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Karies nach Herzklappen Op


SinaI

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Hallo ihr Lieben!

Meine Herzklappen OP liegt nun 4 Wochen zurück und mir gehts sehr gut. Seit ein paar Tagen spürte ich jedoch einen Schmerz beim Kauen und bin deshalb heute nach meiner ambulanten Reha direkt zum Zahnarzt gegangen. Nun habe ich leichtes Karies in einem  Backenzahn und habe mir direkt für übermorgen einen Termin zum "Bohren" gemacht. Ich werde morgen in der Reha mal nachfragen, was ich genau beachten muss. Wahrscheinlich muss ich wieder Antibiotika nehmen. Wie das mit dem Blutverdünner ist, weiß ich nicht. Die Zahnärztin meinte, dadurch, dass es noch im Anfangsstadium ist bräuchte sie auch nicht an das Zahnfleisch.Mache mir nun aber total Sorgen, dass beim Wegmachen des Karies irgendwas trotz Antibiotika passiert, ich meine, die Op ist erst 4 Wochen her. Kann mir jemand helfen? Liebste Grüße

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Hallo,

 

ich gehe davon aus, dass du etwas jünger bist.

Die Prophylaxe sollte auch für Patienten funktionieren, die 60,70+ sind. In der Regel hat man in dem Alter ein deutlich schwächeres Immunsystem.

Und das Immunsystem ist das, was in der Regel die Keime erledigt.

Außerdem ist die Gefahr, dass man sich selbst ohne Antbiotika was holt geschätzt bei Herzpatienten 1:100000.

Wenn sie nichts am Zahnfleisch macht, kann eh nicht viel passieren. Eventuell würde es sogar ohne gehen.

Also nimm es und mach dich nicht verrückt. Eine Garantie hat man nie.

Das mit dem Gerinnungshemmer würde ich aber abklären, nur bei dem Thema kenne ich mich nicht aus.

 

Gruß

 

Armin

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Hallo Sinal,

natürlich musst du Antibiotika nehmen als Patientin mit einer Herzklappen-OP (ich gehe davon aus,das du eine Mechanische Klappe bekommen hast).Bei einer Zahnarztbehandlung (Zahnsteinentfernung,Zahnreinigung,Wurzelbehandlung,Zahnextraktion oder auch Bohren)sollte eine Endokarditis Prophylaxe vorher erfolgen,damit sich keine freigesetzten Bakterien auf den Klappen festsetzten können.Mir wurde voriges Jahr ein Zahn gezogen,und ich musste 3 Stunden vorher eine große Dosis Antibiotika einnehmen.Das hätte dir aber auch dein Zahnarzt sagen können,wenn er etwas weiß über künstliche Herzklappen.Anders sieht es aus bei der Blutgerinnung,du schreibst,das es bei dir mit der Karies nur im Anfangsstadium ist,und die Zahnärztin nicht an das Zahnfleisch muss,dann dürfte es ja eigentlich auch nicht Bluten.Da würde ich an deiner Stelle nicht die Dosis des Gerinnungshemmers runterfahren,um den INR-Wert zu senken.Bei einer Zahnextraktion Blutet es,und ich musste damals meinen INR-Wert auf 2,0 senken,dann hat man mir den Zahn gezogen.Wenn es dann nicht mehr Nachblutet,sofort wieder die Dosis von Marcumar erhöhen.Ja ich weiss,das hört sich alles kompliziert und schwierig an,ist es aber eigentlich nicht,wenn man sich an die Regeln hält.Kranke Zähne können das Herz schädigen,besonders bei uns Ersatzklappenträgern.Ich drücke dir die Daumen fürs Bohren,und denke daran nur die harten kommen in den Garten.

Viele liebe Grüße von Horst aus Düsseldorf !

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Hallo Armin, hallo Horst! Danke für eure Antworten :)

@Horst : Ich habe einen Homograft, also eine menschliche Klappe bekommen und da ich sowieso einen angeborenen Herzfehler habe (Fallotsche Tetralogie) , weiß ich , dass ich bei solchen "Eingriffen" Antibiotika nehmen muss. Meine Angst ist nun nur halt recht groß, trotz Antibiotika eine Endokarditis zu bekommen, da ich so frisch operiert bin. Jahrelang hatte ich keine Probleme mit den Zähnen - aber nun natürlich ! Naja, das kriegt mich nun auch nicht klein - ein ungutes Gefühl ist trotzdem da..

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Hallo Sinal,

 

wenn nicht 'bis aufs Blut', also bis zum Nerv, sondern nur im Schmelz oder Dentin gebohrt wird, können auch keine Bakterien ins Blut gespült werden. Es besteht also eigentlich garkein erhöhtes Risiko.

