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OP bei hochgradige Mitralklappeninsuffizienz durch Prolaps des P2 und P3 Segmentes Hypercholesterinämie


Harney

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Ich bin 61 Jahre alt und durch Zufall wurdevor 2 Wochen bei mir eine hochgradige Mitralklappeninsuffizienz durch Prolaps des P2 und P3 Segmentes Hypercholesterinämie festgestellt.

Ein TEE wurde im Klinikum Dortmund dazu durchgeführt.
Die Kriterien für die operative Versorgung einer asymptomatischen MI im Sinne von Vorhofflimmern, pulmonaler Hypertonie oder Vergrößerung des linken Ventrikels erfülle ich nicht.

 

Insgesamt habe ich mich vor der Diagnose im wesentlichen noch sehr fit gefühlt, wenn auch manchmal etwas schlapp. Ich habe Fitnesssport betrieben und dabei ohne Problem noch 10-15 min Rad gefahren bei einer Wattzahl zwischen 80-120 und danach 30-45 min. Gerätesport. In der Regel war das Gefühl von Schlappheit erst am Folgetag vorhanden.

 

Eine minimalinvasive Rekonstruktion der Mitralklappe wurde empfohlen.

Ebenfalls wurde eine Katheteruntersuchung als Voraussetzung genannt.

 

Insgesamt bin ich zunächst sehr verunsichert, da ich insbesondere auch bei meiner letzen Blindarm Op vor ca. 25 Jahren sehr große Probleme nach einer Vollnarkose hatte.

Ihr seht schon, dass ich bisher in meinem Leben noch nicht viel Erfahrungen mit OP's gemacht habe.

 

Hier meine Fragen: 1.Wie laufen die unterschiedlichen OP Methoden ab, gibt es noch weitere, die geeignet sind ?

2.Da die Kathetertechnik mit Mitra Clip am schonensten sein soll, warum wird sie der Mitralklappenrekonstruktion nicht vorgezogen ?

Wie würde sich meine Situation mit Erfahrungswahrscheinlichkeit entwickeln, wenn ich mich gegen eine OP entscheide ?

Ist die Katheteruntersuchung notwenig und wie risikoreich ?

 

Wenn ihr noch Fragen habt bitte antwortet.

 

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Zu Punkt 2: Clip-Operationen macht man nur bei sehr geschwächten, in der Regel alten Patienten, welche eine andere Operation (sei es klassisch mit Brustbeinschnitt oder minimalinvasiv) kaum überstehen würden. Das Ergebnis einer Clip-Operation ist meist nicht so gut, jedenfalls für relativ junge Personen (und du bist relativ jung). Es reicht, um den schwachen Leuten vielleicht noch ein paar Jahre mit angemessener Lebensqualität zu ermöglichen. Die wollen ja in den meisten Fällen nicht mehr herumrennen oder Berge besteigen.

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Hi Harney!

 

Herzlich willkommen bei uns!       :)

So eine Diagnose beschäftigt einen natürlich, umso besser, dass du dich eingehend informieren möchtest.

 

Wenn du die Suchfunktion bemühst, wirst du zu den unterschiedlichen OP-Methoden sicher einiges finden.

Übrigens auch zur Katheteruntersuchung, die desshalb vor der OP gemacht wird, um zu sehen, wie es um deine Herzkranzgefäße bestellt ist. Sind die durch Ablagerungen evt. verstopft, so wird dir während der Mitralklappen-OP in einem "Abwasch" direkt noch ein Bypass gelegt.

Es ist also durchaus einleuchtend, noch evtl. andere "Herz-Baustellen" per Katheteruntersuchung ausfindig zu machen.

Teilweise wird stattdessen aber auch schon mittels Cardio-CT untersucht, wo die Gefäße mit Kontrastmittel ja auch gut sichtbar gemacht werden können.

 

Zu deiner Frage bezüglich deiner Probleme mit der Vollnarkose vor 25 Jahren: die heutigen Narkosen sind mit denen damals echt nicht mehr vergleichbar, da brauchst du dir wirklich keine Gedanken zu machen...

Du wirst nach einer Herz-OP auch nicht in einem Aufwachraum erwachen, sondern auf der Intensivstation. Dort wirst du aber nur ca. einen Tag liegen (sofern es keine Komplikationen gibt).

 

Zum Mitraclip möchte ich dir den Thread "Mitralklappe nach OP wieder undicht", von Michael empfehlen, der hier auch noch ganz "frisch" sowie Mitraclip-operiert ist. Dort findest du auch interessante Links zum Mitraclip.

Wie Veronika ja schon andeutete, ist dieses Verfahren bei einem, ansonsten gesunden 61-Jährigen, eher nicht zu empfehlen, da die OP-( Langzeit ) Ergebnisse einfach zu schlecht sind! Auch bei Michael (ist in deinem Alter) hat die OP leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht...

