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Coagu-Check: an Fehlfunktion ist immer der Betroffene schuld


Axel Hirsch

Empfohlene Beiträge

Liebe Mitbetroffene,

 

meine Klappe klappt noch, aber mit dem Coagu-Chek XS sitzen doch die meisten von uns in einem Boot.

 

Als mir das Gerät zum ersten Mal eine Fehlermeldung gab, dachte ich: komisch, war doch alles richtig, oder? Anrufe bei der Firma gaben mir einige Tipps, das meiste war aber sowieso klar, denn nach 25 Jahren Blutzucker testen werden die meisten diesen Test problemlos durchführen können. Da habe ich mal die Bluteinführung von der Seite probiert, was für mich einfacher war und sogar besser klappte. Dann hatte ich zum ersten Mal zwei Fehler hintereinander, mit unterschiedliche Error-Zahlen. Die Interpretation suchte ich mir im Internet, im Beleitmaterial fand ich nichts dazu. Vielleicht möchte die Firma den Eindruck erwecken, dass der Fehler ein seltenes Ereignis ist und gar nicht erst erwähnt werden muss. Das machte mich schon ärgerlich. Noch ein Anruf - vielleicht mal die Teststreifeneinführung säubern. Die war aber wie neu, kein Staubkorn.

Nun, wo ich bald 15 Streifen für den Müll produziert habe in wohl 8 Monaten, läuft mir langsam die Galle über. Es gab ja auch etliche Blutzuckertestgeräte, die schlecht waren, könnte es dann womöglich hier auch am Gerät liegen? Nein, natürlich nicht, höre ich den Firmenvertreter sagen, mann kann ihnen ja auch gar nichts nachweisen. Ein Alternativprodukt habe ich nicht gefunden, auch sehr praktisch für die Firma. Dabei ist allein das Begleitheft für einen Pychologen schon ein Problem für sich. Kein Wort davon, dass man einen richtig dicken Tropfen braucht, was mir aber von allein klar wurde.

Heute hat es zum erstenmal erst beim vierten Streifen (!) geklappt, nun werde ich bald vor jedem Test zittern. Und schwupp - noch einmal 5 Euro umsonst für die Kasse, die Firma macht nur die Geldtüte auf für die Flops.

 

Kann ich denn der einzige sein, der damit Probleme hat? Und wenn nicht: Ist es allen egal, wieviel Geld die Kasse dafür für uns Betroffene umsonst verpulvert? Mit jedenfalls nicht, und es stört mich prinzipiell, dass man gegen ein möglicherweise schlechtes Gerät nichts anderes machen kann, als sich vertrösten zu lassen. Es ist sehr teuer, schlecht und lieblos gebaut, mit schwachen Begleitinformationen, und ob der Test 5 Euro kosten muss, sei auch noch dahingestellt.

 

Mich interessieren Eure Erfahrungen dazu.

 

Axel

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Hallo Axel,

 

ich benutze das Gerät nun fast 1 Jahr 2x pro Woche und hatte bisher keine Probleme.

Das man einen richtig dicken Blutstropfen braucht hat man mir in der Schulung in der Reha gesagt. Ganz wichtig immer schön die Nadel wechseln wegen der Gerinnung und keinen Zuckerstecher benutzen, der sticht zu schwach dann ist der Blutstropfen zu klein.

Musst du deine Streifen denn selbst bezahlen ??

 

Grüßle Ralf

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Hallo Axel,

 

willkommen bei uns im Forum.

 

Es ist natürlich sehr ärgerlich, wenn du häufig Probleme mit deinem CoaguChek Gerät hast. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, die aber gut nachzuvollziehen waren, hatte ich noch nie Schwierigkeiten mit dem Gerät.

Welche Fehlermeldungen genau werden denn bei dir angezeigt ?

 

Im Internet findest du auch eine Erklärung zu den häufigsten Problemen:

https://www.coaguchek.de/Data/PDF/Downloads_Patienten/15_Checkliste_Fehlermeldungen.pdf

 

 

Bei mir reicht übrigens ein kleinerer Blutstropfen für die Messung. Ich bringe ihn immer von oben auf den Teststreifen.

