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Mitralklappeninsuffizienz - wo gehts hin??


profi

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Ja ich habe meinen Mann alleine dafür beneidet, dass er auf der Autofahrt in die Klinik (um mich zu besuchen) die spätsommerlichen Bäume sehen konnte ...

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Danke, das is ja gut. Am 22. Beginnt die Reha hatteichshon organisiert unterdessen den Termin schaffen. Bad Wissen.

Hoffentlich it Problem heute zu lösen.

 

Danke an Euch alle. Für alle,die es noch vor sich haben: macht es so schnell wie möglich.

Habt Respekt, aber keine Angst. Nach den Aufwachen seht ihr schon das Licht am Ende des Tunnels und es wird täglich heller.

Wirklich

Wolfgang

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So, jetzt scheine ich meine IT-Probleme überwunden zu haben . Ihr werdet später hoffentlich lesen können, was die Gründe waren.

 

Ich habe gedacht, ich schreibe mal alles auf, was passiert ist und was ich erinnere. Dann kann jemand, der in meine Situation kommt, vielleicht etwas einschätzen, was man zu erwarten hat. Nicht als zum Bangemachen, sondern, um eine realistische Einschätzung zu geben. Die Vorgeschichte habe ich ja schon geschrieben und fange jetzt am 10.08.2016 an. Da musste ich "einrücken".

 

ICH bin um etwas vor 8.00 losgefahren und meine Frau hat mich begleitet, denn das Auto konnte ja nicht an der Klinik in München Bogenhausen stehen bleiben. Das ist übrigens eine sehr grosse städtische Klinik, ein Großbetrieb, meine mein Hausarzt.

Und so fühlte ich mich auch empfangen. Schlange an der Anmeldung etwa 20 Personen, geschätzt 10 Aufnahmen, und von 4 Aufnahmeschaltern 1 besetzt. Nummer ziehen. Dann wurde aber schnell ein weiterer Schalter eröffnet, an dem aber mal erst ein internes Telefonat geführt wurde, private Inhalte ca. 45 Prozent. Ich habe es aber dann doch geschafft, die Ruhe zu bewahren, Aufregung hätte ja eh nichts gebracht (und außerdem hatte ich im Auto Unterlagen vergessen, die meine Frau in der Wartezeit bequem und ohne Eile besorgen konnte).

 

Um 10:12 waren wir dann in Stützpunkt der Station 16 . " Sie sind sicher der Herr Profi und ich bin Stationsschwester ..., ich betreue Sie heute". Aha. Ratz fatz die Formalitäten abgewickelt. "Wollen Sie mir bitte auf Ihr Zimmer folgen?"

Einzelzimmer ( Da wisst Ihr gleich, in welcher gesetzlichen Krankenkasse ich bin, sorry). Sauber, ordentlich, hell aber man merkt der Hardware das Alter doch etwas an. Ausgepackt haben wir nichts, weil am nächsten Tag alles eingelagert werde und mir dann nach dem Aufwachen in mein endgültiges Zimmer gebracht werde etc.

 

Ja und dann habe ich den Fehler gemacht, meiner Frau das iPad und das Netzteil mitzugeben (Kindle und Smartphone mit Netzteilen) behalten.

 

Das war ein trauriger Abschied. Auf der Fahrt hatten wir kaum gesprochen und die Sorge -ich möchte nicht von Angst sprechen - war greifbar. Und dann war ich einfach nur allein.

bearbeitet von profi
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Dass meine Frau gegangen war, haben die Schwestern -blöder Begriff für die Menschen, die den Job machen- mitbekommen und kamen gleich an. Zimmer erklärt, die Belehrungsdokumente übergeben ( können Sie vielleicht schon mal in Ruhe lesen), den restlichen Tagesablauf erklärt.

Blutabnahme durch einen jungen Arzt, spanischer Dialekt, sehr sehr höflich (ich bedaure, Ihnen vielleicht weh tun zu müssen). Nachher habe ich mir überlegt, dass er wahrscheinlich nur wegen der Titelparade auf meiner Akte unsicher war. Da er sehr geschickt war, gab es nicht das geringste Problem. Ca. 25 Minuten gewartet -oh Mist, das Netz ist ziemlich schwach in ndiesem Bunker- kam er erfreut zurück, alles ok, vorher hatten die übrigens noch ausserhalb der Station als Erstes bei mir einen Check auf Viren und Keime in einem Wartezimmer gemacht und erst als dieser negativ war, ging es weiter in die Station!

