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Heute werde ich Eins - Rückblick auf das erste Jahr mit saniertem Aneurysma und AK-Rekonstruktion


GrooveMaster79

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Guten Morgen liebe Mitforanten,

 

heute jährt sich meine Herz-OP das erste Mal. Hier mein ganz persönlicher Rückblick:

 

Vor einem Jahr lag ich zu Dieser Zeit schon in schönsten Träumen auf dem OP-Tisch, nachdem ich einige Minuten vorher den Chef von meiner Freundin noch mit den Worten "ich hab schon viel von Ihnen gehört" an der Tür zum OP-Trackt gegrüßt hatte.

 

Die OP war so ziemlich das beste, wenn auch ungleich emotionalste Ereignis für das ich mich in den letzten paar Jahren entscheiden musste. Heute kann ich es zwar noch nachvollziehen, dass ich mir einige Jahre mit der Entscheidung für die OP Zeit gelassen habe, allerdings sehe ich mein Verhalten, diese Verantwortungslosigkeit mir gegenüber, heute sehr viel kritischer - wenn auch viel gelassener -.

 

Der für mich wichtigste Tag war nicht etwa der OP-Termin selbst, sondern der Tag ein paar Wochen vorher als ich in der Klinik anrief um mir den Termin geben zulassen. Da wusste ich, dass ich die Angst vor der OP besiegt und mich für mein Leben entschieden hatte.

Der Tag vor der OP war "richtig toll". Als ich meinen Operateur kennenlernte hatte ich sofort Vertrauen und das Gefühl, dass es nur gut werden kann.

Der erste klare Gedanke nach der OP war der, dass ich es geschafft/überlebt habe und ich fühlte mich trotz Schmerzen und Schläuchen in mir drin viel befreiter. Es war so wunderbar am nächsten Tag meine Freundin zu sehen und ihre Stimme zu hören....

 

Die Reha-Zeit habe ich hilfreich, notwendig, wenn auch kritisch gesehen. Ich war damals doch sehr überfordert mit den ganzen Tabletten die einem gefühlt so "Tag für Tag" immer wieder noch zusätzlich aufgeladen wurden. Zudem war ich sehr ungeduldig was Fortschritte und weitere Belastungssteigerung anging. Aber das liegt wohl in meiner Natur. Nicht zu vergessen das VHF, weil ich mich über andere Patienten bzw. deren Rücksichtslosigkeit so arg aufgeregt habe und der blöde Pleuraerguss, der mich ein paaar Tage geärgert hat. Unvergessen auch Dietmars Besuche (es hat ja dann doch noch mit dem Blaubeerkuchen geklappt) die mich nochmal zusätzlich ermutigt und mir gezeigt haben, dass es weitergeht.

 

Nach der Reha wieder im Beruf kehrte dann doch schnell wieder der Alltag ein. Da war das negative Highlight das erste Fieber nach der OP und die zig Erkältungen im Winter, teils mit Temperatur, die mich bei meinem Hausarzt das Abo auf einen Stuhl im Wartezimmer abschließen ließen und mich etwas verängstigten.

 

Im Großen und Ganzen habe ich mein erstes Jahr nach der OP aber gut rumbekommen. Körperlich und psychisch fühle ich mich ausgeglichen. Meine Lebensfreude steigert sich regelmäßig und ich bin in vielen Dingen etwas gelassener geworden. Vorallem bin ich in meiner Freizeit wieder viel aktiver, was leider auf Kosten der gemeinsamen Zeit von meiner Freundin und mir geht. Wehmutstropfen waren die kardiologischen Kontrollen, bei denen es zwar immer nur Positives zum OP-Ergebnis gab, in denen ich aber auch erfahren musste (bzw. erst im Nachgang durch den Befund erfahren habe) dass andere Klappen langsam auch abbauen.

 

Jetzt hoffe ich, dass mein Befund möglichst lange stabil bleibt. Und wenn eines Tages die nächste OP anstehen sollte, hoffe ich damit gelassener umzugehen.

