Gymnastik vor der OP möglich?

[Gast xxx]

hallo mal eine frage in die runde:

 

meine OP ist jetzt erst am 2.jänner. habe nun mehrere ärztInnen gefragt, wie es bis dahin mit lebensstil & gymnastik ist (letzteres konkret: kieser & yoga). ich erhielt 4 verschiedene antworten:

 

antwort 1: völlige schonung.

 

antwort 2: normal leben, nur keine sportlichen spitzenbelastungen. pulsmesser verwenden.

 

antwort 3: alles ist möglich, solange ich mich dabei wohlfühle. kieser & yoga ist überhaupt kein problem. wichtig sei, man müsse bei allem normal sprechen können.

 

antwort 4: kieser sofort abmelden, weil ein druck auf den brustraum entstehen könne. yoga auch suspekt, aus demselben grund. (auch 6 monate nach der OP kein kieser mehr.)

 

was meint IHR??

 

ich will ja in den 7 wochen bis zur OP nicht total abbauen. bin sehr leicht und meine muskelmasse ist schon jetzt kaum mehr vorhanden, ich denke da auch daran, wie ich dann nach der OP wieder den aufschwung schaffen will?

 

danke für eure ezzes & erfahrungsberichte,

abbracci! edith

[Birgit Andrea]

Hi edith!

 

Soviel unterschiedliche Meinungen seitens der Ärzteschaft ist natürlich sehr verwirrend...      

Ich würde einfach vorsichtig ausprobieren, was mir gut tut.

Du kennst deinen Körper selbst am besten und merkst, wann ihn etwas überanstrengt.

Aber mach piano, Leichtgewicht hin oder her, diese Zeit vor einer schweren OP ist vielleicht nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt, um Muskelmasse aufzubauen...

Dazu ist danach noch genug Zeit und dann bist du bestimmt auch in besserer Verfassung, da dein Herz dann wieder alle Organe und Muskeln vernünftig versorgen kann.

Also sei vorsichtig und achte auf das, was dein Körper dir sagt!

 

Lieben Gruß,

Birgit.

[GeBo]

Hey edith

 

Ich würde mal so sagen , Weltrekorde sollte man wohl knapp zwei Monate vor der OP nicht versuchen . Ein vernünftiger Ausdauersport ( schnelles Gehen , Radfahren und gymnastische Übungen ) sollten ausreichend sein . Sehr anzuraten wäre das Training der Bauchmuskeln , besonders wichtig um sich nach der OP im Bett ohne sich mit den Armen abzustützen , aufrichten zu können. Also fang jetzt bloß nicht an Schwarzenegger zu werden . Setze deine Energie lieber in Ausdauer ein . Das wird dir für deine OP und die Zeit danach viel dienlicher sein.

 

Gruß Gerd ...der was auf dem Herzen hat...

[elke53]

Gutem Morgen Edith,

nochmal kurz zum Kiesertraining. Das hatte ich ja auch gemacht und ich war froh nach der OP so eine gute Bauchmuskulatur zu haben. Das hat das Aufstehen unheimlich erleichert. Bloss ich hatte das schon 4Jahre vorher begonnen.

Da du schreibst, dass deine Muskelmasse jetzt kaum noch vorhanden ist, würde ich bei Kieser jetzt auch nichts mehr machen.

Man kann ja pausieren, mit Befund/Gutachten des Arztes.

Nach der OP kannst du dann weiter entscheiden.

Ich mache Kieser nicht mehr, aber Kombitraining .

Yoga zum Entspannen ist doch das was dir vielleicht Ruhe bringen könnte.

Es ist eine schlimme Zeit bis zum OP-Termin...

Lieben Gruß von Elke

[Gast xxx]

liebe birgit, lieber gerd, liebe elke

danke für eure antworten!

ich werd versuchen, das eine ein wenig zu tun, und das andere nicht ganz zu lassen! :-) 

edith

[apriloma2009]

he edith!

