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Extrasystolen, Herzstolpern nach Mitralklappenrekonstruktion


Rafael1976

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich schreibe Euch, weil mich die Extrasystolen bzw. Herzstolpern verunsichern.

 

Aber zuerst zu meiner Geschichte. Ich bin 36 Jahre alt und war noch bis vor fünf Wochen kerngesund, so kam es mir zu mindestens vor. Habe 90 min am Stück Fußball gespielt und war zwei bis drei Mal die Woche Joggen. Nach einer Radtour an einem Sonntag ist es mir plötzlich unwohl um Herz geworden (Herzstolpern über mehrere Minuten am Stück usw.). Die Diagnose war ernüchternd; eine hochgradige Mitralklappeninsuffizienz + eine Verengung an einem Herzkranzgefäß.

 

Die OP folgte zwei Wochen später am 17.09.2013. Sie verlief zunächst ohne Komplikationen, die Mitralklappe wurde Rekonstruiert und es wurde ein arterieller Bypass aus der Brustwand gelegt. Drei Tage später folgte leider das Vorkammerflimmern und hielt 5 Tage an. Die medikamentöse Behandlung zeigte bei mir keine Wirkung (Puls 115). Daraufhin wurde eine Kardioversion durchgeführt. Ersatzrhythmus des Herzens war zunächst das Ergebnis (Puls <50). Mit Herzschrittmacher wurde das Herz auf Puls 69 gepeist. Der Puls normalisierte sich am fünften Tag nach der Kardioversion. Es folgte ein langzeit-EKG mit einem relativ ordentlichen Ergebnis und eine Entlassung in die Reha. Hier bin ich nun jetzt seit 2 Tagen. Heute hatte ich meine erste Bewegungstherapie; die Anforderung war minimal. Am Ende der Anwendung und bis ca. 20 min danach hatte ich Extrasystolen bzw. Herzstolpern. Es waren mehrere in einer Minute. Danach sind die weniger geworden und sind mittlerweile komplett verschwunden.

 

Kurz nach der Anwendung habe ich mich im Dienstzimmer gemeldet und meine Beschwerden geäußert. Daraufhin wurde ein EKG geschrieben und es fand ein Arztgespräch statt. Die Aussage des Arztes war für mich leider nicht aussagekräftig genug. Es hieß es wäre normal.

 

Meine Fragen an Euch:

 

- Habt ihr auch während der Reha Extrasystolen bzw. Herzstolpern gehabt?

 

- Sind diese nach einer Rekonstruktion der Mitralklappe normal?

 

- Wenn ja, wie lange haben diese angehalten?

 

- Werden diese im Laufe der Zeit verschwinden?

 

- Können diese medikamentös behandelt werden?

 

Liebe Grüße Rafael

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Hallo Rafael,

 

herzlich willkommen in unserem Forum.

Rhythmusstörungen nach einer Herz-OP sind nicht außergewöhnlich, sondern meist die Regel. Wie lange sie anhalten, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und hängt auch von den Ursachen dafür ab. Viele von uns schlagen uns schon viele Jahre damit herum. 

Meist werden Betablocker verordnet, die den Herzrhythmus beruhigen und damit für eine bessere Gleichmäßigkeit sorgen. Du solltest mit dem Arzt darüber sprechen.

 

Deine OP ist ja noch ganz frisch, daher braucht dein Körper noch einige Zeit, um sich wieder davon zu erholen. Gib ihm diese Zeit und bleibe gelassen. Rhythmusstörungen dieser Art sind normalerweise keine Gefahr für das Herz.

Wenn du dich im Forum etwas umschaust, wirst du noch viele Beiträge zu diesem Thema finden.

 

Gute Besserung!

 

Grüße
Dietmar

 

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Hi

 

Ich hab nach Jahren (Anfang 2013) jetzt auch "Herzstolper"/ Extrasystolen...allerdings nach Meinung meines Kardiologen medikationsbedingt...bekommen...

 

So kurz nach der OP würd ich mir keine Sorgen machen...einfach beobachten und wenn´s schlimmer wird/ nicht weg geht, noch mal das Gespräch suchen...

die Heilung der Wunden ist ja noch nicht abgeschlossen...

 

v800290

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Hallo Rafael,

 

ja die Mitralklappe scheint gerne mal so Vorhofflimmern und "Taktlosigkeit" auszulösen. Ich hatte in der Reha auch solche Störungen in recht deutlicher Form. 

 

Dies gab sich dann aber immer mehr und jetzt sind hauptsächlich Streß (positiv/negativ) und schnelle Wetterwechsel Auslöser dieser Störungen.

Das ist mit eine Grund warum ich immer noch Betablocker nehme (Metoprolol) - ich merke wenn ich die Einnahme mal vergessen habe an meinem schnelleren Puls und Extraschlägen, dass die Dosis Betablocker mir gut tut. In extremen Situationen habe ich von der Dosis Luft nach oben und die Erlaubnis meiner Kardiologin die Dosis für kurze Zeit zu erhöhen. Das hilft weiter.