 

Ich wünsche Euch allen ein herrliches Wochenende!

 

Herzliche Grüße aus dem Urlaub von den Nordseeinseln

Micha

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Hi Micha!

 

Ein schöner, positiver und ermutigender Rückblick von dir!

Das deine anderen zwei Klappen ersten Grades insuffizient sind, muß nix heißen...,

... das muß sich nicht unbedingt verschlechtern.

Also, nur Mut und noch einen schönen Urlaub an meiner geliebten Nordsee (Neid!!). ;)

 

Lieben Gruß,

Birgit.

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Hallo Micha,

 

Glückwunsch zum Einjährigen!

Dein lesenswerter Beitrag macht sicherlich vielen Betroffenen Mut, die jetzt oder in Zukunft vor einer ähnlichen OP stehen.

 

Die kleinen Wermutstropfen, die du beschreibst, gehören leider auch zu unserem Leben. Jeder ist mehr oder weniger stark, davon betroffen. Wichtig ist, dass die Gesamttendenz positiv bleibt. Und dies scheint bei dir ja auf jeden Fall so zu sein.

 

Grüße die Nordsee von mir, ich war ja auch erst kürzlich zwei Wochen dort im Urlaub.

Weiterhin, schöne Ferien und gute Erholung.

 

Grüße

Dietmar

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Hallo Micha,

 

ich freue mich immer wieder, solche Berichte zu lesen und natürlich für Dich, dass es sich "gelohnt" hat.

 

Nicht Alles was Sinnvoll ist, ist machbar, aber nicht Alles was machbar ist, ist auch tatsächlich sinnvoll.

Darum lasse Dir von Nebenbefunden nicht deine gewonnene Lebensfreude nehmen.

Wenn wir sämtliche Hinweise zu ernst nehmen, können wir unsere Lebensplanungen einstellen und verfangen uns in Eventualitäten.

 

 

Darum, genieße dein OP-Ergebnis und jeden Tag!

 

 

VG

 

Klaus

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Moin (wie man hier im Norden sagt),

 

ich danke Euch für die netten Worte und kann Euch sagen, dass ich den Tag sehr genossen habe.

Was gibt es schon Schöneres, als gesundheitlich wieder das tun und lassen zu können, was man gerne möchte?

 

Gestern bin ich mit dem Lauftreff hier auf Langeoog knapp 11 km durch die Dünen getrabt, toll! Eigentlich wollte ich ja erst den Halbmarathon in Mannheim in Angriff nehmen, aber wegen der Urlaubsplanung ging dies in diesem Jahr leider nicht. Egal, im September habe ich mir jetzt eine andere Möglichkeit rausgesucht.

Abends beim Essen stand dann doch die OP und das Drumherum im Mittelpunkt des Gesprächs, an so einem Tag sicher nicht verwerflich.

 

Da fiel mir dann auch wieder die IRENA ein. Da bin ich über den Nutzen in der Tat doch eher skeptisch. Zudem halte ich es für sinnvoll sich mal genau anzusehen, welche Leistungen in der REHA/IRENA tatsächlich erbracht und dann später abgerechnet wurden.

 

@Birgit: Die Nordsee ist von Dir gegrüßt ;) und das Thema mit den insuffizienten Klappen ist bei mir aktuell nur etwas präsenter, weil es jetzt eben erst nach der OP eintritt und ich mich a frage, in wieweit die OP damit etws zu tun haben könnte.

 

@Dietmar: Auch von Dir ist die Nordsee gegrüßt ;) Im Prinzip bewerte ich es von der Grundtendenz auch genau so, wie Du es geschrieben hast: diese stimmt. Das früher oder später nochmal eine OP anstehen kann, war mir ja auch schon vor dem Eingriff bewusst und gehört wohl häufig mit dazu.

 

Jetzt lass ich erstmal noch ein paar Tage die Seele baumeln und genieße das Treiben fernab des Großstadt-Büroturm-Wahnsinns.

 

Warst Du gestern in Mannheim am Start?

