekomme. Geplant sind 10.000 . Ich weiss, micht überfordern.

Beste Grüße

Wolfgang

bearbeitet von profi
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Jetzt hatte ich etwas Probleme, ins Internet zu kommen und daher ist mein Bericht verspätet (dafür etwas länger) Also:

 

Wieder Kraft gewinnen

 

Mir war es wichtig, von der Klinik gleich in die Reha zu kommen. Zum einen wollte ich keine Zeit verlieren (!) zum anderen wollte ich vermeiden in den Tagen, zwischen Krankenhaus und Reha Objekt von Besuch zu bekommen, selbst wenn natürlich alle nett und lieb gemeint gewesen wären. Es hat mir schon gereicht, dass meine Familie mich so schwach gesehen hat.

 

Meinen Reha Ort habe ich mir selbst ausgewählt und dann mit der Krankenkasse, der Beihilfe und dem Sozialen Dienst im Krankenhaus ausgehandelt. Vorher hatte ich mir schon anhand meiner Planung den Anlieferungstag ausgerechnet – einen Plan B gab es nicht.

 

Am 22. 10.2016 startete ich mit der Reha am Tegernsee in einer Klinik, die in einer sehr schönen und gepflegten parkähnlichen Anlage, dem sog. Alpenpark gelegen ist. So einen großen Geländeumgriff dürfte man am Tegernsee nur noch ganz, ganz selten finden. Natürlich hätte ich auch in eine Reha Klinik am Ostersee gehen können, da hätte ich es praktisch von daheim ambulant machen können. Das wollte ich aber aus den o.g. Gründen nicht. Bad Wiessee ist strategisch gewählt, von zu Hause schnell zu erreichen und unser Ferienhaus ist noch näher.

 

Also, ich gebe es ehrlich zu, als ich in die Klinik kam, habe ich erst mal geschluckt. Viele Patienten hatten Krücken, Rollis oder Rolatoren. Der Grund ist, dass die Klinik  neben der Kardiologie auf noch weitere Gebiete spezialisiert ist. Was man an Orten, wie diesen, deutlich erkennt ist, dass und wie unsere Gesellschaft stark altert.

 

Nach dem Aufnahmegespräch ging’s erst mal zum Mittagessen. Mein (fester) Platz war an einem Tisch mit einem Infarktpatienten und einem anderen Herzpatienten. Das war schon mal geschickt arrangiert, um die Leute ins Gespräch zu bringen. Als nächstes kam das Essen, besser als in vielen Restaurants aber für mich einfach noch zu viel. Ich habe gleich um einen ½ Portion gebeten. Was mir sofort und positiv aufgefallen ist: es roch im Haus nicht nach Essen!

Mein Gepäck hatte man schon auf mein Zimmer gebracht. Das Zimmer schien frisch renoviert, schönes großes Bad, natürlich bodengleiche Dusche mit  Hocker und das Warmwasser mit Thermostat geregelt. Balkon mit Blick auf den Wallberg. Ich kann das frisch gemährte Heu riechen!

 

Nach einer Mittagspause ging es mit EKG los (alles ok), dann folgte das Aufnahmegespräch mit dem ärztlichen Direktor. Diskussion des Arztberichtes aus Bogenhausen, Klärung einiger meiner Fragen zu Details und gleich einige Ratschläge: Sonne vermeiden (wir haben strahlend blauen Himmel). Nur mäßiges Training, es zählt die Zeit, nicht die Anstrengung. Gewicht halten, sonst wird eher Muskelmasse abgebaut. Naja. Gewicht halten steht nicht auf meiner Prioritätenliste, sondern BMI 25 erreichen (fehlt nicht mehr viel).

 

Geschlafen, das Gelände erkundet, kleinen Rundgang gemacht. Glück gehabt, die maximale Stufenzahl vom See zurück – die Klinik hat ein wunderschönes und topgepflegtes Seegrundstück -konnte ich gerade schaffen. Platt. Ins Bett, schlafen.

Der 2. Reha Tag begann mit weiteren Untersuchungen, Inhalation und nachmittags folgte noch mal eine Ultraschalluntersuchung. Die Geräteausstattung scheint top zu sein. Detailliert wurden mir die Sichten in das schlagende Herz erklärt, ich sah die Mitralklappe, den linken Vorhof, Dicke und Aufbau des Herzmuskels (habe noch ganz wenig Wasser eingelagert) einfach alles. So hat mir das noch niemand erklärt. Und es gab ein großes Lob für die Qualität der Arbeit von Bogenhausen: „…Rekonstruktion braucht deutlich länger als ein Ersatz und man braucht Geduld sowie eine ruhige Hand.“ 

Beim anschließenden, ersten Ergometertrainig bei 30 Watt Leistung: keine Probleme ging ganz locker, eher unterfordert. Aber: nichts übertreiben.