 

 

Grüße

Dietmar
bearbeitet von marathon2
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Liebe Mitbetroffene,

 

meine Klappe klappt noch, aber mit dem Coagu-Chek XS sitzen doch die meisten von uns in einem Boot.

 

Als mir das Gerät zum ersten Mal eine Fehlermeldung gab, dachte ich: komisch, war doch alles richtig, oder? Anrufe bei der Firma gaben mir einige Tipps, das meiste war aber sowieso klar, denn nach 25 Jahren Blutzucker testen werden die meisten diesen Test problemlos durchführen können. Da habe ich mal die Bluteinführung von der Seite probiert, was für mich einfacher war und sogar besser klappte. Dann hatte ich zum ersten Mal zwei Fehler hintereinander, mit unterschiedliche Error-Zahlen. Die Interpretation suchte ich mir im Internet, im Beleitmaterial fand ich nichts dazu. Vielleicht möchte die Firma den Eindruck erwecken, dass der Fehler ein seltenes Ereignis ist und gar nicht erst erwähnt werden muss. Das machte mich schon ärgerlich. Noch ein Anruf - vielleicht mal die Teststreifeneinführung säubern. Die war aber wie neu, kein Staubkorn.

Nun, wo ich bald 15 Streifen für den Müll produziert habe in wohl 8 Monaten, läuft mir langsam die Galle über. Es gab ja auch etliche Blutzuckertestgeräte, die schlecht waren, könnte es dann womöglich hier auch am Gerät liegen? Nein, natürlich nicht, höre ich den Firmenvertreter sagen, mann kann ihnen ja auch gar nichts nachweisen. Ein Alternativprodukt habe ich nicht gefunden, auch sehr praktisch für die Firma. Dabei ist allein das Begleitheft für einen Pychologen schon ein Problem für sich. Kein Wort davon, dass man einen richtig dicken Tropfen braucht, was mir aber von allein klar wurde.

Heute hat es zum erstenmal erst beim vierten Streifen (!) geklappt, nun werde ich bald vor jedem Test zittern. Und schwupp - noch einmal 5 Euro umsonst für die Kasse, die Firma macht nur die Geldtüte auf für die Flops.

 

Kann ich denn der einzige sein, der damit Probleme hat? Und wenn nicht: Ist es allen egal, wieviel Geld die Kasse dafür für uns Betroffene umsonst verpulvert? Mit jedenfalls nicht, und es stört mich prinzipiell, dass man gegen ein möglicherweise schlechtes Gerät nichts anderes machen kann, als sich vertrösten zu lassen. Es ist sehr teuer, schlecht und lieblos gebaut, mit schwachen Begleitinformationen, und ob der Test 5 Euro kosten muss, sei auch noch dahingestellt.

 

Mich interessieren Eure Erfahrungen dazu.

 

Axel

 

 

Warst du in einer Schulung ?

 

Wurde dir das auftragen nicht gezeigt und beigebracht.

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Hallo Axel,

 

das ist natürlich ärgerlich.

 

Die Qualität und Funktionalität  des Coaguchecks ist meiner Erfahrung nach in Ordnung. Immerhin überprüft das Gerät im Zuge eines Selbsttestes seine ordnungsgemässe Funktion.

 

In deinem Fall ist schlichtweg eine genaue und präzise Fehlerdiagnose notwendig.

Vorausgesetzt die Bedienung entspricht den Vorgaben des Herstellers kann es trotzdem zu Fehlern kommen, welche eben nicht unter der Standartdiagnose erfasst werden. Das ist leider bei allen technischen Geräten so.

Hast Du vielleicht einmal eine Person deines Vertrauens gebeten, einen solchen INR-Test  "unbedarft und unvorbelastet" durchzuführen?

Sollte die Fehlfunktion weiterhin anstehen, würde ich, am besten mit Fotos dokumentiert, eine E-Mail an den Hersteller schicken. (Lesebestätigung anfordern)

Schildere der Firma auch den enstandenen unnormal hohen Verbrauch an Teststreifen.

Ich gehe davon aus, dass der Firma die hohe Priorität einer schnellen Fehlerbehebung klar ist.
Wenn alle Stricke reissen wirst Du das Gerät wohl per Einschreiben an den Hersteller einschicken müssen, vielleicht kann sich aber auch ein Vertreter, welcher in der Nähe ist, sich deines Problems annehmen.