 

@Klaus: Das Wahrnehmen von Körperlichen Hinweisen ist noch so eine Sache für sich und wird bestimmt noch etwas Zeit benötigen, bis ich da gelassener bin.

 

Erst kürzlich habe ich mich so über eine Sache aufgeregt, dass ich durch die Aufregung etwas Temperatur bekam. Und ich habe mich so in meine Wut reingesteigert, dass mein Blutdruck einige Zeit (ca. 2-4 Tage) zumindest phasenweise etwas zu hoch war. Natürlich bin ich nicht wegen der Temperatur zum Arzt und hab mir auch nichts eingeworfen, da es ja keine Infekt/Erkältungsursache hatte, aber kurzzeitig erwischte ich mich dabei, wie ich dachte, ob dieser erhöhte Blutdruck nicht doch wieder meinen Gefäßen schaden könnte und ob dieser kurzzeitige Temperaturanstieg nicht doch schlecht für meine Klappe war.

 

Ansonsten klappt es aber mit dem "jeden Tag genießen" recht gut :-)

 

Euch allen noch einen schönen Sonntag Abend.

 

Viele Grüße

Micha

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Hallo Micha,

 

ich kann deine Freude nachvollziehen, herzlichen Glückwunsch zum ersten Klappengeburtstag und zu dem Fit sein.

11 Kilometer durch die Dünen ist schon eine Leistung, toll.

 

Gruß Marion

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Hallo Micha,

 

nein, ich bin auch nicht in Mannheim gestartet.

Aber sei froh, dass es bei dir nicht geklappt hat. Es war gestern extrem warm, der wärmste Tag bisher in diesem Jahr, und viele Läufer konnten dadurch die angepeilten Zeiten nicht erreichen.

Vielleicht schaffen wir es ja, bis zum September noch einige Trainingsrunden zusammen zu laufen.

 

Auf Langeoog habe ich in der Vergangenheit auch schon viele Kilometer abgespult. Es gibt da sehr schöne Laufstrecken.

 

Genieße weiter die gute Nordseeluft und erhole dich von der Alltagshektik.

 

Grüße

Dietmar

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Heho Micha,

 

auch von mir noch einen herzlichen Glückwunsch zum Klappengeburtstag, wenn auch leicht verspätet.

 

Lass es Dir weiterhin gut gehen.

 

Gruß

Markus

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Guten Abend,

 

@Marion: es stimmt, 11km sind in der Tat nicht schlecht, wenn es auch nach der OP schon deutlich mehr waren. Zudem wollte ich es mir nach der OP recht schnell beweisen und hab kein Vierteljahr danach, wenn auch deutlich langsamer, 11km runtergespult. Übertriebener Ehrgeiz, nenne ich das heute ;)

 

@Dietmar: Ja, die warmen Temperaturen ziehen den km-Schnitt schon tierisch runter. Habe bei den ersten warmen Tagen auch nicht schlecht gestaunt, wie der Kreislauf da anspringt. Aber meine Wintervorbereitung war wegen der Erkältungen und dem Schnee/Eis eh für die Füße.

In der Tat hat Langeoog für Läufer viel zu bieten. Davon werde ich mich in den nächsten Jahren sicher noch öfters überzeugen. Diese Woche werde ich noch Aquacycling und Aquapower (Wassergymnastik zur Musik) ausprobieren, bin gespannt.

Das Laufdate habe ich auch noch fest auf der Agenda, versprochen. Da findet sich vor dem September sicher noch der ein oder andere Termin.

 

@Markus: vielen Dank, auch wenn verspätet, kamen die Glückwünsche trotzdem an ;)

 

Grüße

Micha

 

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Und mit erheblicher Verspätung d040.gif ...

Glückwunsch lieber micha zu deinem ersten Klappengeburi 008.GIF ... Es werden noch viele Weitere folgen. Mich dünkt aber, der Erste ist der emotionalste...

 

ursela

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Guten Abend Ursula,

 

auch Dir sei für die Glückwünsche gedankt.