 

Erster Termin in OP-Nähe: Aufklärung wegen der Nakose. Warteschlange, aber die Wartezeit ca. 20 Minuten wurde angegeben -wegen Urlaubszeit nur halbe Kapazität. Man könne ja einen Kaffee trinken gehen.

Ich bin geblieben. Nach etwa 5 Minuten kam ein arabisch gekleideter Herr (ein wirklicher Herr) mit 3 Begleitern, ich schätze 2 Söhne, der andere war ein Dolmetscher, der auch alles erklärte. Der Herr saß mir genau gegenüber und sah mich kurz an. Lächeln auf beiden Seiten, dann schaute jeder vor sich hin.

Als es mit einem ebenfalls arabisch aussehenden, aber europäisch gekleidetem Paar Unsicherheit gab, was natürlich die deutsche Risikobelehrung nicht lesen konnte, begann der Übersetzer ungefragt und leise den Text in eine arabische Spache zu übersetzen. Dann kamen noch weitere Patienten und endlich wurde der arabische Herr und sein Team aufgerufen. "Ob Sie wohl BITTE die Reihenfolge einhalten würden?" Grantelt da ein nach mir angekommener, älterer Mann die Dame am Empfang an. Ich glaube, ich habe einen roten Kopf bekommen, der arabische Herr schaut mich vewirrt an, aber noch bevor der Dolmetscher auch nur angefangen hatte zu reden, kam die Ansage von der Dame am Empfang: "Das IST die Reihenfolge. SIE sind noch NICHT an der Reihe!"

Nach ca. 15 Minuten kam der arabische Patient gefolgt von den beiden Söhnen und dem Dolmetscher wieder aus dem Arztzimmer. Als er kurz vor mir war schauten wir uns noch einmal an und hoben fast gleichzweitig die Hand wie zwei Motorradfahrer.

 

Dann kam die Risikoaufklärung für mich, eine Ärztin ca. 30 Jahre alt. "Bei Ihnen soll es ja der Chef machen..." "Ne, der, der es am besten kann!" Grinsen. "Der Chef sitzt gleich nebenan (und leise: hat auch das Fenster auf!"). Entschluss bei mir: Ab jetzt ernst bleiben.

Die Risikoaufklärung war super, verständlich und machte einem keine Angst.

 

Das war eine sehr positive Einstimmung, aber wieder zurück auf Station kam Etwas, von einer jungen Pflegekraft, was mich zucken ließ: "Jetzt muß ich bei Ihnen erst mal das Operationsgebiet rasieren. Lassen Sie die Unterhose erst mal an!" Der Brust, Bauch und die Beine bis zum Knie wurden rasiert. "Und nun bitte auch die Leisten!" Ok, ich war ja ausgeliefert. Oha!

bearbeitet von profi
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Aber auch die Bereinigung des Operationsgebietes habe ich überstanden.

 

Dann kam wieder was Erbauliches, die Risikoaufklärung diesmal für die Operation selbst und das Schluckecho. Oberarzt, burchikos, locker , Schalk im Nacken aber absolut kompetenter Eindruck. Ich denke, er wird bewusst eingesetzt, um Angst abzubauen. Gelesen hatte ich ja schon alles und auch schon unterschrieben, also konnten wir uns auf "technische Aspekte" konzentrieren. Zeichnung gemacht, Operationsstellen eingezeichnet, Verfahren erklärt etc. . "Und wie prüfen Sie dann die Dichtigkeit?" "Die Lösung aus dem Herz wieder raus, dann beginnt es wieder zu schlagen, Herz-Lungenmaschine ab, nachschauen." Also er hat's schon etwas besser und ausführlicher erklärt, aber ich kann das nicht besser wieder geben. "Wie oft kann man das machen?" "2 Mal, vielleicht 3 Mal, sonst wird das zu anstrengend." "Und dann, Klappenersatz?" "Genau. Welche Klappe bevorzugen Sie denn dann?" "Eine biologische Klappe."

 

Das war dann auch klar und meine Stimmung war immer noch gut. Aber dann war ich alleine im Zimmer und es wurde langsam dunkel und dann kamen die Gedanken. Alles geregelt? Wirst du Frau und Töchter wieder sehen? Hättest du Ihnen noch was sagen sollen?Was passiert mit den unfertigen Masterthesen? Kampf Optimismus gegen Pessimismus. Eigentlich hatte ich ja alles geregelt, sogar meine jüngste Tochter instruiert, wem die beiden Motorradoldtimer zu übergeben seien. Aber diese Gedanken kann man wahrscheinlich einfach nicht abschalten. Irgendwann bin ich dann doch eingeschlafen, ziemlich unruhig mit vielen wirren Bildern.

