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OP in Leipzig - bicuspide Aortenklappe und Aortenweitung auf 4,8 cm


Ingo44

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Hallo Goldmädel, Lars, Dietmar, Eddie...

 

da können wir ja bald einen eigenen Club der "Bicuspiden" gründen ... da haben wir ja schon viel gemeinsam ;-)

 

Zu den Rhythmusstörungen kann ich noch sagen, dass die seit ich den Betablocker ConCor nehme deutlich besser und selten geworden sind... vielleicht sprecht Ihr darüber auch einmal mit Eurem Kardiologen; schützt bei Aneurysmen im Übrigen auch vor Blutdruckspitzen.

 

Das gelegentliche Druckgefühl vorn auf der Brust, von dem Du sprichst, Goldmädel, ist mir ebenso bekannt, auch die Augenschlieren... wegen der Aortenweitung ist vorn im Brustkorb ja auch nur noch weniger Platz, oder ?

 

Mich würde wirklich noch interessieren, warum Eure Ärzte genau bis 50mm Warten wollen, ich habe gelesen, dass man bei bicuspiden Klappen ggf. schon eher operieren sollte ... Kennt Ihr dazu schon den "Svennson-Index" ? Danach kann man das wohl näher bestimmen mit Körpergröße etc....

 

Wie sehen denn Eure Aortenklappen selbst aus und was wisst Ihr über die Werte Eurer Stenose (Klappenverengung) ?

 

Meine Werte sind aktuell:

 

Gradient (Druckunterschied):

-maximal 66 mmHG

-mittel 37 mmHg

 

Klappenöffnungsfläche:

Ziemlich unterschiedliche Messergebnisse

MRT : 1,8 - 2,2 cm²

Echo: 0,9 cm²

 

Flussgeschwindigkeit: 3,9 m/Sek.

 

Bei diesem Werten sollte lt. Herzzentrum Leipzig jetzt operiert werden. Vor allem der Gradient ist wohl zu hoch (Grenze bis max 50 mmHG)

 

Wisst Ihr etwas über Eure Klappenwerte und darüber, wann Eure Ärzte bei der Klappe eine OP-Notwendigkeit sehen ?

 

Viele Grüße in unseren kleinen Club im Club !

 

Ingo

 

 

 

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Hallo Ingo,

 

zu Leipzig und sonstigen Kliniken im Norden und Osten der Republik kann ich leider nichts beisteuern, da ich mich im Süden niedergelassen und auch operieren lassen habe.

 

Mir wurde aber von zwei Kliniken und auch von meinem Kardiologen unabhängig von einander gesagt, dass ab 50 mm Durchmesser der Ascendens bei einer bikuspiden Klappe die Operationsindikation gegeben ist. Bei meiner OP wurden intraoperativ 51 mm gemessen, per MRT lagen die Werte bei den letzten Untersuchungen jeweils bei 49/50 mm.

 

Ich an Deiner Stelle würde, aus meinem heutigen Wissen heraus, nicht auf Zeit spielen. Es ist wohl so, dass die Dynamik, mit der ein Aneurysma wächst, auch mal zunehmen kann, bzw. ein Aneurysma nach langer Zeit in der es nicht weitergewachsen ist, auf einmal wieder damit weitermachen kann, ganz ohne Vorankündigung. In den meisten Fällen lebt man als Betroffener mit Aneurysma komplikationsfrei bzw. ohne Schmerzen, die man direkt auf das Aneurysma zurückführen kann. Das macht es nicht leichter, da es Dir ggf. das Gefühl gibt das Aneurysma kontrollieren zu können. Dem ist aber in der Regel nicht so.