 

Ich denke auch, dass der Erste der Emotionalste ist, alles Andere bingt die Zeit....

Demnächst vielleicht eine weitere OP um die Drähte zu entfernen, da mich diese doch zunehmends im Brustkorb nerven und manchmal Schmerzen verursachen.

 

Grüße

Micha

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  • 3 weeks later...

Hallo liebe Mitforanten,

 

ich hole einfach mal meinen eigenen Thread zum Einjährigen wieder rauf, da ich sonst nicht so recht weiß, wohin und wie...

 

Wo fange ich denn eigentlich am besten an? Eigentlich weiß ich es gar nicht so genau:

Doch: Morgen gehe ich mal wieder zum Kardiologen und nächste Woche dann zu weiteren Ärzten. Und das ergibt sich aus den folgenden Gegebenheiten der letzten Wochen und Monaten.

 

In den letzten Monaten hatte ich immer häufiger mal Probleme mit den Beinen. Meine Waden kamen wir ziemlich schwer vor und ich hatte öfters das Gefühl vor dem Aufstehen, dass wenn ich mein Bein jetzt in eine bestimmt Richtung drehe, ich verkrampfen würde. Letztes Wochenende war es dann auch mal soweit.... nunja, dieses "schwere Beine-Verkrampfungsgefühl" ist ein Teil des Ganzen. Auch beim Treppensteigen hatte ich in den letzten Zwei bis Drei Wochen immer öfter das Gefühl, dass meine Beine schlagartig "übersäuern" und ich nach wenigen Stockwerken tiefer Luft holen musste, bei - wie ich finde - gemäßigtem Gehtempo. Allerdings fällt mir das nur so massiv in der Firma auf. Zu Hause schaffe ich die Treppen nahezu problemlos.

 

Eigentlich ging es mir nach der OP ziemlich gut, von wenigen Rückschlägen mal abgesehen. Ich bin auch immer gleich zum Arzt, wenn ich irgendwo irgendwie Bedenken hatte. Alles gut soweit. Betablocker wurden reduziert, ASS weg....prima. Nun kam dann vor dem Urlaub noch so eine kurze Phase in der ich das Gefühl hatte, dass man mich in einem Projekt (nicht beruflich) auf dem Abstellgleich parken möchte bzw. mich dort ganz raus haben will. Da haben viele Dinge für mich ein rundes Bild ergeben, so dass sich meine Annahme verhärtete und ich mich vor lauter Wut über diese Menschen da auch ziemlich reinsteigerte. Da gab es dann auch kurzzeitig einen Anstieg der Körpertemperatur deshalb, aber nicht über die 38° und da es nichts Bakterielles, kein Infekt und auch kein Virus war (ich wusste ja, woher es kommt und es war am nächsten Tag wieder weg) bin ich auch nicht zum Doc damit. Als diese Sache dann ausgesprochen war ging es mir auch wieder gut. Denn alles war doch etwas anders, nur hat man es nicht für nötig gehalten mit mir darüber zu sprechen und ich sah in meiner Position als "nicht leitendes Mitglied" auch keine Holschuld bei mir.

 

Dann ging ich auch wieder Laufen, denn die letzten Infekte und Antibiotikaeinnahmen waren lange genug passé. Und dann kam der Urlaub. Zwei Wochen abschalten. Ich merkte zwar meine Beine morgens, aber sonst war alles OK. Ich habe mich viel bewegt, egal ob zu Fuß, auf dem Rad, im Wasser oder beim Laufen. Zum Ende des Urlaubs hin bekam ich immmer öfters mal sehr starke Kopfschmerzen (Migräne hatte ich bis dahin noch nicht, aber vielleicht waren es solche Anfälle). Und auch die Wochen nach dem Urlaub hatte ich tagsüber immer wieder oder eben die ganze Zeit mehr oder weniger stark Kopfweh. Zudem fühle ich mich gerade ständig bzw. sehr häufig müde, teils kraftlos. Und manchmal, wenn ich dann nach langer Pause aufstehe und auch evtl. noch etwas müde bin, ärgert mich mein Kreislauf etwas. Hinzu kam letzte Woche mal so ein komisches Taubheitsgefühl im Arm, was wieder weg ging aber ich hatte für ein paar Stunden den Eindruck, dass er viel kraftloser als der Andere war und ich ihn fast gar nicht wahrgenommen habe. Hinzu kamen Gefühle von Nadelstichen in verschiedensten Körperregionen bei unterschiedlichsten Bewegungen, teils sogar einfach nur vom Daliegen.

