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Vitamin k2 bei bicuspider aortenklappe


Quintilius80

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Hallo an alle erfahrenen hier im Forum. Ich bin 34 Jahre alt und habe eine Bicuspide aortenklappe. Beim letzten Echo teilte mir der Kardiologe mit, dass es bis zum klappenersatz wohl nicht mehr lange dauern wird, da die degeneration fortgeschritten sei. Er schätzt 1 - 2 Jahre , für mich eine Katastrophe, denn ich habe einen Sohn von 11 Monaten. Nun hab ich viel gelesen und bin auf das Wundermittel Vitamin k 2 gestoßen. Es soll im günstigsten Fall solch eine degeneration ja aufhalten und sogar rückgängig machen können - bei hohen Dosen ab 45 mg täglich. Hat jemand Erfahrung?

Vielen Dank

Katrin

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Hallo Katrin,

 

erst einmal herzlich willkommen in unserem Forum.

 

Leider gibt es gegen die fortschreitende Degeneration einer bikuspiden Aortenklappe kein Wundermittel, auch nicht das Vitamin K2, das Einfluss auf den Calcium Stoffwechsel hat.

Es gibt zwar eine Studie von 2004, nach der Personen, die in einem Zeitraum von 10 Jahren Vitamin-K2-reiche Nahrung zu sich nahmen, um 50% weniger Kalkablagerungen in den Arterien hatten. Gleichzeitig hatten sie ein um 50 Prozent verringertes Risiko für eine tödlich verlaufende Herz-Kreislauf-Erkrankung und eine um 25% reduzierte Sterberate jeglicher Ursache. Ob Vitamin K2 einen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Verkalkung der Aortenklappe hat, ist aber nicht belegt. 

 

Es ist sicherlich kein Schaden, wenn du ein entsprechendes Präparat einnimmst, zumal dadurch eventuell auch das Osteoporose-Risiko reduziert wird.

Um einen Klappenersatz wirst du damit aber nicht herum kommen. Wie du hier im Forum lesen kannst, ist eine solche Operation heutzutage aber nicht lebensgefährlich, sondern, gerade bei jüngeren Menschen, selten ein Risiko. Dass es immer zuerst ein Schock ist, wenn man so eine Diagnose bekommt, und damit auch viele Ängste verbunden sind, wissen wir hier in diesem Forum alle sehr gut. Wir waren alle auch irgendwann einmal in dieser Situation. 

Aber das Leben geht auch nach dieser Operation weiter. Und eine Alternative zur OP gibt es eben leider nicht. 

 

Übrigens nehme ich Vitamin K2 seit einigen Jahren regelmäßig, allerdings erst nach meiner OP. Da ich nun eine mechanische Aortenklappe habe und daher ein gerinnungshemmendes Medikament (Marcumar) einnehmen muss, setze ich Vitamin K2 als Prophylaxe gegen eine mögliche erhöhte Gefahr einer Arteriosklerose ein. K2 hat im Gegensatz zu K1 keinen Einfluss auf die Blutgerinnung.

 

Wenn du weitere Fragen hast, bist du in diesem Forum immer an der richtigen Stelle.

 

Grüße

Dietmar
bearbeitet von marathon2
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Hallo Dietmar,

Ich danke dir für diese schnelle und ausführliche Antwort. Da dieser Defekt angeboren ist, wusste ich, dass eines Tages eine solche Operation auf mich zukommen würde, doch das "eines Tages" schon so schnell sein würde, das habe ich nicht geahnt. Die Morphologie der Klappe hat sich im letzten halben Jahr wohl sehr verändert, die bicuspiden klappen sind stark verdickt. Daher auch die Prognose des Kardiologen. Meine nächste Vorstellung zum Echo ist im April 2015. ich will nicht wahr haben,dass ich nichts tun kann, dieses Ereignis rauszuzögern. Zumal ich bis zur Geburt meines Sohnes im letzten Dezember sportlich super aktiv war, und nie irgendwelche Einschränkungen hatte. Hast du, auch wenns es hier nicht her gehört, eine Ahnung , ob eine ross oh bei mir geht?