 

Von dem von Dir genannten Index habe ich noch nichts gehört und auch mein Druckgradient hat die Ärzte weniger vor der OP interessiert, zumindest habe ich mit diesen nie darüber gesprochen. Allerdings wurde mir gesagt, dass bei normal 3-Flügelig angelegten Klappen erst ab 55 mm die OP diskutiert wird. Bei bikuspiden Klappen ist dies wie schon geschrieben, spätestens ab 50 mm der Fall, die Chirurgen neigen dazu, vor dieser Marke zu operieren.

 

Im Zweifelsfall wird Dir jede Klinik bei der Art der OP betreffend der Klappe zu etwas anderem raten. Daher ist es wichtig, dass Du dir darüber klar wirst was Du willst, mit allen Vor- und Nachteilen der jeweiligen Klappe und OP-Methode. Ebenso ist es ein unumwerflicher Fakt, dass innerhalb der OP erst nach genauer Sichtung entschieden wird, wie dem Patient am besten geholfen ist. Abervdas wurde hier schon so ähnlich von anderen Foristen geschrieben.

 

Ich wünsch Dir alles Gute,

Michael

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Hallo Ingo,

 

ich meld mich auch noch als Bikus-clubmitglied an ;)

 

Meine Diagnose lautete 2005 bikuspide Aortenklappe und Aneurysma der Aorta Ascendes von 48 mm. Und so ist es dann auch jahrelang geblieben.

 

Als sich das Aneurysma dann Ende 2010 dann auf 55 mm (je nach Arzt und Untersuchungsmethode wars mal ein mm mehr oder weniger) ausgeweitet hat - stand dann die OP an. Die genauen Werte weiss ich nicht - nur dass meine bikuspide Klappe im Vorfeld auf dem Ultraschall "gut" aussah und ich nur eine geringe Undichtigkeit hatte. Dies hat sich bei mir in der OP bestätigt und meine eigene Klappe wurde mir reimplantiert. Auch jetzt arbeitet meine bikuspide Klappe einwandfrei.

 

Ich wünsch Dir alles Gute

Brigitte

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hallo lars...vielen dank für die informationen..ist schon ordentlich was da auf uns zukommt..bzw.du schon hinter dich gebracht hast..du schreibst..dass du ne herzmuskelentzuendung hattest..durch welche untersuchungen der aerzte..wurde denn diese diagnose bestaetigt..? haben die aerzte auch dein blut untersucht oder konnten diese die diagnose an hand deines EKG festmachen..ist bis es zur herzmuskelentzuendung kam eine infektion im vorfeld bei dir abgelaufen..die vielicht der auslöser der endokarditis war..mach mir etwas sorgen..hab seit ner woche herzstolpern und so richtig wohl fühle ich mich auch nicht..habe aber keine probleme mich zu belasten..war auch beim hausarzt der hat nur den blutdruck gemessen u.blut gezapft..der befund der blutabnahme..die senkung erbracht keinen anhalt fuer ne entzündung im körper..die anderen Werte waren auch alle im grünen bereich..bis auf den magnesiumspiegel der war im unteren grenzbereich..ach ja..was ich noch fragen wollte..wie kommste denn darauf seinen Kraftwagen eddi zu nennen..schon komisch..aber ganz ok..viele gruesse eddi..

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hallo ingo..finde ich gut..dass du denn club im Club der bicusbiden klaeppler ausgerufen hast..hiermit gruesse ich dann mal alle mitstreiter im club club :-) werde mal meine befundunterlagen sichten..um dir die gewünschten werte zu kommen zu lassen..wie ich gelesen habe bist du auch in leipziger herz-zentrum in behandlung..vielleicht sieht man sich ja dort mal..muss im oktober wieder zur kontrolle..mir geht jetzt schon die düse..viele gruesse eddi..

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Hallo Ingo,

ja das stimmt wir haben wohl viel gemeinsam und ein Club der “Bicuspiden” das klingt gut.

Klingt aber auch irgendwie wie Ausseridische. :D

Ich bin ja beruhigt das du auch Ähnliches bzgl. des Augenschlierens usw. erzählen kannst und ich kann das jetzt endlich mal einordnen.