 

was ich dir auf jedenfall empfehlen kann zu machen das ist atemgymnastik, weil die wirst du kurz nach der op brauchen. richtiges atmen ist sehr wichtig und das nimmt dir auch die schmerzen beim schläuche ziehen 4 tage nach der op...   hätte ich gewusst wie gut richtiges atmen hilft, hätte ich auch vorher atemgynastik gemacht. aber jetzt weis ich es, wenn man fitt in die op geht ist auf jedenfall von vorteil

 

alles gute noch und ein schönes wochenende :rolleyes: :D

 lg martina

[Gast xxx]

hallo Martina, danke für den tipp! hab ein bißchen gesurft - wo findet man Übungen zur Atemgymnastik, die sich eignen würden?

edith

[Veronika Meyer]

Ich machte während der Zeit der Operation Feldenkrais (jetzt nicht mehr, weil ich hier kein passendes Angebot finde). Das war nicht wegen der Operation, aber ich merkte nachher, dass dies ein sehr gutes Training war für das "Entkoppeln" von Bewegungen. Üblicherweise bewegen wir den ganzen Körper, wenn es nur um das Bewegen z.B. eines Armes geht. Im Feldenkrais bewegt man nun bloss einen Arm, vielleicht sogar bloss eine Hand, oder ein Bein, Fuss etc. Der Rest des Körpers ist während den Übungen ruhig. Das war sehr nützlich; wie schon erwähnt, muss man nach der Operation versuchen, möglichst ohne Schmerzen aus dem Bett zu kommen, was nicht so einfach ist (diese Schmerzen merkt man noch monatelang). Mit "entkoppelten" Bewegungen ist das einfacher.

 

Feldenkrais mag auf den ersten Blick komisch sein, aber es ist grossartig. Ich würde es dir sehr empfehlen. Vielleicht nicht ganz billig. Wenn du es versuchst, solltest du bis zum Operationstermin dranbleiben. Nach zwei-drei Mal merkt man eher noch nicht, wie toll es ist. Die Bewegungen sind in der Regel einfach und schonend. Wenn etwas schmerzt, soll man es melden und eine angepasste Version üben. Der Kreislauf wird nicht belastet.

 

Wichtig: während der Übungen sich nur auf den Körper und auf den bewegten Körperteil konzentrieren. Nicht an andere Dinge denken, dann bringen die Übungen nämlich nichts. Es geht um die Wechselwirkung von Bewegung und Geist.

 

Feldenkrais hat keinen esoterischen, weltanschaulichen, religiösen oder sonstwas Hintergrund. Es ist eine handfeste Methode, und man muss überhaupt nichts glauben oder vermuten. Nur machen, was die Lehrerin/der Lehrer sagt.

[apriloma2009]

hallo edith !

 

hier auf der seite ist das mit der brust und bauchatmung ganz gut erklärt und mit der lippenbremse das ausatmen.

 

 

http://www.pflege-kurse.de/006kursdemo01.asp?KID=35&seitennummer=4

lg martina

[Gast xxx]

 

Liebe Martina,

 

danke Dir, mit dieser Seite zu den Atemübungen kann ich sehr viel anfangen!

 

Liebe Veronika,

 

auch Dir danke! Ich kannte Feldenkrais rein theoretisch bereits, habe es aber noch nie gemacht. Werde gleich Kontakte suchen!

 

edith

[Gast xxx]

liebe veronika,

habe buchzitate von dir im internet gefunden, und zwar:

 

„...ein Arzt sagte mir auf Nachfrage,

‚die wird Sie überleben‘...“ „Ich konnte eine

23-Millimeter-Klappe einsetzen!“ „Erst Jahre später

erklärte mir ein Herzchirurg, dass ich mit einer

19-Millimeter-Klappe niemals auf den Everest gekommen wäre.“

 

warum wäre das mit der kleineren klappe nicht gegangen???

 

bei mir ist es zwar die mitralklappe, und ich hoffe derweil auch noch, dass sie rekonstruiert werden kann, aber bei allem, was sport & herzklappe betrifft, werde ich sofort hellhörig, denn ich will dringend auch wieder auf die berge. (die letzten jahre gings immer schlechter, und jetzt weiß ich auch endlich, warum!)

