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Postoperative Probleme psychosomatisch?


HRM

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Hallo,

 

ich bin froh ein Forum gefunden zu haben, wo Menschen ähnliche Probleme haben wie ich!

Ich bin 44 Jahre alt und erhielt vor ca einem halben Jahr einen künstlichen Aortenklappenersatz. Die Ursachen der Herzklappenerkrankung sind mir nach wie vor unbekannt. Der eine Arzt meint der Fehler sei angeboren, der andere gibt einer Lungenenzündung von vor 8 Jahren die Schuld. Kurz: man weiß es nicht. Einen OP - Bericht, der vielleicht Aufschluss geben könnte habe ich trotz mehrfacher Anfragen nie erhalten. Die OP habe ich gut überstanden und auch die Eigenkontrolle des INR-Wertes klappt recht ordentlich.

Mein Problem ist nun, dass ich trotz der Zeitspanne von einem halben Jahr sehr starke Beschwerden habe. Das sind in erster Linie ständige Schweißausbrüche, Schwächegefühle, starkes Herzklopfen, Brustschmerzen, Druckgefühl in der Herzgegend, Stiche. Eigentlich die gleichen Symtome wie vor der OP. Manchmal gehts mir aber auch sehr gut. Laut meinem Kardiologen ist aber bis auf gewisse Herzwandbewegungsstörungen unter Belastung alles in Ordnung. Mein Herz ist gut belastbar. Deswegen hat dieser Arzt mich quasi zum Spinner erklärt. Die Beschwerden könnten nicht sein. Das würde sich bei mir alles "zwischen den Ohren" abspielen. Er nimmt diese Beschwerden nicht für voll und stempelt mich zum Psychosomaten ab. Nun kann ich mich aber durchaus selbst beurteilen und weiß, dass ich überhaupt nicht zu psychosomatischen Problemen neige. Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Würde mich über Antworten sehr freuen.

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Hallo,

 

die genannten Symtome habe ich auch manchmal noch, meine OP liegt jetzt 2 Jahre zurück, bin jetzt 47 Jahre. Beim meiner letzten Untersuchung im Juni bei Kardiologen war alles in Ordung, also das starke Herzklopfen und Druck oder Stiche kommen nicht vom Herzen. Warum diese Symtome immer wieder mal auftreten kann keiner beantworten.

Aber es geht vielen so, bei mir ist es mit der Zeit weniger geworden.

Aber alle die am Herzen operiert sind sind sensibel geworden und denken

meisten ans Herz wenn etwas in der Brustgegend auftritt.

 

Gruß Moni

 

 

 

 

Gruß Moni

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Hallo,

wie schon Moni beschrieben hat, ist das Fixieren auf das Herz nach einer Herzklappenoperation sehr stark gegeben – auch noch nach vielen Jahren!

Fühlt man sich gut ist alles in Ordnung. Bestehen Belastungen wie Stress, sogar Träume oder Dinge die das Leben mit sich bringen, verspürt man verstärktes Herzklopfen. Dieses ist abhängig von Blutdruckanstiegen.

So könnte es auch sein, dass selbst das Fixieren auf das Herz einen Blutdruckanstieg nach sich zieht und damit starkes Herzklopfen.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass auch ich unter diesesn Symptomen gelitten habe – die auch noch heute unerwartet auftreten können. Oftmals leiden Herzklappen-Patienten zusätzlich noch unter Rhythmusstörungen. Dadurch werden die Symptome noch verstärkt.

Der behandelnde Arzt macht es sich mit der Aussage natürlich leicht einen als "Spinner" hinzustellen.

Ein offenes Gespräch wäre sicherlich nützlich,in dem der Arzt auf mögliche psychosomatische Reaktionen hinweist.

Herzklappen-Patienten – so meine Erfahrung – reagieren anders und vielleicht sogar intensiver auf körperliche Reaktionen (Herzklopfen, Stiche in der Brustgegend, Schweißausbrüche etc.) als Bypass-Patienten.

 

Gruß

Christian

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Hallo,

 

vielen Dank für die Antworten.

 

Dass es anderen ähnlich geht, wusste ich nicht. Es ist aber gerde das Problem bei meinem Kardiologen, dass er meine Probleme für ungewöhnlich, ja sogar für unglaubwürdig hält. Das gibt mir natürlich ein sehr ungutes und seltsames Gefühl, denn leider sind meine Beschwerden durchaus sehr real und ich kann sie eher bestimmten Wetterverhältnissen als psychologischen Umständen zuordnen. (Letztere Ursachen schließe ich natürlich nicht aus)

Vielleicht sollte ich einen Arzt wählen, der nicht das Einfühlungsvermögen eines Mähdreschers hat. Nicht einfach in Berlin! Weiß womöglich jemand einen entsprechenden Kardiologen in Berlin.

 

Besonders bedrückend empfinde ich übrigens nicht die Stiche im Herzbereich und Druckgefühle im Brustbereich, sondern die permanenten Schweißausbrüche und die damit verbundenen Schwächegefühle, die trotz offenbar guter Leistungsfähigkeit des Herzens manchmal die Lebensqualität schon sehr schmälern können.

 

Gruß HRM

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  • 1 month later...

Hallo HRM,

 

ich möchte zu deinem Betrag auch nur sagen, daß ein klärendes Gespräch mit dem Kardiologen einiges bringt. Bei mir hat er auch gesagt von seiner Seite unter Belastung ist alles in Ordnung und wollte mich auch als "Spinner" abstempeln, ich war wohl in zu kurzen Abständen bei Ihm( nicht jedes halbe Jahr) sondern immer dann, wenn ich Beschwerden hatte. Beschwerden waren auch Schmerzen im Bereich der Narbe und Schwindelgefühle, Schweißausbrüche usw. Aber bei den meisten von uns ist es doch auch so, daß Sie voll aus dem Leben gerissen worden sind mit dem "Befund" der neuen Herzklappe ( bei mir war es 01.2002). Man muss diesen Kardiologen mit ihren tollen Geräten einfach auch mal die Randbedingungen klar machen. Der Arzt kennt alles nur von der Theorie her oder was er im Studium darübergelernt hat. Er kennt diese Ängste und Schmerzen nicht die man mitgemacht hat.

 

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

:roll:

Michael

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  • 2 weeks later...

Hallo,

ich kann euch allen nur beipflichten. Mir geht es genauso. Jeder der Beschwerden hat wir zun Ausenseiter abgestempelt. Er ist sozusagen der einzige bei dem es nicht klappt. Bei mir habe ich wohl zwischenzeitlich die Ursache gefunden. Die Mitralklappe hat einen Prolaps mit Insuffizienz. Das war wohl vor der AKE OP nicht der Fall.

Dieses Wissen hat mich soweit beruhigt , das ich wohl doch nicht psychisch krank bin, das ich ganz gut damit leben kann.

Viele Grüße

Michael

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Hallo,

 

bei mir ist es mittlerweile so, dass sich nun herausgestellt hat, dass eine mittelschwere Herzinsuffizienz mir als Dauerschaden bleibt. Und das nachdem mir monatelang nahegelegt wurde meine Beschwerden seien quasi Einbildung. Das ist schon traurig, erstens weil man als Patient nicht wirklich ernst genommen wird und zweitens weil man eine Verschlechterung womöglich hätte verhindern können, hätte man mich nicht zum Psychosomaten gestempelt. Jetzt hoffe ich, dass sich mein Zustand nicht weiter verschlechtert und eine gewisse Regeneration möglich ist.

 

HRM

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