 

Dann kam der Behandlungsplan für den 3. Reha Tag. Wow, da habe ich richtig was zu tun. Besonders wichtig für mich Atemtherapie (habe ich sonst immer drüber gelacht) und wieder Ergometertraining (die anderen Programmpunkte lasse ich mal weg, weil ich ungern den Behandlungsplan hier offen legen würde). Das werdet Ihr sicher verstehen. Ergometertraining Start bei 30 Watt Leistung, gesteigert auf 40 Watt: auch dann keine Probleme ging wieder ganz locker. Diesmal mit Blutdruckmessung (max 65/145 und Puls bei 86 glaube ich) Aber: nichts übertreiben.

Außerdem hat man mich an 4 Geräten eingewiesen, an denen ich täglich trainieren kann (1x nach Plan und 1x freiwillig). 2 Geräte für das Gleichgewicht und 2 Geräte für Ausdauer. Diese Geräte stellen sich automatisch auf meine Größe und die zu erbringende Leistung ein, wenn ich meine Chipkarte einstecke. Die Daten werden auch gleich gespeichert. Ganz toll!

 

Reha ist in einem wesentlichen Punkt anders als das Krankenhaus: Im Krankenhaus kannte jeder meinen Gesundheitszustand, hier kennt ihn natürlich der ärztliche Direktor und logischer Weise auch der für das Ergometertraining verantwortliche Mitarbeiter. Sonst niemand, da bin ich nur ein „Klappenpatient“. Man wird wie ein Gesunder, der besondere Fürsorge bedarf, behandelt und nicht wie ein Kranker. Das ist sehr angenehm.

 

Am Abend meines 3. Reha Tages gab es noch einen Termin, vor dem ich „vor der Klappe“ sicher Reißaus genommen hätte: ein Krankengymnastisches Gespräch. Schätzungsweise ein Psychologe und ich. Das war dann schon was zum Nachdenken und er hat meine Leistungsorientierung einfühlsam, aber konsequent hinterfragt und versucht mir einen anderen Weg aufzuzeigen. „Es ist in Ordnung, dann aufzuhören, wenn Sie meinen, erst so richtig anfangen zu müssen!“ Aha? Und er hat auch ganz diskret abgecheckt, ob ich ggf. psychologische Schwierigkeiten nach der OP habe, was ja relativ oft vorkommt und was man auch in Foren lesen kann.

 

Gestern und heute hatte ich nach dem Programm noch Familienbesuch und bin natürlich mit denen raus an den See und noch mal ganz nett was gelaufen. Meine Frau und meine Tochter waren ganz begeistert von der Örtlichkeit – und ich bin sicher, auch von meinem Zustand. Meine Tochter hatte Badezeugs dabei und hat die hauseigene Badestelle genossen. Ich darf ja nicht schwimmen, meiner Frau war es zu kalt und wir haben im Halbschatten gesessen.

 

Fazit:

Also, die ersten 3 Tage waren sehr positiv. Ich kann skeptisch hier an und jetzt bin ich ganz happy. In meinen Kopf muss noch rein, dass es kein Aktiv-Urlaub ist, dass ich mit niemandem im Wettbewerb stehe und dass weniger mehr zu sein scheint. Also: nichts übertreiben.

 

Ich poste jetzt nicht jeden Tag, sondern lass immer was zusammen kommen- so 2-3 Tage. Es sei denn es gibt besondere Dinge die mir auffallen.

 

Liebe Grüße, bleibt ruhig und verliert nicht den Mut!

Wolfgang

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Hallo Wolfgang,

da hat Du es ja wunderbar angetroffen. Das mit der realistischen Krafteinschätzung ist am Anfang für jeden schwer. Ich bin vor der Operation noch gehofft und hinterher War ich in der Rehabilitation froh einen Fussmarsch von 15 min. zum nächsten Cafe zu schaffen ohne unterwegs umzukippen. Der Arzt sagte es gibt 2 Arten von Patienten. Die einen musst du ständig motivieren, die anderen bremsen. Wir beide gehören zur letzten Kategorie. Der Körper hat auch sehr mit der Umstellung, den erhaltenen Medikamenten und den anderen Kreislaufverhältnissen zu schaffen.

