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Warum vorher Herzkatheter, wenn später ohnehin am offenen Herzen operiert werden soll?


Gast xxx

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Die Frage klingt vielleicht für alte Hasen etwas naiv, aber warum muss per Herzkatheter „nachgeschaut“ werden, wenn später ohnehin am offenen Herzen operiert wird?

 

Und, zweite Frage: warum klingt zuerst alles ganz dringend, und dann ist beides (Katheter und OP), erst in Wochen?

 

Was könnten da die Gründe sein?

bearbeitet von edith
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Hallo Edith,

 

die Herzkatherteruntersuchung stellt, wie der Name schon sagt, eine Untersuchung dar. Die offene Herz-OP ist die Behandlung. Ich hoffe, du weißt was ich meine und verstehst den Unterschied. Es gibt zwar auch Herzkatheter, die zur Behandlung (z.B. nach Herzinfarkten) eingesetzt werden, aber das betrittt dich ja nicht.

Wenn einem eine OP am Rücken oder Fuß bevorsteht, wird im Vorfeld ja auch geröngt, um sich das OP-Gebiet genauer anzusehen. Mittlerweile gibt es auch Kliniken, die statt der Katheter andere darstellende Verfahren (MRT) anwenden, aber alles hat seine Vor- und Nachteile.

Beim Katheter können sich die Ärzte dein Herz von innen ansehen und dort auch einige wichtige Parameter messen, die Aufschluss über deine Herzerkrankung geben.

Auch kann mittels des Kontrastmittels der genaue Blutfluss im Herzen dargestellt werden und es wird geschaut, ob all deine Herzkranzgefäße auch gut durchblutet sind, also ob dein Herz ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

Zu deinen anderen Fragen fragst du am besten auch nochmal deine Ärzte.

Aber wenn zwischen der OP-Diagnose und der OP nur einige Wochen liegen, dann ist das schon eine knappe Zeit. Bei mir war es so, dass zwischen der Diagnose und den OPs beide Male über ein halbes Jahr verging. So eine OP muss gut geplant werden und du bist mit Sicherheit auch nicht die einzige, die operiert wird. Bis alles geklärt und organisiert ist, können schon mal ein paar Wochen ins Land streichen.

Auch wenn bei dir die OP dringend angesetzt ist, heitß das ja nicht, dass es eine sofortige Not-OP ist. dringend ja, aber wohl keine Not-OP. Aber wie gesagt, frage deinen Arzt nochmal persönlich. Der kann dir das direkt erklären. Wir können nur vermuten.

 

Grüße

hanny

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Es macht Sinn, dass man vor der Operation per Herzkatheter "nachschaut". Falls man dabei z.B. herausfinden würde (nur so als Hypothese, das soll dir nicht Angst machen), dass ein Herzkranzgefäss geschädigt ist, kann die Ärzteschaft planen, ob und wie man dieses Gefäss überbrücken soll (Bypass). Je mehr man vorher über das zu operierende Herz weiss, desto besser kann man die Operation planen. Wenn man aber erst nach der Brustkorböffnung sieht, was noch alles zu tun wäre, ist das für das Op-Team und für dich weniger günstig. 

 

Keine Bange vor der Katheter-Untersuchung! Ich fand sie ziemlich interessant.

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hallo edith

 

 

das haben die bei mir auch gemacht um zu schauen wie weit die mitralklappeninsuffiziens fortgeschritten ist und ob zusätzliche ein konare herzerkrankung vorliegt und sie dann gleich noch bypässe verlegen müssen, aber keine angst muss ja nicht sein. bei mir war alles frei nichts verkalkt . ausser die pulmonale hypertonie und trikuspidalinsuffiziens stufe 1 wurde noch festgestellt

 

aber die kathederuntersuchung gehört dazu im vorfeld ist normal

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Liebe Hanny, Veronika und Martina,

 

dass es eine Untersuchung ist und noch nicht die OP, das wusste ich ja, aber was ich im Internet an Antworten auf meine Frage gefunden hatte, ließ trotzdem immer einen Rest von meiner Frage übrig. Das ist mir jetzt alles klarer geworden, Danke!

 

Also die OP muss in jedem Schritt geplant werden, man will sich nicht überraschen lassen.

 

Aber kann es zum Beispiel auch so sein, dass bei einer geplanten Katheter-Untersuchung spontan auch alles gleich repariert werden könnte, weil es sich als weniger umfangreich herausstellt?

 

Und, Veronika, kann man denn bei der Katheteruntersuchung zuschauen?

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Ja, ich konnte bei der Katheteruntersuchung zuschauen. Sie wurde unter Lokalanästhesie durchgeführt (ich denke, das wird immer so gemacht), und auf einem Monitor konnte ich das gleiche sehen wie der Arzt auch. Bloss, dass ich das nicht gut interpretieren konnte, aber es war trotzdem interessant.