 

Zwischendurch war dann auch eine Elektrokardioversion notwendig - hatte seit langer Zeit Alkohol (wenig) getrunken und schwupps war ich aus dem Takt.

 

Aber Du bist viel jünger und Deine Klappe ist repariert worden - gute Chancen das Dein herz sich ganz erholt und diese Störungen dann Geschichte sind. 

 

Also lass es ruhig angehen - sieh nur auf Deine Leistung - nicht in den Wettbewerb mit anderen treten zu diesem Zeitpunkt. dazu hast Du immer noch Zeit genug wenn die OP wirklich verdaut wurde.

 

Alles Gute.

 

MfG

Thomas W.

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Vielen Dank für die schnellen Antworten!!!

 

Wie ich hier in Forum lesen kann und auch hier in der Reha vielen Gesprächen entnahm sollte man sich in der ersten Zeit nicht so viele Gedanken über Herzstolpern machen. Doch die ganzen Patienten um mich herum leiden nicht an solchen Symptomen, nur meistens an Erschöpfung, Luftmangel bzw. Muskelerschöpfung; Symptome die ich auch gerne hätte  :rolleyes:.  Dementsprechend mache ich mir meine Gedanken.

Die letzten Tage bis auf heute hatte ich auch keine Beschwerden. Erst wieder heute Morgen beim Ergometerfahren mit 45 Watt. Es kam wieder zu den oben genannten Aussetzern. Ebenso habe ich diese, wenn ich zwei Etagen hochgehe. Naja ich glaube es braucht eben Zeit.

Morgen früh habe ich ein Belastungs-EKG und hoffe, dass die Aussetzer erfasst werden und die Ärzte hoffentlich diese medikamentös behandeln können. Ich werde Euch berichten, wie es ausgegangen ist.

 

Liebe Grüße Rafael

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Hallo Rafael,

ich hatte nach einer erfolgreichen Mitralklappenrekonstruktion in der Reha mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Beim Pulsen wusste ich teilweise gar nicht, wie ich nun zählen sollte, weil ich so viele Aussetzer hatte. Nach und nach sind es dann weniger Aussetzer geworden, bis es sich dann dauerhaft normalisiert hat :)

Treppensteigen hat mir die Ärztin übrigens bis 6 Wochen nach der OP verboten (zumindest, wenn man es nicht vermeiden kann), weil das halt  noch zu anstrengend für das recht frisch operierte Herz sein kann.

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Hallo zusammen,

mein Belastung-EKG habe ich überstanden. Aus der ärztlichen Sicht war es soweit okay, ich hatte kein Vorhofflimmern, sondern Sinusrhythmus mit vielen Extasystolen ab 60 Watt. Insgesamt habe ich 100 Watt getreten und danach wegen Extrasystolen abgebrochen. Danach wurde als Erstmaßnahme mein Betablocker umgestellt von Metohexal auf Nebivolol. Dosierung war in beiden Fällen sehr niedrig: Metohexal 23,75 mg 1/2-0-0 jetzt Nobivolol 5 mg 1/4-0-0.

Insgesamt sind die Extrasystolen nach der Umstellung weniger geworden, womit ich auch sehr zufrieden war. Wiederum führt Nobivolol auch in der kleinen Dosierung bei mir zu Schwindelanfällen; Blutdruck 106/52, Puls 60 in Ruhe. Bin wohl sehr empfänglich für Nebenwirkungen.

Nach Rücksprache mit dem Arzt sollte ich mit dem Beta-Blocker pausieren. Dieses habe ich entsprechend zwei Tage gemacht mit dem Ergebnis, dass die Extrasystolen schon beim Spazierengehen wieder aufgetreten sind. Es ist ein Teufelskreis. Jetzt habe ich wieder die oben genannte Dosierung wieder aufgenommen. Aber eine definitive Aussage von meinem Stationsarzt für das weitere Vorgehen habe ich nicht wirklich erhalten.

 

Vielleicht hat jemand von Euch noch paar Ideen:

 

- Ist es möglich, dass das Schwindelgefühl nachlässt?

 

- Gibt es noch andere B-Blocker als die oben genannten?

 

- Sollte man die B-Blocker trotz des Schwindelgefühls beibehalten oder sollte man au sie verzichten und mit den Extraschlägen erstmal leben?

 

- An Paddy: Welchen B-Blocker hast du genommen und in wecher Dosierung? -Hast du dich trotzdem auch mit den Aussetzern belastet? - Nach welcher Zeit wurde es besser?

 

LG Rafael

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Hallo Rafael,

 

auch ich hatte nach meinem Mitralklappen Tausch, heftige Rhythmusstörungen und Schwindelanfälle,

das hat mich aber nicht weiter beunruhigt, war ich doch die ganze Zeit über im Krankenhaus und Reha, (über 2 Monate),

da war ich in guten Händen. Dann kam die Zeit wo es auf einmal vorbei war,

habe es gar nicht mitbekommen wann das war, es war nur auf einmal so ruhig in meiner Brust.

Der Schwindel hat sich auch nach ein paar Monaten gegeben.