 

Der Morgen war dann eher eine Erlösung. Gegen 09:30 hat dann eine Pflegerin meine Tasche an Dich genommen und mich in die Einschleusung geschoben. "Ich bin die Schwester xx und ich bereite Sie jetzt für die Nakose vor." Dann wurden alle persönlichen Daten noch mal abgefragt. Positive Identifizierung. Danach wurden Elektroden aufgebracht und glaube ich auch ein paar Zugänge gelegt. Ich glaube aber nicht der Zentrale VenenKatheder. Dann wurde ich weiter geschoben und dabei fiel mir auf, wie sehr sich die junge Frau dabei anstrengen musste. Sofort sprang das Marketinghirn wieder an. "So ein Mover, wie an Wohnwägen müsste Ihnen doch die Arbeit sicher erleichtern. Die Technik gibt's doch, müsse man leicht modifizieren." "Also, dass Sie in dieser Situation noch über solche Dinge nachdenken können ..."

 

Das ist das Letzte, was ich aus dem Vorher-Leben noch erinnere.

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Meiner Frau hatte man gesagt, sie könne am 12.08. gegen 5:00 morgens in der Intensivstation anrufen (Telefonnummer dabei), dann könne man ihr was sagen. Die Operation dauere zwar nicht bis dahin, aber die Narkose, das Öffnen und Schliessen des Brustkorbs und das Aufwachen würde aber auch viel Zeit beanspruchen. Jedenfalls hat man ihr dann um 5:00 gesagt, das alles klar sei, ich aber noch im Aufwachprozess sei.

 

Als erstes habe ich eine weisse Fläche gesehen und links daneben so etwas wie ein dunkles Fenster. Das war. Wie ich jetzt weiß der Trennvorhang und ich konnte links daran vorbei in die Intensivstation sehen.

Dann habe ich eine Bewegung wahrgenommen und eine Stimme "ah da san's ja wieder, reden könn's aber noch nicht!" Mein ganzer Rachen war mit diesem Intubierteil ausgefüllt, das habe ich noch gemerkt, dann wurde ich wieder ausgeschaltet.

 

Danach habe ich das Gesicht eines Pflegers gesehen, der mich anschaute. "Jetzt geht's wieder! Mögn' s a Wossr?" Dann gab er mir aus einer Schnabeltasse, in der vorn ein Abgeknickter Trinkhalm steckte zu trinken. Sehr gut. Dann bin ich immer wieder eingeschlafen aufgewacht und die Mögn's a Wossr?-Zeremonie hat sich dann immer wiederholt. Plötzlich habe ich gemerkt, dass ich Pinklen muss und einfach darauf vertraut, dass die einen Blasenkatheder gelegt hatten.

 

Irgendwann habe ich dann mehrere Personen links neben meinem Bettstehen sehen. Einer erschien mir riesig und war hell grün. Ich konnte erkennen, dass er mich freundlich anlächelte. "Alles gut gelaufen, halt alles geklappt wie besprochen. Sie kommen jetzt gleich hier raus." Das war Prof. Eichinger und wenn ich jetzt seinen Tagesablauf überlege, müsste das so gegen 08:00 - 08:30, also vor der täglichen Visitte auf der Station gewesen sein.

 

Mit dem Waschen hat dann von der Reihenfolge was nicht so ganz geklappt, jedenfalls musste das Team vom Aufwachraum etwas warten. Ich kann mich erinnern, dass sich die Pflegerin, die mich gewaschen hat, bei mir entschuldigt hat, sie habe sich "verspekuliert". Vermutlich hat Sie nicht erwartet, dass ich so schnell wieder mer Wach- als Schlafphasen hatte.

 

Beim Aufwachraum erinnere ich eine digitale Anzeige mit noch richtig Leuchtdioden: 10 Uhr auf die Minute. Da war es etwas laut, eine junge Ärztin war da und eine Pflegekraft und die mussten sich um 3 Leute kümmern, von denen ein älterer Mann ziemlich laut rumgegrantelt hat (Nachwirkung der Narkose). Zwei Pysiotherapeutinnen (!) haben sich vorgestellt, mich gefragt, wie es mir geht, was ich beruflich mache - sicher ein Test, wie orientiert ich schon war und mit den Rücken eingerieben und die Wirbelsäule und die Schulterpartie ganz leicht massiert. Vorher hatten Sie mir gezeigt, wie man mit einer Strickleiter, die am unteren Bettende befestigt ist, sich hochziehen kann und mich genau instruiert, wie ich mich langsam drehen muss wegen der großen Repearaturstelle im Brustbein (ich schätze 35 cm).