 

In den letzten Monaten hatte ich öfters wieder diese "Lichtblitze und -felder" in den Augen, wie nach der OP und ich kämpfe immer wieder mit Konzentrationsstörungen.

 

Wegen der Geschichte mit der Atmung beim Treppen steigen gehe ich morgen mal zum Kardiologen um so Dinge wie Herzmuskelentzündung, Herzschwäche o. ä. auszuschließen. Um den Rest soll sich mein Hausarzt oder ein Facharzt kümmmern. Aber der Gedanke, dass was am Herz sein könnte ist momentan schon sehr belastend.

 

Da fällt mir immer mein "Sporttag" im Urlaub ein, an dem ich morgens Aqua-Powergymnastik, mittags eine Dreiviertelstunde Laufprogramm und dann mit dem kurzen Übergang einer kleinen Radtour noch eine Dreiviertelstunde Aquacycling absolviert habe. Hat das vielleicht in Summe den Ausschlag für mein jetziges Befinden gegeben?

Oder hat vielleicht dieser kurzzeitige Temperaturanstieg doch meinem Herz so geschadet? Hätte ich da vielleicht besser Antibiotikum nehmen sollen, obwohl es kein Fieber war und auch keine bakteriellen Ursache hatte?

Oder habe ich in den letzten Wochen zu oft zu schwer gehoben, wenn auch nur kurzzeitig zum Schlagzeug zum Auto bzw. zur Bühne und zurück tragen?

Und was ist das mit meinen Beinen und meinem Kopfweh?

 

Die Situation gerade macht mir Angst, denn ich kann nicht richtig einordnen, was da passiert in mir und ob es wirklich was mit der Klappe bzw. den Klappen (habe ja noch zwei leicht insuffiziente Klappen) zu tun hat.

 

Nunja, vielleicht gibt es morgen schon etwas Aufklärung.

 

Viele Grüße

Micha

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Hallo Micha,

 

das was du da berichtest, ist natürlich nicht schön. Ich kann mir gut vorstellen, was im Moment in dir vorgeht, welche Gedanken dir im Kopf herumschwirren. Mir geht es ab und zu auch ähnlich. Diverse Beschwerden in den unterschiedlichsten Körperregionen, Schwindel, Müdigkeit und Schwächegefühl sind häufig meine Begleiter.

Für mich war wichtig zu wissen, dass diese Beschwerden keine direkten organischen Ursachen haben. Nachdem ich darüber Gewissheit habe, kann ich mit diesen „Unpässlichkeiten“ viel besser umgehen, kann sie ignorieren oder sie einfach als gegeben hinnehmen. Seit meiner OP habe ich immer wieder Tage, an denen ich das Gefühl habe, das Ende ist nah. Trotzdem raffe ich mich immer wieder auf und kämpfe, betreibe meinen Sport und merke dabei, dass es nicht nur Täler, sondern auch Höhen gibt.

Was ich mit diesen Worten sagen will, ist, dass wir, nach einer solch schweren OP einfach nicht zur Tagesordnung übergehen können. Es ist nichts mehr so, wie zuvor. Die körperliche und auch geistige Unbeschwertheit aus früheren Tagen kommt nie mehr zurück. Dies trifft den einen vielleicht intensiver und brutaler als den anderen, aber alle leiden darunter.

 

Für dich ist erst einmal wichtig, herausfinden zu lassen, ob die Beschwerden irgendeine organische Ursache haben. Auf diesem Weg bist du ja gerade. Finden die Ärzte aber nichts, dann musst du lernen, mit diesem wechselhaften Wahrnehmungen und Gefühlen umzugehen.