 

Wichtig ist, dass du bei allem Ärger und deinem Frust, sachlich bleibst. Alles andere ist ungesund ;) und hilft erfahrungsgemäß nicht wirklich weiter.

 

 

Viel Erfolg!

 

LG

 

Klaus

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Hallo Axel,

mir käme da die Idee, mit dem Gerät und den Teststreifen (+ Stechhilfe) zum Hausarzt zu gehen und dort gemeinsam zu messen. Einmal du mit deinem Gerät und einmal das Gerät vom Arzt und dann vergleichen. Ich habe mir auch einmal bei einer Apothekerin helfen lassen.

 

Viel Erfolg. Es wird schon!

 

Gruß Helga

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Hallo Axel mein Gerät war auch schon mal nicht in ordnug. Wenn es nicht in ordnug ist ruf dort an und du bekommst in 24std ein neues Gerät und ich bekam noch 48 Streifen da zu. Gratis! Sonst habe ich auch keine Probleme mit dem Gerät lg Harald

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Ich freue mich über alle Eure Tipps und Informationen. Was mich stört ist: ich bekomme ein neues Gerät, es funktioniert eine Weile, und dann fängt offenbar die Tropfenaufnahme und -verwertung an zu spinnen. Ich habe schon zweimal bei der Firma angerufen, alles nette Berater, aber eine neue Idee, die mir hilft: Fehlanzeige.

Irgendwie bin ich auch ziemlich sauer, dass ich bei einem so teuren Gerät so viel Arbeit aufgebürdet bekommen soll. Ich habe auch als Rentner durchaus auch noch anderes zu tun.

Es gab von den Beratern bisher keinerlei Hinweis darauf, dass ich das Gerät einschicken könnte zur Überprüfung, ich hatte eher den Eindruck: alles, was nicht so funktioniert wie beschrieben: Du bist schuld. Ich kenne das alles aus langen Jahren Blutzuckertesten überhaupt nicht: da bringen sich die Pharmaleute um. Aber hier scheint es wohl schlicht keine Konkurrenz zu geben, das ist der Untrschied.

 

Ich muss die Streifen nicht bezahlen, aber eine unnötige Verschwendung auf Kosten der Mitversicherten macht mich supersauer. Und die Firma steckt das Geld ein für alle Teststreifen, die ich ohne Ergebnis entsorgen muss. Die Fehlererklärung kann ich nur als Witz auffassen: es war immer 5 oder 6, wie im Lotto, und etwas dazu Passendes in meinen Handlungen habe ich nicht gefunden, und dann noch: ich fand die Fehlerliste nur im Internet, was ich unglaublich fand. Einer der Berater wies mich auf eine solche Liste in meinen Unterlagen hin, aber nachdem ich alles durchsucht hatte, dachte ich: nicht einmal die kennen die Schlampereien von Roche.

 

Ich muss allerdings gestehen, dass ich keine richtige Schulung hatte. Ich hatte nicht viel Zeit und mein Kardiologe sagte: das kriegen sie auch allein hin. Funktionierte ja auch eine Weile ganz gut. Ich wollte aber auch gar keine Schulung, denn ich glaubte nicht, dass man dabei überhaupt etwas falsch machen könnte nach langer Blutzuckerpraxis. Ich finde auch nicht OK, ein Begleitheft so schlecht zu schreiben, dass Leute dafür eine Schulung machen müssen. Man kann eine solche Anweisung in verständlichem Deutsch schreiben, das muss genügen. Aber daran hapert es leider bei vielen Anweisungen, wahrscheinlich kontrolliert selten einer dies auf Verständlichkeit. Mein Kollege Schulz von Thun, Psychologe, hat vor 30 Jahren in seiner Jugend einmal bestehende Gebrauchsanweisungen in verständliche Gebrauchsanweisungen umformuliert. Sie waren nicht wiederzuerkennen und sofort verständlich. Aber heute habe ich den Eindruck, dass in die Verständlichkeit gar nichts mehr investiert wird und dass es nie von einem Experten überprüft oder gar bei Betroffenen getestet wird.