Einem Außenstehenden kann man das kaum erklären. Manchmal glaubt man ja schon man spinnt.

Bei mir wollen ja nur die einen bis 50mm warten, die Anderen sagen eben das mit Körpergröße usw.

Vielleicht nannten sie es auch „Svennson-Index“.

Meine Werte muss ich erst aus den ganzen Berichten raussuchen. Das mache ich auch, wird aber erst am Donnerstag.

Wir sind gerade in der Heuernte. Aber ich denke wir werden uns auch Donnerstag hier wieder hören.

 

 

VLG Goldmädel

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hallo lars...vielen dank für die informationen..ist schon ordentlich was da auf uns zukommt..bzw.du schon hinter dich gebracht hast..du schreibst..dass du ne herzmuskelentzuendung hattest..durch welche untersuchungen der aerzte..wurde denn diese diagnose bestaetigt..? haben die aerzte auch dein blut untersucht oder konnten diese die diagnose an hand deines EKG festmachen..ist bis es zur herzmuskelentzuendung kam eine infektion im vorfeld bei dir abgelaufen..die vielicht der auslöser der endokarditis war..mach mir etwas sorgen..hab seit ner woche herzstolpern und so richtig wohl fühle ich mich auch nicht..habe aber keine probleme mich zu belasten..war auch beim hausarzt der hat nur den blutdruck gemessen u.blut gezapft..der befund der blutabnahme..die senkung erbracht keinen anhalt fuer ne entzündung im körper..die anderen Werte waren auch alle im grünen bereich..bis auf den magnesiumspiegel der war im unteren grenzbereich..ach ja..was ich noch fragen wollte..wie kommste denn darauf seinen Kraftwagen eddi zu nennen..schon komisch..aber ganz ok..viele gruesse eddi..

Hallo Eddi,,

 

richtig, die Diagnose wurde anhand des Blutbildes und des EKG´s bestätigt. Nur durch ein Blutbild und EKG kann man eine Herzmuskelentzündung diagnostizieren. Weitere Untersuchungen wie Ultraschall wird nur zur Schadensbegrenzung durchgeführt eben um zu schauen ob Vernarbungen am Herzen oder Klappen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Das Herzstolpern war bei mir vor der Operation genauso. Vor allem beim Genuss eines Bierchens und der sommerlichen Temperaturen. Jetzt trink ich nur alkoholfreies Weizen. Solang Du in ärztlicher Kontrolle bist und Deine Beschwerden schilderst bist Du auf der sicheren Seite. Auch schilderst Du Deine gute Belastung und somit wird schon alles okay sein aber mit einem Aneurysma sollte man schon vorsichtig sein. Auch wenn ich das nicht war..... Leichtsinn eben! Meine Auto Eddi zu nennen kam durch das KFZ Kennzeichen dieses lautete PL-DE 59 und aus dem DE wurde Eddi.

 

Gruß Lars

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Hallo zusammen ,

 

 

zur Frage des Op - zeitpunktes gibt es hier im Forum immer mal wieder kontroverse Diskussionen . Dies ist wohl verständlich , weil man als Betroffener natürlich immer froh ist , wenn der Arzt vorerst zum Zuwarten rät.

Allerdings gehen auch viele Ärzte von recht einfachen Behandlungsschemata aus , die sie nicht begründen können " weil man das halt so macht ".

 

Zur Versachlichung , und nur dazu sei euch hier mal eine Auflistung zugänglich gemacht , die das Risiko einer Ruptur oder sonstiger Aneurysmafolgen mit zunehmender Größe beschreibt. Dies ist eine Auflistung des jährlichen Risikos, ermittelt aus einer sehr großen amerikanischen Studie.

Ihr könnt euch also selber ein Bild machen.

Ich weiß aus Erfahrung , dass nur wenigen Ärzten solche Daten überhaupt bekannt sind und möchte hiermit eurer Eigeninformation dienen.