 

LG Steffi

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Wenn ich Euch sage, was ich heute gemacht habe, werdet Ihr es kaum glauben. Nach dem Ergometertraining habe ich gefragt, ob die so einen Herzfrequenzmessgerät haben. Hatten sie also ausprobiert, gekauft. Heute Nachmittag war es extrem warm und ich konnte kaum im Schatten auf der Terrasse sitzen, also noch mal in die Turnhalle (gekühlt) und dort meine 4 Geräte gemacht. Dann Abendesssen und danach war es draußen richtig schön und erträglich. Herzfrequentmesser umgeschnallt und los am See lang Richtung Bad Wiessee (aber nicht ganz hingekommen) und zurück. Gehzeit gesamt 117 Minuten. Und die Herzfrequenz konnte ich sogar an der leichten Steigung auf 87 begrenzen (einen Schritt weniger gemacht). 90 hätte ich gedurft. Ansonsten liegt sie zwischen 77 und 83. Heute waren es insgesamt 18.868 Schritte.

Jetzt bin icht rechtschaffen müde, aber nicht platt!

Gute Nacht

Wolfgang

 

 

Steffi, mein Arzt hat mit heute das Gleiche gesagt mit dem Hinweis aber stoppen ist vielleichter als antreiben.

bearbeitet von profi
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Heute bin ich einfach nur faul. Es ist so warm hier. Mir tun die Schultern weh. Wahrscheinlich Schonhaltung beim Gehen wegen des Brustbeins. Noch nicht mal gescheit laufen kann ich mehr!

Jetzt gehe ich noch mal an die Geräte, weil es da schön kühl ist. Marschiert wird erst wider nach dem Abendessen. heute stehe ich bislang bei 5.000 Schritten. Meinen Sollwert werde ich wohl erreichen (10.000)

Gruß an alle. Verliert nicht den Mut

Wolfgang

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So, heute war ein wichtiger Tag. Ich habe nämlich die HF 100 Freigabe (Herzfrequenz bis max. 100) bekommen. Das bedeutet, dass ich meinen normalen Schritt, den von "vor der Klappe" durchgängig gehen kann und bei Steigungen nicht mehr langsam tun muß.

Außerdem darf ich nun eigenverantwortlich am Ergometer bis 50 Watt trainieren. Heute bin ich 17.649 Schritte gegangen, was etwa 11,5 km entspricht.

Meine Schulter wurde heute im " Red Light Destrict" mit Rotlicht behandelt und danach massiert. Geht nun etwas besser.

 

Morgen ist ein härterer Tag, mit Terminen bis 16.00 u.a. Muskelentspannung und Ultraschall.

 

Also, alles gut mit mir

Liebe Grüße und verliert nicht den Mut. Lebensfreude-Modus ein!

Wolfgang

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Oups, ich habe ganz vergessen, das zusammenfassende Posting der ersten Woche hoch zu laden. Hier kommt es jetzt. An einer Stelle ist es schon veraltet. Herzfrequenzfreigabe 100 habe ich ja seit gestern.  Gruß Wolfgang

 

Reha nach der ersten Woche

Montag hatte ich die erste Reha Woche hinter mir und ich möchte meine Eindrücke zusammenfassen:

„Unser Haus ist historisch gewachsen – und das spüren Sie!“ heißt es in einem der Prospekte der Klinik. Wohl wahr! Man spürt es auf mehrere Arten. Zum einen an dem großzügigen Geländeumgriff, den ich schon erwähnt habe, zum anderen an den unterschiedlichen Gebäuden. Da wäre nicht nur die Lage zu einander zu erwähnen und die Verbindungsgänge, z.T. mit Gästezimmern, die sie verbinden. Die Gebäude spiegeln jeweils den Charakter und Baustil der Zeit wieder, in der sie errichtet wurden. Von modern (weil 2016 gerade erst eröffnet) bis historisch mit wunderschöner Bibliothek aus dem Jahre 1901.

 

Eines ist aber in jedem Fall gleich: die Zimmer sind modern eingerichtet, also nicht historisch. Was man erkennt, ist das Bemühen durch fortlaufende Erneuerung den Stand nicht nur zu erhalten, sondern zu verbessern. Das sieht man nicht immer auf den ersten Blick. Was das „Innenleben“ und was die Geräte und die Technik betrifft, dürfte es schwer fallen, zu meckern.