 

Ihr merkt vielleicht, dass ich immer noch geladen bin, keine gute Voraussetzung, aber solche Schlampereien habe ich von der Pharmaindustrie bisher noch nie erlebt, und fast immer einen exzellenten Service, sogar von Roche in ihrer Blutzuckerabteilung. Ich muss wohl doch mal das Gerät einschicken.

 

Vielen Dank, Axel

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Hallo Axel,

weißt du, dass es beim Piksen und Bluttropfen gewinnen einen Unterschied gibt zwischen Blutzuckertest und Gerinnungsmessung. Der besteht nämlich darin, dass man bei Letzterem den Bluttropfen nicht rausdrücken darf. Denn das verfälscht den INR-Wert.

Auch gibt es ein Alternativ-Gerät. Schau mal unter Alere Inratio 2. Einen Selbstbestimmerkurs zu machen halte ich persönlich durchaus für empfehlenswert. Mir hat er sehr geholfen.

 

Viel Erfolg.

 

Helga

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Hallo Axel,

 

ich kann auf der einen Seite deinen Unmut verstehen. Andererseits bist du vielleicht in deinen Aussagen doch etwas ungerecht. In den vielen Jahren, in denen ich hier im Forum bin, gab es keinen vergleichbaren Fall.

Auch mein Gerät funktioniert absolut fehlerlos.

Wenn man also einmal ausschließt, dass es doch ein Bedienungsfehler sein könnte, bleibt nur ein unbestimmter Defekt im Gerät selbst. Du solltest also tatsächlich nach Rücksprache dein CoaguChek zur Überprüfung und eventuellem Umtausch einschicken. Wenn wirklich ein Gerätedefekt vorliegt, hast du bald ein neues Gerät in den Händen. "Montagsgeräte" gibt es leider immer wieder, egal von welchem Hersteller.

 

Auch die Sache mit der Bedienungsanleitung ist nicht so einfach. Was dem einen unverständlich erscheint, erschließt sich dem anderen sofort. Es gibt hierbei keinen Königsweg.

Und eine Schulung halte ich unabhängig davon für absolut erforderlich. Das Thema Gerinnung hat neben der reinen Gerätebedienung viele weitere Aspekte, die in nur im Rahmen einer Schulung ausführlich erklärt werden können. Zudem gibt es viele Menschen, die auch nicht durch eine gut gemachte Anleitung in die Lage versetzt werden, ihren INR selbst sicher zu bestimmen. Sie brauchen auf jeden Fall eine persönliche Beratung und Ansprache. Und es geht hierbei ja tatsächlich um große Gesundheitsgefahren, wenn eine richtige INR-Bestimmung rein dem Zufall überlassen würde.

Vielleicht gibt es ja auch für dich eine Möglichkeit, eine solche Schulung nachzuholen.

 

Die Firma Roche ist meinem Empfinden nach wirklich sehr bemüht, Patienten, die auf eine INR-Messung mit dem CoaguChek angewiesen sind, ausführlich und umfassend zu beraten und zu informieren.

Hierbei ist auch die regelmäßig erscheinende Zeitschrift "Die Gerinnung" hervorzuheben, in der immer wieder sehr interessante Informationen rund um das Thema INR zu finden sind.

Diese Zeitschrift kann man sich kostenlos zusenden lassen oder direkt im Internet downloaden:

 

https://www.coaguchek.de/patienten/service/kundenzeitschrift.html

 

 

Grüße

Dietmar
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Hallo!

 

Ohne Schulung hätte mir die KK das Gerät nicht genehmigt, dauerte nur 2h, da ich schon mal Gerinnungshemmer für ein Jahr nehmen musste und der unterrichtende Doc feststellte, das nicht mehr Schulung nötig war, bischen Prüfung und das Gerät erklärt.

Ich würde mal beim Service anrufen und sagen das Gerät ist defekt, müsen ja darauf reagieren.

 

LG Kater

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Hallo Axel,

 

ja, man merkt dir an dass Du noch geladen bist.

Ich kann mich nur Helga und Dietmar anschliessen.

 

1. Versuche einmal deinen augenblicklichen "Ärger" der meiner Meinung nach eine Ausnahme darstellt, mal den bisherigen Alternativen gegenüberzustellen. Möchtest Du, wie in den Anfängen der Herzklappemoperationen, alternativlos der Kontrolle  z.B. alle 4 Wochen , beim Hausarzt/Internist und dessen Laboren ausgeliefert sein?