 

viele Grüße und alles Gute Bernd

 

 

 

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Hallo Bernd,

 

sehr interessant, aber so ganz verstehe ich die Statistik nicht. Warum ist bei lediglich über 3,5 cm, also relativ im Normbereich, wo entsprechend das Ruprurrisiko bei 0% liegt, das Todesrisiko mit über 5 % am höchsten ? Oder ist damit das allgemeine Lebensrisiko gemeint ?

Neben Dissektions- und Rupturrisiko fällt mir bei einer erweiterten Aorta asc. sonst nichts ein...

Für eine kurze Info zu Deinen Verständnis wäre ich sehr dankbar !

VG Ingo

 

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Hallo Bernd,

 

sehr interessant, aber so ganz verstehe ich die Statistik nicht. Warum ist bei lediglich über 3,5 cm, also relativ im Normbereich, wo entsprechend das Ruprurrisiko bei 0% liegt, das Todesrisiko mit über 5 % am höchsten ? Oder ist damit das allgemeine Lebensrisiko gemeint ?

Neben Dissektions- und Rupturrisiko fällt mir bei einer erweiterten Aorta asc. sonst nichts ein...

Für eine kurze Info zu Deinen Verständnis wäre ich sehr dankbar !

VG Ingo

Hallo Ingo,

 

also ich hab das so verstanden.

 

bei über 3,5 cm der Aorta (Aneurysma) riss bei 2,2% der untersuchten Patienten die Intima (Innenwand) der Aorta ein. Dieses nennt man eine Dissektion und von den 2,2%, sterben ca. 5,9% der untersuchten Patienten an den Riss der Aorta-Innenwand bzw. an deren Folgen. Eine Ruptur bzw. das Platzen der Aorta bei 3,5cm ist unwahrscheinlich.

 

Ob eine Aorta einreist bzw. platzt ist u.a. auch von der Stärke des Bindegewebes abhängig.

 

Gruß Lars

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Hallo zusammen ,

 

die Daten stammen vom St.Luke´s Roosevelt Aortic Aneurysm Center und sind im Internet publiziert ( www.slrctsurgery.com ) .Man hat dort eine sehr große , über Jahre angelegte Datenbank an einer der renommiertesten Kliniken der USA.

 

Ich gebe zu , das sie einiger Erklärung bedürfen . Man sieht also , dass das Rupturrisiko kontinuierlich steigt, je größer der Durchmesser ist.

Dass die Todesraten nicht mit den sonstigen Steigerungen korrelieren liegt an dem Behandlungseffekt: Die Erfolgsrate bei geplanter Operation beträgt dort 97.7 % . ist es erstmal zur Ruptur gekommen, bis zu 50 %. Bei Dissektionen ist es ähnlich : Sehr hohe Todesraten bei Auftreten einer Dissektion. Wäre kein Behandlungseffekt da , würde ja jedes Ereignis mit dem Tod enden.

 

Aufgrund dieser Daten wird empfohlen , eine Operation bei einem Durchmesser von 5 - 5,5 cm durchzuführen , mit allerdings einer sehr wichtigen Ausnahme: Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen,dass man bei bikuspider Aortenklappe und Klappenundichtigkeit bereits bei

4,5 cm Durchmesser operieren soll.

 

 

Viele Grüße und alles Gute

 

 

Bernd

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Hallo Bernd,

 

danke für diese interessanten Informationen.

Solche Hinweise machen dieses Forum so wertvoll und unverzichtbar.

Andererseits zeigen sie auch, wie fragwürdig manche Aussagen praktizierender Ärzte sind, eigentlich erschreckend.

 

Auf der genannten Internetseite finden sich im Übrigen noch weitere interessante Infos zu den Behandlungsmethoden.