 

Ich glaube, die junge Ärztin meinte dann, "den können wir gleich auf Station bringen, der braucht nich hier zu bleiben!"

Und dann lag ich wieder allein in einem Einzelzimmer. Totalverkabelung: Blasenkatheder, externer Herzschrittmacher, Telemetriekasten am Bauch; Zentralkatheder mit 4 Zugängen an der rechten Halsseite. Erinnerte mich etwas an eine Kuhglocke. Dann gab es noch 2 oder 3 Drainagen im Brustbereich, deren Aufangeinheiten rechts mit im Bett lagen und noch eine Notfallverkabelung direkt am Herz angeschlossen für einen schrittmacher.

Später habe ich dann erfahren, dass auch durch einen Eingang des ZVK ein Schrittmacher direkt "eingeschwemmt" werden könne. Für alle Fälle.

bearbeitet von profi
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Uff, was für ein Bericht, aber es hört sich doch alles sehr gut an und man schickt Dir die jungen Schwestern;)... Nee aber im Ernst, es ist doch alles wunderbar glatt gelaufen bei Dir, super.

LG Steffi

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Hallo an alle,die mir helfen könnten Mitralklappeninsuffizienz Grad II und Trikuspidalklappeninsuffienz Grad III .

Innerhalb der letzten 4 Wochen bin ich in der Uniklinik Jena vorstellig, wo alle Untersuchungen getätigt wurden wie, Echo, Blutbild und allgemeine Untersuchung. Festgestellt wurde eine SD- Unterfunktion, Wasseransammlungen in den Beinen und Bauchregion sowie jetzt Luftnot, Herzstolpern und sehr erschöpft. Morgen bin ich wieder bestellt. Das Wasser ist durch Diurese weggegangen und die SD hat sich auch gebessert, die anderen Dinge sind geblieben. Soll ich einer Operation zustimmen oder aber noch abwarten bei dem Befund.

2013 wurde mir schon eine biologische Aortenklappe in Jena eingesetzt, die bis jetzt gut funktioniert. Trotzdem weis ich, was mich erwartet. Evtl. kann mir schnell noch jemand etwas vorschlagen, was soll ich tun. Vielen Dank Sabine aus Gera

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Hallo Sabine,

 

Wichtig ist natürlich was die Ärzte raten. Ich persönlich meine, dass du deutlichen Dekompensationserscheinungen hast. D.h. das Herz kann die Klappenfehler nicht mehr tolerieren. Wenn Dir die Ärzte zur Op raten würde ich diese durchziehen weil warten nichts bringt sondern das Herz nur belastet. Wenn du noch Zeit hast oder dir eventuelle Op Vorschläge nicht zusagen 2. Meinung einholen.

LG und nachträglich herzlich willkommen :)

Steffi

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Ich habe dann den Rest des post-operativ Morgens im Halbschlaf verbracht. In kurzen Abständen kam jemeind rein "Brauchen Sie was, können wir was tun , haben Sie Schmerzen." Der Auffangbehälter vom Urinkatheder wurde laufend umgeschüttet, um zu prüfen, wieviel Flüssigkeit ich ausscheide. Ich hatte über 3 Liter Flüssigkeit eingelagert und die muss man ausschwemmen. Ich glaube, solange da nicht alles raus ist, geht es einem noch mies

 

Irgendwann habe ich ein Geräusch wahrgenommen und eine Frau an meinem Bett sitzen sehen - meine!! Bemühtes Lächeln. "Wie geht es Dir?" "Alles gut, müde!" Sie fasst mich gleich an die Hände und an die Füsse "alles aufgeschwollen, merkst Du nichts?" "Ne!" Ich bin eh nicht sonderlich gesprächig, aber da kam keine echte Unterhaltung auf. Ich war viel zu schwach und bin auch immer eingeschlafen. Und meine Frau ist dann wieder heim. Sie hatte sich darauf eingestellt, dass ich angegriffen wäre, aber doch nicht so, sagte sie mir später. Ich hatte ihr die Forumsberichte bewußt nicht lesen lassen und sie hatte sie wohl nicht entdeckt. War sicher besser so.

 

Meine Frau hat mir später berichtet, dass alle meine Reaktionen total verzögert gewesen wären, sehr auffallend. Das waren die Nachwirkungen von der Nakose, die noch eine ganze Zeit in mir steckte. Irgenwann wurde ich dann für die Nacht fertig gemacht und dann wurde es nach meiner Einnerung richtig schlimm.