 

liebe grüße

edith

[Veronika Meyer]

Eine Ersatzklappe, egal ob mechanisch oder biologisch, ist auf jeden Fall schlechter als eine gesunde natürliche. Der Durchmesser der Öffnung ist kleiner als im Naturzustand; das Ding hat irgend einen Ring und muss eingenäht werden können. Je kleiner die Öffnung desto höher der Druckgradient, oder desto weniger Blut fliesst bei dem Druck durch, der im betreffenden Organismus möglich ist. Eine 19-mm-Aortenklappe ist, so viel ich weiss, die kleinste Grösse (bei St. Jude Medical mechanisch), die hergestellt wird. Damit hätte ich weniger Puste als mit einer 21-mm, und mit dieser weniger als mit einer 23-mm. Der Chirurg meinte vor der Operation, es werde wohl eine 19er oder eine 21er. Ich hatte Glück - es hatte eine 23er Platz. Ich bin nicht gross, aber dank dem regelmässigen Bergsteigen ist wohl mein Herz etwas grösser als man erwarten würde (ohne dass es pathologisch vergrössert ist).

 

Der Chirurg versucht immer, die grösstmögliche Klappe einzusetzen. Aber er kann natürlich nicht am Herz reissen. In ein 10-cm-Rohr kann man schliesslich auch keinen 12-cm-Dichtungsring einsetzen. Nur so als mechanischer Vergleich.

[Gast xxx]

ach so, wegen dem durchsatz ist es besser/sportlicher! eigentlich klar, aber ich wär trotzdem nicht von selbst drauf gekommen, danke!

edith

[Gast xxx]

liebe veronika,

was ich von deinem buch schon gelesen habe, hat mich beeindruckt und motiviert. und da ohne everest-wünsche, habe ich auch reichlich „luft nach oben“ bei meinen zukünftigen aktivitäten ;-)

alles liebe!

edith.

[Gast xxx]

liebe alle,

 

zur info:

 

habe die frage wegen „gymnastik vor der mitral-OP“ jetzt noch einem kardiologen am AKH vorgetragen, und seine antwort war, man könne WIRKLICH alles machen, wenn man noch dabei reden könne! im prinzip dürfe man, solange man dabei auch reden könne, sogar marathonlaufen, meinte er, das könne nur niemand.

 

es wäre sogar kontraproduktiv, jetzt während der wartezeit nur noch im lehnstuhl zu sitzen! (und für nordic walken gelte natürlich das gleiche.)

 

gruß edith

[Gast xxx]

Ich machte während der Zeit der Operation Feldenkrais (jetzt nicht mehr, weil ich hier kein passendes Angebot finde). Das war nicht wegen der Operation, aber ich merkte nachher, dass dies ein sehr gutes Training war für das "Entkoppeln" von Bewegungen. Üblicherweise bewegen wir den ganzen Körper, wenn es nur um das Bewegen z.B. eines Armes geht. Im Feldenkrais bewegt man nun bloss einen Arm, vielleicht sogar bloss eine Hand, oder ein Bein, Fuss etc. Der Rest des Körpers ist während den Übungen ruhig. Das war sehr nützlich; wie schon erwähnt, muss man nach der Operation versuchen, möglichst ohne Schmerzen aus dem Bett zu kommen, was nicht so einfach ist (diese Schmerzen merkt man noch monatelang). Mit "entkoppelten" Bewegungen ist das einfacher.

 

Feldenkrais mag auf den ersten Blick komisch sein, aber es ist grossartig. Ich würde es dir sehr empfehlen. Vielleicht nicht ganz billig. Wenn du es versuchst, solltest du bis zum Operationstermin dranbleiben. Nach zwei-drei Mal merkt man eher noch nicht, wie toll es ist. Die Bewegungen sind in der Regel einfach und schonend. Wenn etwas schmerzt, soll man es melden und eine angepasste Version üben. Der Kreislauf wird nicht belastet.

 

Wichtig: während der Übungen sich nur auf den Körper und auf den bewegten Körperteil konzentrieren. Nicht an andere Dinge denken, dann bringen die Übungen nämlich nichts. Es geht um die Wechselwirkung von Bewegung und Geist.

 

Feldenkrais hat keinen esoterischen, weltanschaulichen, religiösen oder sonstwas Hintergrund. Es ist eine handfeste Methode, und man muss überhaupt nichts glauben oder vermuten. Nur machen, was die Lehrerin/der Lehrer sagt.

@ veronika: für feldenkrais habe ich schon ein institut mit offenen stunden gefunden, danke für den tipp!