 

 

Grüße

Dietmar

bearbeitet von marathon2
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Hallo Bernd,

 

Vielen Dank für diese interessante Statistik nebst Link zu der Studie. Da werde ich mich ganz sicher auch einmal umsehen.

 

Ich finde nur die Aussage für sich genommen spannend, dass bereits ab 4,5 cm bei bikuspider Klappe und Aneurysma der A. asc. operieren sollte und bin gespannt, ob ich Hinweise darauf finde, ergänzend zum Zahlenwerk, die diese Empfehlung konkretisieren. Immerhin weicht diese doch von der chirurgischen Meinung hier in D bzw. ggf. sogar EU weit um 0,5 cm bis 1 cm ab.

 

Ich vermute aber dass hier ggf. weitere Risikofaktoren wie zu starkes Übergewicht und dessen Belastung für das Herz-/Kreislaufsystem eine Rolle spielen könnten.

 

Grüße

Micha

 

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hallo bernd...gut zu wissen..dass ich eigentlich bei 46 mm aorta ascendens u.bicuspider klappenlage schon laengst auf den operationstisch gehoert hätte..kann mir nur schwer vorstellen..dass die aerzte im herz-zentrum leipzig diese statistik ignorieren..wenn dies aber denn-noch tatsaechlich der fall sein sollte..spricht das nicht grade für das leipziger herz-zentrum in welchem ich mich behandeln lasse..habe erst kuerzlich auf der klinikseite des besagten herz-Zentrum gelesen..dass es laut focus das beste in deutschland ist..weiss ehrlich gesagt nich so richtig wie ich mich jetzt verhalten soll..viele gruesse eddi..

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Hallo Goldmädel,

 

hast Du schon mal eine Langzeit-Blutdruckmessung gemacht? Ich las in einem Deiner Beiträge "RR 107/57 mmHG" - das ist ein niedriger Blutdruck. Dein Schwindel scheint mir eher etwas mit diesem niedrigen Blutdruck zu tun zu haben als mit Herzrhythmusstörungen, ist aber nur eine Vermutung. Du solltest mal eine 24 h Messung des Blutdrucks (RR) vornehmen lassen.

 

Beste Grüße

Robin

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Hallo Goldmädel,

 

hast Du schon mal eine Langzeit-Blutdruckmessung gemacht? Ich las in einem Deiner Beiträge "RR 107/57 mmHG" - das ist ein niedriger Blutdruck. Dein Schwindel scheint mir eher etwas mit diesem niedrigen Blutdruck zu tun zu haben als mit Herzrhythmusstörungen, ist aber nur eine Vermutung. Du solltest mal eine 24 h Messung des Blutdrucks (RR) vornehmen lassen.

 

Beste Grüße

Robin

 

Hallo Robin,

 

ja das habe ich, aber das ist schon soooo lange her.

Mein Blutdruck ist immer sehr, sehr niedrig und ich schiebe den Schwindel bisher immer darauf,

aber es würde eben auch das ein oder andere auf Rhythmusstörungen hindeuten, aber ganz insgeheim glaube ich nur an die Blutdrucksache.

 

Beim nächsten Arztbesuch werde ich das mal ansprechen.

 

 

 

VG Goldmädel

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Hallo Bernd, Hallo Eddi

 

ich lese die Empfehlung vom St.Luke´s Roosevelt Aortic Aneurysm Center so, dass eine OP bei > 4,5cm empfohlen wird, wenn eine bikuspide Herzklappe bei gleichzeitiger(!) schwerer Klappenundichtigkeit gegeben ist. Letzteres ist bei mir zum Beispiel noch nicht der Fall. Auf jeden Fall eine sehr interessante Information, auf die Bernd da hingewiesen hat. Danke dafür.