Irgendwelche phantastischen, dunkle Räume und alle möglichen Ereignisse, reale mit irrealen vermischt. So stelle ich mir einen schlechten Trip vor. Aber mir war doch klar, dass das die Nachwirkungen der Narkose sein mußten. Das was einfach grauslig.

 

Und plötzlich habe ich ein Gesicht gesehen und gleich erkannt. Das war der Pfarrer Haf aus unsere, Dorf. MIt dem habe ich als reformierter (die Ex-Bilderstürmer) Christ in der Flüchtlingsbetreuung im Dorf ganz toll zusammengearbeitet und er wußte, welche Operation ich machen lassen würde. Er hat da nn angefangenen, den 23. Psalm (der Herr ist mein Hirte) zu rezitieren. Im Traum verschwammen Bild und Text ineinander. Plötzlich kam ein anderes Gesicht, das ich erst nicht erkannt habe. Aber als dieses Gesicht angefangen hat zu rezitieren "Von hohen Mächten wundersam geborgen..." Da wußte ich dass isrt der evangelische Pfarrer Bönhöffer, den die Nazis kurz vor Krigesnde in Flossenrg ermordet haben. Immer wieder haben die Beiden sich abgewechselt.

 

Am nächsten Morgen habe ich davon gar nichts mehr gewußt. Das ist mir erst einen Tag später langsam gedämmert. Auch andee Bruchstücke aus dieser Nacht kamen wieder hoch, aber alles gruslige Empfindungen.

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Am 2. post-operativen Morgen gab es dann die klassische Versorgung und der Urinkatheder wurde entfernt. Stattdessen wurde eine Urinflasche gelegt, was ich nicht direkt als Verbesserung empfand. ABER: Jetzt konnte ich mit Hilfe aufstehen und habe gleich an der "Balettstange" an der Wand geübt zu laufen. 5 Schritte. Dann hat man mir gezeigt, wie man mit der Strickleiter alleine richtig aufsteht und sich wieder richtig hinlegt. Bin dann nach einer Pause gleich wieder aufgestanden, Nachtkasten, Tisch am Fenster, Balettstange 5 Schritte gemacht, wieder zurück, Tisch, Nachtkasten, Bett. Die Narbe in der Brust tat gar nicht so arg weh - alles Illusion, das war das Schmerzmittel. Mit dem Mediflow Lungentrainer ein paar mal geübt, etwas über 250 (von max.2500) erreicht.

 

Smartphone rausgekramt (unglaublich schwer) und gewischt, Password??? Ah ja, wie war das? Irgendwann ist mir eines eingefallen - falsch?? Neu - wieder falsch und nochmal falsch. Wie war noch meine PUK?? Kapitulation! Ich denke, dass ich sogar dass richtige PW hatte, aber ich konnte die Finger nicht koordinieren. Später habe ich dann auch festgestellt, dass ich offensichtlich nicht mehr richtig räumlich gesehen habe, weil ich abends Schwierigkeiten hatte, Wasser in ein Glas zu gießen. Das kannte ich von meinem Bruder, der als Kind ein Auge verloren hat.

 

Ausgeruht. Kindle her. Ich konnte den kaum zu mir heranziehen. Aufgeklappt, PW??? Zwar ist das PW ziemlich lange, aber man kann es wiederholen sooft man mag und die Tastenfelder sind größer. Nach x Versuchen, war ich erfolgreich, aber ich konnte die Buchstaben nicht erkennen. Größte Anzeige - da habe ich die Buchstaben gesehen, aber die Buchstabenfolgen ergaben keinen Sinn. Es ging mir einfach nichts ins Hirnrein. DAS war deprimierend.

 

Plötzlich geht die Zimmertür und ein Bett wird reingerollt. "Sie bekommen einen Kollegen, ein paar Stunden nach Ihnen operiert, auch Herz, war bis jetzt im Aufwachraum!" "Das ist aber schön, bin ich nicht mehr alleine!" Das war genau so gemeint, wie ich es gesagt habe. Seine Frau war auch schon bei ihm.

 

Dann kam auch meine Frau. "Du siehst schon etwas besser aus." "Ich kann aber nix, gar nix!" Sie hat mir dann als erstes geholfen, die Urinflasche, die jetzt am Bett hing richtig zu plazieren. Soweit war ich jetzt unten angekommen. Allerdings reichte es dann schon zu einer kleinen Bosheit. Nachdem ich meine Frau instruiert hatte, wo die Unterlagen zum Vertrag lagen und weil meine Tochter am nächten Tag mitkommen wollte, habe ich sie gebeten, die Unterlagen und die Originalverpackung mitzubringen. Hoffnung war, dass meine Tochter das Smartphone schon entsperren könnte. "Ich möchte auch so ein Smartphone, mein Schwiegersohn bringt mit bei, wie so was funktioniert!" "Aha! hat der denn noch sooo lange Urlaub??"