 

Wie gesagt weiss ich nichts über Mitralklappenfehler und deren Behebung. Bei der Aortenklappe ist es so, dass man sie in gewissen Fällen per Katheter reparieren kann, indem man eine Kunstklappe durch den Katheter schiebt und vor Ort aufspannt, wie einen kleinen Schirm. Dabei wird die natürliche, beschädigte Klappe einfach seitlich weggedrückt. Diese Technik ist nicht optimal, auch das Ergebnis nicht, man macht das nur bei (in der Regel sehr alten) Patienten, die für eine "richtige" Operation mit Brustkorböffnung eine schlechte Prognose haben, d.h. sie vielleicht nicht überstehen würden. Aber "junge" und ansonsten gesunde Leute wie du (und wie ich seinerzeit mit 46) operiert man konventionell. (Heute gibt es auch gewisse minimal-invasive Verfahren, ich weiss nicht, was ich davon halten soll. Ein Arzt sagte mir damals: "man muss die Sache einfach sehen können!")

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Hallo Veronika,

 

ich hab schon ein bissel Spundus vor dem Herzkatheter, aber die Möglichkeit, selbst etwas zu sehen finde ich, zumindest von jetzt aus betrachtet, spannend, - hoffentlich tröstet mich das dann wenn ich dort bin auch wirklich! Fand ich auch schon beim Ultraschall spannend, obwohl ich mich da ziemlich verrenken musste, um mitzuschauen, allerdings ist der Ultraschall mit weniger Ängsten verbunden, weil das Gerät ja ausserhalb des Körpers bleibt.

 

Eigentlich toll, was heute technisch alles möglich ist, aber unser „höchstpersönliches Nervenkostüm“ ist evolutionär halt noch nicht drauf eingestellt, das normal zu finden, dass da irgendein Draht sich durch die Blutgefässe arbeitet! Der Fluchtreflex, der beim Säbelzahntiger der Vorzeit das Adrenalin fürs Wegrennen bereitgestellt hat, wandelt sich beim Bleibenmüssen in ziemlich schwer bewältigbare „Zustände“. Ich bewunder da eh deine Coolness!

 

Und zur OP: Ja, zu mir sagte auch ein Kardiologe: OP am offenen Herzen, da sieht man einfach mehr! (Ich hätte selbst auch keine Lust, durch so ein enges Rohr irgendwas hineinzubasteln, das dann für den Patienten und sein weiteres Leben so megawichtig wird.)

 

LG edith

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Hey

 

...um die Herzkatheteruntersuchung musst du dir nicht so viel Gedanken machen . Die Untersuchung führte bei mir mein Kardiologe selber in der Uniklinik durch . Der Vorteil dabei war natürlich schon ein gewisses Vertrauensverhältnis zwischen uns , was einen wohl auch schon etwas ruhiger werden lässt . Ansonsten ist der Verlauf als solches doch sehr interessant und schmerzfrei . Du wirst vorbereitet wie zu einer OP ( Desinfektion ,Abdecken mit Folie und OP- Tüchern ) . Dann bekommst du eine Lokalanästhesie , sprich eine Betäubungsspritze in die Leistengegend ( alles schmerzfrei , aber bei Bewusstsein ) . Als nächstes wird eine Schleusse in der Leiste gesetzt . Durch diese werden dann die einzelnen Katheter in verschiedenen Stärken je nach Bedarf vorgeschoben .Meine Untersuchung dauerte etwa 1 1/2 Stunden und war die große Herzkatheteruntersuchung . Dabei wurde auch die Aorta , Aortabogen und die Herzkranzgefäße mit Kontrastmittel dargestellt. Die ganze Untersuchung verlief absolut schmerzfrei und war sehr interessant , da du die gesammte Untersuchung auf einem Monitor mitverfolgen kannst. Auch hat mein Kardiologe alle Schritte die er durchführte zeitnah erklärt . War schon interessant .Eine Verunreinigung der Katheter ( was mal erwähntwurde ) , halte ich fürausgeschlossen , da die Katheter alle steril vor ihrer Verwendung aus der Verpackung genommen werden . Da musst du dier keine Sorgen machen. Nach der Katheteruntersuchung bekommst du einen Druckverband auf die Leiste und musst dann auf Station vier Stunden liegen . Desweiteren wirst du die vier Stunden Puls - und EKG - technisch überwacht. Danach wirst du wieder abgestöpselt und darfst wieder nach Hause . Den Befund bekommst du im Normalfall gleich mit. Ich hoffe , dass ich dir etwas helfen konnte um den Ablauf der Untersuchung .

 

Gruß Gerd ...der was auf dem Herzen hat...

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Hallo,

 

schließe mich Gerds ausführlicher Beschreibung an.

Ich war allerdings vor meiner Kathederuntersuchung so aufgeregt, das die Ärztin meinte sie könne so nicht arbeiten.

Ich bekam so ne Tablette unter die Zunge und bekam von da an alles nur weit weg mit :D

Eigentlich merkte ich nur den Stich in die Leiste.

Hinterher kann man immer leicht sagen: War gar nicht so schlimm!

 

Grüssla Siggi

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danke Gerd und Siggi!

 

je genauer man es weiß, um so weniger fürchtet man sich.

naja, ein bissel weniger ; -)

 

Am AKH übernachtet man 2x: aufnahme am 1. tag, katheteruntersuchung am 2., erst am 3. tag geht man heim.

LG edith

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