 

Jetzt tritt es ab und zu mal auf, das hat aber damit zu tun, weil ich mal wieder was Falsches getrunken habe,

wie am Mittwoch, da habe ich einen sehr starken koffeinhaltigen Tee getrunken und davon etwas zu viel.

 

Ansonsten sind sie bei mir weg

 

Gruß Marion

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Hey Rafael,

welche Betablocker ich in der Reha bekommen habe, weiß ich leider nichtmehr. Bis letzte Woche habe ich noch 'Metoprolol 100 retard' genommen, jeweils eine ganze Tablette morgens und eine abends. Seit Ende letzter Woche nehme ich nun 'Metoprolol 50', jeweils morgens und abends eine halbe Tablette. Nebenwirkungen verspüre ich abgesehen von Schwindelanfällen (nach dem Aufstehen) keine. Generell neige ich aber auch zu niedrigem Blutdruck.

 

Ab wann ich keine Aussetzer mehr verspürt habe, kann ich leider gar nicht mehr so genau sagen, da sie sich doch eher schleichend verabschiedeten ;) Ich bin aber der Meinung, dass es noch in meiner dreiwöchigen Reha-Zeit war.

 

Viele Grüße und weiterhin gute Besserung:

Paddy

bearbeitet von Paddy
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  • 2 weeks later...

Hallo,

zum Herzstolpern habe ich eine Frage.

Persistierendes Vorhofflimmern Vorhofflimmern habe ich seit > 10 Jahren, Betablocker, Digitoxin und Blutverdünnung.

Die HF in Ruhe zwischen 50 und 80, recht normofrequent, meint der Kardiologe und Pausen < 2,9 s.

Meistens in der Nacht, die Symptome verunsichern mich dennoch, aber krank ist halt krank.

Nun die Frage, manchmal, 1-2-mal/d, spüre ich ein Gefühl wie aussetzen, nur ganz kurz.

Kein Schwindel, nur ein kurzer Ausbruch von Angstschweiß, ehe ich zum Überlegen komme, ist wieder alles wie vorher.

Bis vor ~ 3 Jahren war das eher seltener.

Kommt das jemand bekannt vor?

Danke

bearbeitet von Daniel
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  • 2 years later...

Hallo,

 

ich bin 60 Jahre alt, und ich bin seit 12 Tagen an der Mitralklappe operiert. Ist soweit alles gut gegangen, minimalinvasiv, die Heilung verläuft sehr zufriedenstellend.

An letzten Tag im KH hatte ich leider ein Vorhofflimern, das eine gute halbe Stunde anhielt.

Bin dann iv mit Amiodaron behandelt worden, und seitdem nehme ich das Medikament 3xtägl. Seitdem ist es einigermaßen ruhig geblieben ums Herz. Manchmal hoher Ruhepuls, wohl auch mental bedingt.

 

Hat jemand ähnliche Erfahrungen, ich mache mir Gedanken, wie das wohl weitergeht wenn ich nach 3 Monaten dieses Medikament (Amiodaron) absetzen werde?

 

Danke!

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Hat jemand ähnliche Erfahrungen, ich mache mir Gedanken, wie das wohl weitergeht wenn ich nach 3 Monaten dieses Medikament (Amiodaron) absetzen werde?

 

Danke!

 

# Beethoven

 

 

mir ging es nach der Rekonstruktion der MK und Einsatz einer Ascendenz am offenen Herzen exakt genauso. Ich bekam Amiodaron und Betablocker verschrieben. Insbesondere hatte ich mit dem Amiodaron Bedenken wegen der ganzen Nebenwirkungen. Hinzu kam, dass ich bei jeder Art Unregelmäßigkeit sofort nervös und ängstlich wurdem, der Rythmus könne sich nicht wieder einschwingen.

 

Habe trotzdem regelmäßig Rehasport gemacht (Radfahren, walken). nach 6-8 Wochen habe ich dann das Amiodaron schrittweise nach Absprache mit meinem Kardiologen absetzen können. Das Flimmern hörte dann auf, allerdibgs hatte ich oft mal Extrasystolen. Mal ging es tagelang gut, dann gab es wieder Störungen. Ich habe mich dann einfach beruhigt und mir gesagt, dass sich das immer wieder von selbst eingeschwungen hat.

 

Nach einem halben Jahr war ich sogar medikamentenfre und habe wieder mit dem Joggen angefangen. Gerade MK OP hört man das öfter. Mach dir keine Sorgen, ich habe das von etlichen Leuten, auch bei der Reha gehört. Und: 12 Tage nach einer OP ist ja mehr als frisch und "normal", schließlich wurden ja Nerven durchtrennt, die sich erst wieder neu regenerieren müssen.

 

Bei mir steht jetz nach 3 Jahren leider eine erneute OP am offenen Herz an. Vor diesen Folgesymptomen habe ich trotzdem wieder ANgst, aber ich weiß, dass sie wieder zurückgehen können.

 

Wichtig: Zuversicht und Bewegungssport bei der REha und danach. Gerade durch Herz-Kreislaufsport (natürlich angemessen) wird der Herzmuskel gestärkt und der Rythmus stabilisiert sich.

 

Alles Gute

Norbert

bearbeitet von noalwa
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