Erst keine Reaktion, dann "Es geht Dir wirklich besser, Du willst schon wieder streiten!" Das war in sofern positiv, als sie mir beim Abscheid vor der OP gesagt hat, dass sie schon sehr gerne auch in Zukunft mit mir streiten können möchte.

 

Ich habe sie dann beim Weggehen noch gebeten, das iPad UND DAS NETZTEIL am nächsten Tag mitzubringen. Und wer jetzt glaubt zu ahnen, was kommt, der ist trotzdem falsch.

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Ich glaube, dass ich dann abends zum ersten Mal das Zimmer verlassen habe und ein paar Schritte auf dem Flur gemacht habe, denn ich habe versucht zu zählen, wieviel Schritte es vom Zimmer zum Schwesternstützpunkt sind. Am Samstag hatte der Arzt der die Visitte gemacht hat nämlich bemerkt "ab morgen können Sie sich ih Wasser vorn am Schwesternstützpunkt selber holen".

 

Den Abend und die Nacht habe ich eigentlich ganz gut geschlafen, schwierig war es, die Urinflasche zu erwischen, positionieren und wieder unfallfrei im Halter am Bett zu positionieren. Außerdem hatte ich Mühe, den Sauerstoffschlauch (man bekommt die ersten Tage über so einen Schlauch unter der Nase Sauerstoff zugeführt) mit meiner Schlafapnoemaske zu koordiniere, so dass es nicht zu große Sauerstoff - und Druckverluste gab. In meiner Situation Atemstillstände zu erleiden wäre sicher der Erholung nicht förderlich gewesen.

 

Versorgt, gefrühstückt ohne großen Appetitt, Visitte von Prof Eichinger und seinem Team, raus aus dem Bett, kaum die Türe aufbekommen, bis zu Stützpunkt, 1/2 Krug Wasser einlaufen lassen, dabei kaum die Öffnung erwischt, zurück zum Zimmer, Re mit Körper aufgedrückt, Krug auf Nachtkasten, zurück ins Bett. Geht doch! Genau aber dafür den ganzen weiteren Vormittag völlig platt. Dösen, pinkeln, schlafen, trinken, pinkeln, pinkeln. Ich war aber immer noch ziemlich aufgeschwemmt, das konnte ich jetzt aber auch selbst an Händen und Füßen erkennen.

 

Dann kam meine Frau mit dem ersehnten iPad und meine Tochter mit dem Passwörtern. "Netzteil??? Wo hast Du das Netzteil? Da habe ich doch extra einen Aufkleber drauf gemacht!! Steht extra iPad drauf!" "Habe kein Netzteil gesehen, muß hier sein!" War es natürlich nicht. MIst und das iPad so gut wie entladen.

Aber es gab auch Lichtblicke: "Siehst weniger aufgeschwemmt aus!" "Die schreiben zwar PUK, aber ich versuche mal das Superpasswort. Hast Du hoffentlich nicht geändert!" Hatte ich nicht. Grinsend gab mir meine Tochter das Smartphone.

Fotos von meiner anderen Tochter, die Urlaub in Alaska macht (ich habe darauf bestanden, dass sie fährt) auf WhatsAp. Zusammen gelaufen, der Radius wächst.

bearbeitet von profi
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Hallo Wolfgang,

saß hört sich doch alles sehr gut und der richtigen Richtung an. Es ist schon interessant wie unterschiedlich es sein kann. Ich hatte überhaupt kein Wasser eingelagert und wirre Träume, dafür Post OP schreckliche Migräne. Der wievielte Post Opfer Tag ist es nun? Muss nochmal nachlesen. Am 10 Tag bin ich zur Reha, du siehst sie rückt immer näher. Merkst du atemtechnisch schon Verbesserung?

LG Steffi

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Also zur Klappe. Klappe ist zum Glück noch meine eigene, sie konnte - obgleich "schon arg lädiert" (Prof Echinger) rekonstruiert werden. Dann wurde noch das Vorhofohr amputiert und eine Cox Maze Ablation durchgeführt. "Mehr geht nicht auf einmal" meinte der Prof. Eichinger.