 

Grüße Remi

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Zu diesem Thema gibt es auch eine Studie des renommierten Mount Sinai Institutes, die Patienten mit bicuspider AO-Klappe und erweiterter Aorta beobachtet haben. Daraus ist die Empfehlung abgeleitet worden, dass man entgegen Trends in den Jahren zuvor nicht zu früh herangehen muss, sondern bei funktionierender Klappe eine OP demnach erst ab 5 cm angezeigt ist (Fundstelle: Annual Thorac Surg. 2010; 1884-92).

VG Ingo

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Hallo Ingo,

 

danke für deinen Hinweis , in der Tat ist die Diskussion kontrovers , was man ja auch an den verschiedenen Empfehlungen sieht , die die Betroffenen hier im Forum in verschiedenen Kliniken erhalten haben. Allerdings ist in dem von Dir erwähnten obigen Artikel ausdrücklich von Patienten mit normal funktionierender Klappe ( !!! ) die Rede, die Autoren weisen ausdrücklich darauf hin , dass sowohl eine Undichtigkeit als auch eine Verengung eine schnellere Erweiterung hervorrufen können: Zitat :

The exclusion of patients with serious valvular dysfunction from our cohort may account

for our somewhat lower calculated rate of AA expansion as both aortic stenosis and aortic insufficiency

have been shown to correlate with accelerated aneurysm

growth.

 

Also meine Bitte : Man verunsichert Betroffene nur und zieht möglicherweise falsche Schlüsse , wenn man alles mögliche herbeizitiert und nicht gründlich genug erklärt. In obigem , von Dir

 

zitiertem Artikel steht auch ( Zitat ) :

In patients with BAV undergoing aortic valve replacement because of severe aortic stenosis or

regurgitation, repair of the aortic root or replacement of the AA is recommended if the diameter of the aortic root

or AA is greater than 4.5 cm

 

Das ist jetzt die Empfehlung der AHA ( American Heart Association ) für Patienten mit Klappendysfunktion. Deinen früheren Beiträgen habe ich entnommen , das bei Dir ein Gradient von 67 mmHg vorliegt , also

eine erhebliche Stenose , dann würdest Du in diese Gruppe gehören.

Dies ersetzt natürlich alles nicht eine Gesamtwürdigung der Befunde jedes Einzelnen, aber die denke die Forumsmitglieder als Betroffene sollten so viel wie möglich wissen

und so korrekt wie möglich beraten werden , um Herr des Verfahrens zu sein.

Völlig unstrittig ist in dem obigen Artikel übrigens auch die absolute Notwendigkeit von Betablockern beschrieben , auch hierzu gab es ja auch immer wieder kontroverse Diskussionen.

Viele Grüße und alles Gute

Bernd

 

 

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Hallo zusammen ,

.......

Aufgrund dieser Daten wird empfohlen , eine Operation bei einem Durchmesser von 5 - 5,5 cm durchzuführen , mit allerdings einer sehr wichtigen Ausnahme: Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen,dass man bei bikuspider Aortenklappe und Klappenundichtigkeit bereits bei

4,5 cm Durchmesser operieren soll.

 

 

Viele Grüße und alles Gute

 

 

Bernd

 

OP bei 5-5,5 cm - ich hatte mich gerade gefreut. Da hätte ich ja wirklich noch Zeit.

Aber warum ist das denn so das die Empfehlungen bei 4,5 cm liegen bei bikuspider Aortenklappe und Klappenundichtigkeit?

Mmh, da würde ich ja dann schon wieder reinfallen mit 4,7 cm.

Ach man, es ist ein einziges auf und ab.

bearbeitet von Goldmädel
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Hallo Goldmädel,

 

diese Art der Verunsicherung ist genau das , was man vermeiden sollte , wenn man sich auf so einem sensiblen Terrain bewegt. Es gibt eine deutliche Aussage der Fachgesellschaften , dass bei einer Klappenfehlfunktion der bikuspiden Klappe der Grenzdurchmesser der aufsteigenden Aorta nicht über 4,5 cm betragen sollte , weil darüber das Rupturrisiko steigt und über dem der frühzeitigen Operation liegt.