Danke

Katrin

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Hallo Katrin,

 

aus den kurzen Angaben, die Du hier gemacht hast, denke ich schon, dass eine Ross-OP bei Dir möglich ist. Diese Frage kann Dir aber letztendlich nur ein Spezialist beantworten. Wenn Du in diese Richtung überlegst, dann mach Dir am besten einen Termin in einem der darauf spezialisierten Zentren und lass Dich dort beraten. 

 

Viele Grüße

Brigitte

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Hallo Brigitte,

Ja du hast recht, spezielle Angaben kann auch nur ein Spezialist machen, dem die Daten auch vollständig vorliegen. Ich verhandle nur gerade noch mit mir selbst, wie ich um den klappenersatz herum kommen könnte - soweit ich weiß wäre bei der Ross op ja auch der Ersatz der pneumoklappe erforderlich allerdings mit homografts und man müsste kein marcumar einnehmen. Die bioklappe im Bereich der aorta, so sagte der Herzchirurg, würde bei mir aktuell nur 2 Jahre halten ( hoher Stoffwechsel bei jungen Frauen ) und ist daher keine Möglichkeit.

Weiterhin wurde eine Rekonstruktion vorgeschlagen - von Professor Schäfers in Bad Homburg . Kennt jemand diesen und hat Erfahrungen ? Würde die Rekonstruktion nicht auch schnellstens wieder degenerieren?

Fragen über Fragen. Und alles dreht sich im Kreis und nebenan spielt mein kleiner Sohn, der sicher nicht ohne Mama groß werden soll.

Alles so traurig und gemein.

Immer gesund gelebt und doch mit Mitte 30 ohne op schon gesundheitlich am Ende.

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Hi Katrin

 

...den letzten Satz in deinem letzten Beitrag solltest du ersatzlos streichen . Du bist jetzt vielleicht gesundheitlich angeschlagen aber nach einer HerzOp garantiert wieder gesundheitlich in Ordnung . Eine Rekonstrucktion währe in deinem Fall vielleicht die beste Alternative . Da würde ich aber keine Zeit verlieren und Kontakt mit Prof. Schäfers in Bad Homburg aufnehmen , ob die Möglichkeit besteht. Ansonsten würde ich mich auch mal über die Vorteile der Ross Op kundig machen , was bei dir scheinbar auch eine Alternative darstellt . Im I - Net gibt es genug Information über Ross . Besonders Stuttgard und Lübeck sind da deutschlandweit führend . Für dich als Südländerin wäre da wohl Stuttgard die erste Adresse . Informiere dich gut und warte mit deiner Entscheidung nicht allzulange ( besonders wegen Reko ) . Wenn du noch Fragen hast , nur zu . Bin übrigens selber ein sehr zufriedener Rossoperierter .

 

Gruß Gerd

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Hallo Dietmar,

Hast du, auch wenns es hier nicht her gehört, eine Ahnung , ob eine ross oh bei mir geht?

 

Hallo Katrin,

 

Antworten auf diese Frage hast du ja bereits bekommen.

Ross-OPs werden meines Wissens auch in Würzburg gemacht. Wichtig ist immer, sich eine Herzchirurgie zu suchen, die auf die gewünschte OP-Art spezialisiert ist.

Eine Rekonstruktion wäre natürlich auch eine gute Option. Die Möglichkeit und Haltbarkeit dieser Methode hängt aber stark vom Zustand der Klappe ab. Je weiter eine Schädigung fortgeschritten ist, desto geringer sind die Chancen dafür. Hier sollte ebenfalls ein Spezialist befragt werden.

Eine biskupide Aortenklappe, wie du sie hast, führt eigentlich immer irgendwann zur OP, bei manchen Menschen früher, bei manchen später. Sicher ist, dass jüngere Patienten nach der OP deutlich schneller wieder fit sind, und die Risiken der Operation ebenfalls viel geringer sind.