Die von dir genannten möglichen Ursachen, wie Temperaturanstieg oder übermäßiger Sport, erscheinen mir aber nicht überzeugend. Ich glaube das nicht.

Vielleicht fehlt dir einfach noch eine Portion mehr Gelassenheit in allen Dingen des Lebens.

 

Ich wünsche dir aber auf jeden Fall, dass organisch alles in Ordnung ist, und du dadurch die Schreckensgedanken an eine erneute Operation schnell wieder los wirst. Das wird dir dann auch wieder mehr Ruhe und Gelassenheit bringen.

Ich drücke beide Daumen!

 

Grüße
Dietmar
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Hallo,

 

wenn du dich nicht dauerhaft überlastet hast, kann ich mir nicht vorstellen, dass dadurch etwas entstanden ist. Hatte auch schon meinen Kardiologen auf so was angesprochen und er hatte keine Bedenken.

Auch bei kurzzeitig erhöhter Temperatur und sonst keine Symptome kann ich mir nichts vorstellen.

Hoffe, dass was undramatisches gefunden wird.

 

Gruß

 

Armin

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Guten Morgen Dietmar und Armin,

 

danke für Eure aufmunternden Worte. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, mich dauerhaft überlastet zu haben. Dafür kenne ich mich und meinen Körper prinzipiell zu gut und weiß, wann ich kürzer treten muss.

 

Vielleicht muss ich da nach der OP wirklich in der ein oder anderen Sache noch gelassener werden. Aber Schwindel oder eben dieses ausser Atem sein, muss ja eine Ursache haben, denke ich. Ebenso der anhaltende Kopfschmerz und diese krampfartigen und Schweregefühle in den Beinen. Da tippt meine Freundin ggf. auf was Venöses, aber dem beugt das Laufen doch eigentlich vor....

 

Nunja, ich bin jetzt doch gespannt, was mir der Kardiologe gleich erzählt. Wenn an dem Herz nichts sein sollte, bin ich schon wieder eine Ecke entspannter. Ich berichte.

 

Grüße

Micha

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So,

 

heute morgen gab's Ruhe-EKG, Belastungs-EKG und Ultraschall. Alle Untersuchungen ließen keine krankhaften neuen Veränderung am Herz erkennen. Das Belastungs-EKG war mit 275 Watt sogar nochmal deutlich besser als vor einem Jahr zum Reha-Abschluss (188 Watt).

 

Ich bin, jedenfalls was das angeht, schonmal beruhigt. Jetzt muss mein Hausarzt ne zündende Idee haben ;)

 

Btw.: als ich gefragt wurde ob ich regelmäßig Ausdauersport betreibe und ich darauf antwortete pro Woche laufe ich zwischen 30 und 40 km meinte der Doc "das ist aber ganz schön viel" ... finde ich jetzt nicht, wenn ich nen HM laufen möchte, aber gut. Das kommt wohl immer auf die Sichtweise drauf an.

 

Einzig die TKI wurde heute mit 1. - 2. Grades gemessen, aber das hängt wohl immer davon ab, wann das Foto zum Ausmessen geschossen wird. Das macht mir jetzt mal keine Angst.

 

Euch allen noch einen schönen Tag! :)

Micha

bearbeitet von GrooveMaster79
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Hallo Micha,

 

das sind doch ganz beruhigende Nachrichten.

Dass dein Arzt meint, dass du zuviel Sport machen würdest, würde ich nicht allzu ernst nehmen. Hierzu hat wohl jeder Arzt seine subjektive Ansicht. Mein Kardiologe ist da ganz anderer Meinung, aber er macht auch selbst Ausdauersport und kann Belastungen daher besser einschätzen.

Ich würde an deiner Stelle einmal eine umfassende Blutuntersuchung machen lassen. Ein Mangel an Mineralien, Spurenelementen oder Vitaminen könnten auch die von dir beschriebenen Beschwerden auslösen. Auch ein Aminogramm könnte weiteren Aufschluss geben, diese Analysen sind allerdings sehr teuer.