 

Z.B. wird gerade sehr „gästeschonend“ der Anbau eines weiteren Aufzuges vorbereitet – ich habe selten mitbekommen, dass Gerüstbauer so leise sein können. Und das Schwimmbad ist aktuell wegen Wartungsarbeiten geschlossen, aber Schwimmen darf ich ja eh‘ nicht und das Seegrundstück lädt gerade bei der Hitze ja mehr zum Baden ein.

 

Allerdings habe ich mitbekommen, dass sich einige Gäste über das äußere Erscheinungsbild einiger Gebäude „unterhalten“ haben. Wenn man daheim 3fach Verglasung in Kunststoff­fenstern gewohnt ist, dann mögen einem die 2fach verglasten Holzrahmen wohl unpassend erscheinen. Und dann ist es natürlich leicht zu schauen, wo sich die irgendwo weiße Farbe löst oder eine Harzgalle ausgelaufen ist (es sind nicht viele Stellen und mit dem Schwingschleifer wäre ich an einem Tag fertig, aber man lässt mich ja nicht). Ehrlich gesagt ist mir der Stand der Technik bei den Geräten lieber als topgedämmte Fenster und kontrollierte Wohnraum­lüftung, die nichts, aber auch gar nichts zu meiner Gesundung beitragen. Und selbst hier am Tegernsee kann jeder Euro nur einmal ausgegeben werden.

 

Ganz klar, das Publikum spiegelt eben doch den Querschnitt unserer Gesellschaft wieder. Von „mein Haus, mein Pferd, mein Boot“ bis hin zu liebeswerten, bescheidenen und zuvorkommenden Zeitgenossen. Wie im richtigen Leben! Zumindest das Ambiente der neuen Lobby und des Restaurants dürfte aber wohl über jede Kritik erhaben sein.

 

 

Mein Tag ist mit ausreichenden Übergangszeiten voll mit Therapie. Vor dem Frühstück um 7:15 habe ich meinen selbstverordneten Morgenspaziergang etwa 5.000 Schritte. Seit Freitag mit Herzfrequenzüberwachung (<90 Schläge!), die mir eine gute Überwachung und Anpassung ermöglicht. Ich mache auch einmal zusätzlich meine Geräte durch und nach dem Abendessen ab ca. 18.00 freiwillig noch einen seeehr ausgedehnten, wiederum überwachten  Spaziergang in Richtung Ort. Jeden Tag wiegen und einmal offiziell Blutdruckmessen und mehrmals noch inoffiziell muss man nicht besonders hervorheben. Man fühlt sich gut aufgehoben.

Freitag saß ich z.B. auf der Blutdruckwartebank, als mein Arzt vorbeikam „alles klar?“ „Na ja, ich meine dass das Herz etwas laut schlägt!“ Arzt nimmt meinen Arm, fühlt den Puls und meint, dass ich nach dem Messen noch mal schnell zu ihm kommen soll. Dann erklärt er mir, dass alles ganz normal ist und man natürlich auf das Herz im Anfang mehr achtet als sonst. Da habe ich also (wieder mal)  „die Flöhe husten gehört“, aber  gut, dass er mal hin gefühlt hat. Das beruhigt.

 

Ganz wichtig ist, dass auch die psychologische Betreuung nicht zu kurz kommt. Das ist bei mir eher nicht ganz so wichtig. Hilfestellung für die Zeit nach der Reha gab es auch schon. So weiß ich jetzt schon, zu welchen Kardio-Sportgruppen ich Kontakt aufnehmen kann und warum das wichtig ist. Das werde ich tun!

 

Fazit:

 

Nach 1 Woche bin ich also integriert und folge meinem Plan in der Überzeugung, dass die Reha nicht der Platz für überzogene Ansprüche und Sonderwünsche ist, die man daheim ja auch nicht erfüllt bekommt. Es sei denn, man ist bereit dafür zu zahlen. So auch hier.

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Nachtrag: heute habe ich mitbekommen, dass eine Dame nachgefragt hat, wann denn die Blume, die zur Begrüßung im Zimmer stand, ersetzt würde. Sie sei verblüht ....

Geht's noch?