 

Atemtechniach geht es mir ganz viel schlechter als vorher, weil ich ja absolut keine Symptome -bis auf die Rhythmusstörungen- hatte. Bei den Herzintersuchungen hat sich ja auch ergeben, dass das Herz, was die Arterien absolut gesund ist.

 

Genau das war abwr auch mein großes Risiko. Und wenn wir durch die "Aussetzter" bei der Blutdruckmessung, die am 03.07. das Gerät zur Verweigerung fer Messung veranlaßt hat. Hätte ich ja gar nichts gemerkt. Und so weiter gemacht wie bisher. Mit vielleicht laetalen Folgen.

 

Und ja, heute ist der 8.-post OPtag.

Lg

Wolfgang

bearbeitet von profi
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Mit dem waidwunden iPad habe ich dann am 3. PostOPTag nach ewigen Versuchen wegen des Passwords, weil ich mich immer und immer vertippt habe, das "alles ok posting abgesetzt. Später noch ein längeres Poating geschrieben, was ewig lang gedauert hat und dann, warum auch immer, nicht hochgeladen werden konnte.

 

Ganz früh morgens habe ich an diesem Tag auch noch ein Foto der Narbe gemacht und mit Whatsap an die Familie geschickt. Blankes Entsetzen. Aber auch "Kaiserschnitt für Männer" und schön, dass Du schon ein Selfy machen kannst!"

 

Am 15.08. also 4. PostOPTag haben die dann den externen Schrittmacher abgemacht, wenn ich mich recht erinnere und auch die Drainagen entfernt, die vielleicht schon am Tag vorher. Aber ich hatte noch die Telemetriebox, und die Zuleitungen für den Notfallschrittmacher und den ZVK dran.

Da habe ich auch mein Laufprogramm gestartet: den lange Korridor in Bogenhausen rauf und runter. ERst bis zur nächsten Station und zurück, dann Pause, dann weiter und wieder zurück. Alles sehr langsam. Meine Frau war ziemlich baff, die Einlagerungen waren da fast komplett weg (wieder Einlieferungsgewicht). Das Netzteil war immer noch weg und meine Frau dat das iPad mitgenommen, um Ersatz zu besorgen.

 

Am nächsten Morgen habe ich gleich gemerkt, dass mit mir was nicht stimmt. Ich habe dauern auf den Herzschlag hingehört. Nicht "mein" Herzschlag. Dann dauern dran ged acht, dass das Herz gestanden hat und repariert wurde, ich aber weitergelebt habe. ES kamen die Schlimmen Bilder aus der 1. PostOPNacht hoch. Und dann kamen die Erinnerungen an unseren Pfarrer und den Dietrich Bonhöffer ganz plötzlich hoch und ich habe dann schon still vor mich hin geweint. ich glaube, das war die aufgestaute Angst und Spannung die sich gelöst hat. Das wurde auch erst besser, als meine Frau kam und ich ihr das erzählen konnte.

 

Dann sind wir zusammen die erste Treppe (runter) gegangen, es gab für mich einen Milchkaffee und 1 Kugel Straciatela. DIe schwerde Tasse konnte ich noch nicht halten und habe einen Triknkhalm gebraucht. UND meine Frau hatte das iPad und ein (schwachbrüstiges) Netzteil dabei. Ab da konnte ich posten. Ich hatte mir nämlich zu Hause vorgenommen, hier die 11Tage so gut es geht und so chronologisch als möglich zu veröffentlichen. Zunächst hatte ich nur daran gedacht, dass sich Leser, die das Forum gefunden haben und verzweifelt nach Infos suchen, an einem B e i s p i e l ein Bild machen können, was passieren k a n n . UNd dann ahbe ich gemerkt, dass es mir wahnsinnig gut tut.

 

An dem Abend bin ich glaube ich zum ersten Mal den langen Korridor hin und zurück gelaufen und ich habe die Schritte gezählt 400 in eine Richtung.

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Am nächsten Tag kamen dann die Telemetrie-Sensoren ab und der ZVK auch. DIe Schrittmacherdrähte blieben noch liegen. Zum ersten Mal konnte ich Duachen, weil man mir vorn alles mit Pflaster abgeklebt hat. Aber das Gewaschenwerden durch meine Frau war auch ganz angenehm und schön.

Ich habe dann das Laufpensum konsequent - in Absprache mit Prof Eichiger - gesteigert. Heute werde ich bei 12x hin und her enden.