 

Viele Grüße und alles Gute,

 

Rainer

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Hallo Sinal,

ich verstehe das,das du ein ungutes Gefühl hat,zumal deine OP auch noch nicht so lange zurück liegt,es liegt mir auch fern,dich in irgendeiner Weise zu beeinflussen,letztendlich musst du dich selbst entscheiden dafür,was für dich das beste ist.Könntest du mir mal schreiben,was eine "Fallotsche Tetralogie" auf Deutsch heißt ? Bei mir wurde vor 41 Jahren im Alter von 19 bei der Musterung festgestellt,das ich einen angeborenen Herzfehler habe.Ich hatte einen Riss in der Herzscheidewand (Vorhofseptumdefekt),der dann ein Jahr später in einer 8 Stündigen OP geschlossen wurde.Und wieder 39 Jahre später kriege ich eine Mechanische Mitralklappe eingesetzt,weil die alte total verkalkt und undicht ist.Aber ich lebe noch,weil ich nie aufgegeben habe an mich zu glauben,und zu kämpfen.Und ob du dich nun für oder gegen Antibiotika entscheidest Sinal,spielt eigentlich gar keine Rolle,du darfst nur nicht aufhören an dich zu glauben,und für deine Gesundheit zu kämpfen.

Einen schönen Abend noch von Horst !

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Hallo Sinal,

 

bei der von dir beschriebenen Behandlung sehe ich eigentlich auch keinen zwingenden Grund für eine Endokarditis-Prophylaxe.

Da du allerdings über Schmerzen geklagt hast, scheint der Karies wohl schon Kontakt zum Zahnnerv aufgenommen zu haben.

Daher könnte die Ausbesserung auch etwas tiefer gehen müssen. Unter Umständen erhältst du dann auch eine lokale Betäubungsspritze, die ja das Zahnfleisch verletzt.

Obwohl wahrscheinlich nicht notwendig, würde ich an deiner Stelle trotzdem die empfohlene Prophylaxe machen und ca. eine Stunde vor der Behandlung 2g Amoxicillin einnehmen. Dann kannst du absolut beruhigt sein.

Wegen der Blutverdünnung brauchst du dir in diesem Fall überhaupt keine Gedanken machen. Sie wäre nur im Falle einer Zahnextraktion zu beachten.

 

Grüße
Dietmar
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Vielen Dank für die Antworten! :)

also ich war gestern beim Zahnarzt und habe den Karies wegmachen lassen. Die Zahnärztin musste tatsächlich nicht ans Zahnfleisch, wodurch es also nicht geblutet hat. Ich habe eine Stunde vor der Behandlung eine Tablette Clyndamycin (Clinda - saar 600 mg) genommen. Ich habe auch eine Spritze bekommen und die Einstichstelle tut nun noch etwas weh, aber eigentlich nur beim Lächeln :) Ist das normal? Ich meine, durch die Einstichstelle der Spritze können doch keine Bakterien ins Blut gelangt sein oder? Ich bin schon völlig paranoid und denke nun sogar, ich hätte lieber mehr Antibiotika nehmen sollen; obwohl das von Seiten der Ärzte ja nichtmal nötig gewesen wäre... :(

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@Horst: Eine Fallot'sche Tetralogie sind eigentlich vier Herzfehler in einem (einer Pulmonalstenose, einem Ventrikelseptumdefekt, einer über der Herzscheidewand reitenden Aorta sowie einer nachfolgenden Rechtsherzhypertrophie ). Dieser Herzfehler wurde bei mir korrigiert, als ich 10 Monate alt war. Danke für deine mutmachenden Worte! Vielen lieben Dank!

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Hallo Sinal,

 

durch die Einstichstelle können keine Bakterien ins Blut gelangen, denn die Spritze ist ja steril.

 

Dass es noch bißchen wehtut hinterher passiert manchmal, je nachdem wo er grad getroffen hat.

 

Auch nutzen mehr AB auch nicht mehr, die Richtlinien haben ja doch einen Sinn und sind das Ergebnis jahrzehntelanger praktischer Erfahrung. So AB nach Gefühl einwerfen ist keine gute Idee.. :unsure:

 

VG, Rainer

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Danke Rainer, deine Antwort beruhigt mich etwas. (auch etwas mehr) ich hab nur immer solche Angst dass etwas passiert und jetzt gerade so frisch nach der Op. Gerade weil ich mich so gut fühle - es ist unvorstellbar aber meine Op ist 5 Wochen her und ich fühle mich als sei nichts gewesen (so vom körperlichen Gefühl) . Der einzige Unterschied ist, dass ich viiiiiiel besser Luft bekomme und wieder Motivation und Lebensfreude habe. Aber dass es mir nach 5 Wochen so gut geht, das ist der Wahnsinn. 