Kannst Du Dir vorstellen, was für eine Tortur die ersten Selbstmanagement"Labore" zu Hause für die Betroffenen bedeutete? Da reichte nicht ein Tropfen Blut, ein Pieks, ein ungekühlter Teststreifen und fertig. Das war schmerzhaft, kompliziert und aufwendig.

 

2. Es ist bekannt, dass die größte Aufgabe bei der Entwicklung eines technischen Produktes, die Erstellung einer allgemein verständliche Gebrauchanweisung zu erstellen ist. Was für den Entwickler nicht der Rede wert ist, kann für den Verbraucher elmentar wichtig sein und umgekehrt. Das ist nicht so einfach. Ich möchte auf jeden Fall keine  20 jeweilig 100 seitigen Betriebsanleitungen in mehreren Sprachen mitgeliefert bekommen. Mir reicht eine mit den Grundfunktionen, den Standarfehlern und den Kontaktdaten des Herstellers ausgerüstete. Die Hotline incl. Service von Roche hat bei mir jedenfalls immer bestens reagiert.

 

3. Schlampereien kann sich ein Hersteller eines medizinischen Gerätes nicht erlauben. Wenn Du Dich mal mit den europäische und nationalen Vorschriften, Normen und Gesetzen alleine zum Inverkehrbringen eines solchen Gerätes befassen würdest, würdest Du das schnell erkennen.

Dein Gerät hat einen Defekt, dass ist nicht in Ordnung, aber es ist kein massenhaft auftretendes Ereignis.

 

 

Also, sieh zu das dass Gerät schnellstmöglich zur Fehlerdiagnose bei Roche landet. B)

 

LG

 

Klaus

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Hallo Axel,

 

als Laborant in der Diagnostika-Industrie bin ich beruflich mit der Zulassung von PoC-Diagnostika (heißt: Point-of-Care) befasst. Dazu gibt es die sogenannte In-vitro-Diagnostika-Direktive von 1998 (wird bald durch eine Verordnung abgelöst werden) und die Medizinprodukteabgabe-Verordnung MPAV (Teil des Medizinproduktegesetz). Diese Verordnung besagt, dass "Medizinprodukte zur Eigenanwendung" nur nach qualifizierter Schulung abgegeben werden dürfen. Oder nur an medizinisches Personal.

Auch ich habe vor ca. 3 Jahren die Schulung benötigt und wahr genommen, die sich wegen beruflicher Vorbildung auch nur auf das Gerät erklären bezog. Ansonsten hätte die Kasse auch wohl nicht das Gerät zur Verfügung gestellt. Das macht meines Erachtens auch Sinn, weil wir ja aus dem Testergebnis eine Therapie (Dosisfindung) ableiten.

Also Schulung auf jeden Fall! Ich dachte damals: "Mache dich zum Experten in eigener Sache." Das 100-seitige Buch, welches mir die Schulungsärztin gab, habe ich dann von vorne bis hinten durchgelesen, für mich war es sehr gut verständlich (Beruf).

Anwenden tue ich den CoaguChek seit dem ohne jegliche Störung, etc., der Hausarzt achtet schon gar nicht mehr darauf. Gut ist auch, wenn man sich detaillierter mit der Wirkweise und dem Wirkmechnanismus von Phenprocoumon (Marcumar, Falithrom, etc.) beschäftigt. Dadurch erreicht man enger beieinander liegende Ergebnisse.

 

Viele Grüße, Horst

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  • 2 weeks later...

Hallo Axel,

 

gibt es einen neuen Stand bezüglich deines Messgerätes, vielleicht sogar eine Fehlerdiagnose/Beschreibung?

 

VG

 

Klaus

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  • 3 weeks later...

Liebe Diskutanten bisher,

 

Eure Reaktionen waren für mich sehr erfreulich. Nun läuft auch die Kiste bei mir und die Lösung war doch ganz einfach:

Ich habe das Gerät nicht eingeschickt. Als ich versuchte herauszubekommen, wie das geht, stieß ich auf Mauern von Zeit, die ich damit verbracht hätte, und dabei vielen Zumutungen, Prüfungen und Gutachten, so als ob das alles etwas ganz Großartiges und Kostbares wäre. Es war alles begründet, aber diesen ganzen Aufwand war es mir nicht wert. Dann lieber noch ein bisschen Versuche zu Hause.