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Heute war ein wichtiger Tag: das erste BelastungsEKG bis 100 Watt. Das Ergebnis war rundum gut. Alles sehr stabil und innerhalb der Belastungsgrenzen. Ich hätte von der Luft her schon noch 125 Watt machen können, aber das war dem Arzt dann doch zu viel. Man darf ja nicht vergessen, dass die Operation erst am 11.8. war.

 

Nach dem Abendessen bin ich dan noch nach Bad Wiessee gelaufen, etwas verhalten. EIne Strecke 45 Minuten, also mit Rückweg 1,5Std. Das macht dann heute einen Schrittrekord mit knapp 19.000 Schritten und 12,5 km. Das. langt!

 

Den gesamten Rückweg hat der Wind von Tegernsee her die Musi der Blaskapelle über den See getragen. Dazu Abendstimmung und angenehme Temperaturen, Sonnenuntergang. Bavaria for for tourists at its best! Und ganz zum Schluss gab es dann auch noch den Bayerischen Defiliermarsch! Alle Klisches erfüllt. ODER: So schön kann die Welt sein.

 

Liebe Grüße

Wolfgang

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Moin moin,

wenn du weiter so schwärmst mein lieber, findet das nächste Forentreffen in Deinem Bayerischen Sommerhaus statt!!!!

bearbeitet von steffi
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Hallo Wolfgang,

 

also ich hätte richtig Bock auf ne Runde Hausverschönerungsarbeiten - wenn es nur nicht so arg weit weg wäre. :D Schleifen, Schmirgeln, Streichen - ist zumindest eine sinnvolle Reha-Beschäftigung. . .  :P Was man von dir so liest, macht absolut Mut! (Auch, dass du schon wieder fleißig dabei bist, charakterliche Schönheitsflecke der lieben Mitpatienten zu registrieren,klasse!)

Wenn ich dann mal irgendwann soweit bin, schätze ich, dass ich eher beim Klinikpsychologen hocken als Geräte beüben werden... Aber das wird sich zeigen.

Schön ist, dass du dich trotz aller Euphorie zügelst und nicht übertreibst. Der berühmte Spruch "jeder Hinweg hat auch einen Rückweg" sollte als grobe Orientierung ja reichen. :rolleyes:

Ich wünsche dir jedenfalls weiter viel Vergnügen mit deiner wiederkehrenden Kraft und dass es weiterhin genauso steil bergauf geht, mit der Gesundheit, wie seit der OP bisher!

 

LG

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Vielen Dank, Rosalie!

 

Mein Ziel war von Anfang an, das Beste daraus zu machen. Schnell kam beim Recherchieren des Forums und vor allem der HP der deutschen Herzstiftung "so belastend ist der Eingriff" die Überzeugung, das kann/muss/sollte man (auch) anders vermitteln. Nicht geschönt, aber immer mit positiver Tendenz. Sorry, ich bin eben aus dem Bereich Marketing.

Meiner Frau habe ich z.B. Den link der deutschen Herzstiftung nie gezeigt und sie hat ihn zum Glück auch nicht gefunden.

 

Eigentlich bin ich eher der Revoluzzer-Typ, der alles in Frage stellt. In dieser ganz besonderen Situation habe ich aber beschlossen, exakt auf die zu hören, die sich damit auskennen. In Bogenhausen und hier im Alpenpark auch. Und ich gehe, wenn ich alleine trainiere grundsätzlich bis knapp an die Grenze dessen, was ich darf. Nie darüber. Denn die Leute hier geben sich soviel Mühe, das wil ich nicht durch unnötige Aktionen gefährden.

 

Nichts Produktives zu tun, ist aber eine starke Umgewöhnung für mich. Es hilft aber nichts.

 

Mach Dir wegen Deiner OP keinen Kopf. Versuche aber, in gutem körperlichen Zustand zu sein, wenn es losgeht. Denke daran, was Du machen willst, wenn alles vorüber ist. Wenn möglich plane die REHA selbst (es geht!) und sprich dich dann vorher mit der Krankenkasse ab. Mach die OP zu Deinem Projekt "Herzensangelegenheit" und versuche, alles, was Du machen kannst auch zu tun. Lass Dich ggf. Im Krankenhaus für die ersten Schritte an die Hand nehmen. DAS war für mich sehr sehr schwer, aber ich habe diese Hemmschwelle überwunden. Für falschen Stolz ist da kein Platz mehr, weil Du im Bereich der Grenzerfahrung bist. Und auch die hat ihr Gutes.

 

Liebe Grüsse

Wolfgang

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