Du wirst das auch gut überstehen.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo GeBo und Dietmar!

Leider bin ich keine Südländerin , obwohl das schöne Bayern eine zeitlang mein zu Hause war. Und mit einer Träne im Knopfloch denk ich gern an diese gute Zeit zurück, doch Heimat ist Heimat und das ist bei mir ganz im Osten, in Cottbus in Brandenburg. Wir haben hier ein Herzzentrum mit ganz passablem Ruf. In einer ambulanten Sprechstunde habe ich mich mit meinem Berg an Echobefunden beraten lassen - der Chefarzt meinte, wir sollen so lange wie möglich abwarten. Er meint, dass jedes gewonnene Jahr ein gutes sei. Eine Reko würde er mangels fehlender Routine nicht bei sich machen. Hierzu hat er nach Bad Homburg verwiesen , da diese Operation dort Routine sei... Er meinte jedoch, dass auch die rekonstruierte Klappe wieder der Degeneration Erliegen würde, sehr schnell sogar, da der Stoffwechsel - speziell Ca Stoffwechsel- bei jungen Frauen sehr aktiv sei - zu aktiv, um langfristig gute Ergebnisse zu erzielen.

 

Ich danke Euch für Eure Anteilnahme und die Zeit zum Antworten...

 

Katrin

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Hallo Brigitte,

 

 mein Sohn war damals 2 Jahre als ich operiert wurde von daher kann ich Dich gut verstehen. Es ist dann aber nichts so schlimm, wenn es dann soweit ist.

 

Imersten  Moment war oder ist die Diagnose sicherlich ein Schock und man denkt alles mögliche... Bei Dir ist es ja auch noch gar nicht so weit und auch nicht verlässlich vorhersagbar wie schnell und ob die Degeneration voranschreitet.

 

Du wirst sehen, falls es so kommt wirst Du zuversichtlich sein (dafür hast Du uns :)), hast Dir Ärzte Deines Vertrauens ausgesucht und div. Gespräche geführt und Dich nach Deinen Mglichkeiten optimal vorbereitet. (Moderat Sport bis zum termin, soweit vom Arzt genehmigt, evtl. eigenblut gesammelt, Unterstützung für deine Familie während und nach deiner Abwesenheit o.ä...

 

LG Steffi

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Hi

 

Ja Cottbus ist natürlich von der Entfernung her eine ganz andere Hausnummer . Aber falls dir wirklich was an einer Ross Op liegt , würde Entfernungstechnisch dann wohl eher Lübeck passen . Wir haben hier im Forum einige die eine sehr weite Reise z.b. nach Lübeck unternommen haben , um sich nach Ross operieren zu lassen . Bei so einer OP zählt nur das Ergebnis und da finde ich da ist die Entfernung zweitrangig und in Lübeck sind nun mal die besten am Werk . Außerdem kann man auch anschließend an das Krankenhaus die REHA an der Ostsee ( Timmendorfer Strand ) absolvieren und das hatt doch was , oder ? :) . Andere geben für einen Ostseeurlaub vielGeld aus und fahren zig Kilometer und für eine so große Op , wo es um mein Leben geht will man bei der Entfernung knausern ? , na ich weiß nicht. Auch so sollte man mal die Sache betrachten.

 

Gruß Gerd

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Ja, ihr habt sicher recht. Wenn solch eine Information frisch ist, dann neigt man zum Aktionismus und ist erst einmal ganz schön verdreht ... Die Logik zieht erst mit der Zeit wieder ein und auch die Vernunft, sich auf das jetzt und hier zu besinnen, abzuwarten, was im April beim Echo heraus kommt und dann , bei Bedarf, die beste Köinik auszusuchen, unabhängig von der Entfernung....

 

Danke für Eure Gedanken zu meinem Thema

 

Liebe Grüße

 

Katrin

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