 

Ich sprach mit dem Berater dann auch über das Blut auftragen, und mit Hilfe einiger Beiträge von dieser Seite schwante mir plötzlich, dass mein Wechsel des Blutauftragens von oben auf eine der Seiten vielleicht am Problem mit schuld sein könnte. Der Berater sagte mir, man könne beides tun und die Blutmenge sei etwa gleich bei beiden Stellen. Bei einem optischen Vergleich der Rückseiten der Streifen nach dem Testen hatte ich nicht diesen Eindruck: von der Seite schienen mir die Wegen viel länger, und man konnte auch nach sehr großen Tropfen sehen, dass und warum sie nicht an das Messfeld gelangt waren. Von oben eingefüllt blieb das Blut um den Einfüllpunkt herum stehen und breitete sich nur in den Messkanal aus. Ich fragte noch einmal danach und der Berater konnte mir nichts Detailliertes über die Grundlage seiner Aussagen geben.

 

Meine ersten Tropfenabwürfe von oben hatten anfangs mehrfach zu einem Fehler geführt (Zittern oder ans Gerät gestoßen), ich war am Anfang auch noch nervös bei dem Gedanken, dass es nicht klappen könnte und dann gleich 5 Euro durch den Schornstein sind. Deswegen war ich dann an die Seite gewechselt. Es klappte dort auch viel besser und mit extra großen Tropfen, aber dann nahmen die Fehler zu, als ob das Gerät dort doch noch mehr Blut bräuchte.

Meine letzten vier Tests von oben waren jetzt ganz problemlos, und dann auch noch mit einem normal großen Tropfen, den ich anfangs aus der Angst, dass es nicht klappen könnte, lieber etwas größer gemacht hatte. Meine Ruhe für die Testung ist dadurch wieder hergestellt.

 

Noch kurz eine zweite Sache: ich empfinde nach anderthalb Jahren die INR-Werte schwer einstellbar. Eine Weile führten 6 1/2 Tabletten pro Woche zu meinem Zielwert von 2,0 bis 2,5, aber jetzt bin ich schon mal wieder ein paar Wochen bei 8 1/2 Tabletten. Ernährung ist eigentlich immer ähnlich, mit viel Gemüse, und beim Grünkohl bin ich dann auch zurückhaltender. Ich hatte wie beim Diabetes gehofft, auf eine längerfristig stabile Dosis zu kommen, aber beim Marcumar scheint es bei mir nicht nicht stabil zu werden. Bei Insulin kann ich mich weitgehend auf meine gewählten Dosen verlassen, aber da sind es ja auch viel kürzere Zeitabstände zwischen den einzelnen Blutzuckerwerten, und man könnte jeden Tag die Karten ohne große Gefahr neu mischen.

 

Ein paar Erfahrungen dazu würden mich interessieren.

 

Grüße, Axel

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Hallo Axel,

 

schön, dass die Messungen jetzt problemlos klappen. Manchmal liegen die Tücken im Detail.

 

Dass der INR über die Zeit immer wieder Schwankungen unterliegt, ist ganz normal. Da du eine etwas höhere Dosis brauchst, ist die Menge, die du dann möglicherweise mehr nehmen musst, eben auch größer ( von 6,5 auf 8,5 Tabl./Woche). 

Bei mir sind es in der Regel 3,5 Tabl./Woche. Ich musste aber auch schon mal auf 4,5 Tabl. erhöhen. Du siehst, in Relation zu deiner Dosis ist diese Mehreinnahme nicht weit entfernt. Der Körper ist nun mal keine Maschine und der Stoffwechsel ist daher nicht immer beständig gleich.

Was ich nicht weiß, aber man könnte spekulieren, vielleicht hat auch dein Diabetes einen gewissen Einfluss auf die Wirkungsweise von Marcumar.

 

Aber da du deinen INR ja mit dem CoaguChek überprüfen kannst, ist das eh kein großes Thema.