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Hallo Sinal,

danke für die Infos bezüglich deiner angeborenen Herzfehler.Zu deinem Eintrag vom 2.8 kann ich nur sagen,nimm es so hin wie es ist.Du kriegst wieder ganz viel Luft,du hast wieder Motivation und Lebensfreude,was willst du mehr ???

Vor meiner OP habe ich auch sehr schlecht Luft bekommen,konnte noch nicht mal mit meiner Frau im Park Spazieren gehen,da ich ständig Luftnot hatte.Nach der OP konnte ich endlich wieder durchatmen,und meine Lungen mit Sauerstoff versorgen.Heute drehe ich mit meiner Frau ohne Probleme 3 Runden im Park,ohne einmal Luftnot zu haben.Ich habe auch wieder Motivation und Lebensfreude,und genieße das Leben Tag für Tag.

Liebe Grüße von Horst aus Düsseldorf !

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  • 4 weeks later...

Hallo Sinal,

 

deine Angst und Unsicherheit sind völlig normal und vergößern das eigentliche Problem.

denn man muß die Maßnahmen ganz ruhig und sachlich angehen.

Streng genommen ist das tägliche Zähneputzen, sobald blutig, ein Risiko, also zukünftig keine Zähne mehr putzen, es könnte ja bluten.

Das ist natürlich Quatsch. Ich habe mich mit meinem Zahnarzt darauf verständigt, dass sobald Eingriffe sehr wahrscheinlich blutige Ausmaße annehmen, vorher eine Prophylaxe vorgenommen wird. Bei Karies sehe ich da überhaupt kein Problem, selbst das Ziehen eines Zahnnervs ist meiner Meinung nach eher unkritisch und die Spritze, wohl auch.

Es müssen erst entsprechende Bakterien(mengen) in die Blutbahn gelangen und sich dort verbreiten, bis es zu einer Bedrohung kommen kann.

 

 

Zitat: Deutsche Herzstiftung:

 

Bei welchen Eingriffen
Endokarditis-Prophylaxe?
Auch die Zahl der Eingriffe, bei denen für Hochri-
sikopatienten eine Endokarditis-Prophylaxe not-
wendig ist, wurde eingeschränkt. Eine Endokardi-
tis-Prophylaxe ist nötig bei Eingriffen, die zu einer
Einschwemmung von Bakterien ins Blut führen.
Das sind:
im Mund und Rachen: zahnärztliche Eingriffe,
bei denen das Zahnfleisch verletzt wird, z.B.
Zahnsteinentfernung, Ziehen eines Zahns und
Zahnimplantation, ferner Operationen an den
oberen Luftwegen, bei denen die Schleimhaut
verletzt wird, z.B. Entfernung von Gaumenman-
deln oder Polypen.
bei Eingriffen im Magen-Darmtrakt, der Harn-
wege oder der Haut ist eine Prophylaxe nur
dann erforderlich, wenn es sich um Infektionen
dieser Organe handelt.
 
Zitat Ende.
 
 
 
Du siehst, liebe Sinal, es ist ja schon die Rede davon, ob Zahnfleisch verletzt wird und nicht kann. Man beachte den kleinen Unterschied.
Wenn also Zahnfleisch verletzt wird ist die Prophylaxe zwingend erforderlich.
 
Ich hoffe ich habe Dich jetzt nicht vollkommen verunsichert B) , mach Dich nicht verrückt.
 
 
LG
 
Klaus
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  • 1 year later...

Hallo Zusammen,

 

ich greife den Thread nochmals auf. Bei mir hat man vor einigen Tagen bei einem 3d Röntgen (beim Kieferorthopäden) festgestellt, dass ich einen kleinen Kariespunkt am Weisheitszahn habe. Ich war daraufhin bei meinem Zahnarzt der meinte, da müsse man noch nicht Bohren. Er gab mir den Rat einmal die Woche mit Elmexx Gelee zu putzen mit der Begründung, das sich eventl. der Zahnschmelt wieder remineralisiert. Habt Ihr davon schoneinmal etwas gehört? Meiner Meinung nach dürfte ja die Karies im Anfangsstadium (Initialkaries) keine Bakterien einschwemmen. Schmerzen habe ich keine und ohne Röntgen hätte ich auch nichts gemerkt.

 

Gruß Sascha

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