 

Du fragst, was passieren würde, wenn du dich gegen eine OP entscheidest?

Nun, du würdest schnell immer weniger leistungsfähig, schnell kurzatmig sein, viel husten (durch die Blutstauung bis in die Lunge hinein).

Du wärst schlapp und ständig müde, könntest nur noch im sitzen schlafen, hättest Herzrhythmusstörungen und würdest Oedeme bekommen.

Dein Herz, vor allem der linke Ventrikel würde sich stark vergrößern, bis irgendwann dann halt nix mehr geht, weil das Limit erreicht ist und das Herz vor Erschöpfung seinen Dienst quittiert...       :ph34r:

Ich bin mir sicher, so weit möchtest du es nicht kommen lassen und da du deine Mitralklappeninsuffizienz als "hochgradig" beschreibst, solltest du bis zur OP nicht mehr so ganz viel Zeit ins Land gehen lassen...

 

Also bitte informiere dich eingehend, lies dich hier durchs Forum und entscheide dich mit Bedacht (und hoffentlich fürs Leben).

 

Ich wünsche dir alles Gute!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

bearbeitet von Birgit Andrea
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Erstmal danke, das ihr geantwortet habt, aber bezüglich der Mitraclip Methode denke ich, das es klar nicht so erfolgreich sein kann...aber es ist wesentlich ungefährlicher und kann dann notfalls erneut wiederholt werden. Außerdem im günstigen Fall kann es ja genauso gut werden. Oder irre ich mich da ?

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Hallo Harney,

ja da irrst du.

Stell dir vor du hast einen prall gefuellten Polsterbezug mit 5 Knoepfen und schliesst nur den mittleren: Es geht irgendwie, aber du wirst nie wirklich

zufrieden damit sein!

Der Goldstandard fuer deine Erkrankung ist die minimalinvasive OP.

Die ist sehr schonend und du kannst vor allem damit ganz gesund werden. Die Clipmethode erreicht dieses Ziel nicht.

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Hallo Harney,

 

wieso soll es wesentlich ungefährlicher sein?

 

Perspektivisch stimmt das sicher nicht, zumindest nicht für ansonsten Gesunde wie du es bist. Nur ist die Implantation an sich, vorausgesetzt es klappt, erstmal weniger belastend als eine große OP. Trotzdem wäre es in deinem Fall eindeutig nur die zweitbeste Methode. Es gibt bei Herz-OPs dieser Art in den großen Zentren heute sehr geringe Komplikationsraten von unter 2 oder gar 1%.

 

Ich würde über deine Bedenken wegen der OP, bzw. auch Narkose, mich ausführlich mit evtl. auch mehreren in diesen Fragen kompetenten Herzzentren (z.B. Leipzig) beraten, da kann man Unterlagen auch per Mail hinschicken und schon mal telefonieren.

 

Dann wirst du auch klarer sehen, wo es für dich dann langgeht.

 

VG, Rainer

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Ps das mit der Wiederholung ist auch so eine Sache denn der Clip waechst meistens ins Klappengewebe ein und muesste dann herausgeschnitten werden, sodass eine Rekonstruktion dann nicht mehr moeglich wäre. Und das hiesse dann kuenstliche Klappe. Wäre schade falls du es dir auch ersparen koenntest, indem du gleich (zb minimalinvasiv) rekonstruierst, statt Clip.

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Ps das mit der Wiederholung ist auch so eine Sache denn der Clip waechst meistens ins Klappengewebe ein und muesste dann herausgeschnitten werden, sodass eine Rekonstruktion dann nicht mehr moeglich wäre. Und das hiesse dann kuenstliche Klappe. Wäre schade falls du es dir auch ersparen koenntest, indem du gleich (zb minimalinvasiv) rekonstruierst, statt Clip.

 

Genau das ist das Problem, dass der Clip letztendlich die Klappe zerstört, vor allem, wenn ein zweites Mal geclippt werden muß, was ja leider des öfteren vorkommt...

 

Ich würde mir diese "Behelfslösung", die ja auch nur für sehr schwache und betagte Patienten gedacht ist, jedenfalls nicht "antun".

Letztendlich kann das zu drei OPs führen, die letzte beschert einem dann eine Ersatzklappe!

Was hat man damit gewonnen?       :huh:

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Hallo Harney,

 

ich gehöre ja leider zu den Patienten die nach einem Mitralclipping nach 13 Monaten noch einmal geclippt werden müssen.

 

Im UKE Hamburg habe ich viele Patienten kennengelernt (ab 45 Jahren aufwärts) bei denen das Clipping den gewünschten

Erfolg erzielt hat.

Recherchiere mal im Internet zu diesem Thema,wie bei vielen Behandlungsmethoden gibt es auch hier geteilte Meinungen.

 

 

Mach dir selbst ein Bild und treffe dann eine Entscheidung.

 

Wünsche dir alles Gute.

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