 

Grüße

Dietmar
bearbeitet von marathon2
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:rolleyes: Hallo Axel,

 

danke für deine Rückmeldung, dann sind die fehlerhaften Messungen ja wenigstens nachvollziehbar.

 

Der INR-Wert und seine Tücken sind immer mal ein Thema hier im Forum. Viele Faktoren, welche den INR-Wert beeinflussen, sei es Ernährung, Bewegung, Erkrankungen, Wechselwirkungen unterschiedlicher Medikamente oder die Psyche wirken auf die Gerinnung. Leider gibt es aber auch Zeiträume, wo er aus irgendwelchen vermeintlich unerfindlichen Gründen doch variiert. Dann gilt es über die Dosierung der Gerinnungshemmer gegenzusteuern. Mir hilft inzwischen eine Portion Gelassenheit, denn Panik und zu extreme Reaktionen machen die Sache nicht leichter. Das ist aber bei Jedem unterschiedlich. 

 

Viele Grüsse

 

Klaus

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Hallo Axel,

 

noch einfacher ist die Messung, wenn man während dieser das Gerät plan auf dem Tisch liegen lässt und - wie von Dir beschrieben - den Bluttropfen von oben aufträgt, so wurde es mir auch damals gezeigt, in der Klinik schon führte die Schwester meine Hand bzw, meinen Finger "spazieren", nicht aber das Gerät.

 

Zu möglicherweise auftretenden Schwankungen empfehle ich, mal auf die Einnahmegewohnheiten zu schauen, obwohl wir wissen, dass das Marcumar-/

Vitamin-K-System sehr robust aber auch sehr träge ist, was sich in einer sehr langen Halbwertszeit ausdrückt. Ich nehme es immer um die 17-18 Uhr nach mind. 1-2-stündiger Esspause (leerer Magen) und warte dann mindestens 1 Stunde (also etwa 19 Uhr) mit dem Abendbrot. Gerade mit der momentanen Streifencharge liegen die Werte seit 3 Monaten noch dichter beieinander.

 

Gruß, Horst

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Hallo,

 

ich nehme es mit den Einnahmegewohnheiten relativ locker. 

In der Regel nehme ich die Marcumar-Tablette direkt nach dem Abendessen. Dabei halte ich keinerlei Pausen ein. Im Gegenteil, wenn ich Marcumar in den leeren Magen nehme, bekomme ich Magenbeschwerden.

Mein INR ist seit fast sieben Jahren sehr stabil im Zielbereich. Leichte Ausreißer nach oben oder unten gab es vielleicht zweimal im Jahr.

Allerdings nehme ich zusätzlich Vitamin K2, das quasi für ein gleichmäßiges Grundlevel an Vitamin K im Körper sorgt und damit Schwankungen in der Nahrungsaufnahme etwas ausgleicht. Daher bin ich auch unempfindlich für größere Gemüse- oder Salatmengen. Nur Alkohol treibt den INR wiederholbar nach oben, daher müssen rauschende Feste für immer ausfallen.

 

Grüße

 

Dietmar
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Hallo,

 

mein INR Sollwert liegt bei 2-3. Da bei der Laborvergleichsmessung mit meinem Coagucheck immer im Labor 0,2 weniger gemessen wird,

versuche ich meinen INR-Wert bei 2,6-2,8 zu halten. Dazu benötige ich 4,25 bis 4,5 Tabletten Marcumar pro Woche.

Mein Trick zum auftragen des Blutstropfens: Ich lege das Coagucheck bis an die Tischkante, so daß der Meßstreifen über

den Tisch hinausragt und schon ist genügend Platz für meine Hand und ich komme mit dem Finger direkt an den Teststreifen.

 

Grüße, Udo

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Ich sag es mal ganz direkt heraus aus der Erfahrung seit 1993 mit Biotrack und später mit dem Coagucheck Modellen es wurde deutlich verbessert, wer das Biotrack noch kennt weiß wovon ich rede. Andererseits sind die X Geräte wahrlich manchmal selbst für erfahrene Nutzer eine Qual.