 

Aber erst mal ist Beruhigung angesagt, das Herz macht, was es soll, was will man mehr.

 

Grüße

Dietmar

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..das war ja nicht mein Stamm-Kardiologe, sondern derjenige, der die Notfallsprechstunde an der Backe hatte ;-)

Mein Kardiologe vertritt eher die Meinung, dass ich wieder so wie vor der OP Gas geben kann :D Ich glaube, dass ich ihn mal zu meinem Laufpensum aufklären sollte :o)

 

Meine Freundin meinte, dass ich vielleicht auch versteckte Krampfadern haben könnte, da diese wohl auch solche Beschwerden auslösen können. Ich denke, dass mein Arzt wahrscheinlich auch nochmal ne Blutuntersuchung anleiern wird.

 

Mal schauen, vielleicht gehe ich nachher dochmal eine gemütliche Runde laufen und schau ob das Knie reagiert, weshalb ich seit dem Urlaubsende nicht mehr laufen war. Immerhin auch schon wieder fast 3 Wochen bzw. 120 Trainingskilometer.

Sonst wird das ja nie was mit unserem Laufdate, Dietmar ;)

 

What the Hell ist ein Aminogramm? Hat das was mit Aminosäuren und Säure/Basen Verhältnissen zu tun?

 

Aber das an der Pumpe "nichts" ist, beruhigt schon sehr.

 

Grüße

Micha

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Hallo Micha,

 

ein Aminogramm ist eine Blutanalyse, bei der der Aminosäure-Spiegel geprüft wird. Anhand der Ergebnisse kann man Defizite erkennen, und dann gezielt gegensteuern. 

Ein Mangel an bestimmten Aminosäuren könnte zu Symptomen wie ständiger Müdigkeit, Depressionen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Burnout-Syndrom, Verdauungsproblemen und besonders zur Infektanfälligkeit führen.

 

Grüße
Dietmar
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Btw.: als ich gefragt wurde ob ich regelmäßig Ausdauersport betreibe und ich darauf antwortete pro Woche laufe ich zwischen 30 und 40 km meinte der Doc "das ist aber ganz schön viel" ... finde ich jetzt nicht, wenn ich nen HM laufen möchte, aber gut. Das kommt wohl immer auf die Sichtweise drauf an.

Im Vergleich zum Durchschnitt der Menschen ist das schon etwas mehr.  :D 

Von daher kann ich die Aussage verstehen.

 

Ob Dein Pensum nun OK oder zuviel ist kannst eigentlich nur Du selbst entscheiden.

 

Gruß

Markus

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  • 8 months later...

Hallo und guten Abend zusammen,

 

am vergangenen Montag war ich – nach der ersten einjährigen Kontrollpause seit der OP – mal wieder beim Kardiologen zur Kontrolle. Da ging mir ganz schön der A. auf Grundeis ;-) Immerhin habe ich vor ein paar Wochen wiedermal Antibiotikum nehmen müssen, da sich ein Infekt verschlimmert hatte und die Ärzte ja „kein Risiko eingehen wollen“.

 

Alle Ergebnisse waren laut meinem Arzt positiv. Allerdings habe ich genau hingehört und so Dinge mitbekommen, wie dass meine Pulmonalklappe mittlerweile auch etwas insuffizient ist 0-I°. Zudem habe ich wohl ein mobiles Vorhofseptum. Das ist laut meinem Kardiologen nicht schlimm, hat also nichts mit einem Vorhofseptumdefekt o. Ä. zu tun. Aber ich registriere, dass es von Kontrolle zu Kontrolle immer wieder neue Themen gibt, die hinzukommen.

 

Als ich gefragt wurde, wie es mir denn so ergangen ist und auf meinen Lauf vor Weihnachten zu sprechen kam (ca. 24 km) – mein Doc wollte mal wissen wie weit das denn war -, meinte er nur dass das wohl der beste Beweis dafür wäre, dass wieder alles in Ordnung ist.