 

Betrachtet man nun Patienten mit normaler Klappenfunktion ( und das sind die wenigsten ) , wird empfohlen, etwas länger zuzuwarten ( ca 5 - 5,5 cm ) . Das sind die Aussagen aus den von Ingo und mir zitierten Papieren.

Ich hoffe, das ist nun klar geworden.

 

Der Grund ist folgender : Bei einer Klappenundichtigkeit pendelt eine große Menge Blut beim Auswurf des Herzens in die Aorta und durch die undichte Klappe wieder zurück in den linken Ventrikel , dieses Pendelblut führt zum

Auftreten großer Dehnungs- und Scherkräfte an der aufsteigenden Aorta und damit zu größerer mechanischer Belastung des schon geschwächten Gewebes der Gefäßwand. Durch dieses Pendeln steigt auch die Blutdruckamplitude ( z.B. 130 / 40 oder noch mehr ) und zusätzlich wird der linke Ventrikel dadurch volumenüberlastet und erweitert sich. Bei einer Verengung der Klappe ist es ähnlich, hier sorgt der Preßstrahl des Blutes über der Klappe für vermehrte Turbulenzen und damit ebenfalls für mechanische Mehrbelastung des Aortengewebes als dass bei einer normal funktionierenden Klappe der Fall wäre.

 

Dies führt dann in der Gesamtheit zu einer ( statistisch ) früheren hohen Rupturgefahr , weswegen die Operation zu einem früheren Zeitpunkt empfohlen wird. Individuelle Schlüsse hieraus können natürlich wie stets nur im Gespräch mit deinem behandelnden Arzt geschlossen werden .

 

 

 

Viele Grüße und alles Gute

 

Bernd

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Hallo Bernd,

 

danke für Deine Erklärungen.

 

Aber was soll man denn tun wenn die eine Klinik sagt jetzt operieren und die andere Klinik sagt warten ist möglich, natürlich ohne Garantie?

Die dritte Meinung war schwammig.

 

Soll ich mich trotzdem einem Chirurgen vorstellen?

Aber wird ein Chirurg nicht immer sagen operieren, ist ja schließlich sein Job und lieber noch einen halbwegs fiten Patienten, als einen Problemfall?

 

 

VG Goldmädel

bearbeitet von Goldmädel
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Hallo Goldmädel,

genauso geht es mir seit 4 Jahren mit meiner hochgradigen Mitralklappeninsuffizienz mit Fadenabriss: Namhafte Chefärzte der Kardiologie (90%) sagen zu mir weiter abwarten und Medikamente nehmen (Ramipril, Concor etc.) und jeder Herzchirurg meint ich müsse innerhalb der nächsten 3 Monate(!) operiert werden.

So geht das nun schon seit Jahren und da ich kaum Beschwerden habe, lasse ich alle 6-9 Monate ein herzecho etc. machen und lese weiterhin mit großem Interesse die Beiträge im frum.

VG Klaus

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Hallo Goldmädel,

 

letztendlich liegt die Entscheidung bei dir. Und diese Entscheidung kann dir auch niemand abnehmen.

Es ist sehr menschlich, unangenehme Dinge hinauszuschieben zu wollen. Auch mir erging es so.

Andererseits solltest du dir einfach der beiden Möglichkeiten mit den entsprechenden Konsequenzen bewusst sein.

Lässt du dich jetzt operieren, dann hast du dich schlimmstenfalls Monate oder vielleicht auch wenige Jahre zu früh unters Messer gelegt. Wartest du aber, wird das Risiko einer Ruptur der Aorta immer größer. In Anbetracht der akuten Lebensgefahr in diesem Fall, ist das keine schöne Perspektive.

 

Operiert werden musst du sowieso, also warte besser nicht, bis es zu spät ist.

 

 

Grüße

Dietmar

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