 

Meiner zeigt trotz fetten Blutstropfen immer E 5 an falscher Blutauftrag laut Coagucheck Anwenderfehler, mhh kann ja sein dachte ich. Alao hat die Frau mal das ganze getestet und genau denselben Fehler gemeldet bekommen obwohl der Blutauftrag richtig war so.wie es vorher tausendmal funktioniert hatte. Gerät eingeschickt und nach 2 Tagen war es wieder Zuhause mit dem Schreiben alles sei technisch in Ordnung.

 

 

Eins laste ich den Herstellern der Geräte massiv an, ebenso wie den Schulungspersonal, es wird anscheinend kaum mal wirklich bei Entwicklung und Produktion Betroffene als Berater und Tester mit einbezogen und später in den Schulungen sitzen nur Theoretiker die alles zwar erlernt haben aber sich trotzdem nicht in den Patienten hinein versetzen können.

 

Es gäbe neben den blinkenden und schmalen Einschüben für den Blutstropfen andere Möglichkeiten wenn man nur will. Würde sich auch umsetzen lassen aber auf die Idee kommen sie nicht weil sie eben keine Patienten sind die das später anwenden müssen ausser zur Demonstration.

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Eins laste ich den Herstellern der Geräte massiv an, ebenso wie den Schulungspersonal, es wird anscheinend kaum mal wirklich bei Entwicklung und Produktion Betroffene als Berater und Tester mit einbezogen und später in den Schulungen sitzen nur Theoretiker die alles zwar erlernt haben aber sich trotzdem nicht in den Patienten hinein versetzen können.

 

 

 

Hallo batmai,

 

das stimmt ganz sicher nicht. Bevor ein neues Gerät auf den Markt kommt, wird es von Betroffenen im Praxisalltag ausführlich getestet. Ich weiß dies, da ich selbst schon an solchen Tests beteiligt war.

 

Grundsätzlich funktionieren die CoaguChek-Systeme einwandfrei und messen sehr zuverlässig den INR. Diese Geräte sind ja auch für Arztpraxen zugelassen und dort würden Fehlfunktionen schnell gravierende Folgen haben. Meist sind Error-Meldungen eben einfach nur Bedienungsfehler. Natürlich kann man trotzdem nie ausschließen, dass auch mal ein Gerätedefekt vorliegen könnte. Das sind aber die absoluten Ausnahmen, die bei einer Geräteprüfung beim Hersteller schnell erkannt werden.

 

Wir sollten, als Betroffene, wirklich froh sein, dass es ein Mess-System für den INR gibt, das uns Freiheit und Selbstständigkeit ermöglicht und damit auch ein Stück Lebensqualität garantiert.

 

Grüße

Dietmar
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Hallo batmai,

 

ich kann deinen Ausführungen leider auch nicht folgen. Ja es ist ärgerlich wenn ein solches Messgerät mal nicht funktioniert, bezogen auf alle eingesetzten Messgeräte ist die Anzahl der Defekte allerdings tatsächlich vernachlässigbar.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, wurde dein Gerät überprüft und für i.O. befunden, was erwartest Du denn jetzt noch von der Herstellerfirma?

 

 

VG

 

Klaus

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  • 2 weeks later...

Anwendungsfehler kann ich deutlich ausschließen. Selbes Gerät ob Praxis oder anderer Marcumar Patient sein Gerät. Gleiche Bedingungen klappt einwandfrei, bei meinem eigenen E5.

 

Anwendungsfehler/Bedienfehler sind zwar bei so einer Technik erstmal anzunehmen. Durch einsenden und testen anderer baugleicher Geräte lässt sich das aber auch gut ausschließen ob es an einem selbst liegt oder das Gerät eine Macke hat.

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Schön, dass es auch andere mit Problemen gibt, ich bin Selbstbestimmer seit ungefähr 8 Wochen. Da meine Werte noch ziemlich schwanken, habe ich seitdem 14 Messtermine gehabt und 22 Teststreifen verbraucht.

 

Bis auf einmal immer der Fehler falscher Blutauftrag. (E5) .... Mittlerweile verstehe ich aber wo das Problem liegt: ich habe wohl immer an den falschen Stellen gestochen,es kam nicht genug blut raus, aber der Countdown hat mich nervös gemacht so dass ich dann immer aufgetragen habe, anstatt länger zu warten, oder einfach an anderer Stelle neu zu stechen.

 

Seitdem ich das verstanden habe, klappt es besser.

 

Gruß

Christian

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