Sicherlich ein nettes Statement, aber ich mache mir da nichts vor. Ich werde mein restliches Leben nicht mehr im ursprünglichen Sinne „gesund“ sein. Trotz allem geht es mir gut und ich sehe mein Leben – aus gesundheitlicher Sicht – wieder sehr positiv.

 

Ich wurde mit den Worten verabschiedet „dann sehen wir uns in zwei Jahren wieder“. Und ich dachte: „Falsch, nächstes Jahr bin ich wieder da!“. Lieber einmal mehr kontrolliert, als einen Defekt zu spät entdeckt.

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen noch ein schönes Restwochenende.

 

Viele Grüße

Micha

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Hallo Micha,

 

erst einmal Glückwunsch zum bestandenen TÜV.

 

Dass kleinere Mängel das positive Gesamtbild etwas trüben, sollte dich nicht all zu arg beschäftigen. 

Aber natürlich kann ich dich verstehen, mir würde es genauso gehen. Selbst bloße Andeutungen von gesundheitlichen Einschränkungen rufen bei mir Panik hervor.

Andererseits haben wir ja schon so viel erlebt, dass uns nichts mehr schocken dürfte. Und bisher haben wir ja auch alles überlebt und leben aktuell ja ganz gut weiter.

Aber klar ist auch, unser Herz ist in der einen oder anderen Form repariert, wir fahren keinen Neuwagen mehr. Und früher oder später müssen wir eben wieder mal in die Werkstatt.

 

Ich wünsche uns allen, dass wir noch lange pannenfrei weiterfahren können.

 

Grüße
Dietmar
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Ich wurde mit den Worten verabschiedet „dann sehen wir uns in zwei Jahren wieder“.

Ich glaube einen besseren Beweis das es dir wieder recht gut geht kann es nicht geben.

 

Herzlichen Glückwunsch zum Ergebnis.

Lass es dir gut gehen! :D

 

Gruß

M.

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Ich glaube einen besseren Beweis das es dir wieder recht gut geht kann es nicht geben.

 

Herzlichen Glückwunsch zum Ergebnis.

Lass es dir gut gehen! :D

 

Gruß

M.

 

Nunja, an der Aorta sollte ja nichts passieren (zumindest nicht an der Prothese, beim Rest theoretisch möglich) von daher ...

Aber meine Klappe(n) da möchte ich schon, dass da jedes Jahr geschaut wird.

 

Gut geh'n lass ich's mir immer .... wenn die Sonne rauskommt.

 

Grüße

M.

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  • 2 months later...

HEUTE werde ich dann also zum zweiten Mal Zwei. Das Tolle daran ist, dass man es jetzt wesentlich mehr krachenlassen kann als beim ersten Zweiten Geburtstag ;-)

 

Wir haben Besuch von meiner Schwester und Lebensgefährten und so werde ich dann, statt wie heute morgen geplant, erst heute Abend nen Long-Jog in Angriff nehmen, wenn das Essen gemacht wird geh ich dann zwei Stunden raus :)

 

Im Vergleich zum letzten Jahr würde ich sagen, dass sich mein Befinden deutlich gebessert hat, wenn ich auch immer noch sehr sensibel bin, was meine Körpersignale angeht.

 

In gut sieben Wochen gehts in den Urlaub, auf unsere Lieblingsinsel an die Nordsee. Ich habe Aktivurlaub geplant (jeden Tag Aquacycling, Aqua-Powergymnastik und 3-4 Laufeinheiten die Woche). Anfang August geht's dann zur Leistungsdiagnostik, da ich seit der OP in mir eine Blockade habe, was das Ausschöpfen meiner maximalen Leistungsgrenze angeht. Da mach ich es dann mal ganz kontrolliert unter Aufsicht.

 

Habt alle ein schönes Pfingstwochenende.

 

Viele Grüße

Micha

bearbeitet von GrooveMaster79
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