 

Ab dem 6. PostOPTag bibt es einen Art Tagesrhythmus: ca. 6:45 aufstehen, frisch machen, dann erste Trainingsrunde. Da ist dann der Korridor noch leer, ich störe niemanden und es ist noch schön kühl. Heute gin das bis 6:35. Danach aufs Bett legen,mrihen, bis das Pflegepersonal zur Versorgung kommt. Duschplaster aufkleben lassen duuschen. So gegen 8:00 ist das Frühstück da (heute zum ersten Mal das, was ich bestellt habe: 1x Wurst, 1x Käse, Marmelade und eine Vollkornsemmel dazu Kaffee). Dann kommt der Stoß Kalium grrrr und die Tabletten. Meist kommt dann ziemlich zügig die Vistte und wir strahlen uns gegenseitig an.

 

Noch bevor das Frühstück da ist oder spätestens dann, wird die SZ runtergeladen und wie daheim beim Frühstück gelesen. Anschließend ggf. Untersuchungen (Ultraschall oder auch mal EKG). Ruhen, laufen, bei Lust posten, lesen) bis Mittag. MIttagessen, laufen, schlafen, damit ich ausg eschlafen bin, wenn die Frau kommt. DAnn gemeinsam in die Kaffeeteria gehen . MIlchkaffee immer noch mit dem Trinkhalm und am 17.8. (6. PostOPTag) erstmals unter Überwachung durch meine Frau 1 Stockwerk hoch, das sind glaube ich 4x11Stufen.

 

 

Meine Frau geht dann, ich schlafe, dann lese ich und dann geht es wieder kurz ans Laufen. Heute konnte meine Frau nicht und die Stationsschwester ist mit mir 2x die Treppe rauf. "Sie sind viel zu schnell!" Oben Pause, trinken, schaufen, schnaufen. Wieder runter, ins Bett Schlafen, lesen Posten.

Gestern wurde auch das Scrittmachekabel vom Direkt aus dem Herzen entfernt. Das ist GAR NICHT schlimm. TIeef enatmen, Luftanhalten, dann zieht die Äztin das Kabel, weiteratmen. ES TAT MIR NICHT WEH.

 

So, Schluss für heute. ich will laufen.

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Na das kann ich mir denken das deine liebsten entsetzt waren das Schnittchen auf der Brustkrebs zu sehen;).

 

Sehr schön da bist du ja wirklich fleißig. In der Rehabilitation darfst du mit leichtem Radtraining starten.

 

LG Steffi

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Ich bin jetzt im 9.PostOPTag und es geht mir wirklich gut. Für alle, die es noch vor sich haben, die sich unsicher sind, oder meinen, es besser noch aufzuschieben:

 

Ich meine, macht es wenn nötig so schnell als möglich. Jeder Tag, den Ihr (an Kraft) verliert, ist ein verschenkter Tag in Eurem Leben. Wenn Ihr assymptomatisch seid, d.h. "doch gar nichts merkt und es doch wirklich gut geht", macht es gerade dann sobald eine Operation angezeigt ist. Dafür gibt es Kriterien, die die Operationszentren prüfen müssen. Wenn die gegeben sind, wartet nicht mehr.

 

GEGENANZEIGE ZU MEINEM TRAININGSPROGRAMM

 

Es ist mir die Nacht gekommen, dass ich hier vielleicht die Eine oder den Anderen auf eine FALSCHE Fährte setzen bzw. in einen FALSCHEN Wettbewerb stürzen könnte:

Bitte überfordert Euch nicht. Jeder verkraftet das anders, weil er andere Bedingungen mitbringt. Besprecht mit den Ärzten bei der Visitte, was Ihr machen wollt und wenn die Euch abraten, macht es NICHT.

 

 

Eine Herzoperation ist aus meiner Sicht neben der Geburt so ziemlich das Extremste, was man machen kann. ABER man hat gute Chancen, dass es einem danach besser geht als vorher und dass danach noch viel qualitativ gute Lebenzeit folgen kann. Es sind 11Tage an denen der Körper sich mit aller Macht zu regenerieren versucht, sowie es noch in seiner Macht steht (siehe oben). Und verglichen mit einer Grippe ist die Erholung um Welten größer und um Welten schneller.

Nur 3-4 Tage sind (besser waren für MICH) Ausnahmezustand und da muss man dem medizinischen Umfeld einfach mal vertrauen und machen, was die sagen. Der eigene Kopf ist dann eh noch total bedudelt, und kann nichts beurteilen.

Und Menschen wie ich sollten sich klar werden, man ist nicht (nur) Opfer, man ist a u c h Täter (warum x Jobs parallel und immer etwas Arbeit auf Vorrat, also Druck).

 

Soweit für heute.

Liebe Grüsse

Wolfgang

bearbeitet von profi
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